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Fritz Eberhard 2 Oktober 1896 in Dresden als Adolf Arthur Egon Hellmuth Freiherr von Rauschenplat 1 30 Marz 1982 in Berlin war ein deutscher Journalist sozialdemokratischer Politiker sowie als ISK Mitglied antifaschistischer Widerstandskampfer Eberhard war von 1949 bis 1958 Intendant des Suddeutschen Rundfunks Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Hellmuth von Rauschenplat 1 2 Widerstand und Exil 1 3 Ruckkehr nach Deutschland 1 4 Entwicklung einer Fernsehabteilung beim SDR 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHellmuth von Rauschenplat Bearbeiten Rauschenplat stammte aus einem Adelsgeschlecht das bereits im Mittelalter im Hochstift Hildesheim beurkundet ist 2 Er nahm 1914 ein Studium der Staatswissenschaften in Frankfurt am Main Heidelberg und Tubingen auf welches er durch eine dreijahrige Kriegsteilnahme von 1915 1918 unterbrochen 1920 mit einer Promotion abschloss In dieser Zeit entwickelte er sich zum Anhanger der philosophischen Ideen von Robert Wilbrandt und Leonard Nelson und schloss sich 1921 dessen Internationalem Jugendbund IJB an aus dem 1926 der Internationale Sozialistische Kampfbund ISK hervorging 1922 trat er auch der SPD bei aus der er 1925 ausgeschlossen wurde sowie den Jungsozialisten Zugleich lehrte er von 1923 bis 1931 an der ISK Schule Landerziehungsheim Walkemuhle bei Melsungen Okonomie In der Redaktion der Tageszeitung des ISK Der Funke war er 1932 33 fur wirtschaftspolitische Fragen zustandig Widerstand und Exil Bearbeiten 1933 nach der Machtubernahme der NSDAP musste Rauschenplat wegen eines Haftbefehls untertauchen und nahm hier auch seinen spateren Namen Fritz Eberhard an den er von 1947 an offiziell trug Von 1934 an war er der Reichsleiter der illegalen ISK Strukturen in Deutschland Zudem beteiligte er sich in fuhrender Position am Aufbau der Unabhangigen Sozialistischen Gewerkschaft USG Zugleich arbeitete Eberhard eng mit den in der ITF organisierten Eisenbahner Widerstandsgruppen um Hans Jahn zusammen Dabei hielt er auch den Kontakt zur Exilleitung des ISK um Willi Eichler in London Gleichzeitig schrieb er bis zu deren Verbot 1937 unter Pseudonym Artikel fur die Stuttgarter Sonntagszeitung 1936 1937 plante er mit Hilda Monte und Hans Lehnert unter Lebensgefahr Sprengstoffattentate auf Adolf Hitler Sie kamen aber nicht zur Ausfuhrung da die Gestapo von der Arbeit der Widerstandsgruppe erfahren hatte 3 Ende November 1937 nach der Zerschlagung der ISK Untergrundstrukturen durch die Gestapo konnte Eberhard uber Zurich und Paris nach London fliehen 1939 trennte er sich vom ISK In den folgenden Jahren arbeitete Eberhard mit Waldemar von Knoeringen und Richard Lowenthal eng zusammen so beim Sender der europaischen Revolution und war als Journalist fur Zeitungen tatig Er engagierte sich auch beim German Educational Reconstruction Committee G E R und in der Landesgruppe deutscher Gewerkschafter in Grossbritannien Ruckkehr nach Deutschland Bearbeiten Im April 1945 konnte Eberhard mit Hilfe des OSS nach Deutschland zuruckkehren im Oktober des gleichen Jahres trat er wieder der SPD bei fur die er 1946 in den Landtag von Wurttemberg Baden gewahlt wurde Gleichzeitig nahm er am Wiederaufbau eines demokratischen Rundfunkwesens teil Er gehorte 1948 49 dem Parlamentarischen Rat an wo er vor allem bei der Verankerung des Rechts auf Kriegsdienstverweigerung im Grundgesetz eine fuhrende Rolle spielte Von 1949 bis 1958 leitete Eberhard als Intendant den Suddeutschen Rundfunk und war von 1961 bis 1968 Direktor und Honorarprofessor am Institut fur Publizistik der FU Berlin 1979 wurde Eberhard gemeinsam mit Axel Eggebrecht mit der Carl von Ossietzky Medaille ausgezeichnet 1981 bekam er eine besondere Ehrung beim Adolf Grimme Preis 4 Bereits im September 1956 war Fritz Eberhard von Bundesprasident Theodor Heuss mit dem Grossen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden 5 nbsp Verleihung der Carl von Ossietzky Medaille 1979Fritz Eberhard wurde auf dem Waldfriedhof Zehlendorf beigesetzt Das Grab existiert nicht mehr Entwicklung einer Fernsehabteilung beim SDR Bearbeiten Unter Fritz Eberhard entstand die erste Fernsehabteilung des SDR Im Jahr 1952 beauftragte Eberhard den damals 31 Jahre alten freien SDR Horfunkmitarbeiter Helmut Jedele mit den Vorbereitungen fur eigene Fernsehproduktionen Als Intendant strebte Eberhard danach von der bestehenden Filmbranche und aus den technischen Problemen des NWDR der mit der Fernsehausstrahlung bereits begonnen hatte zu lernen Ausserdem verfolgte er die ehrgeizigen Ziele eines eigenen Stils der sich auch in einer auf das Sendegebiet des SDR bezogenen Themenwahl widerspiegeln sollte 6 Um die ersten Fernsehproduktionen umzusetzen stellte Eberhard eine Gruppe junger Redakteure zusammen die zuvor im Horfunk gearbeitet hatten Dieses Team ging von Anfang an neue Wege im Fernsehen Im Sommer 1953 wurde am Bodensee probeweise der Fernsehspielfilm Man erholt sich gedreht Das Drehbuch stammte von Peter Adler und Martin Walser Diese Fernsehproduktion rief bei den Hamburger Redakteuren des NWDR Emporung hervor da das Werk auf Film gedreht wurde Bisher hatten die Fernsehpioniere in Deutschland vor allem den Weg der Live Ubertragung beschritten was sie als ihren eigenen Stil in Abgrenzung zum Kinofilm betrachteten Die im Aufbau befindliche SDR Fernsehredaktion war jedoch der Uberzeugung dass der Zuschauer Vergleiche mit dem gewohnten Kinofilm ziehen wurde und engagierten sich fur eine zunehmende Qualitat von Ton und Bild im Fernsehprogramm Eberhard nahm als Intendant selbst regelmassig an den Sitzungen des Fernsehteams teil und beteiligte sich an den Diskussionen 7 Aus der ersten Gruppe junger Fernsehredakteure entwickelte sich im SDR eine feste Abteilung die ab 1954 regelmassig Produktionen zum gemeinschaftlichen Fernsehprogramm der deutschen Rundfunkanstalten beisteuerte Anfangs wurden vor allem Tagesschau Beitrage nach Hamburg zugeliefert die der NWDR von dort aus ausstrahlte Im Herbst 1954 war der SDR schliesslich in der Lage selbst Fernsehprogramme zu senden Als weiterer Meilenstein des fruhen Fernsehens unter Eberhard gilt der Start der Dokumentarfilmreihe Zeichen der Zeit im Jahr 1957 8 Neben dem Aufbau einer Fernsehabteilung setzte Eberhard sich als Intendant des SDR fur die Entwicklung des UKW Radios ein Daneben fuhrte er regelmassige Horerbefragungen ein um das Programm der Rundfunkanstalt besser am Publikum auszurichten 9 Werke BearbeitenArtikel in der Sozialistischen Warte Unter dem Namen Fritz Kempf oder mit der Abk F K veroffentlichte er zwischen 1934 und 1939 71 Artikel Literatur BearbeitenBernd Sosemann Fritz Eberhard Ruckblicke auf Biographie und Werk Beitrage zur Kommunikationsgeschichte Bd 9 Steiner Stuttgart 2001 ISBN 3 515 07881 9 Bernd Sosemann Rauschenplat Adolf Arthur Egon Hellmuth Freiherr In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 209 f Digitalisat Siegfried Mielke Stefan Heinz Eisenbahngewerkschafter im NS Staat Verfolgung Widerstand Emigration 1933 1945 Gewerkschafter im Nationalsozialismus Verfolgung Widerstand Emigration Band 7 Metropol Berlin 2017 ISBN 978 3 86331 353 1 S 171 175 176 188 392 441 442 Kurzbiographie Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Fritz Eberhard im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachlass Fritz Eberhards ED 117 im Archiv des Instituts fur Zeitgeschichte Munchen Berlin PDF Datei 5 62 MB Fritz Eberhard Politiker und Publizist Ein Reprasentant der Remigration im Nachkriegsdeutschland Memento vom 20 Februar 2012 im Internet Archive Nachruf auf Fritz Eberhard von Manfred Rexin Fritz Eberhard Arbeit gegen das Dritte Reich PDF Datei 5 92 MB Deutsche Exilzeitschriften 1933 1945 Chronik SDR SWF SWR IntendantenEinzelnachweise Bearbeiten Johannes Schnitter Fritz Eberhard in Hoffmann Seidel Baratella Hrsg Geschichte der Freien Universitat Berlin ISBN 978 3 86596 205 8 S 187 ff Bernd Sosemann Fritz Eberhard 2001 S 73 Sosemann Bernd Rauschenplat Hellmuth Freiherr von in Neue Deutsche Biographie 21 2003 S 209 210 Online Version URL 1 Abruf am 23 Januar 2023 Die Preistrager des Adolf Grimme Preis 1981 im Archiv des Grimme Instituts Memento vom 24 September 2015 im Internet Archive Bernd Sosemann Fritz Eberhard Ruckblicke auf Biographie und Werk Franz Steiner Stuttgart 2001 ISBN 978 3 515 07881 8 S 80 Vorschau in der Google Buchsuche Kay Hoffmann Zeichen der Zeit Zur Geschichte der Stuttgarter Schule 1 Auflage TR Verlagsunion GmbH Munchen 1996 ISBN 3 8058 3149 8 S 20 Kay Hoffmann Zeichen der Zeit Zur Geschichte der Stuttgarter Schule 1 Auflage TR Verlagsunion GmbH Munchen 1996 ISBN 3 8058 3149 8 S 21 22 Kay Hoffmann Zeichen der Zeit Zur Geschichte der Stuttgarter Schule 1 Auflage TR Verlagsunion GmbH Munchen 1996 ISBN 3 8058 3149 8 S 23 30 Rauschenplat Adolf Arthur Egon Hellmuth Freiherr seit 1947 Fritz Eberhard Pseudonym unter anderem Fritz Eberhard Fritz Werkmann Fritz Kempf Hans Schneider von Brockhus Mutmacher Abgerufen am 27 Februar 2018 Vorsitzende der ARD Rudolf von Scholtz Eberhard Beckmann Adolf Grimme Walter Geerdes Fritz Eberhard Friedrich Bischoff Rudolf von Scholtz Eberhard Beckmann Fritz Eberhard Walter Hilpert Franz Stadelmayer Friedrich Bischoff Hans Bausch Klaus von Bismarck Werner Hess Christian Wallenreiter Gerhard Schroder Helmut Hammerschmidt Hans Bausch Werner Hess Friedrich Wilhelm von Sell Reinhold Voth Friedrich Wilhelm Rauker Willibald Hilf Hans Bausch Hartwig Kelm Friedrich Nowottny Jobst Plog Albert Scharf Udo Reiter Peter Voss Fritz Pleitgen Jobst Plog Thomas Gruber Fritz Raff Peter Boudgoust Monika Piel Lutz Marmor Karola Wille Ulrich Wilhelm Tom Buhrow Patricia Schlesinger Tom Buhrow Kai GniffkeIntendanten des Suddeutschen Rundfunks SDR Fritz Ermarth Erich Rossmann Fritz Eberhard Hans Bausch Hermann Funfgeld Normdaten Person GND 118528548 lobid OGND AKS LCCN n89657075 VIAF 48583203 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eberhard FritzALTERNATIVNAMEN Rauschenplat Helmut von Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdLGEBURTSDATUM 2 Oktober 1896GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 30 Marz 1982STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Eberhard amp oldid 235586451