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Johann Georg Martin Reinhardt 10 Mai 1794 in Usingen 29 Juni 1872 in Meisenheim war hessen homburgischer bzw preussischer Landrat des Oberamtes Meisenheim bzw des Kreises Meisenheim Johann Georg Martin Reinhardt Inhaltsverzeichnis 1 Studium und Burschenschafter 2 Landrat 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseStudium und Burschenschafter BearbeitenJohann Georg Martin Reinhardt wurde als Sohn des Weissgerbers und Landwirts Johann Jacob Reinhardt und dessen Frau Margareta geborene Hild geboren Er besuchte bis 1812 das Gymnasium in Weilburg und arbeitete danach als Kanzleiangestellter in Kirberg und Limburg 1818 bis 1822 studierte er in Giessen Rechtswissenschaften und schloss das Studium mit der Promotion zum Dr jur ab Wahrend des Studiums schloss er sich 1818 der christlich teutschen Burschenschaft Ehrenspiegelburschenschaft Giessen 1819 der Giessener Allgemeinen Burschenschaft Germania 1 und 1820 der Alten Gottinger Burschenschaft an 2 Allein die Mitgliedschaft in der Burschenschaft reichte in den Jahren nach den Karlsbader Beschlussen schon das Misstrauen der Behorden zu erregen 1819 wurde Johann Georg Martin Reinhardt verhort aber nicht strafrechtlich weiter verfolgt 1820 geriet er erneut in das Visier der Mainzer Zentraluntersuchungskommission als sich nach der Verhaftung von Alexander Pagenstecher einem Verdachtigen im Mordfall Karl Ludwig Sand ein Briefwechsel Reinhardts mit Pagenstechers fand 1822 taucht Reinhardt erneut in den Verhorprotokollen seines Schwagers Carl Seebold als moglicher Demokrat auf Am 27 Februar 1824 heiratete Johann Georg Martin Reinhardt in Homburg Therese Maria Franziska Seebold 1798 1869 die Tochter des nassauischen Hofkammerrates Lothar Seebold in Kirberg 1824 wurde gegen ein Netzwerk liberaler Studenten ermittelt dem nach zwei Nassauer angehorten Johann Georg Martin Reinhardt und Richard Hildebrand Hildebrand wurde wegen der Theilnahme an einem geheimen revolutionaren Bund und die Publikation von mehreren demokratischen Schriften zu 19 Jahren Zuchthaus verurteilt Eine Verurteilung von Johann Georg Martin Reinhardt der in diesem Bund keine fuhrende Rolle innegehabt hatte scheiterte daran dass Reinhardt Nassau verlassen hatte und nun im Ausland in der Landgrafschaft Hessen Homburg lebte Dort war er ausweislich des Antwortschreibens des Usinger Amtmanns Emminghaus vom 12 Juli 1824 an die Mainzer Zentraluntersuchungskommission als Polizei Commisar und Advocat angestellt und daruber hinaus mit der Tochter des Hofkammerrates Carl Seebold verheiratet Landrat BearbeitenAls Vertreter liberaler Ideen trat Johann Georg Martin Reinhardt in der Folge nicht mehr hervor Im Gegenteil wird er als strenger und dem Landgrafenhaus gegenuber loyaler Beamter beschrieben Offensichtlich verfugte er uber das Vertrauen des Landgrafen Ludwig der ihn als Nachfolger des Regierungsrates Friedrich Wernigk zunachst 1830 als Justizbeamter und 1832 als Oberamtmann im Oberamt Meisenheim einsetzte Das Oberamt Meisenheim war ein und das deutlich grossere Amt der Landgrafschaft und raumlich vom Amt Homburg getrennt Erst 1816 zur Landgrafschaft gekommen bestand keine historisch gewachsene Beziehung zwischen Homburg und Meisenheim Entsprechend reserviert stand die Meisenheimer Bevolkerung der Herrschaft der Landgrafen gegenuber Es bestanden massive Konflikte wegen Mautzahlungen und unzureichender Salzlieferungen Johann Georg Martin Reinhardt stellte die Ordnung mit harter Hand her und sorgte fur Ruhe im Oberamt Meisenheim Im Rahmen der Marzrevolution kam es 1848 auch in der Landgrafschaft zu einem Aufstand Neben den liberalen und demokratischen Zielen der Revolution stand in Meisenheim die Selbstbestimmung gegenuber Homburg im Mittelpunkt So setzte man beim Landgrafen eine Beurlaubung von Johann Georg Martin Reinhardt zum 6 April 1848 durch Die Leitung des Oberamtes ubernahm provisorisch Geheimrat Dr Christian Bansa Schon 1849 wurde die Beurlaubung jedoch aufgehoben und Reinhardt war wieder im Amt 1866 fiel die Landgrafschaft nach dem Aussterben des Hauses Hessen Homburg an Preussen Das Oberamt Meisenheim wurde zum preussischen Kreis Meisenheim Auch in Preussen wurde die Amtsfuhrung des Landrats offensichtlich geschatzt Reinhardt verblieb bis zum Tode in seinem Amt Er wurde 1867 als preussischer Beamter ubernommen und am 15 September 1869 zum preussischen Geheimrat ernannt Literatur BearbeitenFriedebert Volk Ein Usinger Burgersohn im Vormarz in Jahrbuch des Hochtaunuskreises 2004 ISBN 3 7973 0862 0 Seite 146 149 Karl Baumgart Das Oberamt Meisenheim im Vormarz und Revolution 1848 49 Meisenheimer Hefte Nr 40 ZDB ID 226050 5 Historischer Verein Meisenheim Glan 2000 Horst Romeyk Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816 1945 Publikationen der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde Band 69 Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 7585 4 S 685 686 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Georg Martin Reinhardt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Acta Borussica Protokolle des Preussischen Staatsministeriums Band 6 II S 693 Online Einzelnachweise Bearbeiten Paul Wentzcke Burschenschafterlisten Zweiter Band Hans Schneider und Georg Lehnert Giessen Die Giessener Burschenschaft 1814 bis 1936 Gorlitz 1942 D Allgemeine Burschenschaft Germania Nr 127 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 5 R S Winter Heidelberg 2002 ISBN 3 8253 1256 9 S 44 45 Landrate des Kreises Meisenheim Georg Reinhardt 1869 1872 Adelbert von Schroetter 1872 1874 Gustav von Salmuth 1875 Ernst Vowinkel 1876 1879 Otto von Klewitz 1879 1885 Bernhard Schlenther 1885 1907 Gustav von Quadt Wyckrath Huchtenbruck 1907 1917 Otto Wermuth 1917 1919 Ernst Schwebel 1919 1924 Maximilian Sell 1924 1932 PersonendatenNAME Reinhardt Johann Georg MartinKURZBESCHREIBUNG deutscher Verwaltungsjurist und Landrat in MeisenheimGEBURTSDATUM 10 Mai 1794GEBURTSORT UsingenSTERBEDATUM 29 Juni 1872STERBEORT Meisenheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Georg Martin Reinhardt amp oldid 208939259