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Das Kloster Reichenbach war ein Benediktinerkloster in Klosterreichenbach einem Ortsteil der Gemeinde Baiersbronn im Murgtal Die romanische Grundungskirche fallt auf das Jahr 1083 Ehemalige Klosterkirche mit dem 2008 neu gestalteten Innenhof hier stand fruher das Klostergeviert Rechts der Gefangnisturm mit der Datierung 1564Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Besitzungen 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Ostchor der Kirche mit den begleitenden Kirchturmen nbsp Kirche Klosterreichenbach Innenansicht mit romanischem Langhaus einschiffig und flachgedecktDie Grundung geht auf eine Schenkung an das Kloster Hirsau zuruck Der Stifter war ein Mann namens Bern uber den man nichts Naheres weiss Nach dem Reichenbacher Schenkungsbuch machten sich im Mai 1082 drei Monche und funf Laienbruder des Klosters Hirsau auf den Weg in den Nordschwarzwald zur Mundung des Reichenbachs in die Murg Im Jahre 1085 wurde die Klosterkirche vom Konstanzer Bischof Gebhard III von Zahringen zu Ehren des Heiligen Gregor eingeweiht Der Ortsname Gregorszell konnte sich in der Folgezeit jedoch nicht durchsetzen Die Klosterkirche besteht im Wesentlichen aus einem einschiffigen romanischen Langhaus Neben der Klosterkirche entstanden weitere Gebaudeteile wie der Konventsbau das Krankenhaus ein Novizenhaus eine Muhle ein Viehhof und eine Herberge Die letzten Baumassnahmen wurden im 16 Jahrhundert durchgefuhrt In der Klosterkirche ist der nach Hirsauer Vorbild Sankt Aurelius errichtete Grundungsbau noch erhalten Das romanische Langhaus einschiffig und flachgedeckt die Mauern der Vorhalle und die Untergeschosse der ostlichen Turme datieren aus dem 11 Jahrhundert Gegen Ende des 12 Jahrhunderts wurde der alte Chor zu einem dreischiffigen basilikalen Bau mit neuer Apsis erweitert die beibehaltenen Ostturme erhielten Durchgange die Decken 1230 40 Kreuzgewolbe damals wurde auch die Vorhalle nach Maulbronner Vorbild neugestaltet Das Kloster Reichenbach blieb stets ein Priorat des Klosters Hirsau und blieb von diesem abhangig Die Vogteirechte des Klosters lagen bei den Grafen von Eberstein Auf der Grundlage des Priorats des Klosters Hirsau meldeten die Grafen von Wurttemberg Besitzanspruche am Kloster Reichenbach an Der Konflikt zwischen Baden und Eberstein einerseits und Wurttemberg andererseits verscharfte sich als 1535 das Kloster Hirsau reformiert wurde und 1595 Herzog Friedrich I von Wurttemberg das Kloster besetzte 1603 wurde das Kloster Reichenbach reformiert und ein protestantischer Pfarrer eingesetzt Einige Teile des Klosters wie Muhle und Hofe wurden veraussert Im Dreissigjahrigen Krieg wurde das Kloster rekatholisiert und von Monchen aus der Benediktinerabtei St Martin in Wiblingen neu besiedelt Die Monche mussten aber nach dem Westfalischen Frieden erneut abziehen Im 19 Jahrhundert wurde das Kloster als Baudenkmal wiederentdeckt und nach den damaligen Vorstellungen renoviert In den Jahren 1965 bis 1968 wurde die Kirche nach dem ursprunglichen romanischen Baustil einer Monchskirche wiederhergestellt Der Grundriss der Kirche erinnert stark an den Grundriss der Kirche St Aurelius in Hirsau Die Gemeinde nutzte einen der Turme als Ausnuchterungszelle und einen ehemaligen Fruchtkasten zuerst als Krankenhaus und dann als Getreidespeicher In diesem Gebaude wurde 1991 der evangelische Beate Paulus Kindergarten errichtet benannt nach einer Tochter Philipp Matthaus Hahns die von 1800 bis 1810 als Pfarrersfrau in Klosterreichenbach wirkte Heute befindet sich im Klostergebaude die evangelische Kirchengemeinde nbsp Romanische Saule und Rundbogen im Chorraum nbsp Romanisches Taufbecken nbsp Chor der ehemaligen Klosterkirche nbsp Grundriss der Klosteranlage nbsp Figurliche Eckknollen am romanischen Pfeilersockel Chor SudBesitzungen BearbeitenDie Besitzungen des Klosters Reichenbach gingen in ihrem Ursprung auf Stiftungen an das Kloster Hirsau zuruck Dabei lagen die Besitzungen in erster Linie beidseitig des Murgtals am oberen Neckar an der oberen Nagold und teilweise Streubesitz im tieferen Rheintal und unteren Neckar Literatur BearbeitenReichenbach In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Freudenstadt Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 38 Karl Aue Stuttgart 1858 S 288 298 Volltext Wikisource Regina Keyler Bearb Das alteste Urbar des Priorats Reichenbach von 1427 Kohlhammer Stuttgart 1999 ISBN 3 17 015562 8 Regina Keyler Soll und Haben Zur Wirtschaftsgeschichte des Hirsauer Priorats Reichenbach Schriften zur sudwestdeutschen Landeskunde Band 55 Thorbecke Ostfildern 2005 ISBN 3 7995 5255 3 Stephan Molitor Das Reichenbacher Schenkungsbuch Veroffentlichungen der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe A Band 40 Kohlhammer Stuttgart 1997 ISBN 3 17 013148 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Kirche Klosterreichenbach Sammlung von Bildern Benediktinerpriorat Klosterreichenbach in der Datenbank Kloster in Baden Wurttemberg des Landesarchivs Baden Wurttemberg48 525555555556 8 4013888888889 Koordinaten 48 31 32 N 8 24 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Reichenbach Schwarzwald amp oldid 234083733