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Mammolshain ist seit 1972 ein Stadtteil von Konigstein im Taunus im hessischen Hochtaunuskreis MammolshainStadt Konigstein im TaunusWappen von MammolshainKoordinaten 50 10 N 8 30 O 50 171666666667 8 4927777777778 275 Koordinaten 50 10 18 N 8 29 34 OHohe 275 m u NHNEinwohner 1964 31 Dez 2014 1 Eingemeindung 1 August 1972Postleitzahl 61462Vorwahl 06173 Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 2 1 Uberblick 2 2 Schultheisse und Burgermeister 3 Bevolkerung 3 1 Einwohnerstruktur 2011 3 2 Einwohnerentwicklung 3 3 Historische Religionszugehorigkeit 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Edelkastanien 4 2 Kirche 4 3 Gedenkstein Georg Fuchs 4 4 Vereine 4 5 Radrennen 5 Infrastruktur 5 1 Schule 5 2 Dorfgemeinschaftshaus 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDer Ort liegt an den Sudhangen des Taunus auf einer Terrasse uber der Mainebene Wegen seiner klimatisch begunstigten Lage am Sudhang des Hardtbergs wurde der Ort als Heilstatte fur lungenkranke Kinder bekannt Beruhmt sind auch seine zahlreichen Edelkastanien Am Fusse des Ortchens teilweise auf Kronberger teilweise auf Mammolshainer Gebiet liegt der Quellenpark Kronthal mit seinen Mineralquellen Lage und Charakter des Ortes werden sehr schon beschrieben von Rudolf G Binding 1867 1938 in der Einleitung zu seiner Erzahlung Die Vogelscheuche In einem sonnigen Schlaf jahraus jahrein und nimmer erweckt liegt das Dorfchen Mammolshain auf der ersten Stufe eines der schonsten deutschen Mittelgebirge das starkruckig und selbstbewusst sich aus der breiten Flussebene erhebt wo die Stadte das Land beherrschen In den Winkel den die erste Gebirgsstrasse mit den uber ihr wuchtiger ansteigenden Bergen bildet hat es sich eingeschmiegt wie ein sich sonnendes Katzlein und versinkt fast in dem dichten Kuppelkranz von alten breitarmigen echten Kastanien die nur dieser sudliche Hang des Gebirges tragt Da der Strom der Fremden und der Stadter die ihre Sommerwohnungen auf den ihnen in die rauchige Ebene winkenden Hohen aufschlagen durch die Eisenbahnen nach anderen Fusspunkten des Gebirges abgelenkt wird vergehen wohl Jahre ohne dass die alten verdunkelten Ziegeldacher mit den verkrummten Firsten ein neues unter sich sehen das den Frieden und die Stille ihres Anblicks eine Zeitlang stort Denn das Wachstum des Dorfleins aus sich heraus ist nur ein sachtes in seinem Schlaf Vor dem Kastanienring aber erstreckt sich eine sanft verlaufende nicht mit Wald und kaum mit ein paar Laubbaumen bestandenen Landzunge weit hinaus der Ebene und der Sonne zu und dort liegen auf der einen abhangerigen Seite mit dem schlechteren Boden die wenigen Acker der Mammolshainer in schmalen beinahe karglichen Bandern nebeneinander auf der anderen breitern und auf dem Rucken der Absenkung in wohlgepflegtem Erdreich endlose Erdbeerpflanzungen Beet an Beet deren Ertrag in den Stadten verkauft jahrlich einen hubschen Verdienst abwirft gross genug um die bequemen Bauern an keine andern Unternehmen denken zu lassen Rudolf G Binding Die Geige Vier Novellen Deutsche Buchgemeinschaft Berlin o J Geschichte BearbeitenUberblick Bearbeiten Das Dorf entstand vermutlich Anfang des 11 Jahrhunderts als eine der zahlreichen damals angelegten Rodungssiedlungen Im Jahre 1191 wird Meinboldeshagen erstmals urkundlich erwahnt Bis zum 13 Jahrhundert war die Geschichte des Ortes eng verbunden mit den Grafen von Nurings und den Herren von Bolanden Falkenstein Im 14 Jahrhundert kam Mammolshain als Lehen an die Vogtei Schwalbach und 1539 an Ludwig von Stolberg Damals erhielt die Ansiedlung Ortsrecht 1581 kam der Ort zusammen mit Konigstein als Reichslehen an das Kurfurstentum Mainz dessen Schicksal er in den Kriegen des 18 und fruhen 19 Jahrhunderts teilte 1803 im Reichsdeputationshauptschluss nassauisch geworden kam er 1866 mit dem Herzogtum Nassau an Preussen Die bis dahin selbststandige Gemeinde Mammolshain wurde am 1 August 1972 im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz nach Konigstein im Taunus eingegliedert 2 Fur Mammolshain wurden per Hauptsatzung ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher errichtet Die Grenzen des Ortsbezirks folgen den seitherigen Gemarkungsgrenzen 3 Schultheisse und Burgermeister Bearbeiten Schultheisse Christoff Walter 1578 1598 Johann Wolfgang Strobel 1669 bis 1685 Ludwig Flach 1685 bis 1693 Caspar Ros 1693 bis 1701 Johann Georg Ros 1701 Johann Caspar Ros 1715 Heinrich Usinger 1735 Adam Bommersheim 1743 Caspar Flach vor 1768 Johannes Weiss 1768 bis 1782 Joh Niklas Michael Weiss 1782 bis 1797 Niklaus Strabell 1797 bis 1818 Michael Weiss 1818 bis 1838 Peter Bommersheim 1839 1841 Burgermeister Philipp Bommersheim 1855 bis 1863 Georg Strabel 1864 bis 1871 Peter Josef Fuchs 1871 bis 1873 Bommersheim 1873 bis 1875 Franz Grolz 1875 bis 1877 Johann Bommersheim 1877 bis 1889 Lorenz Heckenmuller 1889 bis 1917 Josef Heckenmuller 1917 bis 1919 Bruno Thieme 1920 bis 1923 Franz Grolz 1923 bis 1924 Johann Bommersheim 1924 bis 1933 Bernhard Bommersheim 1933 bis 1945 Dr Wilhelm Leicht 1945 Wilhelm Munk 1945 bis 1946 Heinrich Reul 1946 bis 1953 Hans Pfaff 1954 bis 1972 Bevolkerung BearbeitenEinwohnerstruktur 2011 Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Mammolshain 1884 Einwohner Darunter waren 201 10 7 Auslander Nach dem Lebensalter waren 357 Einwohner unter 18 Jahren 798 zwischen 18 und 49 339 zwischen 50 und 64 und 387 Einwohner waren alter 4 Die Einwohner lebten in 819 Haushalten Davon waren 264 Singlehaushalte 240 Paare ohne Kinder und 252 Paare mit Kindern sowie 48 Alleinerziehende und 12 Wohngemeinschaften In 174 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 456 Haushaltungen lebten keine Senioren 4 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Mammolshain Einwohnerzahlen von 1834 bis 2014Jahr Einwohner1834 2211840 2371846 2291852 2401858 2511864 2381871 2081875 2041885 2741895 3331905 4271910 4741925 5151939 6731946 8961950 1 0051956 1 3401961 1 5671967 1 7681970 1 7861980 1990 2000 1 7472005 1 7942011 1 8842014 1 964Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen LAGIS 5 Stadt Konigstein im Taunus 1 Zensus 2011 4 Historische Religionszugehorigkeit Bearbeiten 1885 0 12 evangelische 4 38 262 katholische 95 52 Einwohner 5 1961 598 evangelische 38 16 848 katholische 54 12 Einwohner 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenEdelkastanien Bearbeiten nbsp SitzkastanienMammolshain wirbt fur sich als Edelkastaniendorf Seit 1756 ist der Anbau von Edelkastanien Kestebaum urkundlich belegt Im Jahre 1931 wurden 640 Baume gezahlt Nach Angaben des seit 2005 bestehenden Fordervereins IG Edelkastanie entspricht dies auch in etwa der heutigen Zahl Der Regionalpark Rhein Main nahm dieses Motiv mit den Sitzkastanien auf Es handelt sich um eine Sitzgruppe Die holzernen Banke sind in Form von Kastanien ausgelegt die 2009 erneuert wurden Kirche Bearbeiten nbsp Kirche Mammolshain1738 wurde in Mammolshain die katholische Michaelskapelle geweiht Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl der Katholiken im Ort durch den Zustrom Vertriebener stark an Es wurde daher die Pfarrkirche St Michael aus Mammolshainer Stein erbaut Am 3 Oktober 1948 wurde die Kirche durch den Limburger Bischof Ferdinand Dirichs geweiht In die neue Kirche wurde die alte Michaelskapelle als Marienkapelle integriert Am 25 September 1960 erhielt die Kirche vier Bronzeglocken in den Tonen h a fis e Im Jahr 2000 wurde die alte erhalten gebliebene Glocke der ursprunglichen Michaelskapelle als funfte Glocke in den Glockenstuhl gehangt Sie war bis dahin eingelagert Seit 1962 dem Jahr in dem das Gelaut seiner Bestimmung ubergeben wurde schwieg die alte Glocke die fruher im Dachreiter der Michaelskapelle ihren Dienst versehen hatte und fristete ihr Dasein im Keller des Schwesternhauses 1991 aus Anlass der 800 Jahr Feiern von Mammolshain gaben die Heilig Geist Schwestern der Kirchengemeinde die Glocke zuruck Sie war fortan im Eingangsbereich der St Michaelskirche zu sehen Im Zuge der Sanierungsmassnahmen der Glockenstube entschlossen sich Pfarrgemeinderat und Verwaltungsrat die Glocke erneut im Glockenstuhl aufzuhangen Seit dem Kirchweihfest am 3 Oktober 2000 ist die Glocke wieder zu horen Sie verkundet die Zeit zur halben und zur vollen Stunde 6 Gedenkstein Georg Fuchs Bearbeiten nbsp Gedenkstein Georg FuchsAm Kronberger Eck am oberen Ortsausgang steht das Denkmal fur Georg Fuchs der am 27 Januar 1899 bei einem Bollern anlasslich Kaisers Geburtstag ums Leben gekommen war Er hinterliess eine Frau und sechs Kinder Kurz nach der Beerdigung am 30 Januar errichtete die Kriegerkameradschaft den Gedenkstein Dieses Denkmal das alteste des Ortes wurde 1977 auf seinen heutigen Standort versetzt Vorher stand es auf der anderen Strassenseite 7 Vereine Bearbeiten Der eher dorfliche Charakter des Ortes spiegelt sich im traditionell regen Vereinsleben wider Wahrend der Fussballverein im Jahr 2010 sein einhundertjahriges Bestehen feierte konnte der Gesangverein da bereits auf 104 Jahre zuruckschauen In den letzten Jahren haben sich auch Vereine neu gegrundet und offentliche Feste und Feiern wie Dorffeste Konzerte Kerb Ausstellungen und Weihnachtsmarkt sind zum festen Bestandteil des Jahresablaufs geworden Radrennen Bearbeiten Uberregional bekannt ist Mammolshain durch das Radrennen Rund um den Finanzplatz Eschborn Frankfurt ehemals Rund um den Henninger Turm mit seinem kurzen aber extrem steilen Anstieg am Mammolshainer Berg Infrastruktur BearbeitenSchule Bearbeiten nbsp SchulhofUrsprunglich besuchten die Mammolshainer Schuler die Schule in Schwalbach 1724 wurde die erste Schule in Mammolshain erwahnt Das Schulgebaude in der Borngasse beinhaltete auch die Dorfschmiede und das Backes Das historische Gebaude wurde 1968 abgerissen Am 6 August 1882 wurde das neue Schulhaus eingeweiht Aufgrund des Bevolkerungszuwachses erfolgte 1959 eine Erweiterung Im Zuge des Schulbauprogramms des Hochtaunuskreises wurde 2007 8 ein zweistockiger Neubau errichtet und im alten Schulgebaude die Betreuungseinrichtungen untergebracht Die Grundschule in Mammolshain ist die kleinste Schule im Hochtaunuskreis 8 2017 zahlte sie 82 Schuler Sie hatte vier Klassen vom ersten bis zum vierten Jahrgang Dorfgemeinschaftshaus Bearbeiten Das Dorfgemeinschaftshaus Mammolshain in der Oberstrasse 4 wurde 1956 als erstes Dorfgemeinschaftshaus im Obertaunuskreis erbaut 9 Literatur BearbeitenBeate Grossmann Hofmann Hans Curt Koster Konigstein im Taunus Geschichte und Kunst Verlag Langewiesche Konigstein 2010 ISBN 978 3 7845 0778 1 S 56 59 u 149 f Karl Wilhelm Bruno Mammolshain Konigsteins Fenster nach Suden 1975 ISBN 3 7829 0168 1 Literatur uber Mammolshain nach Register nach GND In Hessische BibliographieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Mammolshain Sammlung von Bildern Stadtteil Mammolshain im Internetauftritt der Stadt Konigstein Mammolshain Ortsgeschichte Infos In www edelkastaniendorf mammolshain de Private Website abgerufen am 24 September 2018 Mammolshain Hochtaunuskreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten a b Haushalt 2016 PDF 11 3 MB Stadt Konigstein S 23 archiviert vom Original am 14 November 2016 abgerufen am 14 November 2016 Gesetz zur Neugliederung des Obertaunuskreises und des Landkreises Usingen GVBl II 330 18 vom 11 Juli 1972 In Der Hessische Minister des Innern Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1972 Nr 17 S 227 5 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 1 2 MB Hauptsatzung PDF 16 B 5 In Webauftritt Stadt Konigstein im Taunus abgerufen im Marz 2022 a b c Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 8 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 20 und 74 archiviert vom Original am 11 Juli 2021 abgerufen im Marz 2022 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot statistik hessen de a b c Mammolshain Hochtaunuskreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 17 April 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ehemalige kath Pfarrei Konigstein im Taunus Die historische Mammolshainer Glocke von 1781 lautet wiede In Webseite Ort Schneidhain im Taunus Katholische Kirchengemeinde Maria Himmelfahrt im Taunus 24 Dezember 2000 abgerufen am 10 September 2019 Stefan Jung Vom Schleier des Vergessens befreit In Taunuszeitung 12 Oktober 2012 S 24 Beate Grossmann Hofmann Schulstadt Konigstein im Taunus in Jahrbuch des Hochtaunuskreises 2012 ISBN 978 3 942921 22 0 Seite 50 51 Kapitel Mammolshain von Burgermeister Hans Pfaff In 100 Jahre Obertaunuskreis Herausgegeben vom Kreisausschuss des Obertaunuskreises 1967 die Seiten des Buches sind nicht durchnummeriert Stadtteile von Konigstein im Taunus Falkenstein Mammolshain Schneidhain Normdaten Geografikum GND 4100077 8 lobid OGND AKS LCCN n81078444 VIAF 133701448 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mammolshain amp oldid 237593937