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Als Zelge oder Zelg auch Zelch von althochdeutsch zelgen spalten pflugen abtrennen bezeichnete man ursprunglich eine Astgabel die sich zum Pflugen eignete dann das pflugbare Landstuck und zur Zeit der Dreifelderwirtschaft das von der umgebenden Weidlflur abgetrennte mit einem Zaun eingehegte eingezelgte Getreidefeld 1 Bis Anfang des 20 Jahrhunderts wurden die Flurstucke von landwirtschaftlich genutzten Flachen einer Siedlung damit bezeichnet Zelgenwirtschaft bezeichnet den flurgebundenen Anbau 2 Zelggasse in ZollikonDie mittelalterliche Dreifelderwirtschaft Dreizelgenwirtschaft teilte das um einen Ort liegende Wirtschaftsland in drei Zelgen Flachen auch Zelle Flur oder Feld genannt 2 auf die jeweils wechselnd mit Sommer und Wintergetreide bebaut wurden und anschliessend ein Jahr lang brach lagen Brache Jeder Hof des Ortes auch Markgenosse besass ursprunglich auf jeder dieser drei Zelgen einen etwa gleich grossen Anteil an der Ackerflache Gewanne Jeder besass durch alle drei Zelgen hindurch seinen Anteil wodurch ein etwa gleich hoher Ertrag von jeder Fruchtart grundsatzlich gewahrleistet werden sollte Innerhalb der jeweiligen Zelge herrschte Flurzwang Zum Flurzwang gehorte auch dass jeder Parzelleninhaber im Zuge der Erschliessung der Zelge soweit fur alle notwendig Land fur die Feldwege fur die Allgemeinheit abtreten musste Jeder Bewirtschafter seines Teils der Zelge musste sich an die vereinbarte Fruchtfolge und an die Erntetermine halten damit Flurschaden vermieden wurden da innerhalb der zugeteilten Parzelle der Zelge keine Flurwege bestanden soweit diese nicht von der und fur die Allgemeinheit angelegt wurden Vor der Aussaat und nach der Ernte wurde der Ackerboden der Zelge wieder gemeinsam genutzt Verstosse gegen den Flurzwang waren bis ins 19 Jahrhundert der Hauptteil der Delikte welche die Dorfgerichte abzuhandeln hatten Es bestanden zudem strenge Bussenregister und hohe Strafen Da sich in einem Dorf jede Zelge aus Parzellen zahlreicher Besitzer zusammensetzte welche mit der gleichen Frucht bebaut wurde mussten die Dorfbewohner in deren Bewirtschaftung zusammenarbeiten da die Grundstucke nur teilweise durch eigene Wege erschlossen waren Eine rationelle Bodennutzung war dabei nur bei einer gemeinschaftlichen und rucksichtsvollen Bewirtschaftung moglich Jeder Bewirtschafter musste deshalb Einschrankungen auf sich nehmen vgl z B das Tretrecht das Aufstreckrecht etc damit die Felder bis an den Rand bewirtschaftet werden konnten Siehe auch BearbeitenAllmendeWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Zelge Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Albert Schnyder Zelgensysteme In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Alfred Helfenstein Das Namensgut des Pilatusgebietes Keller amp Co AG Luzern 1982 ISBN 3 85766 004 X S 51 a b Zelgenwirtschaft In Lexikon der Geographie spektrum de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zelge amp oldid 234450476