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Dieser Artikel behandelt das Hessen Homburger Oberamt Meisenheim Fur das bis 1801 bestehende Pfalz Zweibrucker Oberamt gleichen Namens siehe Oberamt Meisenheim Zweibrucken Das Oberamt Meisenheim auch Herrschaft Meisenheim war zwischen 1816 und 1866 ein Verwaltungsgebiet der Landgrafschaft Hessen Homburg mit Sitz in Meisenheim Das Territorium gehort heute zu Rheinland Pfalz Oberamt Meisenheim gelb Landrat Johann Georg Martin Reinhardt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Politik 3 Gebiet 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Karte zur Herrschaft Meisenheim 1867Bis Ende des 18 Jahrhunderts unterstand das Gebiet des spateren Oberamtes Meisenheim verschiedenen Landesherren Das bis 1798 bestehende gleichnamige Oberamt Meisenheim im Furstentum Pfalz Zweibrucken war anders zugeschnitten als das in diesem Artikel behandelte Oberamt Meisenheim 1794 wurde das Linke Rheinufer infolge des Ersten Koalitionskrieges franzosisch besetzt und 1798 Teil der Franzosischen Republik Die Region um Meisenheim gehorte bis 1815 zum Arrondissement Birkenfeld im Saardepartement Gemass Art 49 der Schlussakte des Wiener Kongresses Wiener Kongressakte vom 9 Juni 1815 war im ehemaligen Saardepartement ein Distrikt mit einer Bevolkerung von 69 000 Seelen fur mehrere Landesherren reserviert fur den Landgrafen von Hessen Homburg waren davon 10 000 Seelen vorgesehen 1 Das Gebiet wurde vorlaufig an den Konig von Preussen ubertragen und wurde mit Abtretungspatent vom 9 September 1816 dem Landgrafen Friedrich V von Hessen Homburg ubergeben 2 Es umfasste den gesamten Kanton Meisenheim sowie vier Gemeinden aus dem Kanton Grumbach 1 Es handelte sich um ein Kuriosum Die Landgrafschaft bestand lediglich aus dem als Amt Homburg oder Herrschaft Homburg bezeichneten Stammgebiet von Hessen Homburg im Raum Homburg vor der Hohe und dem geographisch getrennten und weit entfernt gelegenen Oberamt Meisenheim Ursprunglich hatte man sich in Homburg Zuwachs von den Nachbarstaaten etwa Oberursel und Rosbach erhofft und Friedrich V soll zu diesem Gebietszuwachs geaussert haben Was soll ich denn mit diesem Distrikt in China 3 Das Oberamt Meisenheim war mit 176 Quadratkilometern Flache weit grosser als das Amt Homburg selbst Daruber hinaus galt unterschiedliches Recht Wahrend in Meisenheim franzosisches Recht fortgalt galt im Amt Homburg das bisherige Recht der Landgrafschaft Kulturelle wirtschaftliche oder historische Beziehungen zwischen den beiden Landesteilen bestanden nicht Ein besonderes Problem stellten in Meisenheim die Zollgrenzen dar Aufgrund der Kleinraumigkeit des Oberamtes war selbst der Handel mit Nachbarorten meist grenzuberschreitend Als besonders druckend wurde der Zoll auf Salz empfunden das man aus dem nahegelegenen Bad Munster bezog Die franzosische Julirevolution von 1830 loste im Oberamt Meisenheim Aufstande aus Die Demonstranten forderten einen Verzicht auf die Zollschranken Der Stadtrat unter Stadtoberschultheiss Bonnet stellte die Ruhe wieder her am 29 April 1832 brachen jedoch erneut Unruhen aus Die Zollschranken und die niedrige Qualitat des Salzes fuhrten zu einem regelrechten Aufstand den der Burstenbinder Carl Kloninger anfuhrte Am 20 Mai setzten sich die Unruhen fort und Stadtoberschultheiss Bonnet liess eine Burgergarde bilden In Homburg hielt man die Massnahmen fur nicht ausreichend und entsandte Johann Georg Martin Reinhardt als Verwaltungschef in das Oberamt Dieser stellte die Ordnung mit harter Hand her und verbot am 27 Oktober 1832 den Pressverein 1834 wurde Homburg im Deutschen Zollverein dem Zollgebiet des Grossherzogtums Hessen und das Oberamt Meisenheim dem Zollgebiet Preussens zugeordnet Am 24 Marz 1866 fiel die Landgrafschaft nach dem Tod des letzten Landgrafen kurzzeitig an das Grossherzogtum Hessen dann durch dessen Niederlage im Preussisch Osterreichischen Krieg an Preussen Mit dem preussischen Gesetz vom 24 Dezember 1866 und dem Besitzergreifungspatent vom 12 Januar 1867 4 wurde die Besitzergreifung formal umgesetzt Politik BearbeitenAuch wenn in der Landgrafschaft Hessen Homburg die Trennung von Verwaltung und Rechtsprechung nicht umgesetzt war so gab es dennoch eine Arbeitsteilung innerhalb der Spitze des Amtes An der Spitze des Oberamtes stand ein Administrativbeamter 1 Beamter oder auch Oberamtmann genannt Daneben gab es einen Justizbeamten oder 2 Beamten Ublich war dass dieser zweite Beamte zum ersten aufstieg wenn die Position frei wurde Administrativbeamter 1 Beamter 1817 1826 Friedrich Wilhelm Cramer 1826 1830 Franz Carl 1830 1832 Friedrich Wernigk 1832 1848 und 1849 1866 Johann Georg Martin ReinhardtJustizbeamter 2 Beamter 1818 1826 Franz Carl 1826 1830 Friedrich Wernigk 1830 1832 Johann Georg Martin Reinhardt 1832 1834 1846 Heinrich Sundheimer 1846 1858 Karl Anthes 1858 1855 Friedrich Linn1832 bis 1872 war Johann Georg Martin Reinhardt Oberamtmann bzw Landrat Lediglich vom 6 April 1848 bis 1849 war er infolge der Marzrevolution ein Jahr beurlaubt Regierungsrat Christian Bansa war in dieser Zeit Verwaltungschef Das Justizamt war Nachfolger des Friedensgerichtes Meisenheim das in der Gerichtsorganisation des Linken Rheinufers in der Franzosenzeit Gericht erster Instanz war Gegen die Entscheidungen des Justizbeamten war eine Berufung an die erste Deputation der Regierung der Landgrafschaft Hessen Homburg moglich Letzte Instanz war dann das Oberappellationsgericht Darmstadt Nachdem der Landtag von Hessen Homburg 1852 endgultig aufgelost war wurden ab 1853 Bezirksrate auf Ebene des Oberamtes gebildet Die Mitglieder wurden teilweise gewahlt und teilweise von Landgrafen ernannt Vier Vertreter des Oberamtes Meisenheim bildeten gemeinsam mit vier Vertretern des Amtes Homburg den Landesausschuss der Landgrafschaft Mit Erlass vom 2 Februar 1867 wurde das Oberamt Meisenheim in den Regierungsbezirk Koblenz eingegliedert und spater in den Kreis Meisenheim umgewandelt Das Justizoberamt Meisenheim wurde 1867 aufgehoben und analog der anderen Gerichte in der Rheinprovinz ein Friedensgericht Meisenheim als Eingangsgericht gebildet dass 1878 in das Amtsgericht Meisenheim umgewandelt wurde Gebiet BearbeitenDas Oberamt Meisenheim umfasste 25 Gemeinden die auf vier Oberschultheissereien aufgeteilt waren 1 Gemeinde Oberschultheisserei gehorte bis 1794 gehorte 1798 bis 1814 heuteAbtweiler Meisenheim Baron von Hunolstein Kanton Meisenheim VG MeisenheimBarenbach Becherbach Markgraf von Baden Kanton Grumbach VG Kirn LandBarweiler Merxheim Furst von Salm Kyrburg Kanton Meisenheim VG Bad SobernheimBecherbach Becherbach Markgraf von Baden Kanton Grumbach VG Kirn LandBreitenheim Meisenheim Herzog von Zweibrucken Kanton Meisenheim VG MeisenheimDesloch Meisenheim Herzog von Zweibrucken Kanton Meisenheim VG MeisenheimJeckenbach Meisenheim Herzog von Zweibrucken Kanton Meisenheim VG MeisenheimHeimberg Heimweiler Becherbach Markgraf von Baden Kanton Meisenheim VG Kirn LandHochstadten Hochstetten Dhaun Merxheim Furst von Salm Kyrburg Kanton Meisenheim VG Kirn LandHoppstadten Becherbach Rheingraf von Grumbach Kanton Grumbach VG Lauterecken WolfsteinHundsbach Becherbach Baron von Boos Kanton Meisenheim VG MeisenheimKirschroth Meddersheim Furst von Salm Kyrburg u a Kanton Meisenheim VG Bad SobernheimKrebsweiler Heimweiler Becherbach Markgraf von Baden Kanton Meisenheim VG Kirn LandLauschied Meisenheim Baron von Boos u a Kanton Meisenheim VG Bad SobernheimLimbach Becherbach Markgraf von Baden Kanton Meisenheim VG Kirn LandLollbach Meisenheim Furst von Salm Kyrburg Kanton Meisenheim VG MeisenheimMeckenbach Merxheim Furst von Salm Kyrburg Kanton Meisenheim VG MeisenheimMedart Meisenheim Herzog von Zweibrucken Kanton Meisenheim VG Lauterecken WolfsteinMeddersheim Meddersheim Furst von Salm Kyrburg u a Kanton Meisenheim VG Bad SobernheimMeisenheim Meisenheim Herzog von Zweibrucken Kanton Meisenheim VG MeisenheimMerxheim Merxheim Baron von Hunolstein u a Kanton Meisenheim VG Bad SobernheimOtzweiler Becherbach Furst von Salm Kyrburg u a Kanton Grumbach VG Kirn LandRaumbach Meisenheim Herzog von Zweibrucken Kanton Meisenheim VG MeisenheimSchweinschied Meisenheim Furst von Salm Kyrburg Kanton Meisenheim VG MeisenheimStaudernheim Meddersheim Furst von Salm Kyrburg u a Kanton Meisenheim VG Bad SobernheimLiteratur BearbeitenJohann Georg Martin Reinhardt Otto Beck Beschreibung des Oberamts Meisenheim Meisenheim 1868 Online Karl Baumgart Das Oberamt Meisenheim im Vormarz Meisenheimer Hefte Nr 40 2000 Thomas Klein Band 11 Hessen Nassau der Reihe Walther Hubatsch Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 1945 1979 ISBN 3 87969 126 6 S 232 234 Max Bar Die Behordenverfassung der Rheinprovinz 1919 Nachdruck 1965 S 107 111Einzelnachweise Bearbeiten a b c Wilhelm von der Nahmer Handbuch des Rheinischen Particular Rechts Entwickelung der Territorial und Verfassungsverhaltnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins vom ersten Beginnen der franzosischen Revolution bis in die neueste Zeit Band 3 Sauerlander Frankfurt am Main 1832 S 232 445 829 ff online bei Google Books Christian Daniel Voss Die Zeiten oder Archiv fur neueste Staatengeschichte und Politik Band 64 Landes Industrie Comptoirs 1820 S 14 Online Ausgabe Google Books Gunther F Anthes Hessen Homburg und Meisenheim In Mitteilungen des Vereins fur Geschichte und Landeskunde zu Bad Homburg vor der Hohe Band 35 1982 Zur 1200 Jahrfeier herausgegeben im Auftrag der Stadt Bad Homburg Ges S S 137Normdaten Geografikum GND 4712594 9 lobid OGND AKS VIAF 249412161 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberamt Meisenheim amp oldid 236447639