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Das Amt Konigstein zeitweise auch Oberamt Konigstein oder Amtsvogtei Konigstein war ein kurmainzisches bzw nassauisches Amt mit Amtssitz in Konigstein im Taunus Karte des Amtes Konigstein 1828 Inhaltsverzeichnis 1 Kurmainz 2 Nassau 3 Preussen 4 Personen 4 1 Ober amtmanner 4 1 1 Kurmainz 4 1 2 Nassau 4 2 Medizinalrate 5 Literatur 6 EinzelnachweiseKurmainz BearbeitenNachdem Graf Christoph zu Stolberg der letzte Graf von Konigstein 1578 das Amt Rodheim an den Grafen von Hanau verkauft hatte wurde die Grafschaft Konigstein 1581 in die kurmainzischen Amter Eppstein Konigstein und Oberursel aufgeteilt Ein anderer Teil der Grafschaft das Amt Neuenhain fiel 1581 an Kurpfalz Die dazugehorigen Dorfer Neuenhain Altenhain und Schneidhain blieben bis 1650 Teil von Kurpfalz und wurden 1650 im Rahmen eines Gebietstausch des Bergstrasser Rezesses an Kurmainz gegeben und wurden so Teil des Amtes Konigstein Am 7 Januar 1632 erklarte der schwedische Konig Gustav Adolf in Mainz das Gebiet des Oberamtes war in der Hand schwedischer Truppen die Ruckgabe des Oberamtes Konigstein an Graf Heinrich Vollrath zu Stolberg Nachdem sich das Kriegsgluck wendete musste Stolberg die Verwaltung des Amtes am 21 September 1635 wieder Mainz ubertragen 1781 wurde das Oberamt Konigstein mit dem Oberamt Hochst Hofheim zum Oberamt Hochst Konigstein zusammengelegt Oberamtssitz wurde Hochst am Main 1 seit 1928 Stadtteil von Frankfurt am Main In Konigstein verblieb die Amtsvogtei Konigstein als nachgelagerte Behorde Die Amtsvogtei Konigstein umfasste Konigstein Neuenhain Altenhain Schneidhain Oberhochstadt Schonberg Schwalbach Mammolshain Glashutten und Kirdorf 2 Daneben unterstanden dem Oberamt die Amtsvogtei Eppstein die Stadt und Amtsvogtei Hochst und die Stadt und Amtsvogtei Oberursel 3 Nassau BearbeitenMit dem Reichsdeputationshauptschluss wurde Kurmainz 1803 aufgelost und das neugeschaffene Amt Konigstein fiel an Nassau Usingen Mit der Grundung des Herzogtums Nassau wurde auch das Amt Konigstein 1806 Teil des neuen Staates In Nassau waren Verwaltung und Rechtsprechung nicht getrennt Das Amt war daher gleichzeitig Verwaltungsbehorde und erstinstanzliches Gericht 1806 umfasste das Amt Konigstein die Orte Konigstein Neuenhain Altenhain und Scheidhain Schwalbach Mammolshain Schonberg Oberhochstadt und Glashutten Mit herzoglichem Edikt vom 16 Juli 1810 wurde dem Amt Konigstein per 1 Januar 1811 das ehemalige Amt Eppstein mit den Orten Eppstein Schlossborn Ehlhalten Eppenhain Ruppertshain Fischbach Hornau Kelkheim Oberjosbach Niederjosbach Vockenhausen und Bremthal angegliedert Schwalbach Mammolshain Schonberg Oberhochstadt fielen an das Amt Oberursel so dass aus dem bisherigen Amt Konigstein noch die Orte Konigstein Neuenhain Altenhain und Schneidhain und Glashutten verblieben Funf Jahre spater wurde mit Edikt vom 12 Mai 1815 per 1 Juli 1815 das Amt Konigstein erneut erweitert Eingegliedert wurde das Amt Oberursel mit den Orten Oberursel Stierstadt Bommersheim Weisskirchen Kalbach Harheim Kronberg Niederhochstadt Eschborn Falkenstein Sulzbach Soden und Heddernheim Auch kamen die Orte Schwalbach Mammolshain Schonberg Oberhochstadt die vor 5 Jahren an das Amt Oberursel abgegeben worden waren wieder zuruck Im Gegenzug gab das Amt Konigstein einige Orte wieder ab So fiel Eppstein an das Amt Wallau Kelkheim an das Amt Hochst Oberjosbach Niederjosbach Vockenhausen Bremthal Ehlhalten und Glashutten an das Amt Idstein 1816 und 1817 erfolgten in rascher Folge noch kleinere Umstrukturierungen Zum 1 Januar 1816 kam Kelkheim Ehlhalten und Schlossborn zuruck ins Amt Konigstein und Eschborn Harheim sowie Heddernheim wurden an das Amt Hochst abgegeben Mit Edikt vom 17 Dezember 1816 ubernahm das Amt Konigstein vom Amt Wallau Eppstein und Lorsbach gab Lorsbach 1817 jedoch wieder an das Amt Hochheim zuruck Der Staats und Adress Handbuch des Herzogthums Nassau 1822 23 gibt folgendes an 4 Flachen 41 500 Steuernormalmorgen wobei ein Morgen 2500 m entsprechen mit 160 Morgen Gebaudestellen 365 Morgen Gartenland 15 077 Morgen Ackerland 5079 Morgen Wiesen 7029 Morgen Hochwald 9495 Morgen Niederwald 3606 Morgen Trieschland abwechselnde 3 bis 5 jahrige Acker und 10 bis 20 jahrige Wiesennutzung Weideplatze etc 698 Morgen nicht besteuerte Liegenschaften Gemeinden 26 Gemeindebezirke bestehend aus 3 Stadten ein Flecken 21 Dorfern und 43 Hofen und Muhlen Bevolkerung 12 415 Einwohner in 2826 Familien davon 1617 evangelisch christliche 10 530 Katholiken 8 Mennoniten und 260 Juden Viehstand 252 Pferde 18 Esel und Maulesel 4836 Stuck Rindvieh 5244 Schafe 1869 Schweine 385 Ziegen und 585 Bienenstocke Einfacher Jahressteuersatz kann auch mehrfach erhoben werden 7159 fl 21 kr Amtsgemeinden Konigstein Stadt 1012 Einwohner in 224 Familien Amtssitz mit der demolirten Festung drei Mahl einer Oel 2 Loh und einer Walkmuhle Altenhain 260 Einwohner in 55 Familien Rothe Muhle Bommrsheim 594 Einwohner in 151 Familien Cronberg Stadt 1618 Einwohner in 433 Familien Schlossruine Schaafhof eine Muhle Mineralbrunnen Ehlhalten 281 Einwohner in 66 Familien die Silber und Unter Muhle Eppenhain 126 Einwohner in 28 Familien Eppstein Flecken 694 Einwohner in 161 Familien Schlossruine Guterbachs eine Loh eine Oel und eine Schneid Muhle Falkenstein 321 Einwohner in 79 Familien Ruine Ober und Unter Muhle Fischbach 488 Einwohner in 113 Familien Hof Roders und Hof Gimbach Glashutten 237 Einwohner in 47 Familien Hornau 327 Einwohner in 65 Familien von Gagern scher Hof Mahl und Oel Muhle Kahlbach 425 Einwohner in 94 Familien die Ober und Schlinkenmuhle Kelkheim 428 Einwohner in 75 Familien eine Muhle Kalkofen und Ziegelhutte Mammolsheim 210 Einwohner in 47 Familien Kalkofen Ziegelhutte Neuenhain 439 Einwohner in 107 Familien Niederhochstadt 234 Einwohner in 55 Familien eine Muhle Oberhochstadt 473 Einwohner in 113 Familien Ziegelhutte Oberursel Stadt 1874 Einwohner in 407 Familien das Schutzenhaus die Herrn Gattenhofer und Aumuhle zwei Loh eine Mahl und Oele eine Walk zwei Schleif und eine Papiermuhle eine Tapetenfabrik funf Kupferhammer Ruppertshain 212 Einwohner in 49 Familien Schlossborn 453 Einwohner in 88 Familien Hasen Bann und Neu Muhle Schneidhain 157 Einwohner in 33 Familien Rothe Muhle Schonberg 172 Einwohner in 39 Familien Kalkofen und Ziegelhutte Schwalbach 541 Einwohner in 123 Familien von Greifenklauischer Hof Stierstadt 477 Einwohner in 88 Familien eine Muhle Weisskirchen 362 Einwohner in 86 Familien von Greifenklauischer Hof Ober Unter und Krebs Muhle Im Jahr 1836 wurde das Amt Konigstein wie folgt beschrieben 5 Amt Konigstein Von den 59 748 Morgen des Amtes Konigstein sind 229 Morgen Gebaudestellen 515 Morgen Garten 21 713 Morgen Ackerland 7 229 Morgen Wiesen 10 Morgen Weiher 24 793 Morgen Waldungen 4 092 Morgen Dreschland und Waideplatze und 1 167 Morgen nicht besteuerte Liegenschaften In den 2 158 Wohnhausern leben 13 972 Menschen in 3 240 Familien 1 841 sind Evangelische 11 896 Katholiken und 235 Juden Konigstein unter 26 7 Lange und 50 10 40 Breite am nordostlichen Fusse des 1 260 Fuss uber dem Meere erhabenen Berges auf welchem die Trummer der ehemaligen Bergfeste Konigstein liegen offenes Stadtchen mit 140 Hausern und 1 140 Einwohnern Nordostlich uber Konigstein gegen den Altkonig hin liegen auf einem Berge die schonen Trummer der Burg Falkenstein Eppstein 7 8 Meilen sudwestlich von Konigstein Flecken mit einem Schlosse 4 Muhlen und 683 Einwohnern Kronberg Kronenburg einst Askebrunnen unter 26 9 40 Lange und 50 10 50 Breite auf einer Anhohe zwischen Obst und Kastanienwaldern schon gelegenes ummauertes Stadtchen mit meistens winkligen Strassen 166 Hausern und 1 780 Einwohnern Schloss und Sauerbrunnen Ober Ursel oder Oberursel 600 Fuss uber dem Meere am Urselbache welcher Muhlen und Kupferhammer treibt in obstreicher Gegend kleine ummauerte Stadt mit 280 Hausern und 2 160 Einwohnern Vollrath Hoffmann Deutschland und seine Bewohner Nach der Marzrevolution 1848 wurde die Verwaltung neu geordnet Mit Gesetz vom 4 April 1849 wurden in Nassau Verwaltung und Rechtsprechung auf unterer Ebene getrennt Die Reform trat zum 1 Juli 1849 in Kraft 6 Fur die Verwaltung wurden 10 Kreisamter gebildet die Amter als Justizamter also Gerichte der ersten Instanz weitergefuhrt Die Verwaltungsaufgaben des Amtes Konigstein wurden vom Kreisamt Hochst wahrgenommen die Rechtsprechung vom Justizamt Konigstein Die Reform wurde jedoch bereits am 1 Oktober 1854 wieder ruckgangig gemacht die Kreise wieder abgeschafft und die vorigen Amter wiederhergestellt 7 Preussen BearbeitenMit der Annexion Nassaus durch Preussen werden auch die Amter in ihrer alten Form aufgelost und durch Kreise ersetzt Das Amt Konigstein bildet 1867 gemeinsam mit dem Amt Usingen und dem Amt Homburg den Obertaunuskreis Erst im Rahmen dieser Neuordnung werden Verwaltung und Rechtsprechung getrennt Fur die Rechtsprechung in erster Instanz die bisher durch das Amt vorgenommen wurde wurden zunachst die richterlichen Beamte in den Amtern zustandig und zum 1 September 1867 das Amtsgericht Konigstein im Taunus gebildet 8 Aber auch nach der Kreisgrundung bleibt die bisherige Amtsstruktur erhalten Die Konigliche Verordnung vom 22 Februar 1867 regelte Die Amtsbezirke als engere Verwaltungsbezirke in ihrer bisherigen Begrenzung bestehen 9 Die ehemaligen Amter bilden die drei Bezirke des Kreises Gemass 13 der Kreisverfassung entsendeten die Bezirke also die ehemaligen Amter jeweils sechs Vertreter in den neuen Kreistag Der Amtmann hatte die Aufsicht uber die Ortspolizei und Organ des Landrates Mit der Verwaltungsreform von 1885 1886 wurden die Amter endgultig aufgelost 10 Personen Bearbeiten Ober amtmanner Bearbeiten Kurmainz Bearbeiten Gernand von Schwalbach 12 Marz 1582 bis 1601 Johann Reichard Bromser von Rudesheim 1601 1605 Johann Eberhard Koth von Wahnscheid 1605 1609 Friedrich von Furstenberg 1609 2 Juni 1619 Kriegsbedingt handelt Rentmeister Heinrich Bohne 1822 als kommissarischer Oberamtmann Johann Weissel 1619 1625 Rudolf Sparr von Greiffenberg 1625 1631 Kriegsbedingt besteht eine Vakanz Nach der Ruckgabe an Stolberg wird der stolbergische Amtman Johann Weissel 6 Januar 1632 bis 21 September 1635 eingesetzt Nach der Ruckgabe an Kurmainz nimmt zunachst der kurfurstliche Amtsverweser Samuel Hepp die Amtsgeschafte kommissarisch auf Der nachste offizielle Oberamtmann ist Johann Dietrich von Rosenbach 9 August 1636 1656 Georg Philipp von Greiffenclau 9 Juli 1656 1682 Adolf Johann Karl Freiherr von Bettendorf 15 Juni 1682 bis zu seinem Tod am 15 Dezember 1705 Nachfolger ist sein Sohn Lothar Johann Karl Freiherr von Bettendorf 15 Dezember 1705 bis zu seinem Tod am 16 Mai 1745 Nachfolger ist sein Sohn Johann Philipp Freiherr von Bettendorf 16 Mai 1745 bis 1773 Karl Philipp Reichsgraf zu Ingelheim 1773 1781 11 Nassau Bearbeiten 1816 1825 Johann Jakob Heinrich Stahl 1825 Carl Friedrich Vietor 1825 1832 Friedrich Jacob Christian Busgen 1832 1839 Peter Grusing 1839 1841 Wilhelm Winter 1841 1843 Wilhelm Heinrich Viktor Godecke 1843 1848 Friedrich Kissel 1848 Joseph Werren1849 1854 bestand das Amt nicht 1854 1864 Ludolph von Langen 1864 1868 Friedrich Martin 1868 1869 1875 Otto Kraus 1878 1881 Bernhard von Schenck 1881 1886 Carl HocknerMedizinalrate Bearbeiten Jedes Amt bildete ab 1818 einen eigenstandigen Medizinalbezirk In jedem Bezirk wurde durch die Verwaltung ein approbierter Arzt als Medizinalrat angestellt Diese waren im Amt Konigstein 1818 1854 Ferdinand Kuster 1858 1866 Georg PinglerLiteratur BearbeitenKreisausschuss des Obertaunuskreises Der Obertaunuskreis und seine Gemeinden 1867 1927 1927 Seite 25 27 Verordnung betreffend der Kreisverfassung im Gebiete des Regierungsbezirks Wiesbaden vom 29 September 1867 Preuss Gesetzsammlung Seite 1653 Thomas Klein Band 11 Hessen Nassau der Reihe Walther Hubatsch Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 1945 1979 ISBN 3879691266 S 160f Einzelnachweise Bearbeiten Helmut Bode Konigstein Falkenstein im TaunusA Frankfurt 1968 Seite 16 A J Weidenbach Nassauische Territorien vom Besitzstande unmittelbar vor der franzosischen revolution bis 1866 in Nassauische Annalen Bd 10 1878 S 286 online Kurmainzischer Hof und Staats Kalender 1797 S 166 167 online Staats und Adress Handbuch des Herzogthums Nassau 2022 23 Online bei Google Books S 85 ff Deutschland und seine Bewohner Dritter Band Online bei Google Books S 178 Gesetz vom 4 April 1849 VBl S 87 Gesetz die Vollziehung des Gesetzes uber die Trennung der Rechtspflege von der Verwaltung in der unteren Instanz betreffend vom 31 Mai 1849 VBl S 409 Gesetz vom 24 Juli 1854 Bvl S 160 VO vom 26 Juni 1867 GS S 1094 Konigliche Verordnung vom 22 Februar 1867 Beilage zum Intelligenzblatt fur Nassau vom 11 Marz 1867 8 und 9 GS 1885 S 229 Friedrich Stohlker Die Stadt Konigstein unter dem Kurfurstentum Mainz in Konigstein in Vergangenheit und Gegenwart 1963 Stadtverwaltung KonigsteinAmter im Herzogtum Nassau 1816 1866 Amt Braubach Amt Diez Amt Dillenburg Amt Eltville Amt Hachenburg Amt Hadamar Amt Herborn Amt Hochheim Amt Hochst Amt Idstein Amt Konigstein Amt Langen Schwalbach Amt Limburg Amt Marienberg Amt Montabaur Amt Nassau Amt Nastatten Amt Reichelsheim Amt Rennerod Amt Rudesheim Amt Runkel Amt St Goarshausen Amt Schoneberg Amt Selters Amt Usingen Amt Wallmerod Amt Wehen Amt Weilburg Amt Wiesbaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Konigstein amp oldid 239000071