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Alexander Freiherr von Bach 4 Janner 1813 in Loosdorf Niederosterreich 12 November 1893 in Unterwaltersdorf Niederosterreich war ein osterreichischer Jurist und Politiker Alexander Freiherr von Bach Lithographie von Josef Kriehuber 1849 Grab von Alexander von Bach und weiteren Familienmitgliedern auf dem Wiener Zentralfriedhof Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rezeption 3 Ehrungen 4 Wappen 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLeben BearbeitenAlexander von Bach war ein Sohn des Juristen Michael Bach der Kapellmeister und Komponist Otto Bach und der Politiker Eduard von Bach waren seine Bruder Seinen ersten Unterricht bekam er durch Hauslehrer Nach Erreichen der Matura in Wien studierte er an der Universitat Wien u a Rechtswissenschaft und Kameralwissenschaft Er schloss dieses Studium mit einer juristischen Dissertation ab Sofort im Anschluss daran bekam Bach eine Anstellung in der kaiserlichen Kammerprokuratur Als sein Vater 1842 starb ubernahm er dessen Kanzlei und fuhrte auch dessen Geschafte weiter 1847 unternahm er zusammen mit seinem Bruder August eine ausgedehnte Reise durch den Orient Mit Wirkung zum 19 Juli 1848 bestatigte Kaiser Ferdinand I das Kabinett unter Ministerprasident Freiherr Anton von Doblhoff Dier in dem Bach als Justizminister fungierte Bachs Ernennung kommentierte eine Wiener Zeitung mit den Worten Ein Mann des Rechts ein rechter Mann dd Die Pillersdorfsche Verfassung die vom zeitweiligen Ministerprasidenten Freiherrn Franz von Pillersdorf bereits am 25 April desselben Jahres vorgestellt worden war wollte Bach mittragen sie trat aber nie in Kraft Dieses sehr liberale Kabinett war uberfordert und schon nach Wochen handlungsunfahig es trat mit Wirkung vom 8 Oktober 1848 zuruck Am 21 Oktober desselben Jahres wurde der neue Aussenminister Furst Felix zu Schwarzenberg Nachfolger von Freiherr Johann von Wessenberg mit der Regierungsbildung betraut U a wurde Graf Franz Seraph Stadion Innenminister und Bach erneut Justizminister Als aber nach kurzer Zeit Stadion erkrankte fuhrte Bach kommissarisch auch dessen Ministerium Mit Wirkung vom 28 Juli 1849 wurde dann Bach Innenminister Freiherr Anton von Schmerling Justizminister und Graf Stadion Minister ohne Geschaftsbereich Kaiser Franz Joseph I berief Bach 1849 zum Kurator der zwei Jahre zuvor von seinem Onkel Kaiser Ferdinand I gegrundeten Kaiserlichen Akademie Als solcher begrundete Bach auch die Osterreichische Bibliographie welche seit September 1852 wochentlich erscheint Dieses Amt des Kurators hatte Bach zehn Jahre inne er wurde danach als Botschafter seines Landes in den Vatikan berufen und blieb bis 1867 auf diesem Posten in Rom Alexander von Bach wurde 1852 vom jungen Kaiser Franz Joseph I mit der Neugestaltung Osterreichs im konservativen zentralistischen Sinn beauftragt und war ab 1852 zwar nicht formal aber de facto der eigentliche Leiter der Regierung Ministerium Bach Ein vom Kaiser einberufener Reichsrat hatte keine Bedeutung Die Oktroyierte Marzverfassung trat praktisch nie in Kraft und wurde am 31 Dezember 1851 durch das Silvesterpatent auch formal ausser Kraft gesetzt Damit regierte der Kaiser wieder absolut Anfangs sehr liberal veranderte Bach seine Politik immer mehr hin zu einem klerikalen Absolutismus der seinen Hohepunkt im Konkordat von 1855 fand Am Entstehen dieses Konkordats war Bach massgeblich beteiligt und diesbezuglich der wichtigste Vertreter der osterreichischen Regierung bei den Verhandlungen mit dem Heiligen Stuhl Er wurde als Trager des Grosskreuzes des osterreichisch kaiserlichen Leopold Ordens und in Anerkennung seiner Verdienste am 28 April 1854 zu Wien kurz vor der Ernennung seines Bruders Eduard mit gleichem Wappen in den Freiherrnstand erhoben 1 1859 kam es zum Krieg zwischen Osterreich und Italien der mit der Schlacht von Solferino endete und in dessen Folge Bach zurucktreten musste Diese Phase von 1852 bis 1859 in der Bach neben dem Kaiser der machtigste Mann im Lande war wird auch als osterreichischer Neoabsolutismus bezeichnet Seine letzte Ruhestatte fand Alexander von Bach im Familiengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof Rezeption BearbeitenNeben Felix zu Schwarzenberg und Karl Friedrich von Kubeck war Bach der einflussreichste Vertreter einer neoabsoluten Politik die den osterreichischen Zentralstaat forderte ohne Rucksicht auf nichtdeutsche Volksgruppen Dennoch sah er die Notwendigkeit von Reformen und er befreite beispielsweise gegen den Widerstand der Aristokraten die Bauern aus der Abhangigkeit von Gutsherren Des Weiteren reformierte er die Finanzverwaltung das Bildungswesen und letztendlich die osterreichische Staatsgliederung selbst ebenso gab er Impulse zur Stadterweiterung Wiens Vor allem seine Zerschlagung der kommunalen Selbstverwaltung hatte bis zum Ende der Donaumonarchie 1918 Bestand Ehrungen BearbeitenGrosskreuz des Leopold Ordens Grosskreuz des Franz Joseph Orden Ehrenburger von Zagreb 1853 Ehrenburger von Innsbruck 1854 Ehrenburger von Salzburg Ehrenburger von Budapest Diese Ehrenburgerschaft die er zu Lebzeiten erhielt entzog man ihm posthum im Jahr 2011 unter der nationalkonservativen Stadtfuhrung 2 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen der Freiherren von Bach 18541854 Der rote mit drei schraglinken gezahnten silbernen Balken durchzogene Mittelschild liegt auf einem ausgerundeten silbernen Tatzenkreuz welches den Hauptschild quadriert 1 und 4 in Gold ein einwartsgekehrter roter Lowe der mit beiden Vorderpranken ein hohes silbernes Kreuz vor sich tragt 2 und 3 in Blau 1 2 goldene Garben Daruber ruht die Freiherrnkrone mit daruber vier gekronten Helmen Der erste mit rot goldenen Decken tragt den Lowen mit dem Kreuz wachsend und einwartsgewendet der zweite mit schwarz goldenen Decken einen einwartssehenden golden bewehrten gekronten schwarzen Adler der dritte mit rot silbernen Decken vier rote Straussenfedern die gleich dem Mittelschild bezeichnet sind uber dem vierten Helm mit blau goldenen Decken schwebt oben zwischen einem offenen blauen Flug dessen Flugel je mit einer goldenen Garbe belegt sind gleichfalls eine goldene Garbe so dass alle drei Garben die Stellung wie im 2 und 3 Feld einnehmen Schildhalter sind zwei goldene Greife die auf einer goldenen Arabeskenverzierung stehen um welche sich ein rotes Band mit der Devise In cruce spes mea dt Meine Hoffnung liegt im Kreuz in silbernen Lapidarbuchstaben schlingt 1 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Bach Alexander Freiherr von In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 1 Theil Universitats Buchdruckerei L C Zamarski vormals J P Sollinger Wien 1856 S 105 108 Digitalisat Ilwof Franz Bach Alexander Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 46 Duncker amp Humblot Leipzig 1902 S 158 172 Erich Angermann Bach Alexander Freiherr von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 489 f Digitalisat Bach Alexander Frh von In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1957 S 40 Hugo Hantsch Hrsg Gestalter der Geschicke Osterreichs Tyrolia Verlag Innsbruck 1962 Macho Eva Alexander Freiherr von Bach Stationen einer umstrittenen Karriere Frankfurt am Main u a Peter Lang 2009 Beitrage zur Neueren Geschichte Osterreichs 24 Einzelnachweise Bearbeiten a b Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1861 Band 11 Verlag Justus Perthes Gotha 1860 S 8 Budapest bereinigt Liste seiner Ehrenburger im Pester Lloyd vom 25 Marz 2011 abgerufen am 2 April 2011Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Baron Alexander von Bach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Alexander von Bach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Alexander von Bach im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Ministerium Wessenberg 1848 Johann von WessenbergAlexander von Bach Anton von Doblhoff Dier Theodor von Hornbostel Philipp von Krauss Theodor Baillet de Latour Ernst von 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LoosdorfSTERBEDATUM 12 November 1893STERBEORT Unterwaltersdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander von Bach amp oldid 228353447