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Erich Hermann Rossmann 10 Januar 1884 in Possneck 26 September 1953 in Meran war ein deutscher Politiker der SPD Erich Rossmann Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Politik 3 Entrechtung ab 1933 und Rehabilitierung nach 1945 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenDer als Sohn eines Arbeiters geborene Erich Rossmann wurde im Jahre 1902 Mitglied der SPD Er arbeitete von 1904 bis 1915 als Redakteur bei der Schwabischen Tagwacht dem Organ der wurttembergischen SPD in Stuttgart und bei der Donau Wacht in Ulm Nach dem Ersten Weltkrieg ubernahm er die Position eines Regierungsrats im Reichsarbeitsministerium Er war Vorsitzender im Reichsbund der Kriegsbeschadigten und Kriegsteilnehmer sowie Direktor des Versorgungsamtes Stuttgart 1 Als Nachfolger von Otto Steinmayer war Rossmann von 1924 bis 1933 Landesvorsitzender der SPD in Wurttemberg und somit neben Wilhelm Keil und spater Kurt Schumacher einer der bedeutenden Politiker in der wurttembergischen SPD Von 1924 bis 1933 gehorte Erich Rossmann dem Reichstag an war aber kein Mitglied im wurttembergischen Landtag und auch nicht in einem Ministeramt auf Landes oder Reichsebene tatig Politik BearbeitenIm fur die SPD so erfolgreichen Wahlkampf 1928 zur wurttembergischen Landtags und zur Reichstagswahl warf Rossmann den Kommunisten vor diese hatten der Arbeiterklasse nach dem verlorenen Krieg suggeriert dass der Trummerhaufen in wenigen Jahren in ein Paradies zu verwandeln sei und dieser Wechselwirkung von Schwindel und Leichtglaubigkeit verdanke die KPD ihre Existenz 2 Auf dem SPD Parteitag in Magdeburg vom 26 bis 31 Mai 1929 befurwortete Rossmann mit Wilhelm Keil und den meisten wurttembergischen Delegierten das Wehrprogramm der SPD welches von Kurt Schumacher wegen der Demokratieferne der Reichswehr abgelehnt wurde Nach dem Scheitern der letzten demokratischen Reichsregierung der Weimarer Republik reklamierte Rossmann mit einer Rede auf der wurttembergischen SPD Landesversammlung am 10 August 1930 die Rechte der SPD auf politische Teilhabe gegen die Anmassungen der burgerlichen Parteien 3 Auf dem Parteitag der SPD in Leipzig vom 31 Mai bis 5 Juni 1931 verteidigte Rossmann die Tolerierungspolitik der SPD Reichstagsabgeordneten gegenuber der Regierung Bruning 4 Am 22 Juni 1932 erliess der wurttembergische Landesvorstand der SPD eine Warnung dass Unterorganisationen der SPD vor Ort auf keinen Fall mit kommunistischen Organisationen in Verhandlungen treten durfen 5 Der massiven Gewalt und dem wachsenden politischen Erfolg der NSDAP stand Rossmann ratlos gegenuber und betonte stets die Schuldlosigkeit der SPD am kommenden Unheil 6 und die grossen Verdienste der Sozialdemokratie so auch auf einer Kundgebung der SPD in Stuttgart am 28 Juli 1932 vor 10 000 Zuhorern 7 Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten am 30 Januar 1933 und der Reichstagswahl vom 5 Marz 1933 resignierte Rossmann wie auch Keil Sie setzten beide auf ein eventuelles Arrangement mit dem Nationalsozialismus Damit befanden sie sich im Einklang mit der Berliner SPD Parteifuhrung 8 brachten jedoch die SPD in Stuttgart und insbesondere Kurt Schumacher gegen sich auf Entrechtung ab 1933 und Rehabilitierung nach 1945 BearbeitenTrotz seiner Haltung wurde Rossmann am 23 Juni 1933 in Stuttgart verhaftet und ins Konzentrationslager Heuberg abtransportiert 9 Mitte Oktober 1933 wurde er mit etwa 100 Mithaftlingen ins Garnison Arresthaus nach Ulm gebracht was mit der Ankundigung einer Haftverscharfung verbunden war Tatsachlich kam es in der Aussenstelle des KZ Heuberg aber zu Hafterleichterungen und am 24 Oktober 1933 wurde Rossmann aus der sogenannten Schutzhaft entlassen so dass er zu seiner Familie nach Stuttgart zuruckkehren konnte 10 Am 25 August 1944 wurde er im Zuge der Aktion Gitter erneut verhaftet und schliesslich bis Ende Oktober 1944 im Konzentrationslager Sachsenhausen interniert Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war er Generalsekretar des Suddeutschen Landerrats und von 1948 bis 1949 Intendant von Radio Stuttgart 1948 bis 1949 war er zweiter Generalsekretar der Europa Union Deutschland Rossmann setzte sich nach eigenem Bekunden seit Kriegsende fur die deutsch franzosische Verstandigung ein 11 Schriften BearbeitenAutobiographie Ein Leben fur Sozialismus und Demokratie Rainer Wunderlich Stuttgart 1946Literatur BearbeitenErich Rossmann In Franz Osterroth Biographisches Lexikon des Sozialismus Verstorbene Personlichkeiten Bd 1 J H W Dietz Nachf Hannover 1960 S 256 Walther Killy Deutsche Biographische Enzyklopadie K G Saur Munchen 1995 Band 8 Seite 406 Thomas Kurz Feindliche Bruder im deutschen Sudwesten Sozialdemokraten und Kommunisten in Baden und Wurttemberg von 1928 bis 1933 Duncker amp Humblot Berlin 1996 Frank Raberg Rossmann Hermann Erich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 96 f Digitalisat Martin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Eine biographische Dokumentation 3 erheblich erweiterte und uberarbeitete Auflage Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5183 1 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Erich Rossmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Erich Rossmann in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Thomas Kurz Feindliche Bruder S 67 Thomas Kurz Feindliche Bruder Seite 66 Thomas Kurz Feindliche Bruder Seite 238 Thomas Kurz Feindliche Bruder Seite 295 Thomas Kurz Feindliche Bruder Seite 395 Thomas Kurz Feindliche Bruder Seite 402 Thomas Kurz Feindliche Bruder Seite 404 Thomas Kurz Feindliche Bruder Seite 475 Thomas Kurz Feindliche Bruder Seite 466 Erich Rossmann Ein Leben fur Sozialismus und Demokratie S 84 ff Brief E R an Paul Distelbarth vom 2 Februar 1946 zit nach Wolfgang Hardtwig Hg Politische Kulturgeschichte der Zwischenkriegszeit 1918 1939 darin Christian Weiss Soldaten des Friedens Die pazifistischen Veteranen und Kriegsopfer des Reichsbundes und ihre Kontakte zu den franzosischen ancien combattants 1919 1933 V amp R Gottingen 2005 ISBN 3525364210 S 183 204 hier S 204 in google books und im Online Buchhandel einsehbar Rossmann war schon bei der Konferenz von Lausanne 1932 mit Frankreich am Rande beteiligt gewesen vgl seine Autobiografie S 42ff Intendanten des Suddeutschen Rundfunks SDR Fritz Ermarth Erich Rossmann Fritz Eberhard Hans Bausch Hermann Funfgeld Normdaten Person GND 1012384217 lobid OGND AKS VIAF 172028605 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rossmann ErichALTERNATIVNAMEN Rossmann Erich Hermann vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdRGEBURTSDATUM 10 Januar 1884GEBURTSORT PossneckSTERBEDATUM 26 September 1953STERBEORT Meran Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erich Rossmann amp oldid 186749238