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Die Geschichte der Pest umfasst vor allem die Ursachen und Folgen der historischen Pest Seuchen Die grossen Seuchenzuge der Pest durchliefen von der Bronzezeit bis zum Ende des 19 Jahrhunderts weite Landsriche und sind ein zentrales Thema der Medizingeschichte Ihre Erforschung in der Epidemiologie ermoglichte der Medizin im engeren Sinne der Inneren Medizin und des Spezialgebietes Infektologie Infektiologie grosse Behandlungsfortschritte Die Seuchen haben nicht selten die politische Landschaft verandert Die Piazza Mercatello in Neapel wahrend der Pest von 1656 Gemalde von Domenico GargiuloDieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Einzelne Absatze enthalten keinerlei Quellenangaben Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichtliche Pest 1 2 Antike bis Fruhmittelalter 1 2 1 Im Alten Agypten 1 2 2 Kleinasien Osteuropa bis Altai 1 2 3 In Griechenland 1 2 4 Im Romischen Reich 1 3 Pestepidemien des Mittelalters und in der Neuzeit 1 3 1 Schwarzer Tod 1 3 2 Ende 14 bis 17 Jahrhundert 1 3 3 Die Pest als Dauerphanomen 1 3 4 Dritte Pandemie 2 Forschungsgeschichte 2 1 Unterschiede in der Krankheitsbeschreibung 2 2 Das Problem des Pesterregers 2 3 Das Problem der Rattenvorkommen 2 4 Das Problem der Flohart 3 Kulturelle Aspekte 3 1 Gesellschaft 3 2 Kunst 3 3 Literarische Rezeption 4 Bekannte Opfer der Pest 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenGeschichteVorgeschichtliche Pest Die altesten Nachweise von Yersinia pestis stammen aus bis zu 5000 Jahre alten Skeletten aus der pontischen Steppe 1 2 Die Pest betraf bereits steinzeitliche Gesellschaften ihr Erreger liess sich in einem Zeitraum von vor 4800 bis etwa vor 3800 Jahren in Skeletten aus ganz Europa nachweisen 3 Er war allerdings noch nicht vollstandig identisch mit dem Erreger der spatantiken und mittelalterlichen Beulenpest da ihm einige die Virulenz steigernde Gene welche spateren Erregerstammen ermoglichen sollten im Magen von Flohen zu uberdauern noch fehlten Denkbar konnte dennoch sein dass diese fruhe Pest bereits starke demographische Auswirkungen auf die damaligen neolithischen kupferzeitlichen und fruhbronzezeitlichen Gesellschaften hatte moglicherweise als Infektion uber die Atemwege die auf Populationen mit genetisch unterschiedlich ausgepragter Empfindlichkeit gegenuber dem Erreger stiess 4 Antike bis Fruhmittelalter Die meisten Forscher nahmen bis zu Beginn des 21 Jahrhunderts an dass es sich bei den im Altertum im Mittelmeerraum auftretenden Seuchen vor 541 nicht um die Pest handelte 2011 konnte erstmals das Genom eines Pesterregers von 1349 vollstandig rekonstruiert werden Die von menschlichen Uberresten eines Londoner Pestfriedhofs stammenden genetischen Informationen zeigten dass dieser mittelalterliche Peststamm Vorlaufer aller heute noch vorkommenden Pestbakterien ist Die Forscher schliessen daraus dass der Ursprung der Pest in Ostasien im 13 Jahrhundert liegt Der erste sicher belegte Ausbruch der Seuche die Justinianische Pest ist hingegen von einer im 8 Jahrhundert ausgestorbenen Variante des Pesterregers verursacht worden 5 6 Im Alten Agypten Vom Ausbruch grosser Seuchen wird bereits in der Bibel berichtet Eine Pest gehort zu den Plagen die Agypten vor dem Auszug der Israeliten heimsuchen Ex 9 1 7 EU wobei sie an dieser Stelle ausschliesslich Vieh befallt und sie lost auch das Massensterben der Philister aus die sich der judischen Bundeslade bemachtigt hatten 1 Sam 5 6 EU 7 Kleinasien Osteuropa bis Altai Im spaten 14 Jahrhundert v Chr wutete im Hethiter Reich eine Seuche die nach damaligen Schriftdokumenten mindestens 20 Jahre anhielt und der u a der Grosskonig Suppiluliuma I sein Nachfolger Arnuwanda I sowie dessen Sohn und vorgesehener Thronfolger erlagen Auch unter dem nachsten Grosskonig Mursili II hielt diese Seuche noch jahrelang an wie aus den erhaltenen Pestgebeten hervorgeht in denen Mursili die Gotter anfleht der Pest doch endlich ein Ende zu bereiten 8 Aus den Texten geht hervor dass der Konig die Seuche als Strafe der Gotter fur fruhere Verfehlungen ansieht Daher versucht er von seinen Vorgangern begangenes Unrecht zu suhnen begreift im Laufe der Zeit aber immer weniger weswegen die Seuche trotzdem anhalt und warum die Strafe der Gotter dermassen hart ausfallt Diese Pest ist aber nur ein Auslaufer der bronzezeitlichen Pest die sich palaogenetisch in zahlreichen Grabern zwischen Osteuropa und dem Altai nachweisen lasst Allerdings war der Erreger noch nicht an die vergleichsweise effiziente Ubertragung durch den Rattenfloh angepasst und auch die Symptomatik durfte noch anders ausgesehen haben 9 In Griechenland nbsp Apollo und Artemis schiessen Pestpfeile auf die Kinder der Niobe Gemalde von Abraham Bloemaert In der griechischen Mythologie wurde die Pest durch gottliche Pestpfeile verursacht So sandte Apollo vor Troja die Pest ins Lager der Griechen Dass der Pfeil mit der Pest in Verbindung gebracht wurde fuhrte dazu dass der Hl Sebastian zum Pestheiligen erklart wurde Auch Hippokrates etwa 460 370 v Chr hat wohl wie aus den hippokratischen Schriften hervorgeht die Pestplage in Griechenland gesehen 10 Eine in den Jahren 430 bis 426 v Chr in Athen wutende Epidemie zieht seit vielen Jahren das Interesse von Historikern und Medizinern auf sich Unter anderem wird sie als Attische Seuche und in einer missverstandlichen Ubertragung des lateinischen pestis Seuche auch als die Pest des Thukydides bezeichnet Viele Wissenschaftler unterstellten lange Zeit dass es sich entweder um die Pest selbst oder um die Pocken handelte Dass diese Seuche durch Pesterreger ausgelost wurde wird heute jedoch stark bezweifelt da Thukydides die typischen Charakteristika wie Pestbeulen und schwarzliche Flecken auf der Haut nicht beschrieb Nachdem die geschilderten Symptome in ihrer Gesamtheit auf keine heute bekannte Krankheit passen werden von Historikern und Medizinern seit langer Zeit auch andere Erreger inzwischen insgesamt 29 als mogliche Ausloser diskutiert Bei neuen Grabungen 1994 95 unter der Leitung des Archaologen Effie Baziotopoulou Valavani und der nachfolgenden Untersuchung durch Manolis Papagrigorakis und Mitarbeiter wurde 2005 mittels DNA Untersuchungen der Erreger Salmonella enterica serovar Typhi identifiziert Welche Ursache die Seuche auch immer hatte in Athen fuhrte die Epidemie zu einem dramatischen Bevolkerungsruckgang und zum Zusammenbruch des sozialen Gefuges mit fatalen wirtschaftlichen Konsequenzen und einem militarischen und politischen Niedergang durchaus vergleichbar mit den Auswirkungen spaterer eindeutig belegter Pestepidemien Im Romischen Reich Das Romische Reich wurde mehrfach von grossen Epidemien getroffen Als erste grosse Epidemie gilt die sogenannte Antoninische Pest zur Zeit des Kaisers Mark Aurel 161 180 die nach 165 von den aus einem Feldzug gegen das Partherreich zuruckkehrenden Soldaten verbreitet wurde Ob es sich bei dieser Epidemie um die Pest handelte ist allerdings unklar und gilt als unwahrscheinlich Seuchenzuge mit tiefgreifenden Auswirkungen auf das Romische Reich traten insbesondere in der Zeit zwischen 250 Cyprianische Pest und 650 n Chr auf Die sogenannte Justinianische Pest zur Zeit des ostromischen Kaisers Justinian 527 565 die 542 in Konstantinopel wutete trug moglicherweise zum Misserfolg der Restauratio imperii bei und gilt als die grosste antike Pestepidemie Europas bzw erste Pestpandemie Wie 2013 nachgewiesen werden konnte war die eigentliche Pest an dieser Pandemie zumindest prominent beteiligt Dies war das erste Auftreten der Krankheit in Europa Sie brach zunachst 541 in Agypten aus von wo aus sie sich rasant im ganzen Mittelmeergebiet und sogar bis nach Irland ausbreitete 11 Ob die Seuche tatsachlich aus Indien eingeschleppt wurde wie man fruher meist annahm oder eher nilabwarts aus Subsahara Afrika nach Agypten gelangt war ist heute umstritten Anhand der detaillierten Schilderungen des spatantiken griechischen Historikers Prokopios sowie aufgrund von DNA Untersuchungen bei Grabern des 6 Jahrhunderts die Hinweise auf den Pesterreger lieferten konnte inzwischen nachgewiesen werden dass es sich bei dieser Seuche tatsachlich um die Beulenpest handelte die aber moglicherweise zusammen mit anderen Krankheiten auftrat So zeigte Anfang 2013 eine an verschiedenen Labors parallel durchgefuhrte internationale Studie unter der Leitung von Michaela Harbeck und Holger C Scholz anhand von DNA Material aus Grabern aus Aschheim die eindeutig in das spatere 6 Jahrhundert datiert werden konnen dass tatsachlich ein Erreger vom Stamm Yersinia pestis an der Justinianischen Pest beteiligt war 12 Nach Prokopios starb ein Viertel der Einwohner von Konstantinopel in den Jahren 541 und 542 13 544 liess Justinian der eine eigene Erkrankung uberlebt hatte das Ende der Pestepidemie verkunden Diese brach jedoch 557 erneut aus kehrte im Jahre 570 nochmals wieder und trat bis zur Mitte des 8 Jahrhunderts in etwa zwolfjahrigem Rhythmus immer wieder in Erscheinung In der Folge der Pest und ihrer weitreichenden Auswirkungen auf die Bevolkerungszahlen entstand im Mittelmeerraum und Nahen Osten nach Ansicht einiger Gelehrter ein geopolitisches Machtvakuum Auch Persien war laut dem Bericht des Prokopios von der Pest stark betroffen Mehrere Forscher betonen aber dass die tatsachlichen demographischen Auswirkungen der Seuche aufgrund der problematischen Quellenlage kaum abzuschatzen seien Dass die Krankheit Ostrom und Persien entscheidend schwachte kann bislang zumindest nicht belegt werden 636 unterlagen die Romer den Arabern in der Schlacht am Jarmuk Anfang 638 siegten muslimische Heere uber die Perser in der Schlacht von Kadesia und besetzten anschliessend Mesopotamien 14 Ob die Pest an dieser Entwicklung einen Anteil hatte wie immer wieder vermutet wird ist allerdings schwer zu belegen und eher unwahrscheinlich nach Ansicht vieler Historiker war von grosserer Bedeutung fur die Siege der Araber der Umstand dass sich Ostrom und Persien seit 540 in jahrzehntelangen Kriegen gegeneinander aufgerieben hatten Die Seuche fand ihre Opfer jedenfalls auch in islamischen Heeren Einem Pestausbruch in Syrien fielen beispielsweise angeblich uber 25 000 muslimische Soldaten zum Opfer 15 Die Zahl der Opfer war im Ostromischen Reich und in Persien jedoch vermutlich hoher gewesen als auf der Arabischen Halbinsel mit ihrer ganz anderen Siedlungsstruktur 746 brach in Konstantinopel die Beulenpest aus Um 770 verschwand die Pest fur fast 600 Jahre aus dem Mittelmeerraum und Europa Wie es dazu kam und dass nach der ersten grossen Pestwelle im 6 Jahrhundert sich die Gesundheitslage der uberlebenden Bevolkerung indirekt verbesserte 16 wird in der Forschung seit langem diskutiert Bereits ab 630 stand Bab al Mandab die rund 27 Kilometer breite Meeresstrasse und einzige naturliche Verbindung des Roten Meeres mit dem Indischen Ozean unter muslimischer Herrschaft Fur mehr als 1000 Jahre war es westlichen Schiffen kaum mehr moglich diese alte Handelsstrecke zu nutzen Damit wurden direkte Kontakte mit Innerasien schwieriger und seltener Uber die nachsten Generationen konnte sich der Islam zugleich weiter in Richtung Osten ausdehnen unterbrach aber nicht die alten Handelsrouten der Seidenstrasse Ob diese Veranderungen im 7 Jahrhundert tatsachlich das Verschwinden der Pest im spaten 8 Jahrhundert erklaren konnen muss aber offenbleiben nbsp Begrabnis von Opfern der Beulenpest in Tournai Teil einer Miniatur aus den Chroniken des Abtes Gilles Li Muisis 1272 1352 Bibliotheque royale de Belgique MS 1376 77 f 24v Pestepidemien des Mittelalters und in der Neuzeit Schwarzer Tod Das spate Mittelalter ist ab der Mitte des 14 Jahrhunderts durch eine verheerende Pandemie mit der Bezeichnung Schwarzer Tod gekennzeichnet Nach einer Hypothese von Autoren wie William Bernstein leiteten erst die mongolischen Eroberungen gegen Ende des 13 Jahrhunderts eine Ara direkter Handelskontakte zwischen Europa und Asien ein durch die die Pestbakterien die vor allem in wild lebenden Nagetierpopulationen Asiens vorkommen erneut nach Europa eingeschleppt werden konnten 17 Bereits vor der Pandemie von 1347 1348 finden sich mittelalterliche Texte zur Beulenpest 18 1338 oder 1339 suchte die Pest die christliche Gemeinschaft der Assyrischen Kirche am Yssykkol See heim wie Grabsteinen zu entnehmen ist 19 In der Region kommt es bis in die Gegenwart immer wieder zu vereinzelten Pestfallen bei Menschen die mit Nagern besonders Murmeltieren zu tun haben 20 1345 erkrankten die ersten Menschen in Sarai an der unteren Wolga und auf der Krim beides im Reich der Goldenen Horde Im Jahr 1346 trachtete die Goldene Horde danach die Halbinsel Krim zuruckzugewinnen und belagerte daher die von den Genuesern gehaltene Hafenstadt Kaffa Durch eine genuesische Seeblockade wurde das Ubertreten der Pest uber die Seehandelsrouten nach Europa unbeabsichtigt um einige Zeit verzogert In den wegen der Blockade zwischenzeitlich eingelagerten Getreidelieferungen konnten sich in dieser Zeit Nager und Flohe vermehren Mit der Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen nach Ende der Seeblockade und dem Ruckzug der Goldenen Horde wurde das eingelagerte Getreide inklusive der Wirte uber die Handelsrouten an die europaischen Hafen gebracht und die Pest so besonders potenziert nach Europa ubertragen 21 Altere Forschungsansatze wonach die Pest im Gefolge des Heeres der Goldenen Horde nach Kaffa und von dort weiter in den Westen gebracht worden ware 22 gelten als veraltet Diese Ansatze beruhen zumeist auf dem Quellentext von Gabriele de Mussi dessen Authentizitat inzwischen in Zweifel gezogen wird 23 Zwar ist eine potenzierte Ansteckungsrate unter den Menschen in Kaffa wahrend des Konflikts nicht ausgeschlossen wenn auch bisher nicht nachweisbar Diese erklart aber in keinem Fall die anschliessende Seeubertragung Plausibler deshalb Gerade der Konflikt bei Kaffa und die Seeblockade sorgten fur eine kurzzeitige Verzogerung der Verbreitung und eine potenzierte Ubertragung nach Aufhebung der Blockade 24 Der Schwarze Tod wird uberwiegend fur eine Variante der Pest gehalten und gilt demnach als der erste Ausbruch der Krankheit seit dem 8 Jahrhundert Sie breitete sich bis nach Island und Norwegen aus und wurde dort als Svarte Dauden und Den store Mannfall bezeichnet Dass es sich bei dem Erreger tatsachlich um Yersinia pestis gehandelt hat wurde 2011 zweifelsfrei festgestellt 25 Durch das sogenannte Pestgutachten das die Medizinische Fakultat von Paris im Auftrag von Philipp VI erstellt und im Oktober 1348 abgeschlossen hat 26 und das zu verschiedenen epidemiologischen praventiven und therapeutischen Moglichkeiten der Seuche Stellung nahm 27 wurde fast die gesamte europaische Pestliteratur im 14 Jahrhundert beeinflusst 28 und insbesondere der Massnahmenkatalog des Pariser Pestgutachtens zur Seuchenpravention wurde in viele europaische Landessprachen ubersetzt und verbreitet 29 30 Als mogliche Ursache der Pest wurde von der Pariser Medizinischen Fakultat 1348 Anregungen von Gentile da Foligno folgend noch ein komplexer Schopfungsakt magistraler Krafte mit Ineinandergreifen von terrestrischen und kosmischen Voraussetzungen beim Zustandekommen der Seuche bzw des Pesthauchs angesehen 31 Mit den diatetisch kurativen Empfehlungen und Rezepten aus dem als Derivattext aus dem Pariser Pestgutachten vielleicht schon 1349 hervorgegangenen von Prag aus verbreiteten Sinn der hochsten Meister von Paris sinn der hogistin meyster von Paris 32 wurde der an die Gattin eines Plauener Vogtes gerichtete sogenannte Pest Brief an die Frau von Plauen 33 zwischen Osterreich und Flandern verbreitet Darin wird der sofortige Aderlass bei Auftreten von Pestbeulen Bubonen empfohlen je nach Auftreten der Pestbeulen an acht verschiedenen Stellen 34 35 Insbesondere als Anweisung fur praktisch tatige Pest Arzte aber auch Laienheilkundige wurden dazu grafische Darstellungen der entsprechenden Aderlassstellen publiziert die auch im Spatmittelalter und der fruhen Neuzeit noch angewendet wurden 36 Ein haufiges von den Arzten angewandtes Mittel gegen die mit ubelriechendem Dunst verbundene Pest war das Verbrennen aromatischer Substanzen 37 oder Krautern wie Wacholder Baldrian und Bibernelle 38 Im Jahr 1371 folgte der Prager Sendbrief Missum imperatori 39 40 41 als weitere in Europa wirksame Publikation zur Seuchenbekampfung 42 nbsp Behandlung der Pest durch Aderlass 1555 Michael Ostendorfer Ende 14 bis 17 Jahrhundert nbsp Doktor Schnabel von Rom Arzt mit Schnabelmaske mit Krautern und Stock zum Fernhalten von Erkrankten 1656 ein Pestdoktor nbsp Abguss einer Pestleiche aus dem 17 JahrhundertNach der schweren Pestepidemie die 1347 begann dem Schwarzen Tod endemisierte die Seuche In lokalen Epidemien suchte sie in den nachsten drei Jahrhunderten in nahezu regelmassigen Abstanden verschiedene Gebiete Europas heim So kam es etwa 1360 1361 zu einem schweren Ausbruch von Pestepidemie unter anderem in der Schweiz 43 Der gefahrlichste Pestherd blieb in dieser Zeit Konstantinopel mit seinen vielen verschachtelten Fachwerkbauten und katastrophalen hygienischen Zustanden Konstantinopel wurde als das Konigreich der Ratten bezeichnet 44 Ab 1410 traten ausgehend vom Ostalpenraum wiederholt Pestepidemien im suddeutschen Raum auf Medizinische Massnahmen gegen die Pest boten kleine Pestschriften die ab 1348 auch von deutschsprachigen Arzten verfasst wurden 45 und beispielsweise von Apothekern in Umlauf gebracht wurden 46 Zu den altesten deutschsprachigen Pesttraktaten gehort der Schatz der wisheit der 1349 von den Arzten Rudolf Schwenninger Bernhard von Rostock Heinrich von Lubeck wahrscheinlich identisch 47 mit dem Verfasser eines Malerfarbenrezepts namens Heinrich von Lubegge in einem anderen Strassburger Manuskript Heinrich von Sachsen seinerzeit prominenter Strassburger Arzt und Geistlicher der unter anderem Graf Rudolf IV von Habsburg Laufenburg behandelte 48 und Albert von Parma im Auftrag des Strassburger Rates verfasst wurde 49 Man fasste diese Pest haufig als Strafe Gottes auf Das fuhrte vielerorts dazu dass man sich in sein Schicksal ergab und gar nicht erst versuchte der heranruckenden Pest zu entkommen Stattdessen wurden Busspraktiken empfohlen um Gott wieder zu versohnen Das fuhrte zu einem Aufschwung der Geisslerumzuge Ausserdem wandte man sich an die Pestheiligen St Rochus und St Sebastian Es gibt eine Anordnung des Bischofs von Bergen Norwegen und des Domkapitels zur Bekampfung einer nicht genauer beschriebenen Pestepidemie von 1445 deren Beginn unklar ist Es handelt sich um Messen Almosen Prozessionen Fasten und Altargang uber funf Tage 50 Solche Massnahmen waren zur Pestbekampfung europaweit ublich Besonders die Messen und Prozessionen trugen zur Verbreitung der Pest bei Erst 1498 untersagte man in Venedig beim Auftreten der Pest alle Gottesdienste Prozessionen Markte und Versammlungen 51 Das massenhafte Sterben fuhrte zur Anlage von Pestfriedhofen mit Sammelgrabern Lagen sie weiter ausserhalb des Orts fuhrten zu ihnen zuweilen Totenstrassen 52 Heilende Therapien gab es nicht dennoch sind mehrere Rezepturen zur Behandlung der von der Pest betroffenen Menschen uberliefert 53 Die Patienten wurden zum Beispiel mit Essig bespruht oder wie im 14 Jahrhundert als die bei der Krankheit auftretende Lymphknotenschwellung als Vergiftungszeichen gedeutet wurde 54 mit Theriak behandelt Die Pestgeschwure liess man durch Salben reifen und schnitt sie dann auf um Eiter und Blut abfliessen zu lassen Man liess die Luft durch Feuer auf Strassenkreuzungen reinigen Mancherorts sorgten Arzte dafur dass nach dem Tod alle Kleider und das Haus einer verstorbenen Familie verbrannt wurden Bald kam auch die Isolierung von potenziell Infizierten zum Einsatz meist um die 40 Tage wodurch sich der noch heute gebrauchliche Begriff Quarantane frz quarantaine de jours vierzig Tage ableitet Am 27 Juli 1377 beschloss der Stadtrat von Ragusa dem heutigen Dubrovnik alle Personen und Waren die aus einer Gegend kommen in der die Pest herrscht einen Monat lang auf einer kleinen Insel vor der Stadt zu internieren Anderswo wurden sogenannte Pesthauser errichtet Im 17 Jahrhundert wurde die Quarantane allgemein ublich Demografische Analysen haben gezeigt dass eine Sterblichkeitsrate die die naturliche Sterblichkeit um mehr als das Vierfache ubersteigt nicht kompensiert werden kann und zur demografischen Krise fuhrt 55 Paul Slack veranschlagt fur eine typische Pestepidemie eine Todesrate vom 4 bis zum 12 Fachen der normalen Sterblichkeitsrate 56 Girolamo Fracastoro bezweifelte als erster die Miasma Lehre und hielt Keime fur die Ubertrager der Seuchen Er trennte auch erstmals die wahre Pest von anderen mit Pest bezeichneten Krankheiten insbesondere nichtpestilentialische Fieber 57 bzw Seuchen wie Pocken und Typhus Ambroise Pare fiel zum ersten Mal der zeitliche Zusammenhang zwischen massenweisem Auftreten der sonst lichtscheuen Ratten infolge einer Rattenepidemie mit dem darauf folgenden Ausbruch der Pest auf 58 Auch seine Vermutungen fanden kein Gehor Die vermutlich erste medizinische Dissertation uber die Pest verfasste der aus Nidda Hessen stammende Arzt Johannes Pistorius der Jungere De vera curandae pestis ratione Uber die rechte Art die Pest zu behandeln Frankfurt 1568 Christoph Schorer aus Memmingen veroffentlichte 1666 eines der ersten deutschsprachigen Handbucher zur Pestverhutung Die Pest als Dauerphanomen nbsp Bild der grossen Pest in London 1665 66Als Beispiel dafur wie sich die Epidemien zu einer Art Dauerproblem entwickelten seien im Folgenden die Epidemien im nordlichen Teil Europas aufgefuhrt Manche Seuchen sind direkt in Quellen erwahnt andere wiederum werden durch eine signifikant ansteigende Zahl von Testamenten erschlossen 1356 wurden Frankfurt a M und Hessen sowie Wurzburg 59 erstmals von einer Pest heimgesucht und 1357 Bohmen und Polen 60 Um 1357 soll eine Pest in allen wendischen und deutschen Seestadten gewutet haben und in Preussen sollen in kurzer Zeit 13 000 Menschen daran gestorben sein 61 Die grosse Pest in Danemark 1361 soll von dem Heer Konig Waldemars aus Schonen eingeschleppt worden sein 62 Die Pest wutete 1358 in Hamburg und Lubeck und breitete sich 1360 1362 umfassend in den Niederlanden aus Holland Gent Deventer Namur Flandern Luttich und Huy 63 Die islandischen Annalen berichten von Epidemien in Norwegen fur die Jahre 1360 1370 1371 1379 1390 und 1392 Das durch die Pest verursachte Bevolkerungsminimum in Norwegen wird mit rund 200 000 angesetzt Die Bevolkerungszahl aus der Zeit vor der grossen Pest wurde erst um die Mitte des 17 Jahrhunderts wieder erreicht 64 In Roskilde ist fur 1360 eine Seuche nachgewiesen Sie heisst dort pestis gravis und ihr fiel der Erzbischof Jacob Nielsen Kyrning von Lund am 23 Jan 1361 auf Bornholm zum Opfer Das Minimum des Bevolkerungsniveaus in England den Niederlanden Frankreich und Katalonien kann fur die Zeit zwischen 1450 und 1500 angesetzt werden In England lag der pestverursachte Bevolkerungsruckgang bis 1500 1520 um 60 Dort wurde die Bevolkerungszahl des Mittelalters erst wieder 1750 erreicht 65 Im schwedischen Annal Chronologia ab anno 1266 ad 1430 ist fur das Jahr 1360 notiert Iterum pestilencia fuit magna que vocabatur barnadodh 66 Von 1360 bis 1494 wurden in den Niederlanden 15 Epidemien gezahlt In England wutete die Second Pestilence von 1361 bis 1362 von der die zeitgenossischen Quellen berichten dass sie die erste grosse Pest seit dem Black Death gewesen sei 67 Lokaluntersuchungen in England aus den Inquisitiones post mortem zeigen dass die Sterblichkeit 1361 ortlich wesentlich hoher lag als 1349 1367 1369 war Schleswig Holstein heimgesucht wobei Hamburg Lubeck Ratzeburg und Stralsund betroffen waren 68 Eine weitere Epidemie traf 1367 1370 Danemark Flandern Holland Deventer Namur Utrecht Brabant Tournai und die Picardie aber auch England Wales und Irland Um 1371 gab es auch eine Pestwelle in Norwegen 69 In den Flateyar annalar ist eine Pest in Norwegen fur 1379 erwahnt Fur das nachste Jahr berichten diese Annalen dass 6 Schiffe nach Island gekommen seien die die Beulenpest nach Island eingeschleppt hatten Diese habe sich uber das ganze Land ausgebreitet unter anderem seien mehr als 12 Priester daran gestorben Logmanns annall berichtet das gleiche Ereignis datiert es aber auf 1378 Fur die Zeit zwischen 1378 und 1383 wird The Fourth Pestilence in England und Schottland erwahnt Es gibt auch Spuren fur eine Epidemie in Hamburg Wismar und Stralsund in der Zeit 1375 1376 und in den Niederlanden 1382 1384 Island wurde nur zweimal von den spatmittelalterlichen Pandemien betroffen 1402 1404 und 1494 1495 70 Die Pest von 1402 soll 50 bis 60 der Bevolkerung Islands vernichtet haben Eine danische Chronik berichtet uber Pest im Jahre 1406 nach einer grossen Regenflut in Danemark Schweden und Norwegen Jeder zehnte starb an der Krankheit 71 Das Vadstena Diarium des dortigen Birgittiner Klosters ist ein liber memorialis mit vielen Informationen uber das Spatmittelalter besonders uber die Jahre 1344 1545 72 Es wurde wahrscheinlich kontinuierlich ab 1392 gefuhrt Dort ist eine ganze Reihe von Pestepidemien in Schweden und Nordeuropa angefuhrt Folgende Pestjahre sind erwahnt 1350 1413 1421 1422 1439 1450 1455 1465 1484 1495 1508 Schleswig Holstein wurde 1406 1420 1421 1439 1440 1448 1450 1451 1464 1483 1485 betroffen zusatzlich 1423 1433 und 1438 mit unsicherem Quellenbeleg 73 Eine besonders schwere Pestwelle fand in Nordeuropa nach allen gut belegten Quellen um 1448 1449 in Schweden Danemark Niederlanden Deutschland Baltikum und England statt Berlin war 1451 und 1484 von einer Pestepidemie betroffen woruber zwei Berliner Totentanze bildlich berichten 74 Im 15 Jahrhundert verfasste Christian von Geren eine verhaltnismassig umfassende Chronik uber die Pest seiner Zeit Er stammte aus Lubeck erhielt eine geistliche Ausbildung und war seit 1449 1450 Sekretar des hanseatischen Kontors in Bergen Fur die 1450er und 1460er Jahre schrieb er uber die Pest Anno 51 1451 was grote pestilencie to Lubeke anno 52 to Bergen da storven 200 Dudessche in 1 2 jare ok annao 59 to Bergen Unde to Lubeke was pestilencie anno 64 Friedrich Bruns Die Lubecker Bergenfahrer und ihre Chronistik Hansische Geschichtsquellen Neue Folge 2 Berlin 1900 S 353 Die Pest von 1464 ist auch im Baltikum und in Teilen Norddeutschlands in den Niederlanden in Stockholm und anderen Stellen Schwedens und in England belegt 1456 1459 tritt Pest in den Niederlanden auf Es gibt sichere Quellen uber Pestwellen in Canterbury im 15 Jahrhundert 1413 1419 1420 1431 1447 1457 1465 1467 1470 1471 und 1487 75 1478 1485 und 1498 kam es zum Ausbruch der Pest in Venedig zwischen 1361 und 1528 soll es in Venedig 22 Ausbruche der Beulenpest gegeben haben Fur die Zeit um 1500 gibt es einen Hinweis in einem schwedischen Diplom dass eine geplante Zusammenkunft der Reichsratsabteilung Nordafjells fur 1500 wegen Pest abgesagt wurde Viele Quellen belegen eine Pestwelle im Nord und Ostseegebiet zwischen 1502 und 1508 76 Die Pest erreichte Finnland 1505 und Schweden wieder 1508 Abo wurde 1504 und 1508 betroffen 77 In Smaland gab es 1510 die Pest und in ganz Schweden 1517 78 Pskow erreichte die Pest 1506 Nowgorod wurde 1508 getroffen 79 In der Stadt St Gallen trat die Pest zwischen 1500 und 1640 mindestens 14 Mal auf Nach 1580 kam es ausserdem in Zyklen von vier bis funf Jahren zu Pockenausbruchen an denen vor allem jungere Kinder starben Auch weitere Orte der Schweiz 80 waren betroffen 1518 1525 herrschte eine Pestwelle in Europa Der erste Professor an der neu gegrundeten Universitat Kopenhagen Petrus de Scotia starb am 24 Juli 1520 an der Pest Das britische Quellenmaterial weist fur 1518 1521 eine Pest aus 1518 war sie in Oxford und Nottingham Nach Southampton kam ein Schiff von Venedig mit der Pest an Bord 1521 waren grossere Epidemien in York und London great pestilence and death Auf Schottland und Irland griff die Pest ebenfalls uber 81 1518 1519 gab es eine Pestepidemie in den Niederlanden Das Quellenmaterial bezieht sich auf Gouda Schiedam Leiden Gorinchem und Haarlem Eine besonders hohe Sterblichkeit ist in Gouda fur 1521 und in Amsterdam fur 1522 bezeugt 82 Von 1518 bis 1520 herrschte in Oberitalien die Pest 83 Am 25 Juli 1521 begann eine grosse Pest in Hamburg und dauerte bis 6 Dezember 1521 84 In Schleswig Holstein kam es 1524 1525 zu einer Epidemie 85 Hamburg war auch 1526 betroffen 1524 1526 waren die Niederlande betroffen 1526 am starksten In Schleswig ist sie 1524 belegt 84 1525 1529 wird die Pest in Lubeck erwahnt Allerdings verwenden die Protokolle des Domkapitels von Lubeck 1529 erstmals den Ausdruck pestis sudorosa was dann zum gangigen Ausdruck fur den Englischen Schweiss wird 86 Diese Welle wird durch den Stadtmedicus Rembertus Giltzheim eingehend chronologisch beschrieben 87 1528 war in Hoorn die Pest ausgebrochen 1530 in Dordrecht und Woerden 88 1529 1530 gab es eine umfassende Pest in Norwegen 89 und in Halland 90 1545 und 1546 gab es eine umfassende Epidemie in England Betroffen waren Berkshire Worcester Leicestershire Lichfield Exeter und East Sussex Die Todesrate lag 26 6 uber normal Bei dieser geringen Erhohung der Todesrate ist zu berucksichtigen dass in den genannten Grafschaften nicht mehr als 15 der Gemeinden betroffen waren was den Gesamtdurchschnitt der Grafschaft vermindert 91 1547 gab es auch eine Epidemie in Hamburg und Lubeck 1547 1550 gab es in Deutschland weiter sudlich Epidemien 1550 in Danzig 92 1550 1560 1566 1574 1589 1592 1594 1628 1631 und 1635 war die Pest in der Bundner Stadt Chur am meisten Opfer waren 1594 mit 550 Toten zu beklagen was ungefahr ein Drittel der Bevolkerung umfasste 93 Der nur drei Wochen dauernden Pestepidemie von 1555 im hessischen Nidda fielen 300 Menschen zum Opfer Das war ein Drittel der Bevolkerung dieser Stadt Ahnliches gilt fur die kleine Stadt Uelzen die zu Beginn des 16 Jahrhunderts ungefahr 1200 Einwohner hatte Uelzen gehort zu den Stadten die bereits im 16 Jahrhundert genaue Register uber ihre Einwohner fuhrten So weiss man dass im Jahr 1566 in Uelzen genau ein Viertel der Einwohner 295 starb von denen 279 der Pest erlagen 1597 Uelzens Einwohnerschaft war mittlerweile auf ungefahr 1600 Einwohner angestiegen starben 554 Einwohner davon 510 an der Pest nbsp Gedenkmedaille ein sogenannter Pesttaler aus Silber auf die Beendigung der letzten Erfurter Pestepidemie von 1683 Vorderseite Erzengel mit Schwert zu seiner Rechten eine mit einem Totenschadel gekronte Tafel mit der Inschrift SVM D IN A 1683 ZV ERFF ERSTORB PERSON 9437 Ruckseite Ansicht der Stadt Erfurt von Norden1618 bis 1648 fand in Teilen Europas der Dreissigjahrige Krieg statt Kriegshandlungen und Begleiterscheinungen des Krieges begunstigen Hungersnote und Seuchen 1625 trat die Pest in Deutschland auf 94 Von 1629 bis 1631 wutete die Pest in Norditalien In nur einem Jahr zwischen 1630 und 1631 starben ungefahr ein Drittel der Einwohner Venedigs circa 46 000 von 140 000 Bewohnern Den Hohepunkt erreichte die Seuche im November 1630 Innerhalb dieses Monats starben 16 000 Venezianer 95 Diese Pest gilt als Beginn des Niedergangs der Republik Venedig Die Region Dresden in Sachsen wurde wahrend des Dreissigjahrigen Krieges mehrfach von der Pest heimgesucht 1626 1632 33 1637 und 1640 1680 kam es zu einer noch verheerenderen Pestepidemie 96 Von 1630 bis 1633 in der Toscana unter anderem in Montelupo 97 1635 raffte die Pest vierhundert Einwohner des westfalischen Ortes Leiberg hinweg 1656 in Rom 98 1663 in Hamburg 99 100 101 Zu weiteren schweren Epidemien kam es 1665 66 in England mit etwa 100 000 Toten siehe Grosse Pest von London In Wien grassierte die Pest 1678 79 also zu der Zeit als dort der sogenannte liebe Augustin lebte Im kleinen thuringischen Ort Bielen starben im Jahr 1682 rund siebenmal so viele Menschen wie gewohnlich Am 7 Juni starb als Erste die 43 jahrige Ursula Elisabeth Bornicke am 28 Dezember als Letzter Hans Weber Der Pastor von Bielen erlautert in einer Nachbemerkung zu den Sterbefallen des Jahres wie dort mit den Infizierten umgegangen wurde Die meisten von denen so in diesem Jahre an der Pest verstarben haben vor dem Thore in einer Hutten sich aufhalten mussen und sind auch vor dem Thore begraben worden die wenigsten aber sind in ihrer ordentlichen Wohnung gestorben und des Nachts in der Stille auf dem Kirchhofe beerdigt worden 102 Der letzten Pest in Erfurt fiel 1683 mehr als die Halfte der Einwohnerschaft zum Opfer 9437 Tote Eine aus diesem Anlass gefertigte Medaille der sogenannte Pesttaler erinnert daran Die Grosse Pest von 1708 bis 1714 wutete in Siebenburgen Polen Litauen Ostpreussen Kurland Livland Estland Pskow und Nowgorod in Russland Finnland Schweden Hinterpommern und Schwedisch Pommern Danemark Schleswig Holstein Hamburg und Bremen Verden Ungarn Bohmen und Mahren Osterreich und der Oberpfalz in diesen sieben Jahren kamen insgesamt mehr als eine Million Europaer ums Leben nbsp Pest in Marseille 1720Die letzten Pestepidemien trafen Europa im 18 Jahrhundert Aus Sorge vor einem Ausbruch auch in Berlin liess Konig Friedrich I dort ein Pesthaus errichten aus dem die Charite hervorging Im Mai 1720 trat die Pest wieder in Marseille und in der Provence auf und verschwand erst wieder 1722 Zu ihrer Bekampfung wurde die dortige Pestmauer errichtet Nachdem die Pest 1771 in Moskau aufgetreten war wo ihr Ausbruch die Moskauer Pestrevolte ausloste blieben weitere Pestepidemien in Europa aus Dritte Pandemie Die dritte Pest Pandemie begann in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts in Zentralasien 103 und kostete wahrend der nachsten 50 Jahre weltweit rund 12 Millionen Menschen das Leben Wahrend dieser Pestepidemie konnte der Erreger 1894 von dem franzosischen Arzt Alexandre Yersin identifiziert und der Ubertragungsweg erklart werden Die beiden grossten Lungenpestepidemien traten Anfang des 20 Jahrhunderts in der chinesischen Grenzregion Mandschurei auf 104 Das Auftreten war vor allem an ein kaltes Klima geknupft 105 Die Epidemie in der Mandschurei 1910 1911 fand im Winter September April statt und war an die Hauptverkehrswege geknupft Die Pest wurde uber 2700 km innerhalb von sieben Monaten transportiert Es starben etwa 60 000 Menschen Im Jahr 1905 starben Hunderttausende durch eine Pestepidemie in Indien Anfang September 2017 brach auf Madagaskar eine Pestepidemie aus die auf die Hauptstadt Antananarivo ubergriff und sich dort rasch ausbreitete 106 Bis zum 30 Oktober forderte die Krankheit bereits uber 120 Todesopfer 107 Anfang 2018 konnte der Ausbruch der Seuche mit Hilfe von Pestbehandlungszentren und Gesundheitsagenten die Kontaktpersonen von Patienten mittels Schnelltest auf die Pesterreger kontrollierten eingedammt werden Insgesamt erkrankten 2348 Personen von denen etwa 10 an der Pest starben 108 ForschungsgeschichteJahrzehntelang war strittig ob es sich bei den Pest genannten Seuchen die bis in das 19 Jahrhundert Europa heimsuchten wirklich um von Yersinia pestis verursachte Krankheiten handelte 109 Kritiker betonten die stark abweichende Ausbreitungsgeschwindigkeit der Pest im heutigen Indien zur Ausbreitungsgeschwindigkeit im 14 Jahrhundert Durch vergleichende europaweite Analysen einstiger Pestopfer mittels Polymerase Kettenreaktion sowie der Immunochromatographie zeigte sich dass die einstigen katastrophalen Pestepidemien die Europa seit 1347 trafen in der Tat durch Yersinia pestis verursacht wurden allerdings von zwei Varianten des Bakteriums von denen die gefahrlichere heute als ausgestorben gilt 110 111 Unterschiede in der Krankheitsbeschreibung Letztlich stammt das Wort Pest vom lateinischen pestis und bedeutet wie auch das griechische loimos nichts anderes als Seuche Es steht daruber hinaus fur Ungluck Verderben verderbliche Person oder Sache Scheusal Unhold Qual Leiden Hungersnot Die klassischen Texte vom altorientalischen Gilgamesch Epos um 1800 v Chr uber die Ilias und die Aeneis bis zur Bibel bezeichnen daher alle grossen Seuchen als Pest Manche antike und mittelalterliche Beschreibungen der Pest bzw pestis oder der Pestilenz bzw pestilentia konnten auch auf Pocken Fleckfieber Cholera Typhus und Masern passen Auch Galens Beschreibungen der Antoninischen Pest der 180 n Chr Marc Aurel zum Opfer fiel und die auch Pest des Galen genannt wird entspricht weniger der Beulen oder Lungenpest als vielmehr den Schwarzen Pocken 112 Persische Arzte haben die Pest unter dem Namen Ta un ebenfalls beschrieben Avicenna nannte als wichtigstes Symptom die Beule die in der Schamgegend unter den Achseln oder hinter den Ohren erscheinen konne Das heutige Verstandnis von Krankheit unterscheidet sich fundamental von dem des Mittelalters und der fruhen Neuzeit das wesentlich von der Saftelehre Galens bestimmt war so dass fraglich ist ob es uberhaupt moglich ist die fruhen Krankheitsbeschreibungen richtig aus der Zeit zu verstehen 113 Wenn man einen Satz in einer alten Quelle versteht heisst das nicht dass man davon dieselbe Vorstellung hat wie der Autor Dass die Pest als einheitliche Krankheit mit einheitlicher Ursache verstanden wird steht dem Verstandnis der Krankheitsbeschreibungen des 18 Jahrhunderts entgegen Die fruhen Diagnosen gehen nur von den ausseren Symptomen Zeichen 114 aus wobei Variationen des Krankheitsbildes sich noch im Rahmen der einheitlichen Beschreibung halten konnen so dass sie dem damaligen Arzt nicht als erwahnenswert erschienen sind 115 Eine bakteriologische Uberprufung von 2623 Patienten mit der Diagnose Diphtherie erwies zu 1 4 bis 1 3 die Diagnose als falsch Umso hoher ist das Risiko einer retrospektiven Diagnose anhand von mittelalterlichen Krankheitsbeschreibungen 116 Demographische Peststudien kamen zu dem Schluss dass die mittelalterliche Pest nicht dieselbe Krankheit wie die moderne Pest sein konne 117 Diese Schlussfolgerung beruht auf der Analogievorstellung dass sich die Pest im Mittelalter genauso hatte verhalten sollen wie die moderne Pest von 1890 und dass die mittelalterlichen Krankheitsbeschreibungen mit den heutigen Mustern verglichen werden konnen Hinzu kommt die Voraussetzung dass sich das mittelalterliche Krankheitsverstandnis unproblematisch neben das heutige stellen lasst Bei diesen Gleichsetzungen handelt es sich um Ferndiagnosen uber Raum Zeit und unterschiedliche erkenntnistheoretische Rahmenbedingungen hinweg Wie eine Krankheit diagnostisch zu klassifizieren ist hat sich seit dem Ende des 19 Jahrhunderts geandert Die Beschreibung todliche Blutkrankheit unzweifelhaft ein adynamisches Fieber mit Intestinal und anderen Blutungen fur die fruhneuzeitliche Seuche in einer historischen Zeitschrift von 1849 kann nicht ohne weiteres in das heutige Klassifikationssystem eingepasst werden nbsp Ausbreitung der Pest in Europa zwischen 1347 und 1351Ein pragnantes Beispiel bilden die Nachrichten uber eine Pest in Island und Norwegen 1378 1379 Die norrone Bezeichnung ist bolna sott auf islandisch bolusott und wurde als Pocken gedeutet weil die Pocken seit 1240 epidemisch aufgetreten seien Aber die epidemische Pockenseuche die durch Variola major ausgelost wird ist erst am Anfang des 16 Jahrhunderts durch den ausgeweiteten Kontakt mit Afrika oder China eingeschleppt worden 118 Die Variola Varianten die man fur das Mittelalter in Europa annimmt waren minor alastrim und Orthopoxvirus vaccinia Kuhpocken und waren bei weitem weniger virulent und kaum imstande Epidemien zu verursachen Variola minor wird auch fur das Mittelalter vor allem als Kinderkrankheit eingeschatzt Ausserdem scheinen die Arzte der fruhen Neuzeit grosse Schwierigkeiten gehabt zu haben die Pocken von Windpocken und Masern zu unterscheiden Die islandischen Annalen verwendeten fur eine Seuche in Island im Jahre 1310 die Ausdrucke Manndaudr mikill vm allt Skalaholtz byskups daemi Bolna sott kverka sott stinga sott Manndaudr micill Auf der anderen Seite kann auch Variola minor in einer isolierten und verstreut lebenden Bevolkerung in Island durchaus eine erhohte Mortalitat mit sich gebracht haben weil keine Altersgruppe bei solch langen Zwischenraumen eine Immunitat hatte ausbilden konnen Daher ist es schwierig den islandischen Annalen bei ihrer Bezeichnung zu trauen aber eine gewisse Wahrscheinlichkeit fur Pocken ist vorhanden Am besten ist es Bolna sott in der mittelalterlichen Terminologie als eine Krankheit aufzufassen die Beulen oder andere deutliche Hautveranderungen erzeugt so dass damit Pocken Masern Pest oder andere Krankheiten gemeint sein konnen Im Sommer 1652 trat in Kopenhagen eine Epidemie auf die der in jener Zeit beruhmte Arzt Thomas Bartholin als Kaltes Fieber beschrieb von dem er und seine Familie angesteckt worden waren Er verabreichte ein Mittel unicornu groenlandicum und die Familie genas in kurzer Zeit 119 Krankheit und Heilmittel stellen fur die modernen Medizinhistoriker eine besondere Herausforderung dar Manche meinen es sei Malaria gewesen Aber die Seuche entwickelte sich nach Bartholin weiter zu Diarrho und Dysenterie Bei einer Klassifikation die von sichtbaren Zeichen ausgeht konnten aus heutiger Sicht verschiedene Krankheiten ohne weiteres ineinander ubergehen Die eingenommene Medizin war offenbar vom Stosszahn eines mannlichen Narwal gewonnen Dass das Pulver gewirkt haben muss war fur Bartholin mit dem Erfolg der Gesundung bewiesen Im 17 Jahrhundert wurden Krankheiten mit grosser Gewissheit diagnostiziert die nach heutiger Taxonomie und Nosologie nach den grossen Fortschritten der Medizin sehr zweifelhaft geworden sind In manchen Fallen ist es schwierig zu entscheiden ob die Krankheit oder die Krankheitsbeschreibung sich verandert hat Der sogenannte Englische Schweiss ist so eine Krankheit mit klarer zeitlicher Grenze Er trat zwischen 1485 und 1551 auf und wurde als spezielle Krankheit mit eindeutigen Symptomen aufgefasst die aber bis heute ratselhaft geblieben ist Das Problem des Pesterregers Uber Yersinia pestis als Ausloser der mittelalterlichen Pest konnte erst im 21 Jahrhundert Gewissheit erreicht werden Bereits fruher hatten einige Forscher behauptet die DNA von Yersinia pestis in Zahnen aus dem 14 Jahrhundert in Montpellier gefunden zu haben 120 andere haben in Zahnen aus derselben Zeit nichts dergleichen finden konnen 121 122 Insbesondere ist zu berucksichtigen dass der Pesterreger nur dann in den Zahnen gefunden werden kann wenn der Pesterreger in die Blutbahn gelangt ist und die Personen nach dieser Sepsis noch lange genug gelebt haben dass der Erreger in den Wurzelkanal des Zahnes dringen konnte 123 Bei Menschen die nicht an der Pestsepsis gestorben sind findet sich das Bakterium daher auch naturgemass nicht in den Zahnen Auf einen weiteren Gesichtspunkt weist Ole Georg Moseng hin Das Pestbakterium sei ein sehr flexibler Krankheitserreger In Zeit und Raum sei Pest nicht notwendigerweise gleich Pest Die Pest im Spatmittelalter Europas sei nicht auf die gleiche Weise aufgetreten wie in Indien am Ende des 19 Jahrhunderts 124 Eine einfachere Methode die Infektion von Yersinia pestis nachzuweisen besteht darin dass man nicht mehr nach der DNA des Bakteriums sondern nach den Antikorpern sucht die die Infektion bei dem befallenen Menschen hervorgerufen hat Diese Methode ist zwar dann nicht mehr auf die Zahne angewiesen sondern kann auf den ganzen Korper angewendet werden 125 Aber es konnen weniger gut Bakterienstamme unterschieden werden Ausserdem bedeutet das Vorhandensein von Antikorpern nicht notwendigerweise dass die Person an der Pest gestorben ist Den ersten umfassenden durch Genomanalyse gestutzten Blick auf etwa 1000 Isolate von Y pestis gewannen Morelli und andere 2010 in einer Untersuchung die zeigte dass die altesten pathogenen Stamme in China oder Russland entstanden sein mussten Es fanden sich weitere Zusammenhange in der Ausbreitung der Stamme mit dem Handel uber die Seidenstrasse den Expeditionen von Zheng He und der dritten Pandemie von 1894 126 Der Notar Gabriele de Mussi aus Piacenza berichtete aus zweiter Hand von biologischer Kriegsfuhrung wahrend der Belagerung der genuesischen Handelsstadt Kaffa auf der Krim im Jahr 1346 bei der die tatarischen Belagerer Pestleichen mit Wurfmaschinen in die Stadt schleuderten Vielfach wurde vermutet dass der Schwarze Tod in Europa durch genuesische Fluchtlinge aus Kaffa seinen Ausgang nahm Diese Vermutung ist heute weitgehend widerlegt 127 Im Jahr 2011 schliesslich hatten Bos Schuenemann und andere die Gelegenheit das Genom von Pestkeimen zu untersuchen die aus Zahnen mittelalterlicher Londoner Leichen isoliert werden konnten Ein Vergleich mit anderen bekannten Stammen zeigte dass es sich um Stamme handelte die mit den altesten Stammen aus China am nachsten verwandt sein mussen Das bedeutet beispielsweise dass die mittelalterliche Epidemie tatsachlich von Asien ausging Es bedeutet uberraschenderweise auch dass wenn es wirklich noch fruhere Pestepidemien gab deren Keime ausgestorben sind da alle heute bekannten Stamme Abkommlinge des Mittelalter Keims sind 128 Im Mittelalter und in der Neuzeit bis ins 19 Jahrhundert stellte sich die Frage nach einem besonderen Pesterreger nicht da Miasma und Planetenkonstellationen ein nicht hinterfragtes Erklarungsmuster waren Allerdings entdeckte bereits 1656 Athanasius Kircher dass im Blut der Pestkranken sich kleine Lebewesen bewegten Das Pestmiasma ist nichts anderes als eine Schar kleiner Wurmerlien welche in der Luft herumfliegen und wenn sie durch den Atem in den Leib eingezogen werden desselben Geblut verderben und die Drusen zersetzen Wenn sie nun wiederum aus einem so angesteckten Leib herausfliegen und von einem Gesunden aufgenommen werden wird mit ihnen die Pest fortgepflanzt Scrutinium physico medicum contagiosae luis quae dicitur pestis Rom 1658 hier zitiert nach Winkle S 484 Wenn das auch nicht die Pestbakterien sein konnten da diese mit den damaligen Instrumenten nicht erkennbar waren sondern eher Leukozyten so kam er der Ursache doch schon sehr nahe Ihm schlossen sich bald weitere Arzte unter anderen Borelli an die bei Pest Pocken und weiteren Krankheiten die gleiche Beobachtung gemacht hatten Linne 1760 meinte dass die Wurmchen die haufig mit Milben verglichen wurden bestimmte Zeiten hatten wo sie assen schliefen und sich vermehrten Dadurch erklarte er die periodischen Paroxysmen mancher Krankheiten 129 Auf die Praxis hatten diese Entdeckungen allerdings keinen Einfluss Das Problem der Rattenvorkommen nbsp Hausratten Rattus rattus nbsp Wanderratte Rattus norvegicus Im Allgemeinen ging man davon aus dass die Wanderratte erst spat nach Norden gekommen sei Sie wurde in England nicht vor 1727 in Paris nicht vor 1753 beobachtet 130 Dabei ist aber zu berucksichtigen dass das 18 Jahrhundert die Zeit war in der die Taxonomie entwickelt wurde und das Interesse an der Klassifikation entstand Der Name Rattus rattus fur die Hausratte wurde zum Beispiel 1758 vom Vater der Taxonomie Carl von Linne vergeben Dass diese Tiere in dieser Zeit als eigene Art wahrgenommen wurden heisst nicht dass sie nicht schon vorher da gewesen sind Es wurde sogar vermutet dass die Einwanderung der Wanderratte das Ende der Pestepidemie in Europa eingeleitet habe 131 indem sie den Kulturfolger Hausratte die falschlicherweise als Hauptquelle der Pestepidemien galt verdrangt habe 132 Allerdings lebt die Hausratte oder Schwarze Ratte eher im Haus und ist auch die klassische Schiffsratte wahrend die Wanderratte Braune Ratte eher im Keller und in Kloaken haust und von menschlichen Nahrungsmitteln weniger abhangig ist als die Hausratte Daher ist diese These problematisch 133 Der Historiker Vasold der sich sehr intensiv mit der Pest beschaftigt hat weist jedoch darauf hin dass der Ausbruch in Moskau im Jahre 1771 zu einem Zeitpunkt erfolgte als dort nur Wanderratten vorkamen Oft wurde vorgebracht dass es in Europa im Mittelalter nicht genugend Ratten gegeben habe die eine solche Epidemie hatten auslosen konnen Deshalb vermutete man dass es sich bei der Seuche nicht um Pest sondern um Milzbrand gehandelt habe Auf Grund der klimatischen Bedingungen konnten die Verhaltnisse in Indien nicht auf Europa im Mittelalter ubertragen werden Auch der Unterschied in der Ausbreitungsgeschwindigkeit sei zwischen den beiden zu gross 134 Aber bereits 1941 veroffentlichten die Pestforscher Blanc und Baltazard vom Pasteur Institut ein alternatives Verbreitungsmodell von Yersinia pestis uber den Menschenfloh Pulex irritans 135 Wegen der Kriegszeiten gelangte die Arbeit nicht in den englischen Sprachraum Vielmehr wurde dort die Arbeit von Fabian Hirst The Conquest of Plague von 1953 massgeblich Sie beruhte auf Forschungen in Colombo auf Sri Lanka Arbeiten aus der Zeit nach 1934 sind unterreprasentiert 136 Gleichwohl wurde dieses Werk die Hauptquelle der Vertreter alternativer Krankheitsmodelle der Pest wie Shrewsbury Twigg Scott Duncan und Cohn 137 Heute wird der notwendige Zusammenhang zwischen Ratte und Pest kaum noch vertreten David E Davis schloss aus dem Fehlen der Ratte in Text und Bild dass im Mittelalter die Ratte nicht verbreitet gewesen sei Obgleich er 15 Funde von Knochen von Ratten in Grossbritannien fur das 11 15 Jahrhundert nachwies hielt er daran fest dass diese nicht die Seuche hatten verbreiten konnen 138 Eine ausreichende Rattenpopulation habe sich erst nach 1450 entwickelt Er akzeptierte die Ratte als Ursache daher erst fur die Pestausbruche von 1666 in Mailand und London Fur die Zeit davor postulierte er die Direktubertragung von Mensch zu Mensch In Wirklichkeit finden sich vereinzelt doch Nachrichten uber Ratten Schon Avicenna beobachtete das der Pest vorangehende Rattensterben ohne allerdings einen Zusammenhang zu erkennen Im Qanun fi t Tibb schrieb er Man sieht vor Pestzeiten Ratten und andere unterschiedliche Tiere auf die Oberflachen kommen und sich wie betrunken gebarden 139 Nachrichten anderer arabischer Arzte sind nicht bekannt Im Anschluss an Avicenna berichtet auch der christliche Arzt Joannes filius Mesue Pseudo Mesue um 1015 dass Mause und Reptilien an die Oberflache kamen und sturben 140 Ein anonymer italienischer Chronist erwahnt das Vorkommen eines grossen Rattenschwarms in Verbindung mit einer Pestepidemie in Arsizio zwischen Como und Mailand im Jahr 1630 Sie seien zu Hunderten in jedem Haus gewesen und es seien so viele gewesen dass es nicht gelang sich vor ihnen zu schutzen 141 Die Uberlieferung ist auf diesen Gesichtspunkt hin nicht ausreichend ausgewertet Nach dem Schwarzen Tod im 14 Jahrhundert hauft sich die Pestliteratur Soweit es sich um das Verhalten von Tieren handelt wurde offensichtlich Avicenna rezipiert Bemerkenswert ist dabei dass das Verhalten der im Boden lebenden Tiere Mause Ratten Maulwurfe und Schlangen nicht auf die Pest sondern auf Faulnisprozesse im Boden zuruckgefuhrt wurde 142 Offensichtlich entstammt keiner dieser vielen Berichte eigener Anschauung sondern gelehrtem Literaturstudium Keiner der spateren Autoren von denen hier nur einige genannt sind hat die Beobachtung Avicennas ubernommen dass die Nager wie betrunken umherlaufen Hier spielten auch die alten Lehren der Physiologie von der Generatio spontanea hinein dass die niederen Tiere zu denen man auch die Mause rechnete sich im faulenden Boden entwickelten Man meinte sogar dass man im faulenden Nilschlamm bisweilen halbfertige Mause finden konne 143 Die Zunahme der Faulnis vertreibe dann die Tiere aus ihren Hohlen Da das Miasma auch in der Luft gedacht wurde berichtete man dass auch Vogel von der Pest ergriffen worden seien und schleunigst fluchteten Die Wissenschaft bestand eben noch nicht in eigener Beobachtung sondern im fleissigen Kompilieren von Autoritaten Fur die Ausbreitung einer Pestepidemie muss die Rattenpopulation nicht besonders hoch sein und der Ausbruch einer Epidemie muss nicht jedes Mal aufs Neue von aussen in die Population hineingetragen werden Es gab standig wiederkehrende Pestausbruche in regelmassigen Rhythmen von kurzer Dauer 144 Eine hohe Todesrate uber ein zwei Jahre wurde von langeren pestfreien Perioden abgelost Dafur wurde der Begriff der Metapopulation die mehrere lokale Populationen umfasst die miteinander in Kontakt stehen geschaffen Rattengruppen konnen so fur eine dichtbesiedelte Stadt als eine Metapopulation zusammengefasst werden Rechenmodelle zeigten dass die Pest unter Ratten viele Jahre aufrechterhalten werden konnte bis sie recht schnell ein Niveau erreichte in der die Reproduktionsrate der Ratten nicht mehr hoch genug war und das Infektionspotential fur Menschen sich akut erhohte weil die infizierten Flohe nunmehr gezwungen waren Menschen anzugehen Daraus ergibt sich dass die Beulenpest innerhalb kleiner Rattenpopulationen uberdauern kann Eine Metapopulation von 50 000 Ratten kann jahrelang ein Pestreservoir bilden auch wenn Einzelpopulationen zwischendurch aussterben 3000 Ratten pro halbem Quadratkilometer sind ausreichend 145 Als Pestreservoire kommen insbesondere Hafenstadte in Betracht von wo aus mit Schiffsfracht die Ratten uber weite Strecken verbreitet werden Neueres archaologisches Material gab neue Einsichten Bei 143 Fundstellen aus der Zeit zwischen dem 9 und 15 Jahrhundert zeigte sich dass es viele grosse Rattenpopulationen gab Bei der Halfte der Fundstellen handelt es sich um 9 Ratten pro Fundstelle 1 5 der Fundstellen beherbergte 10 oder mehr Ratten und 12 der ergiebigsten Rattenfunde stammen aus dem 13 Jahrhundert und spater 146 Auf Grund dieser Ergebnisse ist die Annahme zulassig dass die Pest im Mittelalter und in der fruhen Neuzeit tatsachlich von den Ratten ausging Seit dem Hochmittelalter scheint die Ausbreitung umfassend gewesen zu sein Da sich Ratten nur notgedrungen mehr als wenige 100 m bewegen mussen sie sich uber den Warentransport verbreitet haben Neuere Untersuchungen haben aber ergeben dass in Nordeuropa Grossbritannien und Skandinavien die Rattenpopulationen abgesehen von den grosseren Handelsstadten an den Kusten fur eine flachendeckende Ausbreitung der Pest nicht gross genug waren 147 Der danische Bischof Historiker und Ornithologe Erik Pontoppidan der Jungere 1698 1764 stellte fest dass die Ratten weiter im Norden als bis Helgeland nicht leben konnten wo sie allerdings mit Schiffen vom Suden her eingeschleppt seien und vor dem nachsten Fruhjahr sturben 148 Das Problem der Flohart Bei Ausgrabungen wurde in der Zeit von der Jungeren Steinzeit bis zum 16 Jahrhundert vor allem Pulex irritans gefunden Dazu kamen Hunde und Katzenflohe sowie einzelne Exemplare von Nosopsyllus fasciatus in Funden aus der Romerzeit Xenopsylla cheopis der fur die Pest Ende des 19 Jahrhunderts in Indien verantwortlich war wurde nirgends und in keiner Periode gefunden Die Grunde dafur dass dieser Rattenfloh als Ubertrager in Europa nicht in Betracht kommt sind im Artikel Rattenfloh erortert Die Autoren schliessen Xenopsylla cheopis als Ubertrager der Pest in Europa aus Stattdessen wird Pulex irritans als reichlich vorkommende Art erwogen 149 Kulturelle AspekteGesellschaft Kaum eine andere Katastrophe pragte die kollektive Vorstellung von Machtlosigkeit Untergang und Ungluck so sehr wie die Heimsuchung durch die als Pest bezeichneten Seuchen Die Seuchen hatten auch Einfluss auf politische Veranderungen Die Bemuhungen des ostromischen Kaisers Justinian das ostgotische Reich in Italien zuruckzuerobern scheiterten 542 an der Epidemie Das Ostromische Reich wurde 570 so geschwacht dass die Langobarden 571 die Poebene erobern konnten 628 wutete die Pest im byzantinischen Syrien und im sassanidischen Mesopotamien dermassen dass es den Arabern ohne besondere Schwierigkeiten gelang das persische Kaiserreich im Osten und den Osten des byzantinischen Reiches zu erobern 637 fiel dem Kalifen Omar das von der Pest verheerte Damaskus kampflos zu Auch die Kreuzzuge wurden durch die Pest stark behindert und es starben haufig mehr Kreuzzugler an den Seuchen als in den Kampfhandlungen In China fuhrte eine verheerende Pest im 14 Jahrhundert zur Vernachlassigung der Infrastruktur insbesondere der Damme was verheerende Uberschwemmungen der Ackerbaugebiete und Hungersnot zur Folge hatte Die Mongolenherrschaft wurde derart geschwacht dass sie von der einheimischen Ming Dynastie abgelost wurde 150 Die Ostkolonisation des Deutschen Ordens im 14 Jahrhundert geriet ins Stocken Die Meinung das Massensterben hatten die Juden durch Vergiftung von Brunnen verursacht fuhrte zu Judenpogromen Pestpogromen bei denen 350 judische Gemeinden zerstort wurden und die erst durch den Genozid Hitlers ubertroffen wurden 151 Die Auffassung dass es sich um eine Strafe Gottes handele liess die Geisslerumzuge entstehen Pestepidemien in Norwegen und die Dezimierung der Bevolkerung durch die Pestseuchen waren mitursachlich fur den vorubergehenden Verlust der Eigenstaatlichkeit Die Auffassung dass schlechte Luft das Miasma die Pest verursache fuhrte zu vielen Massnahmen in den Stadten die zwar zunachst lediglich den Gestank bekampften aber auch indirekt die hygienischen Zustande verbesserten Haufige Brande befreiten die Stadte zeitweise von der Rattenplage Es wurde die Quarantane eingefuhrt Hinzu kam der Pestbrief ein Gesundheitspass der an der Grenze vorzuzeigen war und die Pestfreiheit des Herkunftsortes des Reisenden bescheinigte nbsp Die apokalyptischen Reiter Holzschnitt von Albrecht Durer 1498 Kunst nbsp Pestsaulen und Pestkreuze zeugen vom Gedenken an die Opfer der Pest nbsp Die Pest Arnold Bocklin 1898 Vor allem die Pestepidemie des 14 Jahrhunderts hat sich stark auf Kunst und Literatur ausgewirkt Die Menschen erwarben sogenannte Pestblatter um sich mit Hilfe der darauf abgebildeten Heiligen vor der Pest zu schutzen Sehr oft wurde der schwarze Tod als Knochenmann oder halbverwester Leichnam dargestellt der Pfeile wirft haufig auf einem galoppierenden Pferd sitzend 1350 schuf Francesco Traini die Wandmalereien des Camposanto von Pisa Der Tod la morte ist hier kein Gerippe sondern eine schwarz gekleidete alte Frau die mit wehenden Haaren und einer breitschneidigen Sichel in der Hand auf eine Gruppe sorgloser junger Menschen herabfahrt Ein Meisterwerk der Sepulkralkunst das auf das veranderte Bild des Todes in der spatmittelalterlichen Kunst hinweist ist das gegen Ende des 14 Jahrhunderts entstandene Grabmal des Kardinals La Grange Der Kardinal ist als fast nackter verwesender Leichnam dargestellt und die Inschrift mahnt alle noch Lebenden wie nichtig das Leben sei Was blahst du dich auf in deinem Stolz Staub bist du und Staub musst du werden ein verfaulter Kadaver die Speise der Wurmer Die schwere Pest in Paris 1348 gilt als Anstoss fur die Darstellungen des Totentanzes Diese Wandbilder an Friedhofs Kloster oder Kirchenmauern zeigten einen langen Reigen von Menschen aller Stande von Papst und Kaiser uber Monch und Arzt bis zum Handwerker und sogar dem Wiegenkind und jede Person hatte den Tod als unwiderstehlichen Tanzpartner ein dezenter Hinweis darauf wie schnell jeder Betrachter sich vor dem Ewigen Richter wiederfinden konnte Gedruckte Sammlungen solcher Bilder wie die Imagines mortis von Hans Holbein gingen bald dazu uber das Eingreifen des Todes in besonders plastischen Momenten des prallen Lebens darzustellen eine gern genutzte Gelegenheit mehr oder minder dezente Kritik an den Abgebildeten unterzubringen Nach dem Abklingen der Pest wurde die Wiener Pestsaule errichtet die als Vorbild fur zahlreiche Pest und Dreifaltigkeitssaulen im Gebiet der gesamten Habsburgermonarchie stilbildend wirkte Das Denkmal Es pastoret dt Der Hirte in Son Servera auf der spanischen Insel Mallorca erinnert an die Pestopfer des Jahres 1820 Literarische Rezeption Die fruhesten Seuchenberichte stammen von antiken Autoren wie Homer Thukydides Lukrez Prokopios von Caesarea und Ovid In Buch VII 501 613 seiner Metamorphosen berichtet Ovid sehr detailliert uber die Pest von Aegina Besonders Thukydides berichtet bereits von der demoralisierenden Wirkung und den sozialen Auflosungserscheinungen die die Seuche begleiteten 152 Das Gleiche beklagte der Dichter Freidank anlasslich des Massensterbens in Akkon 153 Giovanni Boccaccio schrieb vor dem Hintergrund der Pest die 1348 in Florenz wutete seine Novellensammlung Il Decamerone Sieben Damen und drei junge Manner fliehen vor der Pest aus Florenz auf einen Landsitz In einem bemerkenswerten Kontrast zu der Dusterkeit und Dramatik der Pestschilderungen stehen dabei die erotisch heiteren Geschichten die sich die zehn Florentiner zur Unterhaltung erzahlen Sie finden einen Ausweg aus der Katastrophe in einem leichteren Leben Die aussergewohnliche Situation der Pest gibt ihnen die Moglichkeit in ihren Erzahlungen die mittelalterlichen Normen und Werte zu hinterfragen Fur die spateren Pestausbruche finden sich nur wenige zeitnahe Darstellungen 1722 erschien in London A Journal of the Plague Year 154 deutsch Die Pest zu London 155 des englischen Journalisten und Schriftstellers Daniel Defoe Der Text wurde zu einem Zeitpunkt anonym veroffentlicht als ein Pestausbruch in Sudfrankreich eine erneute Heimsuchung durch diese Krankheit befurchten liess und fand eine breite Leserschaft Es handelt sich um eine von einem Ich Erzahler geschriebene fiktionale aber auf Tatsachen beruhende Darstellung der Ereignisse in London vom September 1664 bis Anfang 1666 mit zahlreichen realistischen und auch realen Details die den Eindruck erweckt der Augenzeugenbericht eines Londoner Burgers zu sein 156 Dieser Eindruck eines historisch zuverlassigen Dokuments eines Berichtes von geschichtlichen nicht nur imaginaren Ereignissen zur Zeit der letzten grossen Pest von London im Jahre 1665 ist so stark dass Defoes Erzahlung schon im Augenblick des Erscheinens und dann zwei Jahrhunderte lang in der Kulturgeschichte wie in der medizinischen Forschung als wichtigste Quelle fur diese Epidemie galt 156 Defoe war jedoch zum Zeitpunkt des Ausbruches noch ein Kind von vier oder funf Jahren die Erzahlung aber schildert den Pestausbruch aus der Sicht eines erwachsenen Mannes der in sachlichem Ton die Ereignisse beschreibt und mitleidsvoll und einfuhlsam die Reaktionen seiner Mitburger verfolgt In I Promessi Sposi schildert Alessandro Manzoni das Wuten der Pestepidemie im Mailand des Jahres 1630 Seiner Darstellung liegen Berichte mehrerer Zeitzeugen zugrunde namentlich die Historiae Patriae des Historiografen Giuseppe Ripamonti 1573 1643 und die Pestchronik des Arztes Alessandro Tadino Ragguaglio dell origine et giornali successi della gran peste contagiosa venefica et malefica seguita nella citta di Milano die 1648 erschienen war Goethe vermutlich der erste deutsche Leser von Manzonis Roman dieser hatte ihm die Promessi Sposi gleich nach dem Druck des dritten Bandes 1827 zugesandt bemerkte zwar der Autor stehe in den Pestkapiteln als nackter Historiker da und bemangelte das umstandliche Detail bei Dingen widerwartiger Art Dessen ungeachtet gilt die erbarmungslos prazise Schilderung der Seuche in den Promessi Sposi heute als ein Glanzpunkt der italienischen Prosa Mit Ereignissen in Mailand wahrend des Pestjahrs 1630 beschaftigt sich auch Manzonis 1829 entstandene Storia della Colonna Infame Edgar Allan Poe schuf 1835 die burleske Erzahlung Konig Pest in der die Titelfigur allegorisch den Schrecken aller Schrecken verkorpert von zwei bezechten Seeleuten aber besiegt wird Poes Erzahlung Die Maske des Roten Todes von 1842 wurde durch seine Erinnerung an die Choleraepidemie in Baltimore angeregt die er 1831 miterlebt hatte zeigt aber Parallelen zu anderen Pesterzahlungen Obwohl eine Seuche der Rote Tod Red Death Massen von Menschen dahinrafft gibt Prinz Prospero der auf sein Schloss gefluchtet ist einen pomposen Maskenball Die Flucht vor der Epidemie in Vergnugungen erinnert an die Rahmenerzahlung von Boccaccios Decamerone doch nimmt Poes Geschichte eine andere Wendung Der Rote Tod kommt wie ein Dieb in der Nacht dringt trotz der verschweissten Tore in das Schloss ein und totet den selbstherrlichen Prospero und die gesamte Festgesellschaft In der Rahmennovelle Die schwarze Spinne verarbeitete Jeremias Gotthelf 1843 alte Sagen uber einen Handel mit dem Teufel zu einer gleichnishaften Erzahlung uber die Pest In Wien entstand wahrend der Pestepidemie von 1679 der seinem eigentlichen Anlass und Inhalt nach heute oft gar nicht mehr verstandene Gassenhauer O du lieber Augustin alles ist hin vgl Marx Augustin der der Pest einen Galgenhumor entgegensetzt Bekannte Opfer der Pest Hauptartikel Liste von Todesopfern der PestLiteraturKlaus Bergdolt Der Schwarze Tod in Europa C H Beck Munchen 1994 4 Auflage mit dem Untertitel Die Grosse Pest und das Ende des Mittelalters ebenda 2017 ISBN 978 3 406 70594 6 Jean Noel Biraben Les hommes et la peste en France et dans les pays europeens et mediterraneens 2 Bande Paris Den Haag 1975 1976 Ronald D Gerste Wie Krankheiten Geschichte machen Von der Antike bis heute Klett Cotta Verlag Stuttgart 2019 ISBN 978 3 608 96400 4 S 81 98 Stefan Leenen Alexander Berner u a Pest Eine Spurensuche Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung im LWL Museum fur Archaologie 20 September 2019 10 Mai 2020 wbg Theiss Stuttgart 2019 ISBN 978 3 8062 3996 6 Mischa Meier Hrsg Pest Die Geschichte eines Menschheitstraumas Klett Cotta Stuttgart 2005 ISBN 3 608 94359 5 Michael Schaper Die Pest Leben und Sterben im Mittelalter GEO Epoche Heft 75 Gruner Jahr Hamburg 2015 ISBN 978 3 652 00444 2 Manfred Vasold Pest Not und schwere Plagen Seuchen und Epidemien vom Mittelalter bis heute C H Beck Munchen 1991 ISBN 3 406 35401 7 Manfred Vasold Die Pest Theiss Stuttgart 2003 ISBN 3 8062 1779 3 157 Manfred Vasold Grippe Pest und Cholera Eine Geschichte der Seuchen in Europa Steiner Stuttgart 2015 ISBN 978 3 515 11025 9 S 15 73 Stefan Winkle Geisseln der Menschheit Kulturgeschichte der Seuchen 3 verbesserte und erweiterte Auflage Artemis amp Winkler Dusseldorf Zurich 2005 ISBN 3 538 07159 4 S 422 515 Weitere Literaturangaben zum Thema auf der DiskussionsseiteWeblinksNanette Peithmann Der 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Pressemitteilung 12 Oktober 2011 A draft genome of Yersinia pestis from victims of the Black Death doi 10 1038 nature10549 David M Wagner et al Yersinia pestis and the Plague of Justinian 541 543 AD a genomic analysis In The Lancet Infectious Diseases Band 14 Nr 4 2014 S 319 326 Henrike Frey Anthes Krankheit und Heilung AT In Das Wissenschaftliche Bibellexikon im Internet wibilex de 2007 Abschnitt 6 1 bibelwissenschaft de abgerufen am 7 Januar 2014 Abgedruckt sind die Pestgebete u a in TUAT II S 803ff 808ff Marcel Keller Den Seuchen auf der Spur in Archaologie in Deutschland 02 2017 S 28 f Georg Sticker Hippokrates Der Volkskrankheiten erstes und drittes Buch um das Jahr 434 430 v Chr Aus dem Griechischen ubersetzt eingeleitet und erlautert Verlag von Johann Ambrosius Barth Leipzig 1923 Klassiker der Medizin Band 28 S 104 Perry RD Fetherston JD Yersinia pestis Etiologic Agent of Plague Clin Microbiol Rev 1997 Yersinia pestis DNA from Skeletal Remains from the 6th Century AD Reveals 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1347 48 Ein Uberblick In Karl Sudhoff Hrsg Historische Studien und Skizzen zur Natur und Heilwissenschaft Festschrift Georg Sticker Berlin 1930 S 39 48 Li Tang Spurensuche auf historischen Pfaden Das Ostsyrische Christentum im mittelalterlichen China uni salzburg elsevierpure com Kirgisistan Pest im Touristengebiet Yssykkol 5 September 2013 Hannah Barker Laying the Corpses to Rest Grain embargoes and Yersinia Pestis in the Balck Sea 1346 48 In Speculum Band 96 Nr 1 23 Oktober 2021 S 97 126 uchicago edu Vgl etwa Gerhard Fouquet Gabriel Zeilinger Katastrophen im Spatmittelalter WBG Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2011 ISBN 978 3 534 24699 1 S 107 ff Moshe Grinberg Janiberg s last Siege of Caffa 1346 1347 and the Black Death The evidence and chronology revisited In Turkological Studies Band 1 2018 S 19 32 Timo Maule Vom Lokalen ins Globale Die Pest und der Handel Hrsg Historischer Augenblick Tubingen 4 Mai 2022 historischer augenblick de Bakterium Yersinia pestis zweifelsfrei als Erreger des Schwarzen Todes belegt 30 August 2011 Genom des Schwarzen Todes vollstandig rekonstruiert PDF 841 kB Universitat Tubingen Pressemitteilung 12 Oktober 2011 mit Bildern Rudolf Peitz Gundolf Keil Die Decem quaestiones de medicorum statu Beobachtungen zur arztlichen Standeskunde des 14 und 15 Jahrhunderts In Fachprosaforschung Grenzuberschreitungen Band 8 9 2012 2013 2014 S 283 297 Gundolf Keil Pariser Pestgutachten In Verfasserlexikon 2 Auflage Band 7 1987 Sp 309 312 Bernhard D Haage Ein neues Textzeugnis zum Pestgedicht des Hans Andree In Fachprosaforschung Grenzuberschreitungen Band 8 9 2012 2013 S 267 282 hier S 267 und 273 Rudolf Sies Hrsg Das Pariser Pestgutachten von 1348 in altfranzosischer Fassung Untersuchungen zur mittelalterlichen Pestliteratur Teil 4 Medizinische Dissertation Wurzburg Pattensen bei Hann jetzt Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1977 Wurzburger medizinhistorische Forschungen Band 7 Rezension dazu Kurt Baldinger in Zeitschrift fur romanische Philologie Band 94 1978 S 426 429 Gundolf Keil Remedium to ryme vor de pestilenciam In Burghart Wachinger u a Hrsg Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon 2 vollig neu bearbeitete Auflage Band 7 Oberdeutscher Servatius Reuchart von Salzburg De Gruyter Berlin New York 1989 ISBN 3 11 007264 5 S 1222 f Gundolf Keil Der anatomei Begriff in der Paracelsischen Krankheitslehre Mit einem wirkungsgeschichtlichen Ausblick auf Samuel Hahnemann In Hartmut Boockmann Bernd Moeller Karl Stackmann Hrsg Lebenslehren und Weltentwurfe im Ubergang vom Mittelalter zur Neuzeit Politik Bildung Naturkunde Theologie Bericht uber Kolloquien der Kommission zur Erforschung der Kultur des Spatmittelalters 1983 bis 1987 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen philologisch historische Klasse Folge III Nr 179 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1989 ISBN 3 525 82463 7 S 336 351 hier zitiert S 345 Gundolf Keil Sinn der hochsten Meister von Paris In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 1337 Hans Peter Franke Der Pest Brief an die Frau von Plauen Studien zu Uberlieferung und Gestaltwandel Untersuchungen zur mittelalterlichen Pestliteratur Band III 2 Pattensen bei Hann 1977 Wurzburger medizinhistorische Forschungen Band 9 Zugleich Medizinische Dissertation Wurzburg Gundolf Keil Brief an die Frau von Plauen In Burghart Wachinger u a Hrsg Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon 2 vollig neu bearbeitete Auflage Band 1 De Gruyter Berlin New York 1978 ISBN 3 11 007264 5 Sp 1035 f Wolfgang Wegner Brief an die Frau von Plauen In Werner E Gerabek u a Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte 2005 S 209 Gundolf Keil Heinz Bergmann Das Munchner Pest Lassmannchen Standardisierungstendenzen in der spatmittelalterlichen deutschen Pesttherapie In Gundolf Keil Peter Assion Willem F Daems Heinz Ulrich Roehl Hrsg Fachprosa Studien Berlin 1982 S 318 330 Matthias Nuewenburgensis Cronica 1273 1350 In Johann Friedrich Bohmer Hrsg Fontes rerum Germanicarum Band 4 Heinricus de Diessenhofen und andere Geschichtsquellen Deutschlands im spateren Mittelalter J G Cotta scher Verlag 1868 S 261 Textarchiv Internet Archive Christine Demel Leinach Geschichte Sagen Gegenwart Gemeinde Leinach Leinach 1999 S 148 f Die Pest eine wehende bosse Luft im Leinachtal Handschriftencensus Andreas Rutz Altdeutsche Ubersetzungen des Prager Sendbriefs Missum imperatori Untersuchungen zur mittelalterlichen Pestliteratur Band 1 Medizinische Dissertation Bonn 1972 Vgl auch Gloria Werthmann Haas Altdeutsche Ubersetzungen des Prager Sendbriefs Missum imperatori Auf Grund der Ausgabe von Andreas Rutz neu bearbeitet Untersuchungen zur mittelalterlichen Pestliteratur Band 1 Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1983 Wurzburger medizinhistorische Forschungen Band 27 Zugleich Medizinische Dissertation Wurzburg 1983 Rudolf Peitz Gundolf Keil Die Decem quaestiones de medicorum 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Medizingeschichte 2005 S 169 563 und 1311 f Diplomatarium Norvegicum XXI 431 Winkle S 456 Pestfriedhofe Pestkapellen und Besenkapellen in der Umgebung von Hergatz Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 5 Juni 2012 abgerufen am 19 November 2013 Vgl etwa Franz Graser Gundolf Keil Die Pestrezepte des Fuldaer Kodex Aa 129 Untersuchungen zu einem ostfrankischen Kompilat des 15 Jahrhunderts In Zeitschrift fur deutsches Altertum und deutsche Literatur Band 109 1980 S 72 85 Wolfgang Wegner Ostbrabanter Theriaktraktat In Enzyklopadie Medizingeschichte 2005 S 1081 Lorenzo Del Panta Le epidemie nella storia demografia italiana secoli XIV XIX Turin 1980 Paul Slack Mortality crises and epidemic disease in England 1485 1610 In Charles Webster Hrsg Health medicine and mortality in the sixteenth century Cambridge 1979 S 40 Walther Schonfeld Einleitung In Girolamo Fracastoro Syphilidis sive morbi gallici libri tres in der Ubersetzung von Ernst Alfred Seckendorf 1892 1941 eingeleitet von 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Death in a Medieval Parish Economy Society and Demography in Halesowen 1270 1400 Cambridge University Press 1980 S 124 131 Ibs S 199 204 Daruber gibt es nicht nur Hinweise in den Bruchstucken der Skalholts annall in der Gottskalks annall der Logmanns annall und der Flatey annall sondern auch zahlreiche Belege in norwegischen Urkunden Die Annalar beschranken sich auf einen Satz und geben keinen genaueren Aufschluss uber den betroffenen Raum sondern sagen in Norwegen oder in ganz Norwegen Die Zeitangaben variieren zwischen 1371 Skalholt und Gottskalk 1372 Logmann und 1373 Flatey Andere Quellen weisen auf 1370 und dass die Seuche ihren Ausgangspunkt in Oslo und Nidaros hatte Ausserdem zeigen die Quellen dass die Krise im Herbst einsetzte Die Seuche kann man der dritten nordeuropaischen Pestepidemie zuordnen Diplomatarium Norwegicum VI 278 falschlich auf 1371 datiert aber es ist nachgewiesen dass der Text 1370 geschrieben wurde Gunnar Karlsson und Helgi Skuli Kjartansson Plagurnar miklu a Islandi In Saga XXXII 1994 Samlinger til den Danske Historie I 1 S 164 Anders Lindblom Hrsg Vadstena klosters minnebok Diarivm vazstenense Stockholm 1918 Ibs S 206 207 Friedrich v Zglinicki Die Uroskopie in der bildenden Kunst Eine kunst und medizinhistorische Untersuchung uber die Harnschau Ernst Giebeler Darmstadt 1982 ISBN 3 921956 24 2 S 81 f John Hatscher Mortality in the Fifteenth Century Some New Evidence In Economic History Review 2nd ser 1986 XXXIX 1 S 17 Ibs S 124 Moseng S 319 C F Allen De tre nordiske Rigers Historie under Hans Christiern den Anden Frederik den Forste Gustav Vasa Grevefejden 1497 1536 I V Kobenhavn 1864 1872 John Alexander Bubonic Plague in Early Modern Russia Baltimore London 1980 S 16 Derselbe Reconsiderations on Plague in Early Modern Russia In Jahrbucher fur Geschichte Osteuropas Neue Folge 1986 34 2 S 244 254 Silvio Bucher Die Pest in der Ostschweiz Sankt Gallen 1979 Neujahrsblatter des Historischen Vereins des Kantons St Gallen 119 Shrewsbury S 162 166 Noordegraaf und Valck 1988 S 225 Walther Schonfeld Einleitung In Girolamo Fracastoro Syphilidis sive morbi gallici libri tres in der Ubersetzung von Ernst Alfred Seckendorf 1892 1941 eingeleitet von Walther Schonfeld Lipsius amp Tischer Kiel 1960 Schriftenreihe der Nordwestdeutschen dermatologischen Gesellschaft Heft 6 S 5 20 hier S 7 a b Ibs S 125 Es gibt einen Brief aus Hamburg an Christian II im April oder Mai 1525 wo diese Pest erwahnt wird Diplomatarium Norwegicum XII Nr 338 S 350 Ibs S 126 Bericht uber die Schweisssucht vom J 1529 abgedruckt in Georg Christian Friedrich Lisch Die Schweisssucht in Meklenburg im Jahre 1529 und der furstliche Leibarzt Professor Dr Rhembertus Giltzheim In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde 1838 Band 3 S 60 83 Digitalisat Nordegraaf und Valck 1988 S 226 Benedictow 1987 S 131 133 Moseng S 327 Slack 1985 S 57 58 358 Ibs S 127 129 chur ch Memento vom 31 Januar 2017 im Internet Archive H Wendt J Leuschner Geschichte des Welfenfurstentums Grubenhagen des Amtes und der Stadt Osterode Georg Olms Verlag 1988 S 5 16 000 Venezianer sterben an der Pest Memento vom 6 Juli 2018 im Internet Archive history de Frank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 S 149 f Siehe zu Montelupo Fiorentino die beruhmte Studie von Carlo Cipolla Faith Reason and the Plague in Seventeenth Century Tuscany Cornell University Press Ithaca 1979 Die Pest in Rom im Jahr 1656 Lockdown im Ghetto Programmheft Deutschland Radio Philharmonie abgerufen am 20 August 2021 Weckmann Matthias Komponisten AEOLUS In aeolus music com Abgerufen am 20 August 2021 Hamburg Harburg In GenWiki Abgerufen am 20 August 2021 Kirchenbuch Bielen Band 1b S 135 Die Londoner Times berichtete am 1 September 1877 von einer besonders in den Fruhlingsmonaten wiederkehrende Pest Welle in Persien und Mesopotamien Der in dem Artikel zitierte Dr Tholozan Leibarzt des Schah hatte vor der Akademie der Wissenschaften in Paris statistische Daten prasentiert die von 50 Toten pro Tag in Bagdad und einer Sterblichkeit von etwa einem Drittel der Infizierten zeugen Die Ubertrager waren vermutlich vorwiegend Pilger H M Jettmar Erfahrungen uber die Pest in Transbaikalien In Medical Microbiology and Immunology Januar 1923 Band 97 S 322 329 Dan C Cavanaugh James E Williams Plague Some Ecological Interrelationsships In R Traub H Starcke Hrsg Fleas Proceedings of the International Conference on Fleas Ashton Wold Peterborough UK 21 25 June 1977 Rotterdam 1980 S 245 256 hier S 251 Krankheitmeldung Tropeninstitut 20 September 2017 Meldung Weltgesundheitsorganisation 2 November 2017 englisch Erst kommt der Geiz dann die Pest Der Tagesspiegel 5 April 2018 Susan Scott Christopher J Duncan Biology of Plagues Evidence from Historical Populations Cambridge 2001 S 50 357 f Samuel Kline Cohn The Black Death Transformed London 2002 S 188 219 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wenn sie sogleich mit dem Beginn des hitzigen Fiebers einsinken Epidemien II In Epidemien VII ist die Rede von Beulen die bei Tuchwalkern in der Leistengegend auftreten zitiert nach Winkle S 1194 Anm 20 Vgl etwa Heinz Jurgen Bergmann also das ein mensch zeichen gewun Der Pesttraktat Jakob Engelins von Ulm Untersuchungen zur mittelalterlichen Pestliteratur Band 2 Medizinische Dissertation Bonn 1972 In Kommission beim Verlag Konigshausen amp Neumann Wurzburg Deichmann S 189 Charles Edward Amory Winslow The Conquest of Epidemic Disease Madison Wisconsin 1980 erste Auflage 1943 S 341 Susan Scott Christopher Duncan Biology of Plagues Evidence from Historical Populations Cambridge 2001 Samuel Cohn The Black Death Transformed Disease and Culture in Early Renaissance Europe Oxford 2002 Beilagen zur Vorlesung Virologie 2005 2006 PDF S 145 Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 9 Marz 2016 abgerufen am 19 November 2013 F V Mansa Pesten in Helsingor og Kiobenhavn 1710 og 1711 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zu leben ihre Hohlen und Wohnungen verlassen so ist das ein Zeichen dass darin Faulnisprozesse vor sich gehen und Stromer von Auerbach Regiment wie sich wider die Pestilenz zu bewahren Leipzig 1517 Vor der Pest erwachsen uberflussiger grosser Zahl giftige Tiere Mause Ratten Schlangen Fliegen Raupen usw wie wohl dieselben ihren Aufenthalt in Hohlen unter der Erde haben doch so die Erde fault und Ursache ist der Pestilenz entfliehen sie aus ihren Schlupflochern und kommen uns oft und viel zu Gesicht Conrad Gessner Historia animalium Tiguri 1551 Buch I S 831 Matthew J Keeling Chris A Gilligan Metapopulation dynamics of bubonic plague In Nature 407 S 903 906 Dieselben Bubonic plague a metapopulation modell of a zoonosis In Proceedings of the Royal Society of London Biological Sciences 2000 267 S 2219 2230 Matthew J Keeling Chris A Gilligan Metapopulation dynamics of bubonic plague In Nature 407 Michel McCormick Rats Communications and Plague Toward an Ecological History In Journal of 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