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Wilhelm von Tubingen Graf von Giessen vor dem 28 September 1256 nannte sich meist Graf von Tubingen oder Graf von Giessen Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben und Wirken 2 1 Anspruche gegenuber Klostern 2 2 Wirken als Graf von Giessen 2 3 Konigliche Hoflager 2 4 Fehde 3 AnmerkungenFamilie BearbeitenWilhelm von Tubingen war der jungste Sohn des Pfalzgrafen Rudolf I von Tubingen und der Mechthild von Giessen Erbtochter von Graf Wilhelm von Gleiberg Rudolfs I Sohne Pfalzgraf Rudolf 1247 und Wilhelm teilten den Hausbesitz Uber deren Sohne wurde ersterer zum Stammvater der Grafen von Horb und Herrenberg letzterer zum Stammvater der Linien Boblingen und Asperg 1 Er war verheiratet mit Willibirg von Wurttemberg 1252 Tochter des Grafen Ludwig III und hatte mit ihr folgende Kinder Adelheid um 1236 Kuno von Munzenberg Rudolf I Graf von Boblingen 1272 Ulrich I Graf von Asperg und Giessen 5 August 1283 Heilwig nach 1294 Ludwig von Isenburg Budingen nach 1303 Leben und Wirken BearbeitenAnspruche gegenuber Klostern Bearbeiten Als sein Vater mit Bewilligung seiner Sohne 1206 eine Schenkung an das Kloster Hemmenrode machte wurde Wilhelm unter den nach ihrem Alter aufgefuhrten Brudern zuletzt genannt Wie sein Vater und Bruder kummerte er sich nicht um die Rechte und Freiheiten die das Kloster Marchthal vom Stifter erhalten hatte sondern machte Anspruche auf Schirmvogtei und Hoheitsrechte uber die Besitzungen desselben geltend Es waren hauptsachlich die Guter des Klosters in der nachsten Umgebung von Tubingen der Ammerhof und die dort liegenden Weinberge dann andere zwischen dem Dorf Lustnau und der Stadt Tubingen gelegene in deren Genuss sich Wilhelm und seine Sohne Rudolf und Ulrich mit dem Kloster teilten Der Propst des Klosters verklagte deshalb den Grafen wiederholt beim Bischof von Konstanz vor dem endlich Wilhelm in Morsberg sein Unrecht bekannte und erklarte dass ihm keine Hoheitsrechte und keine Schirmvogtei uber den Hof Ammern und die daselbst liegenden Weinberge zukommen und er dieselben wenn je ihm solche zukamen in die Hande des Propstes niederlege und darauf verzichte Auf diese Erklarung und Zusage hin wurde Wilhelm der Ersatz fur den dem Kloster zugefugten Schaden erlassen jedoch mit der Bedingung dass er seine gewalttatigen Hande nicht weiter gegen den Hof und die dortigen Weinberge ausstrecke falls nicht musse er volle Entschadigung geben 1 Wilhelm hatte mit Bewilligung seiner Sohne Rudolf und Ulrich seine etwaigen Rechte die Schirmvogtei seine Anspruche an das Kloster gegen 200 Mark Silber an das Bistum Konstanz verpfandet dann aber vollig verkauft diese Summe schoss aber das Kloster das ihm noch uberdies 20 Mark gab und den Schadenersatz nachliess Freundlicher war Graf Wilhelm gegen das Kloster Bebenhausen gesinnt Demselben schenkte er in feierlicher Verhandlung und unter Zustimmung seiner beiden Sohne und Tochter zu Ehren der Maria zum Seelenheil seiner bereits gestorbenen Gemahlin Wilpirgis und aller seiner Angehorigen die Kirche in Lustnau mit allem was zu der Kastvogtei derselben gehorte Am 24 Marz 1244 freite er wie schon oben erwahnt mit Gunst und auf Bitte seines Bruders des Pfalzgrafen Rudolf demselben Kloster seine Hofe in Geisenang und Zuffenhausen und alle anderen Guter die dasselbe schon damals besass und in Zukunft erwerben wurde und gestattete den dortigen Pflegern des Klosters dass sie Vieh und Feldhuter aufstellen und ihr Vieh allein oder mit anderem weiden durfte Die Urkunde wurde zu Asperg gegeben und mit seinem und seines Bruders Siegel versehen Gegen zwei andere in Schwaben gelegene Kloster erwies sich Graf Wilhelm gleichfalls als wohltatig Zwei Ritter von Wurmlingen Eberhard und Reinhard Tubinger Ministerialen legten 1252 einen dort liegenden Hof in die Hande des Grafen Wilhelm nieder den er sofort auf ihr Verlangen als freies Eigentum dem Frauenkloster Kirchberg ubergab Albert und Volmar Gebruder von Waldeck Ritter verkauften Weinberge in Gemmrigheim an das Kloster Reichenbach Graf Wilhelm von dem sie dieselben zu Lehen hatten verzichtete zu Gunsten des Klosters auf sein Eigentumsrecht wogegen die genannten Ritter andere Weinberge aus ihrem Eigentum in Bonnigheim als Lehen ihm verschrieben Wirken als Graf von Giessen Bearbeiten Als Besitzer der von seiner Mutter ererbten Grafschaft Giessen finden wir ihn im Jahre 1229 bei der Schlichtung eines Streites zwischen dem Kloster Schiffenberg und der Gemeinde Steinbach In einer ahnlichen Sache finden wir ihn im Jahre 1235 Seine cara consanguinea die Grafin Clementia hatte dem Kloster Schiffenberg einen Hof in Leihgestern geschenkt Diese Schenkung gab spater Veranlassung zu Misshelligkeiten zwischen Gemeinde Leihgestern und dem Kloster welche Graf Wilhelm beilegte die Schenkung seiner Verwandten bestatigte und unter anderem bestimmte dass das Kloster nach einem alten Recht jedes Jahr einen beliebigen Tag vor der Gemeinde Leitgestern ernten und einen Feldhuter zu einer beliebigen Zeit aufstellen durfte Wilhelm selbst er nennt sich in der Urkunde Graf von Gizzen schenkte 1239 ein Hofgut in Obbornhofen 2 das neben anderen Gutern Gerlach von Budingen und von diesem Micheling von Nordecken zu Lehen trug mit Bewilligung dieser und unter dem Beirat des Macharius von Linden Sigfrieds von Hattenrode Alberts von Littenberg Hugos von Hoheneck Markwards von Erolsheim an das Kloster Schiffenberg Endlich verlieh Graf Wilhelm nach einer unten bei seinem Sohne Ulrich zu erwahnen Urkunde einem zu dem Kloster Aldenburg gehorigen Hofe in Heuchelheim das Beholzungsrecht in dem Wisecker Walde Konigliche Hoflager Bearbeiten Wilhelm hat mit seinen Brudern an mehreren koniglichen Hoflagern teilgenommen Im Jahr 1214 noch zu Lebzeiten des Vaters mit seinem Bruder Hugo bei Kaiser Friedrich II im Lager bei Julich Sonst kommt er immer bei dessen Sohne Heinrich VII vor Am 2 Juni 1222 in Worms neben seinem Bruder Rudolf 1224 abermals in Worms 1231 in Ulm und Hagenau 1232 in Wimpfen und 1233 an einem nicht genannten Ort Nach Heinrichs Absetzung 1235 besuchte er den 2 Sohn Kaiser Friedrichs II den jungen Konig Konrad 1240 in Biberach mit seinem Dienstmanne Eberhard von Aichheim und dessen Sohne Graf Wilhelm stand also zu Zeiten Konig Heinrichs VII auf derselben Partei wie sein Bruder Rudolf auf welche Seite er aber zur Zeit des Gegenkonigs Heinrich Raspe trat gibt es keine Belege 1 Fehde Bearbeiten Weniger bekannt ist die Fehde Wilhelms einige Jahre vorher Es ist nicht einmal uberliefert mit wem Diese Fehde wird gelegentlich in Urkunden erwahnt die in Sachen des Klosters Marchthal zwischen Wilhelm und demselben ausgestellt wurden Wilhelm sagt in einer dieser Urkunden die am 11 August 1240 in Boblingen ausgestellt wurde dass er von seinen Feinden angegriffen den Bischof Heinrich von Konstanz dem es wie es scheint im Feldlager und im Panzer besser gefiel als im Dom und Ornat um Hilfe angegangen habe dass dieser ihm mit einer bedeutenden Macht 300 Bewaffnete die er in eigener Person ihm zufuhrte und zu welcher der Abt von St Gallen mit einem Haufen gestossen war zu Hilfe gekommen sei Ausser diesen waren auf der Seite des Grafen Wilhelm Graf Friedrich von Zollern Otto von Waldburg und ein Herr von Bernhausen Auffallend erscheint es dass von einer Teilnahme seines Hauses seines Bruders gar keine Andeutung vorhanden ist Wenn man zu den Streitkraften der Verbundeten die Wilhelms hinzurechnet die auch bedeutend sein mussten so war dies fur jene Zeiten und fur eine Fehde eine ansehnliche Streitmacht Graf Wilhelm ging auch vollstandig als Sieger aus dem Kampf hervor Bestimmte Angaben uber den Schauplatz desselben sind nicht vorhanden indessen lassen einige Ausdrucke in den erwahnten Urkunden die Anwesenheit des Bischofs des Abtes von St Gallen und des Grafen von Zollern im Lager bei Boblingen vermuten dass es von Wilhelms Seite ein Defensivkampf war dass er Angriffe auf seine Besitzungen zuruckzuweisen hatte Wer aber diese Angriffe machte daruber lassen sich nur Vermutungen anstellen ohne Zweifel war es ein schwabisches Heer aber aus welchen Hause ist unbekannt Moglicherweise ein Calwer oder gar ein Glied seines eigenen Hauses Ersteres erscheint als das wahrscheinlichste Wie aus den Daten der angefuhrten Urkunden hervorgeht zog sich die Fehde mehrere Jahre hin wohl mit Unterbrechungen 1 Nach einer Urkunde Wilhelms aus Mack von 1252 und einer weiteren seines Sohnes von 1256 starb Wilhelm zwischen 1252 und 1256 Nach Aufzeichnungen in dem Seelbuch des Klosters Lichtenthal in Baden hat sich Graf Wilhelm einen Jahrestag in demselben erkauft welchem Beispiele noch mehrere Glieder seines Hauses in dem nachsten Jahrhundert folgten Anmerkungen Bearbeiten a b c d Ludwig Schmid Geschichte des Pfalzgrafen von Tubingen Tubingen 1853 Seite 150 163 Digitalisat Obbornhofen Landkreis Giessen Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 23 Juli 2012 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 11 Marz 2013 Normdaten Person GND 1292493313 lobid OGND AKS VIAF 1034168740902379530008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wilhelm von TubingenALTERNATIVNAMEN Wilhelm Graf von Tubingen Wilhelm Graf von GiessenKURZBESCHREIBUNG Graf von Tubingen und Graf von GiessenGEBURTSDATUM 12 Jahrhundert oder 13 JahrhundertSTERBEDATUM vor 28 September 1256 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm von Tubingen Graf von Giessen amp oldid 237433275