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Als Marzregierung oder Marzkabinette werden Regierungen von Staaten des Deutschen Bundes bezeichnet die im Marz 1848 von den Landesfursten eingesetzt wurden um einige Forderungen aus der Marzrevolution zu erfullen Die allgemeinen Wunsche sammtlicher Volker Darstellung der Marzforderungen in einem Kupferstich von 1848 Meist ersetzten diese Marzregierungen konservative Ministerien und fuhrten einen gemassigt liberalen Kurswechsel durch der aber im Zuge der Radikalisierung der Revolution oft nicht ausreichte um die innere Ordnung wiederherzustellen Die meisten dieser Regierungen wurden Ende 1848 oder im ersten Halbjahr 1849 wieder abberufen sobald sich der jeweilige Landesfurst wieder innenpolitisch stark genug fuhlte um ein neues konservativeres Kabinett durchzusetzen Den Marzregierungen gehorten als Marzminister meist uberregional bekannte Liberale an so beispielsweise im Furstentum Anhalt Bernburg August von Mey im Furstentum Anhalt Dessau August Habicht August Koppe im Furstentum Anhalt Kothen Albert von Gossler im Grossherzogtum Baden Karl Georg Hoffmann Finanzminister Kabinett Hoffmann im Konigreich Bayern Burgermeister von Regensburg Gottlieb von Thon Dittmer Innenminister im Herzogtum Braunschweig Wilhelm von Schleinitz Vorsitz Aussen Innen und Justizminister Kabinett Schleinitz im Konigreich Hannover Johann Carl Bertram Stuve Innenminister Ministerium Bennigsen im Kurfurstentum Hessen Bernhard Eberhard Innenminister Wilhelm Schenck zu Schweinsberg Aussenminister Moritz von Baumbach Justizminister Karl Wilhelm Wippermann Finanzminister Achilles d Orville Kriegsminister Kabinett Eberhard im Grossherzogtum Hessen Heinrich von Gagern Ministerprasident Heinrich Karl Jaup Ministerprasident Innenminister Kabinett Gagern Kabinett Zimmermann Kabinett Jaup in der Landgrafschaft Hessen Homburg Christian Bansa Staatsminister im Furstentum Hohenzollern Sigmaringen Anton von Sallwurk Ministerprasident im Furstentum Lippe Friedrich Simon Leopold Petri Ministerprasident Moritz Leopold Petri Carl Theodor Heldman Bernhard Meyer Dietrich Carl Piderit im Grossherzogtum Mecklenburg Strelitz Wilhelm von Bernstorff Staatsminister Ferdinand Johann Carl Siemssen Hermann Held Kabinett Bernstorff I im Herzogtum Nassau August Hergenhahn Ministerprasident im Kaisertum Osterreich Franz von Pillersdorf Innenminister Ministerprasident Karl Friedrich von Kubeck Finanzminister Franz Seraph von Sommaruga Kultusminister Justizminister interim Anton von Doblhoff Dier Handelsminister Ministerprasident interim Innen interim und Kultusminister Alexander von Bach Justizminister Ernst von Schwarzer Minister fur offentliche Arbeiten Theodor von Hornbostel Handelsminister Ministerium Kolowrat Ministerium Ficquelmont Ministerium Pillersdorf Ministerium Doblhoff Ministerium Wessenberg im Grossherzogtum Oldenburg Johann Heinrich Jakob Schloifer Kabinett Schloifer im Konigreich Preussen Ludolf Camphausen Ministerprasident David Hansemann Finanzminister Maximilian von Schwerin Putzar Kultusminister Kabinett Camphausen Hansemann Kabinett Auerswald Hansemann im Furstentum Reuss alterer Linie Franz Eduard Otto im Konigreich Sachsen Karl Braun Ministerprasident Gesamtministerium Braun im Herzogtum Sachsen Altenburg Christian Albert Cruziger Hans Conon von der Gabelentz Carl Victor Sonnenkalb im Herzogtum Sachsen Meiningen Haubold von Spesshardt Staatsminister Hermann Friedrich Brandis Justizminister Richard Liebmann Innenminister im Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Oskar von Wydenbrugk Justiz und Kultusminister Kabinett Watzdorf Im Furstentum Schwarzburg Rudolstadt Julius von Roder Kanzler und Konsistorialprasident Chef des Geheimratskollegiums Karl Wilhelm Christoph Schwartz im Furstentum Schwarzburg Sondershausen Friedrich Chop Chef des Geheimratskollegiums im Furstentum Waldeck Carl von Stockhausen prov Leitung der Regierung Wilhelm Gleisner prov Leitung der Regierung im Konigreich Wurttemberg Friedrich Romer Justizminister und de facto Leiter seines Kabinetts Adolf Goppelt Finanzminister Paul Pfizer Minister fur Kirchen und Schulwesen Ministerium Romer Sonderfall in den aufstandischen Furstentumern Schleswig und Holstein Wilhelm Beseler Provisorische Regierung von Schleswig HolsteinIn einigen Staaten kam es aus unterschiedlichen Grunden allerdings nicht zur Einsetzung von Marzministerien Es handelt sich dabei um das Herzogtum Sachsen Coburg und Gotha die Furstentumer Hohenzollern Hechingen Liechtenstein Reuss jungerer Linie und Schaumburg Lippe und die Freien Stadte Bremen Frankfurt Hamburg und Lubeck Im Grossherzogtum Mecklenburg Schwerin wurde eine Sonderlosung gefunden bei der die reformwilligen Mitglieder der bisherigen Regierung im Amt blieben und liberale Politiker in eine Verfassungskommission berufen wurden aber keine exekutiven Befugnisse erhielten auch weil ohnehin eine Reform der Regierungsstruktur geplant war 1 2 Literatur BearbeitenEva Maria Werner Die Marzministerien Regierungen der Revolution von 1848 49 in den Staaten des Deutschen Bundes Gottingen 2008 Einzelnachweise Bearbeiten Baudis Klaus Die Demokraten im Parteienlager der Revolution von 1848 49 in Mecklenburg in Michael Heinrichs Klaus Luders Red Modernisierung und Freiheit Beitrage zur Demokratiegeschichte in Mecklenburg Vorpommern Schwerin 1995 S 472 Eva Maria Werner Die Marzministerien Regierungen der Revolution von 1848 49 in den Staaten des Deutschen Bundes Gottingen 2008 S 91f und S 282 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marzregierung amp oldid 225270364