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Jacob Ludwig Philipp August Franz Hergenhahn 16 April 1804 in Usingen 29 Dezember 1874 in Wiesbaden war ein nassauischer liberaler Politiker Hergenhahn in einer Lithographie von 1848 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSeine Eltern waren der nassauische Amtmann im Amt Usingen und Justizrat Johann Carl Salomon Hergenhahn 17 August 1762 in Usingen 28 Marz 1806 ebenda und dessen Ehefrau Christiane Vigelius 1768 1805 eine Tochter des nassauischen Regierungsprasidenten Ludwig Wilhelm Konrad Vigelius und der Marie Christiane Thilemann Sein Bruder Carl Friedrich 1793 1868 war nassauischer Generalleutnant seine Schwester Christiane Caroline 1790 1857 eine bekannte Padagogin in Frankfurt am Main war mit dem Publizisten August Bercht 1861 verheiratet Nach dem fruhen Tod seiner Eltern wurde er durch eine Tante Frau Bohnig erzogen August Hergenhahn besuchte von 1813 bis 1817 das Idsteiner Gymnasium und schloss seine Schulausbildung 1821 am Gymnasium Weilburg ab Nach Studium der Rechts und Staatswissenschaften an der Georg August Universitat Gottingen und der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg wurde August Hergenhahn 1824 in Heidelberg promoviert Anschliessend arbeitete er am nassauischen Appellations und Hofgericht in Usingen und Wiesbaden Wahrend seines Studiums schloss er sich 1822 der Alten Heidelberger Burschenschaft an 1832 schied Hergenhahn aus politischen Grunden aus dem Staatsdienst aus und arbeitete als Anwalt in Wiesbaden Er wurde Mitglied des Hallgartenkreises um Johann Adam von Itzstein und pflegte Kontakte zu fuhrenden liberalen Politikern wie Hansemann Gagern und Bassermann Nachdem das Herzogtum Nassau ab 1841 eine liberale Reformpolitik erlebte trat Hergenhahn 1841 wieder in den Staatsdienst ein und arbeitete bis 1848 am Oberappellationsgericht in Wiesbaden 1846 wurde er fur Wiesbaden in die Deputiertenversammlung des Herzogtums gewahlt deren Prasident er 1848 wurde Kurz darauf schied er aus dem Parlament aus da er im April 1848 Ministerprasident der Marzregierung des Herzogtums wurde Im September des gleichen Jahres wurde er zusatzlich zum nassauischen Bevollmachtigten bei der provisorischen Zentralgewalt berufen Nachdem Hergenhahn an der Heppenheimer Tagung dem Vorparlament und an verschiedenen Volksversammlungen teilgenommen hatte und Mitglied des Funfzigerausschusses war wurde er am 18 Mai 1848 Abgeordneter fur Wiesbaden in der Frankfurter Nationalversammlung der er bis zum 30 Juni 1849 angehorte In der Paulskirche zahlte er zu den fuhrenden Vertretern der Casino Fraktion und war Mitglied in zahlreichen Ausschussen darunter dem Verfassungsausschuss Im November 1848 war er kurzfristig als Reichskommissar der Zentralgewalt fur Preussen aktiv um mit der preussischen Regierung uber die Reichsverfassung zu verhandeln Nach der Ablehnung der deutschen Kaiserwurde durch Friedrich Wilhelm IV von Preussen sowie der Reichsverfassung durch mehrere Lander schlug Hergenhahn dem Herzog den Anschluss an das dem Parlament gegenuber ablehnende Lager vor um auf dem Weg der Erfurter Unionsverfassung die deutsche Einheit zu verwirklichen Um diesen Kurswechsel zu erleichtern bat er am 7 Juni 1849 um seine Entlassung als Ministerprasident die Herzog Adolph annahm Sein Nachfolger wurde Friedrich von Wintzingerode Hergenhahn arbeitete anschliessend wieder am Oberappellationsgericht Im Juli 1849 wurde er zusatzlich Mitglied des Herausgebergremiums der Deutschen Zeitung fur die er schon seit deren Grundung als Berichterstatter aus Nassau schrieb 1850 gehorte er dem Erfurter Unionsparlament an 1860 wurde er Direktor des Hof und Appellationsgerichts in Dillenburg 1861 Direktor des Hof und Appellationsgerichts Wiesbaden 1863 wurde er Direktor der Nassauischen Landesbank bevor er zwischen 1866 und 1867 nochmals in preussischem Auftrag der nassauischen Regierung vorstand 1867 war er als Vertreter der Nationalliberalen Partei Mitglied im konstituierenden Reichstag des Norddeutschen Bundes fur den Wahlkreis Wiesbaden 1 Obertaunus Hoechst Usingen 1 1867 wurde er Prasident des neu errichteten Appellationsgerichtes in Wiesbaden 2 Hergenhahn war zunachst Mitglied der Freimaurerloge Die Freunde zur Eintracht in Mainz 1858 gehorte er zu den Grundern der Loge Plato zur bestandigen Einigkeit in Wiesbaden in welcher er zwischen 1863 und 1866 das Amt des Meisters vom Stuhl bekleidete Bis zu seinem Tod war er Prasident des Vereins fur Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung Familie BearbeitenIm Jahr 1829 heiratete er in Berlin Pauline Sulzer 1806 1880 eine Tochter des Kaufmanns Friedrich Georg Sulzer aus Magdeburg Das Paar hatte vier Sohne und vier Tochter darunter August 1830 1903 preussischer Adel 1883 Polizeiprasident in Frankfurt am Main Theodor 1833 1893 Oberlandesgerichtsrat in Kassel Caroline Achilles Renaud 1819 1884 Professor der Rechte Helene Peter Kerdyk Kaufmann 1842 Luise Friedrich Kyllmann 1841 1919 BankierEhrungen Bearbeiten nbsp Gedenkplakette fur August Hergenhahn in UsingenIm Jahr 2007 ehrte seine Heimatstadt Usingen August Hergenhahn mit einer Plakette an seinem Geburtshaus dem Beamtenhaus in der Obergasse 25 in Usingen Die von Bildhauer Kurt Heinrich gestaltete Bronzemedaille hat einen Durchmesser von 65 Zentimetern und ist uber dem Haupteingang angebracht Im Januar 2008 wurde zudem beschlossen die Ringstrasse des Neubaugebiets Schleichenbach II als August Hergenhahn Ring zu benennen 3 Auf amtlichen Dokumenten etwa dem offiziellen Stadtplan wird die Strasse inzwischen allerdings nur noch Hergenhahnring geschrieben 4 5 Literatur BearbeitenKarl Wippermann Hergenhahn August In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 12 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 105 109 Wolf Heiner Struck Hergenhahn August In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 608 f Digitalisat Verein fur Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung Nassauische Annalen 13 1874 Nachruf uber August Hergenhahn Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 2 F H Winter Heidelberg 1999 ISBN 3 8253 0809 X S 305 306 Bernd von Egidy Die Wahlen im Herzogtum Nassau 1848 1852 Nassauische Annalen 82 Band 1971 S 215 306 Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 176 177 Nassauische Parlamentarier Teil 1 Cornelia Rosner Der Landtag des Herzogtums Nassau 1818 1866 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Nassau Bd 59 Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen Bd 16 Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 1997 ISBN 3 930221 00 4 Nr 103 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons August Hergenhahn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien August Hergenhahn in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Hergenhahn Jacob Ludwig Philipp August Franz Hessische Biografie Stand 16 April 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Fritz Specht Paul Schwabe Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903 Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewahlten Abgeordneten 2 Auflage Verlag Carl Heymann Berlin 1904 S 153 Bernd Haunfelder Klaus Erich Pollmann Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867 1870 Historische Photographien und biographisches Handbuch Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 2 Droste Dusseldorf 1989 ISBN 3 7700 5151 3 Foto S 164 Kurzbiographie S 416 Niederschrift der 13 Sitzung des Haupt und Finanzausschusses am Donnerstag den 24 01 2008 Memento vom 9 Dezember 2015 im Internet Archive Stadtplan Usingen PDF In Stadt Usingen Abgerufen am 28 Juli 2023 Strassenverzeichnis Usingen PDF In Stadt Usingen Abgerufen am 28 Juli 2023 Staatsminister des Herzogtums Nassau Hans Christoph Ernst von Gagern Ernst Franz Ludwig Marschall von Bieberstein Carl Wilderich von Walderdorff Friedrich Anton Georg Karl von Bock und Hermsdorf Emil August von Dungern August Hergenhahn Friedrich von Wintzingerode August Ludwig zu Sayn Wittgenstein Berleburg August Hergenhahn Reichstagsabgeordnete des Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Wiesbaden 1 August Hergenhahn Februar 1867 Wilhelm Neubronner August 1867 Jacob Klotz 1871 Adolf von Bruning 1874 1877 1878 Karl Anton Mohr 1881 1884 Karl Korner Nachwahl vom 17 August 1885 Carl Wolf 1887 Carl Ludwig Funck 1890 Friedrich Bruhne 1893 Richard Muller 1898 Peter Marzellin Itschert 1903 Friedrich Bruhne 1907 1912 Normdaten Person GND 116735511 lobid OGND AKS VIAF 77075254 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hergenhahn AugustALTERNATIVNAMEN Hergenhahn Jacob Ludwig Philipp August FranzKURZBESCHREIBUNG nassauischer liberaler PolitikerGEBURTSDATUM 16 April 1804GEBURTSORT UsingenSTERBEDATUM 29 Dezember 1874STERBEORT Wiesbaden 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