www.wikidata.de-de.nina.az
Walkemuhle ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu einzelnen Muhlen und Orten siehe Walkmuhle Begriffsklarung und Walkemuhle Begriffsklarung Eine Walkmuhle oder Vollmuhle auch Walke Dickmuhle Filzmuhle Lochwalke oder Blaue ist eine seit dem Hochmittelalter eingesetzte Maschine zur Verarbeitung Verdichtung und Veredelung von Geweben bei der Herstellung von Walkstoffen die fruher als Tuch bezeichnet wurden Wellbaum in der Walkeinrichtung einer Farberei aus dem 18 Jahrhundert im Areal des Heilig Geist Spitals DinkelsbuhlSie ersetzte das Walken mit den Fussen mit dem frisch gewebte Tucher durch Stossen Strecken und Pressen gereinigt und an der Oberflache verfilzt wurden damit sie dichter und geschmeidiger wurden Walkmuhlen wurden vormals auch zum Lockern von Verkrustungen der Wolle durch das Farben und zum Auswaschen uberflussiger Farbe vor der Weiterverarbeitung verwendet 1 Walkmuhlen wurden auch von den Gerbern besonders den Weissgerbern fur die Bearbeitung von feinem und dunnem Leder genutzt 2 Walkmuhlen die es in Europa schon im 12 Jahrhundert vereinzelt auch fruher gab fuhrten oft zu sozialen Problemen weil eine Walkmuhle bis zu 40 Fusswalker ersetzen konnte Sie wurden deshalb aber auch weil fussgewalkte Stoffe von besserer Qualitat waren teilweise verboten Inhaltsverzeichnis 1 Bezeichnungen 2 Funktionsweise 2 1 Hammerwalke 2 2 Druck oder Kurbelwalke 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseBezeichnungen BearbeitenFur die Walkmuhlen gab es vielerorts auch die Bezeichnung Vollmuhle Dieser Begriff stammt von dem lateinischen Wort fullo der Walker deshalb ware die Schreibweise Follmuhle zutreffender Die Schreibweise mit V assoziiert aber dass etwas Vollstandiges hergestellt wurde 3 Die Bezeichnung Blaue stammt von dem Wort blauen was so viel bedeutet wie schlagen In gewissen Regionen kommt diese Bezeichnung in Flurnamen vor z B Blaumatt 4 Funktionsweise BearbeitenIn den Tuchwalkmuhlen oder Vollmuhlen wurden Wollstoffe in einem warmen und feuchten Zustand durch Schieben Quetschen und Stampfen so zu einem zusammenhangenden Korper verfilzt dass eine glatte Oberflache entstand Auf diese Weise wurden die Faden des Gewebes vollstandig versteckt um dadurch den Stoff leicht wasserabweisend zu machen Wir kennen heute einen solchen Stoff noch als Loden Weiterhin wurden andere Stoffe wie zum Beispiel Leinen leicht gewalkt um sie geschmeidiger zu machen 3 Hammerwalke Bearbeiten Von Webstuhlen produziertes Wollgewebe wird in der Walkmuhle in Bottichen durch Holzhammer die uber eine Welle und eine am Wellendrehpunkt gelagerte Schwinge von einem Wasserrad angetrieben werden gewalkt also gestaucht verdichtet und geklopft bis ein verfilzter Stoff entsteht der die gewunschten warmenden sowie regen und windabweisenden Eigenschaften besass Durch Druck Warme und die Zugabe einer Walkflussigkeit z B einer Suspension von Ton in heissem Wasser quellen die Gewebefasern auf verfilzen und die Weblocher schliessen sich Diese Art der Walkenmuhle erklart die Bezeichnung Blaue was von blauen schlagen kommt 4 Druck oder Kurbelwalke Bearbeiten Bei der Druckwalke eine Verbesserung der Hammerwalke wirken die Hammer nicht im freien Fall auf das Gewebe sondern die leichteren Hammer uben uber Zugstangen Druck auf das Tuch aus um eine Beschadigung des Tuches zu vermeiden Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Walkmuhlen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenPeter Nikolaus Caspar Egen Walkmuhlen In ders Untersuchungen uber den Effekt einiger in Rheinland Westphalen bestehenden Wasserwerke hrsg vom Ministerium des Innern fur Handel Gewerbe und Bauwesen Teil I II A Petsch Berlin 1831 S 184 191 Google Books detaillierte Darstellung der Mechanik und Technik Michael Matheus und Lukas Clemens Die Walkmuhle in Europaische Technik im Mittelalter 800 1200 Tradition Innovation hg von U Lindgren Berlin 1996 S 233 234 ISBN 978 3 7861 1748 3 Karl Heinz Ludwig Die Innovation der Nockenwelle im Ubergang vom Fruh zum Hochmittelalter Eine Skizze europaischer Quellenprobleme unter besonderer Berucksichtigung der Walkmuhle In Technikgeschichte 61 Bd 1994 H 3 S 227 238 Einzelnachweise Bearbeiten Farber und Walker Matthaus Welker 1976 Friedrich Wilhelm Weber Die Geschichte der pfalzischen Muhlen besonderer Art Verlag Franz Arbogast Otterbach 1981 a b Hans Leonhard Brenner Die Strunde und ihre Bergisch Gladbacher Muhlen Hrsg Bergischer Geschichtsverein Rhein Berg e V in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Bergisch Gladbach Bergisch Gladbach 2012 S 35ff ISBN 3 932326 67 9 a b Ernst Eichenberger Koniz und die Wasserversorgung der Stadt Bern 2011 S 34 Fussnote ISBN 978 3 9523247 3 8Normdaten Sachbegriff GND 4661818 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walkmuhle amp oldid 236111811