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Dieser Artikel beschreibt den Ortsteil von Lowenstein Fur weitere Bedeutungen siehe Lichtenstern Begriffsklarung Lichtenstern ist ein Ortsteil von Lowenstein im Landkreis Heilbronn in Baden Wurttemberg Der Ort geht auf das Kloster Lichtenstern zuruck das von 1242 bis 1554 bestand war anschliessend bis 1806 Sitz des wurttembergischen Klosteramts Lichtenstern und ist seit 1865 Sitz der Evangelischen Stiftung Lichtenstern Lichtenstern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Zisterzienserinnenkloster 1 2 Klosteroberamt 1 3 Evangelische Stiftung Lichtenstern 2 Einzelnachweise 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Zentrum der Anlage mit Bandhaus weiss mit rotem Dach Kirche dahinter und Oberamtei rechts davon nbsp KlosterkircheZisterzienserinnenkloster Bearbeiten Das Zisterzienserinnenkloster Stella Praeclara zu deutsch Heller Stern oder Lichtenstern wurde 1242 von Luitgard von Weinsberg gegrundet einer geborenen Schenkin von Limpurg und Witwe Engelhards III von Weinsberg Das Kloster Areal die bewaldete und von zwei Quellflussen eines Zustroms der Sulm umgrenzte Anhohe im Tuffingstal ostlich von Lowenstein stifteten die Herren von Weinsberg und die Herren von Heinriet Die erste Besiedlung erfolgte durch Nonnen des zwischen Aschaffenburg und Miltenberg gelegenen Klosters Himmelthal zur ersten Abtissin wurde die Schwester oder Nichte der Grunderin eine Burgsindis oder Kunigunde von Limburg Die Stifterin verstarb noch vor der Weihe des Klosters ihre Gebeine wurden erst spater in die Anlage uberfuhrt Bis zum Ende des 13 Jahrhunderts entstand die von einer Mauer umschlossene Klosteranlage mit Klosterkirche 1280 Kreuzgang Konventgebaude Wohngebaude und Nebengebauden Schutzherren des Klosters waren zunachst die Herren von Weinsberg Diese sowie die Herren von Lowenstein und die Schenken von Limpurg statteten das Kloster mit Gutern und Rechten in Bockingen Bitzfeld Flein Weinsberg Affaltrach Eschenau Dimbach Weiler und anderen Orten aus Das Kloster erhielt ausserdem Stiftungen von den Familien der eintretenden Klosterfrauen und konnte aus seinen erwirtschafteten Uberschussen weitere Besitztumer erwerben Der Zuwachs an Landereien stagnierte jedoch zur Zeit der Abtissin Margarete vom Stein 1444 1469 zu Gunsten der zu ihrer Zeit unternommenen Ausbauten der Klostergebaude Um 1450 ging mit dem Ubergang des Weinsberger Besitzes an die Kurpfalz auch die Schutzherrschaft uber das Kloster an diese uber und gelangte 1504 an das Herzogtum Wurttemberg Im Bauernkrieg wurde das Kloster am 13 April 1525 von einem Bauernhaufen unter Jacklein Rohrbach geplundert und entging nur knapp seiner Zerstorung da ein von den Bauern gelegter Brand von selbst wieder erlosch Die Nonnen waren unterdessen in den Pfleghof des Klosters nach Heilbronn geflohen der jedoch auch geplundert wurde nachdem die Stadt Heilbronn den Bauern die Tore geoffnet hatte Ab 1534 fuhrte Herzog Ulrich von Wurttemberg die Reformation in Wurttemberg durch Mit einem Erlass von diesem Jahr verfugte er dass die Kloster in den Gemeinden in denen sie das Patronatsrecht besassen nur noch evangelische Pfarrer anstellen durften Ausserdem verbot er die Verausserung von Klosterbesitz Die Klosterfrauen protestierten erfolglos und wurden mit einer besonderen Reformationsordnung fur die wurttembergischen Kloster von 1547 formlich von ihren Gelubden entbunden Das Augsburger Interim von 1548 liess die Klosterfrauen auf einen Fortbestand des Klosters hoffen doch loste Herzog Christoph von Wurttemberg das Kloster 1554 letztlich auf Klosteroberamt Bearbeiten nbsp Das Bandhaus von 1586 nbsp Lichtenstern 1792Ein Klosteroberamt verwaltete fortan die uber 2500 Morgen grossen Besitztumer und Pfrunden des Klosters Das Klosteroberamt umfasste die zur Markung Lichtenstern gehorigen Weiler Bernbach Greuthof und Joachimstal sowie die Klosterorte Waldbach Dimbach Obereisesheim und Reisach Der Hofmeister Klostervogt Ulrich Renz im Amt 1554 1574 hat sich um die Organisation des Klosteroberamtes besonders verdient gemacht Unter seinem Nachfolger Andreas von Oberbach wurden um 1580 in Lichtenstern die Oberamtei und das Bandhaus 1586 errichtet Im Dreissigjahrigen Krieg wurde die Anlage nach dem Restitutionsedikt von 1629 nochmals Kloster als Lichtenstern im Oktober 1634 dem Pralaten Christopherus Abt der Zisterzienserabtei Walkenried aus dem Bistum Halberstadt unterstellt wurde 1648 wurde das Kloster dann jedoch endgultig aufgehoben 1690 brannte der Heilbronner Pfleghof des Klosters ab 1739 wurde in Lichtenstern eine selbststandige Pfarrei fur die damals gezahlten 133 Seelen in Lichtenstern und den umliegenden Weilern Bernbach Greuthof Klostermuhle errichtet Zwischen 1770 und 1790 wurden der sudliche und der ostliche Flugel des Kreuzgangs abgebrochen Durch die Neuordnung der wurttembergischen Verwaltung Generalreskript vom 2 Januar 1806 wurde das Klosteroberamt Lichtenstern im Jahr 1807 aufgelost und Lichtenstern dem Oberamt Weinsberg unterstellt Die letzten Bewohner verliessen die Anlage die in den Folgejahren leer stand und verfiel 1811 wurde die Pfarrei aufgehoben Lichtenstern wurde Filialpfarrei von Lowenstein 1834 bot der wurttembergische Staat das Anwesen auf Abbruch zum Verkauf an Evangelische Stiftung Lichtenstern Bearbeiten nbsp Lichtenstern um 1867 nbsp Die Klosteranlage mit den sie umgebenden neueren Bauten der StiftungDer Lowensteiner Stadtpfarrer Hegler verhinderte den Abbruch Auf seinen offentlichen Aufruf zur Rettung Lichtensterns hin kaufte ein Mitarbeiter Pestalozzis der preussische Oberschul und Regierungsrat Carl August Zeller 1774 1846 am 15 Juni 1835 das Klosterareal Er eroffnete in den noch vorhandenen Lichtensterner Gebauden am 11 Januar 1836 eine Kindererrettungsanstalt nach dem Vorbild des von seinem Bruder Christian Heinrich Zeller in Schloss Beuggen am Hochrhein errichteten Kinderheims die bis 1839 um eine Einrichtung zur Lehrerausbildung erweitert und mit koniglicher Urkunde vom 9 November 1865 zur Koniglichen Stiftung erhoben wurde Am 17 Mai 1906 brannte das Bandhaus vollig aus wurde in der alten Form jedoch binnen Jahresfrist wieder aufgebaut 1922 wurde die Lehrerbildungsanstalt geschlossen an ihre Stelle trat 1925 ein Kleinkinderheim 1940 wurden die Gebaude teilweise vom Reichsarbeitsdienst belegt Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen Fluchtlinge aus Lowenstein in einigen der Gebaude unter 1946 wurde ausserdem eine Oberschule fur Madchen im Bandhaus eroffnet die 1954 als Lichtenstern Gymnasium nach Grosssachsenheim ubersiedelte wahrend in Lichtenstern bis 1963 noch die unteren Klassen des Aufbaugymnasiums fur Jungen Michelbach untergebracht waren 1 Bis Anfang 1963 bestand in Lichtenstern ausserdem ein kirchliches Erziehungsheim das nach dem Zweiten Weltkrieg eingerichtet worden war 1 Nach dem Abzug der Schuler 1963 wurden das Binderhaus und das Bandhaus zu Einrichtungen fur Menschen mit geistiger Behinderung umgebaut Die Behinderteneinrichtungen wurden laufend erweitert Im Konventgarten entstanden bis 1970 das Heglerhaus und das Zellerhaus im unteren Hof das Luitgardhaus und die Hauser Nord und West dazu kamen Wirtschaftsgebaude Mitarbeiterwohnungen und die Festhalle bis 1976 Die Werkstatt fur behinderte Menschen und das SBBZ konnten 1983 eingeweiht werden Der Ort Lichtenstern konnte jetzt 300 Personen mit einer geistigen Behinderung Heimat bieten Die Evangelische Stiftung Lichtenstern betreibt ausserdem in Obersulm Heilbronn Lauffen am Neckar Eppingen und Bockingen Einrichtungen fur Menschen mit Behinderungen und in Ohringen ausserdem die so genannten Offenen Hilfen Einzelnachweise Bearbeiten a b Geschichte auf lichtenstern deLiteratur BearbeitenAdolf Schlitter Lichtenstern einst und jetzt Lichtenstern 1936 Chr Eichenhofer Lichtenstern als Frauenkloster Oberamtei und Anstalt Eine lokalhistorische Schilderung Selbstverlag der Anstalt 1867 Volltext in der Google Buchsuche Carsten Friese Ehemalige Heimkinder beschreiben massive Gewalt in Lichtenstern In Heilbronner Stimme 6 Mai 2010 bei stimme de Walter Kauffmann Kloster Lichtenstern In 700 Jahre Stadt Lowenstein 1287 1987 Ein Heimat und Sachbuch Stadt Lowenstein Lowenstein 1987 S 369 388Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lichtenstern Album mit Bildern Videos und Audiodateien Website der Evangelischen Stiftung Lichtenstern Zisterzienserinnenabtei Lichtenstern in der Datenbank Kloster in Baden Wurttemberg des Landesarchivs Baden Wurttemberg49 0988 9 4091 Koordinaten 49 5 56 N 9 24 33 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lichtenstern amp oldid 237225474