www.wikidata.de-de.nina.az
Das Hof und Appellationsgericht Wiesbaden war von 1822 bis 1832 und von 1849 bis 1866 neben dem Hof und Appellationsgericht Dillenburg das zweite Gericht der zweiten Instanz im Herzogtum Nassau mit Sitz in Wiesbaden 1832 bis 1849 bestand stattdessen das Hof und Appellationsgericht Usingen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Hof und Appellationsgericht Wiesbaden 2 1 Personen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenIn Usingen bestand als Gericht zweiter Instanz das Hofgericht Usingen dass fur das Furstentum Nassau Usingen zustandig war 1744 verlegte Furst Karl von Nassau Usingen seine Residenz nach Biebrich Das Hofgericht zog ebenfalls mit um und hatte nun seinen Sitz im damaligen Wiesbadener Schlossgebaude Nun war das Hofgericht Wiesbaden das hochste Gericht im Furstentum Mit der Bildung des Herzogtums Nassau waren drei Hofgerichte im Herzogtum tatig Neben dem Hofgericht Wiesbaden bestanden das Hofgericht Weilburg des ehemaligen Nassau Weilburg und das Hofgericht Ehrenbreitstein das insbesondere fur die fruheren Kurkolner und Kurtrierischen Gebiete an Rhein und Lahn zustandig war Die gleiche Funktion fur die einst oranischen Gebiete hatte die Regierung Hachenburg Die Neuordnung des Gerichtswesens durch das Verwaltungsedikt vom 9 und 11 September 1815 1 die beiden Daten ergeben sich daraus dass das Edikt am 9 in der Biebricher Residenz von Herzog Friedrich August und am 11 in Weilburg von Furst Friedrich Wilhelm unterzeichnet worden ist fuhrte zur Einrichtung eines einzigen Hofgerichtes in Dillenburg Dieses war nun das einzige Hofgericht in Nassau das Wiesbadener Hofgericht beendete seine Arbeit am 20 Dezember 1815 Hof und Appellationsgericht Wiesbaden BearbeitenAm 1 April 1822 wurde in Wiesbaden wieder ein weiteres Gericht zweiter Instanz nun unter dem Namen Hof und Appellationsgericht eingerichtet das neben dem in Dillenburg weiter bestehenden nun fur die im oberen Herzogtum gelegenen 14 Amter zustandig war Amt Braubach Amt Eltville Amt Hochheim Amt Hochst Amt Idstein Amt Konigstein Amt Langen Schwalbach Amt Nassau Amt Nastatten Amt Rudesheim Amt St Goarshausen Amt Usingen Amt Wehen Amt WiesbadenDas Hof und Appellationsgericht in Wiesbaden war fur Zivilsachen der privilegierten Stande der 1 und fur alle anderen der 2 Instanz sowie fur Ehescheidungsklagen der katholischen Einwohner des Landes zustandig Die Amter sowie die Standesherren in Patrimonialgerichten waren fur die Rechtsprechung in ersten Instanz zustandig Gegen die Urteile dieser Gerichte konnte bei Uberschreiten des Mindeststreitwertes von 50 Gulden vor dem Hof und Appellationsgericht appelliert werden Fur bestimmte privilegierte Stande war das Hof und Appellationsgericht Gericht erster Instanz Hierzu gehorten die Standesherren Beamte und andere Fur die Militargerichtsbarkeit war das Hof und Appellationsgericht ebenfalls nicht zustandig In Strafsachen war die Aufgabenverteilung wie folgt vorgeschrieben Die Amter hatten die Aufgabe die Verdachtigen zu verhaften und dem Kriminalgericht zu uberantworten Es bestanden das Kriminalgericht Dillenburg und das Kriminalgericht Wiesbaden Diese wirkten als Untersuchungsbehorde und legten ihre Erkenntnisse dann dem Hof und Appellationsgericht Wiesbaden bzw Dillenburg zur Entscheidung vor Ubergeordnetes Gericht fur das Hof und Appellationsgericht Wiesbaden war das Oberappellationsgericht Wiesbaden als Gericht dritter und letzte Instanz Der Nassauische Domanenstreit zerruttete in den 1820er Jahren das Verhaltnis von Regierung und Landtag Um sich eine Mehrheit im Landtag zu sichern griff der Herzog 1831 zum Instrument eines Pairsschubs Die Liberalen boykottierten darauf den Landtag Der Fuhrer der Liberalen Georg Herber wurde wegen Majestatsbeleidigung und anderer Verbrechen angeklagt Vorher verlegte die Regierung den Sitz des Gerichtes 1832 von Wiesbaden ins landliche Usingen um Sympathiekundgebungen zu unterdrucken Dort blieb das Gericht bis zur Marzrevolution und wurde 1849 wieder zuruck in die Hauptstadt verlegt Bekannte Prozesse waren insbesondere die Hochverratsprozesse gegen die Fuhrer des Idsteiner Demokratenkongresses und Julius Oppermann Ab 1831 nahm das Gericht auch die Funktion eines Rheinzollgerichtes zweiter Instanz wahr Nach der Annexion des Herzogtums Nassau durch Preussen 1866 wurde die Rechtsprechung des Amtes Wiesbaden in erster Instanz in das Amtsgericht Wiesbaden ubernommen Das Hof und Appellationsgericht Wiesbaden wurde in das koniglich preussische Kreisgericht Wiesbaden umgewandelt und ging damit spater im Landgericht Wiesbaden auf Personen Bearbeiten Prasidenten Franz Joseph Musset 1822 Ludwig Low von und zu Steinfurth 1859 1861 Friedrich Wilhelm Schepp 1865 1866 Direktoren August Hergenhahn 1861 1863 Philipp Bertram 1864 1866 Rate Ludwig Low von und zu Steinfurth 1849 1859 Wilhelm Winter 1854 1861 Franz Ludwig von Preuschen von und zu Liebenstein bis 1859 Weblinks BearbeitenLandgericht Limburg Landgericht WiesbadenEinzelnachweise Bearbeiten Sammlung der landesherrlichen Edicte und anderer Verordnungen welchen vom 1 Julius 1816 an im ganzen Umfange des Herzogthums Nassau Gesetzeskraft beigelegt worden ist 1817 S 14Obergerichte im Herzogtum Nassau 1806 1866 Oberappellationsgerichte Oberappellationsgericht Hadamar Oberappellationsgericht Diez Oberappellationsgericht WiesbadenHofgerichte Hofgericht Wiesbaden 1806 1815 Hofgericht Ehrenbreitstein 1806 1807 Regierung Hachenburg 1806 1809 Hofgericht Dillenburg 1806 1822 Hof und Appellationsgerichte 1822 1866 Hof und Appellationsgericht Dillenburg Hof und Appellationsgericht Wiesbaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hof und Appellationsgericht Wiesbaden amp oldid 231917603