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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Amt Homburg Begriffsklarung aufgefuhrt Das Amt Homburg war ein Amt mit wechselnder territorialer Zugehorigkeit zeitweise eine eigenstandige Sekundogenitur der Landgrafschaft Hessen und ab 1622 Hauptbestandteil der Landgrafschaft Hessen Homburg Inhaltsverzeichnis 1 Funktion 2 Geografie 3 Geschichte 4 Amtmanner 5 Literatur 6 EinzelnachweiseFunktion BearbeitenIn der Fruhen Neuzeit waren Amter eine Ebene zwischen den Gemeinden und der Landesherrschaft Die Funktionen von Verwaltung und Rechtsprechung waren hier nicht getrennt Dem Amt stand ein Amtmann vor der von der Landesherrschaft eingesetzt wurde Hauptartikel Amt historisches Verwaltungsgebiet Geografie BearbeitenDas Gebiet des Amtes lag an den Hangen des Ostrandes des Taunus zur Wetterau hin Es bestand aus der Stadt Homburg vor der Hohe und den Dorfern Seulberg Koppern Gonzenheim und Oberstedten Geschichte BearbeitenDas Amt Homburg bildete sich als Verwaltungseinheit in der Herrschaft Eppstein 1486 verkaufte Gottfried X von Eppstein Burg und Amt Homburg fur 19 000 Gulden an Graf Philipp I von Hanau Munzenberg 1504 verlor Hanau das Amt in Folge des Landshuter Erbfolgekriegs bei dem es auf der Seite der Verlierer stand an die Landgrafschaft Hessen Nach der faktischen Besetzung durch Hessen verzichtete Hanau mit einem Vertrag von 1521 gegen eine Abfindung auf das Amt 1528 bis 1539 verpfandete Philipp der Grossmutige das Amt an Hanau Munzenberg 1539 bis 1559 wurde das Amt an Stolberg Konigstein Werningerode verpfandet Vom 12 Juli 1589 bis zum 18 September 1568 war das Amt an Friedrich von Reiffenberg 1515 1595 1 verpfandet Mit der Teilung der Landgrafschaft Hessen nach dem Tod des Landgrafen Philipp I fiel Homburg 1567 an Landgrafschaft Hessen Darmstadt 1622 nutzte der regierende Landgraf Ludwig V das Amt Homburg dazu seinen Bruder Landgraf Friedrich I von Hessen Homburg damit zu apanagieren Inwieweit das lediglich eine Grundschuld zur Sicherung des seitens Ludwig V geschuldeten an Friedrich I zu zahlenden Unterhalts war oder ob das auch eine Abtretung der Landeshoheit bedeutete blieb zwischen den beiden Linien lange Zeit umstritten Letztendlich wurde aus dem Amt Homburg jedoch die staatsrechtlich eigenstandige Landgrafschaft Hessen Homburg ein Territorium das bis 1866 Bestand hatte 1816 erhielt die Landgrafschaft Hessen Homburg noch das Oberamt Meisenheim womit das Amt Homburg eines von zwei Amtern der Landgrafschaft war Nach dem Tod des letzten Landgrafen von Hessen Homburg in diesem Jahr fiel die Landgrafschaft an das Grossherzogtum Hessen Darmstadt zuruck musste jedoch im gleichen Jahr infolge des Preussisch Osterreichischen Kriegs an Preussen abgetreten werden Zusammen mit dem Amt Konigstein und dem Amt Usingen wurde das Amt Homburg 1867 zum Obertaunuskreis vereinigt Als Volksvertretung des Amtes Homburg bestand nach der Auflosung des Landtags von Hessen Homburg 1853 ein Bezirksrat Auch nach der Bildung des Obertaunuskreis bestand das Amt Homburg mit stark verminderten Kompetenzen als Unterbehorde des Kreises bis zur Kreisordnung von 1885 fort Lediglich zwei Einrichtungen des Amtes wurden nach 1885 auf der Ebene des ehemaligen Amtes fortgefuhrt Die Amtssparkasse Homburg und die Amts Armenkommission In beiden ubernahm der Landrat die Aufgabe des letzten Amtmanns Eugen Schaffner 2 Amtmanner BearbeitenWahrend der Eppsteiner Herrschaft bis 1487 wurden keine Homburger Amtmanner ernannt sondern das Amt von Eppstein aus mitverwaltet Unter Hanau Munzenberg wurden Amtmanner fur das Amt Homburg eingesetzt So ist in einer Urkunde vom 28 August 1490 der Homburger Amtmann Johann Fryen von Dern genannt Mit dem Ubergang an die Landgrafschaft Hessen wurde erneut der Amtmann des Amtes Eppstein auch Amtmann fur Homburg So wurde in der Zeit Philipps des Grossmutigen Helwig von Lauerbach Amtmann zu Eppstein Kronberg und Homburg Wahrend der Verpfandung an Hanau Munzenberg setzten diese Friedrich von Dorfelden als Amtmann ein 1589 bis 1568 war Friedrich von Reiffenberg gleichzeitig Pfandnehmer als auch Amtmann in Homburg Nach der Ablosung der Verpfandung wurde das Amt wieder von Eppstein aus verwaltet So war 1585 Hans Koch Amtmann 1764 bis 1765 war Johann Christoph Pistor Amtmann in Homburg 3 Am Ende der Landgrafenzeit war der Titel des obersten Beamten im Amt der eines Landrats Letzter Landrat des Amtes Homburg war Eugen Schaffner 1822 1908 Literatur BearbeitenMargarete Hinterreicher Georg Christian von Hessen Homburg 1626 1677 Offizier Diplomat und Regent in den Jahrzehnten nach dem Dreissigjahrigen Krieg In Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 58 Darmstadt 1985 S 6 Friedrich Lotz Geschichte der Stadt Bad Homburg vor der Hohe 2 Auflage Band 1 Frankfurt 1977 S 88 ff Friedrich Lotz Heinz Grosche Geschichte der Stadt Bad Homburg vor der Hohe Die Kaiserzeit 1964 ISBN 9783782903349 S 36 Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Otto Reiffenberg Ritter Friedrich v In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 27 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 687 690 Heinz Grosche Geschichte der Stadt Bad Homburg vor der Hohe Band 3 Frankfurt 1986 ISBN 3 7829 0334 X S 544 Pistor Johann Christoph Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Homburg amp oldid 226535318