www.wikidata.de-de.nina.az
Der Heilbronner Bund auch Heilbronner Convent war ein wahrend des Dreissigjahrigen Krieges am 23 April 1633 in Heilbronn geschlossenes Bundnis zwischen Schweden und den protestantischen Standen der frankischen schwabischen kurrheinischen und oberrheinischen Reichskreise Grundung des Heilbronner Bundes 1633 Lithographie um 1842 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Geschichte 3 Teilnehmer der Verhandlungen im April 1633 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie protestantischen Reichsstande befanden sich in dem Dilemma dass sie einerseits ohne schwedische Hilfe sich nicht gegen die wenig kompromissbereite katholische Partei und den Kaiser wehren konnten und andererseits aber die schwedische Vorherrschaft und Landgewinne auf dem Boden des deutschen Reiches nicht akzeptieren wollten Schweden wollte fur seine Unterstutzung zumindest eine angemessene Kompensation erhalten worunter neben Geld auch Gebiete an der deutschen Ostseekuste verstanden wurden Bereits im Oktober 1632 beauftragte der schwedische Konig Gustav II Adolf seinen Kanzler Graf Axel Oxenstierna die protestantischen Stande der frankischen schwabischen kurrheinischen und oberrheinischen Reichskreise nach Ulm einzuberufen Der Kanzler sollte die Stande dazu bewegen sich vom Kaiser loszusagen und sich unter den Schutz Schwedens zu stellen Zudem sollten die Stande die Kriegskosten tragen 1 Am 1 Novemberjul 11 November 1632greg wenige Tage vor der Schlacht bei Lutzen erfolgte die Einladung zu einem Konvent Nach dem Tode Gustav Adolfs am 16 November 1632 in der Schlacht bei Lutzen musste sich Oxenstierna zunachst vom schwedischen Reichstag die notigen Vollmachten fur die Regierungsgeschafte geben lassen und zudem versuchte er in Sondierungsgesprachen mit dem Kurfursten von Sachsen Johann Georg I dessen Einverstandnis fur den Konvent zu erlangen was jedoch nicht gelang Johann Georg I versuchte stattdessen im Vorfeld die Zusammenkunft zu verhindern da er sich als Oberhaupt des protestantischen Deutschland sah und fur sich in Anspruch nahm dass die Einladung zu einer Versammlung der Protestanten von ihm ausgehen musste 2 Kurfurst Georg Wilhelm von Brandenburg unterstutzte hingegen die Idee Am 8 Januar 1633 erfolgte nun die formelle Ausschreibung des Konvents der am 28 Januarjul 7 Februar 1633greg in Ulm beginnen sollte Truppen der Katholischen Liga unter Johann von Aldringen bedrohten inzwischen die Region um Ulm weshalb Oxenstierna am 20 Februar den Konvent nach Heilbronn verlegte und den Beginn auf den 1 Marz festsetzte Geschichte BearbeitenAm 8 Marzjul 18 Marz 1633greg eroffnete Oxenstierna den Konvent im Deutschen Haus in Heilbronn Er unterbreitete seinen Vorschlag fur ein enges Bundnis unter schwedischer Fuhrung Die Verhandlungen gestalteten sich schwierig und langwierig da nun die Stande jedes Reichskreises zunachst gesondert uber ihre Stellungnahme berieten bevor sie am 17 Marzjul 27 Marz 1633greg eine gemeinsame Stellungnahme an die Schweden abgaben In der Tendenz wollte man eine enge Bindung an Schweden und die Einraumung weitgehender Kompetenzen an diese vermeiden Man wollte dem sachsischen Kurfursten die Tur offenhalten und alles moglichst auf einen allgemeinen Konvent der deutschen Protestanten verschieben insbesondere Wurttemberg wirkte in diese Richtung Nur in Anbetracht des erneuten Vormarsches der katholischen Armeen verstand man sich auf einen Bund der bis zu einem allgemeinen Bundnis als Provisorium wirken sollte Am 18 Marzjul 28 Marz 1633greg verhandelte Oxenstierna mit den Standen mundlich um die Prozesse voranzutreiben Dabei liess er sie seinen Unmut uber die Stellungnahme spuren Zwei Tage spater legten die Schweden einen Vertragsentwurf vor der den Standen wenige Zugestandnisse machte Oxenstierna forderte auch den franzosischen Gesandten zu einer Stellungnahme auf der die Wichtigkeit des Bundnisses betonte da Sachsen Friedensverhandlungen mit dem Kaiser angekundigt hatte und die suddeutschen Stande ohne Bundnis schlechte Friedensbedingungen zu befurchten hatten Am 1 Apriljul 11 April 1633greg ubergaben die Stande Oxenstierna ihre gemeinsame Antwort auf dessen Vertragsentwurf die wiederum dessen Unwillen erregte Er drohte jede Mitarbeit im Direktorium des Bundes zu verweigern und sich stattdessen mit anderen auslandischen Machten zu verbinden Nun wurden die Stande gefugig und am 5 Apriljul 15 April 1633greg erreichte man eine Einigung die im Sinne der Schweden war Die Unterzeichnung der Konfoderationsakte erfolgte am 13 Apriljul 23 April 1633greg und am 15 Apriljul 25 April 1633greg erfolgte auch die Einigung mit der Reichsritterschaft deren Kantone ja nicht Bestandteile der Reichskreise waren In Heilbronn wurde auch ein Bundnis zwischen Schweden und Frankreich abgeschlossen Diesem Bund stand ein Direktorium vor dessen Vorsitz Graf Axel Oxenstierna innehatte Diesem stand ein Consilium formatum genannter Rat bei der sich aus drei schwedischen und sieben deutschen Beisitzern zusammensetzte Nachdem in der Schlacht bei Nordlingen am 6 September 1634 das Bundesheer entscheidend geschwacht wurde schwand die Bedeutung des Bundes rapide Gemass den Bestimmungen des Friedens von Prag wurde der Heilbronner Bund schliesslich 1635 aufgelost Teilnehmer der Verhandlungen im April 1633 BearbeitenNebst dem schwedischen Reichskanzler Oxenstierna nahm eine Reihe prominenter Protestanten personlich an dem Treffen teil 3 Von den Reichsfursten waren der Markgraf Friedrich V von Baden Durlach und die Herzoge von Wurttemberg Herzog Julius Friedrich von Wurttemberg und Herzog Eberhard III von Wurttemberg anwesend Wurttemberg hatte uberdies seinen Kanzler Jakob Loffler gesandt Unter den weiteren Vertretern des Hochadels befanden sich der Wild und Rheingraf Otto Ludwig von Salm Kyrburg Morchingen und Graf Georg Friedrich von Hohenlohe fur den Markgrafen Christian von Brandenburg Durch Gesandte vertreten waren u a die Kurpfalz Pfalz Lautern und Pfalz Zweibrucken Von den Reichsstadten waren u a Nurnberg Schweinfurt Strassburg Frankfurt am Main Augsburg und Ulm vertreten Der franzosische Gesandte Manasses de Pas Marquis de Feuquieres nahm auch an den Verhandlungen teil und suchte erfolgreich den Einfluss Frankreichs zu erhohen England war durch den Schotten Sir Robert Anstruther 4 vertreten und wurde durch John Durie begleitet 5 Literatur BearbeitenJohannes Kretzschmar Der Heilbronner Bund Rathjens Lubeck 1922 3 Bande Herbert Langer Der Heilbronner Bund 1633 35 In Volker Press Dieter Stievermann Hrsg Alternativen zur Reichsverfassung in der Fruhen Neuzeit Oldenbourg Munchen 1995 ISBN 3 486 56035 2 S 113 122 Schriften des Historischen Kollegs Kolloquien Band 23 Albert Kusel Der Heilbronner Convent Ein Beitrag zur Geschichte des dreissigjahrigen Krieges Halle 1878 archive org Actorum Publicorum Tomus Quartus 6 Das ist Kriegs und Friedenshandlung Weyland GUSTAVI ADOLPHi Konigs in Schweden Frankfurt Verlag Johann Gottfried Schonwetter 1641 Tractat XIV XXXVI S 31 72 books google deWeblinks Bearbeiten1633 IV 15 Haupt und Nebenrezess zu Heilbronn In Reichsarchiv Band 5 1713 PSpec I 1 S 290 297 online beim Leibniz Institut fur Europaische Geschichte Mainz Faksimile Leibniz Institut fur Europaische Geschichte MainzEinzelnachweise Bearbeiten s Kusel S 8 Samuel von Pufendorf Schwedisch und Deutsche Kriegs Geschichte Frankfurt a M und Leipzig 1688 S 132 135 books google de eine ausfuhrliche Aufzahlung der Teilnehmer findet sich bei Franz Ludwig Freiherr von Soden Gustav Adolph und sein Heer in Suddeutschland von 1631 bis 1635 Zur Geschichte des dreissigjahrigen Krieges II Band Von Gustav Adolphs Tode bis zur Eroberung von Regensburg durch Konig Ferdinand von Ungarn und Bohmen 1633 bis 1634 Erlangen 1867 S 81 84 archive org ein Halbbruder von James Spens Steve Murdoch Network North Scottish Kin Commercial And Covert Associations in Northern Europe 1603 1746 S 290 books google de s auch Soden S 82 der allerdings falschlich Robert Anstrutter schreibt Fortsetzung des Werkes von Michael Caspar Lundorp s auch Katalogeintrag auf HEIDI katalog ub uni heidelberg de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heilbronner Bund amp oldid 237459048