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Hans Lehnert 23 Oktober 1899 in Hersbruck 13 Oktober 1942 in Herrliberg am Zurichsee war ein Jurist und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr machte 1919 sein Abitur am Wilhelmsgymnasium Munchen 1 und studierte anschliessend Jura an der Universitat Munchen 2 Als Rechtsanwalt war Hans Lehnert Grundungsmitglied und Gebietsobmann des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes ISK in Munchen Daruber hinaus war er bei den Freidenkern aktiv Nach 1933 organisierte er zusammen mit dem Schlosser Ludwig Koch dem Lebensmittelgeschaftsinhaber Ludwig Linsert und dessen Ehefrau Margot Linsert die ISK Widerstandsgruppen in Munchen und Suddeutschland Spater stiessen noch zwei weitere Mitglieder in Munchen hinzu Im Herbst 1936 brachte er seinen Freund Willi Ohlendorf mit der seit 1934 im Untergrund aktiven Augsburger ISK Gruppe zusammen Zusammen mit Ludwig Koch organisierte er 1936 1937 und 1938 mehrere Schulungskurse an denen auch die Augsburger Gruppe teilnahm Als Anlaufstelle um unauffallig Informationen und Literatur auszutauschen diente das Lebensmittelgeschaft des Ehepaars Linsert in Laim Seit 1936 betrieb die Gruppe verstarkt Aufklarungspropaganda mit gefahrlichen Flugblattaktionen Im Vorfeld der Wahlen von 1936 verteilten sie unter anderem Zettel mit Parolen wie Wahlt nicht Hitler oder Zerreisst die Stimmzettel Flugblatter die die Kriegshetze das Unrechtssystem die Bevolkerungspolitik der Nationalsozialisten und andere Themen abhandelten produzierten sie im Abstand von jeweils einigen Monaten Meistens verteilten sie diese in selbst gefertigten schwarzen Wachstuchtaschchen die wie Geldborsen aussahen Auf Gehwegen an Hauswanden und Mauern brachten sie mit Hilfe von Gummistempeln Inschriften und Symbole unter anderem in Form eines Hakenkreuz an einem Galgen an Sie benutzten spater dafur eine Silbernitratlosung die sich bei Tageslicht einatzte damit die Symbole nur noch durch Herausmeisseln zu entfernen waren Seit 1936 fanden in Norddeutschland immer wieder Verhaftungen von ISK Gruppen statt die suddeutschen Gruppen blieben dabei aber merkwurdigerweise verschont Im Oktober 1937 wurde Lehnert verhaftet und nur mit einem Trick seiner Freunde gelang seine Entlastung Die Flugblatter die er produziert haben sollte stellten sie noch einmal mit denselben Materialien her und verteilten sie dann noch einmal und erreichten damit dass die Gestapo glaubte musste Lehnert habe tatsachlich mit dieser Sache nichts zu tun Im Spatsommer 1938 wurden schliesslich auch die suddeutschen Gruppen aufgerollt Der Volksgerichtshof verurteilte Ludwig Koch im April 1939 zu acht Jahren Zuchthaus Ludwig Linsert kam mit zwei Jahren Gefangnis davon Nach dem Krieg machten Koch und Linsert im deutschen Gewerkschaftsbund Karriere Lehnert fluchtete nach seiner Entlassung im April 1938 in die Schweiz Er war mit Fritz Eberhard und Hilde Meisel Hilda Monte Vertreter einer Strategie der direkten Aktion im Kampf gegen Hitler und trat deshalb 1939 in London aus der Partei aus 1940 wurde er in der Schweiz interniert und starb dort 1942 Werke BearbeitenBucher und Broschuren Gedichte Hans Lehnert Hamburg Europaische Verlagsanstalt 1950 Artikel in der Sozialistischen Warte Namen in sind die im Artikel verwendeten Pseudonyme Frank III In der Maschine der politischen Strafjustiz des III Reiches Jg 9 Nr 7 November 1934 S 172 180 Karl Feurer Durchbruch an der katholischen Front Jg 10 Nr 5 Mai 1935 S 110 112 Frank III Revolution im Strafrecht Jg 10 Nr 10 Oktober 1935 S 230 235 Karl Feurer Gerechtigkeit und Nutzen Jg 12 Nr 3 1 Februar 1937 S 51 53 Karl Feurer Brauner Sieg in Bayern Jg 12 Nr 6 15 Marz 1937 S 126 128 Karl Feurer Entartete Kunst Jg 12 Nr 17 1 September 1937 S 386 389 Karl Feurer Der ewige Jude Jg 12 Nr 27 3 Dezember 1937 S 628 631 Karl Feurer Georg Buechner und J F Fries Jg 15 Nr 11 9 Mai 1940 S 308 311 in Ueber die Grenzen Hans Lehnert Zwei Fabeln von Hans Lehnert Nr 11 Mitte September 1945 S 4 Hans Lehnert Der Galopp in die Freiheit Nr 13 Anfang Dezember 1945 S 7 Literatur BearbeitenWerner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen 1980 Band 2 The Arts Sciences and Literature Munchen 1983 Band 3 Gesamtregister Munchen 1983 Weblinks BearbeitenWiderstand des ISK auf shoa de Sozialdemokratischer und Sozialistischer Widerstand in Munchen Memento vom 18 September 2012 im Webarchiv archive today Erinnerungen von Margot und Ludwig Linsert PDF Datei 640 kB Einzelnachweise Bearbeiten Jahresbericht uber das K Wilhelms Gymnasium zu Munchen ZDB ID 12448436 1917 18 Personenstand der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Winter Halbjahr 1918 19 Ludwig Maximilians Universitat Munchen 1919 und folgende Normdaten Person GND 139364722 lobid OGND AKS VIAF 101113515 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lehnert HansALTERNATIVNAMEN Frank III Pseudonym Feurer Karl Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher Sozialist und PublizistGEBURTSDATUM 23 Oktober 1899GEBURTSORT HersbruckSTERBEDATUM 13 Oktober 1942STERBEORT Herrliberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Lehnert Jurist amp oldid 214532357