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Georg Friedrich vom Holtz zu Niederholz 1 November 1597 in Rudersberg 10 August 1666 war ein schwabischer Reichsritter und Offizier im Dreissigjahrigen Krieg in ligistisch bayerischen und wurttembergischen Diensten der zuletzt im Rang eines bayerischen Generalfeldzeugmeister stand Er war ein Angehoriger des schwabischen Adelsgeschlechts Vom Holtz Der Namenszusatz zu Niederholz bezieht sich nicht auf einen damals oder heute existierenden Ort Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Die Wasserbelagerung von Villingen von 1634 1 2 Ruckkehr in bayerische Dienste 2 Besitztumer 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeboren wurde Georg Friedrich vom Holtz als Sohn des gleichnamigen Vaters und der Mutter Anna von Gaisberg Sein Eltern lebten in Welzheim das im Jahr 1597 von der Pest heimgesucht wurde Trotz ihrer Flucht in den bei Breitenfurst gelegenen Weiler Thierbad steckte der Vater sich an und starb sechs Wochen vor der Geburt des Sohnes Die Mutter suchte Schutz bei ihren Eltern auf Burg Waldenstein bei Rudersberg erhielt aber keinen Einlass in die Burg sondern nur eine Wohnung im Vorhof zugewiesen Unmittelbar vor der Geburt soll sie in den nahen Wald gerannt sein wo sie Georg Friedrich zur Welt brachte Landleute brachten Mutter und Kind auf die Burg wo die Mutter bald an Krankheit starb Georg Friedrich lebte zunachst bei seinen Grosseltern Hans Georg von Gaisberg 1598 und Anna Maria Nothaftin von Hohenberg bzw dem zweiten Ehemann der Grossmutter Franz von Eltershofen auf Adelstetten 1609 Spater zogen ihn seine Onkel Ernst von Gaisberg in Schnaith bei Schorndorf und Hans Ludwig in Geislingen an der Steige auf 1 Vom Holtz schloss sich Anfang 1619 angesichts allgegenwartiger militarischer Rustungen dem wurzburgischen Regiment Baur von Eyseneck in der Armee der Katholischen Liga an Sein letzter Obervormund Carl Schenk von Limpurg Schmiedelfeld legte daraufhin die Vormundschaft nieder aus Protest dass Holtz sich gegen die eigene Religion stelle 2 Georg Friedrich war Teilnehmer am Bohmischen Krieg mit der Schlacht am Weissen Berg und an den Kampfen in der Unteren Pfalz mit den Schlachten bei Wiesloch und Wimpfen Bei den Belagerungen von Heidelberg und Mannheim im Jahr 1622 erlitt Holtz als Leutnant jeweils eine Verwundung 3 1623 zog er mit dem Heer der Liga nach Norddeutschland und nahm an der Schlacht bei Stadtlohn teil in der die Protestanten unter Christian von Braunschweig entscheidend geschlagen wurden Nach dem vorlaufigen Ende der Kampfhandlungen kam es zu Meutereien im katholischen Heer fur die Niederschlagung einer Meuterei im eigenen Regiment wurde Holtz von General Johann t Serclaes von Tilly der das Regiment personlich ubernahm zum Hauptmann befordert Im folgenden Niedersachsisch Danischen Krieg wehrte er 1625 einen Angriff Christian von Braunschweigs auf das ligistische Hauptquartier in Bockenem ab 1626 nahm er an der Belagerung Gottingens und der Schlacht bei Lutter teil 1628 an der Eroberung Stades 4 General Tilly erklarte ihm 1630 dass er als Protestant wegen seiner Konfession kein Avancement erwarten durfe und legte ihm eine Konversion nahe weil Ligaoberhaupt Maximilian von Bayern nur Katholiken in hohen Offiziersposten duldete Nach der verlorenen Schlacht bei Breitenfeld 1631 in der erfolgreich den Ruckzug seines Regiments sichern konnte nahm er seinen Abschied und trat bald nach der Ruckkehr in seine Heimat als Oberstleutnant in wurttembergische Dienste 5 Beim Versuch das habsburgische Vorderosterreich unter Kontrolle zu bringen nahm er 1633 an der Eroberung der Reichsstadt Rottweil und vergeblichen Belagerungen von Villingen und Konstanz teil Vor Konstanz kampfte er an der Seite der Schweden unter Gustaf Horn 6 Die Wasserbelagerung von Villingen von 1634 Bearbeiten nbsp Belagerung Villingens Gemalde im Franziskanermuseum Villingen SchwenningenMit dem 18 28 Februar 1634 ubernahm er das Kommando uber ein neu zusammengestelltes Regiment um Vorbereitungen zu einer erneuten Belagerung Villingens zu treffen Von Rottweil aus nahm er am 13 April Vohrenbach ein doch die Villinger attackierten ihn hier so stark dass er nach Hochemmingen ausweichen musste 1 Mai Von hier aus rekognoszierte er Villingen Herzog Eberhard sandte ihm seinen Baumeister Marx Eysenkramer um vor Villingen ein und ander Werk wie es die Notdurft erfordern wird zu bauen und verfertigen Als weiteren Helfer sandte ihm Gustaf Horn den Oberst und spateren Marschall Jean de Gassion mit einem in schwedischen Diensten stehenden und wohl hauptsachlich franzosischem Reiterregiment dem Regiment de Gassion Am 6 16 Mai 1634 versuchte er die ausfallenden Villinger Truppen von dem Stadttor wegzulocken was ihm nicht gelang Spater wurde er vor Villingen verwundet Nachdem nun unklar war wie man weiter vorgehen wollte kam auch auf Druck Herzog Eberhards der Vorschlag auf Villingen ins Wasser zu setzen Die Schanzarbeiten erforderten weitere Fachleute so kamen der Werkmeister Kilian Kesenbroth und der Feuerwerker Artillerie und Zeugmeister Friedrich Reichstetter dazu Im Juli waren die Schanzarbeiten fertig und man begann den Damm zu errichten Dieser sollte so bald als moglich angeflutet werden doch es kam nicht mehr zur Fertigstellung denn nach der Niederlage von Nordlingen befahl Herzog Eberhard am 29 August den Ruckzug der vom 30 August bis zum 9 September erfolgte Als erster verliess Konrad Widerholt mit hundert Musketieren das Feldlager So entkam Villingen der Wassernot Ruckkehr in bayerische Dienste Bearbeiten Wahrend Wurttemberg nach der Niederlage von Nordlingen unter feindliche Besatzung geriet zogen sich die Truppen des Herzogs und der verbundeten Schweden unter dem Rheingrafen Otto Ludwig nach Strassburg zuruck Ende September schlugen Karl von Lothringen und Johann von Werth in der Schlacht an der Strassburger Brucke den Rheingrafen und drangten ihn uber den Rhein Holtz konnte aber die Rheinbrucke gegen die Angriffe der Gegner behaupten Der nach Speyer gefluchtete Herzog Eberhard beforderte Holtz Anfang Oktober zum Oberst 7 Nachdem Johann von Werth im Januar 1635 Speyer erobert und die Rate des Herzogs gefangen genommen hatte befehligte Holtz Anfang Marz die Vorhut Bernhards von Sachsen Weimar bei der Ruckeroberung der Stadt Im Juni verteidigte er vergeblich Worms gegen die Kaiserlichen unter Matthias Gallas und Giulio Diodati musste aber auf Druck des Stadtrats kapitulieren Im Oktober wurde sein Regiment abgedankt Holtz lehnte ein Angebot ab in franzosische Dienste zu treten und kehrte auf seine Guter in Alfdorf zuruck 8 1638 kehrte er in bayerische Diensten in den Kriegsdienst zuruck nun wieder als Verbundeter des Kaisers Er ubernahm 1639 das ehemalige salzburgische Fussregiment Mortaigne und wurde Generalquartiermeister der bayerischen Armee Nach der Ruckeroberung und Kapitulation der Stadt Uberlingen ernannte ihn Feldmarschall Franz von Mercy am 10 Mai 1644 zum neuen Kommandanten Ab 1644 teilte er sich mit dem Ritterrat Hans Albrecht von Woellwarth die Aufgaben eines Direktors des Ritterkantons Kocher in dem er aufgrund des wurttembergischen Lehens Alfdorf Mitglied war Spatestens ab 1645 trug er auch den Titel eines Direktors ohne dass er jemals durch das Plenum des Kantons gewahlt worden ware Aufgrund seiner Verpflichtungen als bayerischer Generalquartiermeister wurde die Aufgabenteilung mit Woellwarth vorerst beibehalten Holtz nahm vor allem die diplomatische Seite des Direktoren Amtes war wahrend die burokratischen Aspekte durch Woellwarth abgedeckt wurden Erst nach Kriegsende versah Holtz auch diese Aspekte des Amtes Seine Amtsfuhrung galt als energisch und bestimmend 9 Nach der Reorganisation der Armee nach der Werth schen Revolte 1647 war er kurbayerischer Generalfeldzeugmeister und uberzeugter Anhanger Maximilians I von Bayern Besitztumer Bearbeiten1628 erwarb er fur sich und seine Familie das Untere Schloss in Alfdorf 10 11 1633 versprach ihm Gustaf Horn auf Wunsch Herzog Eberhards von Wurttemberg das ellwangische Lehnsgut Leinzell im Oberamt Gmund welches er dann jedoch nicht erhielt 6 14 April 1640 erhielt er von Herzog Eberhard das Obere Schloss Alfdorf fur geleistete Kriegsaufwendungen 10 Literatur BearbeitenMaximilian Gottfried Friedrich vom Holtz Generalfeldzeugmeister Georg Friedrich vom Holtz auf Alfdorf Hohenmuhringen Aichelberg u s w Ein Lebensbild aus dem 17 Jahrhundert Stuttgart 1891 Internet Archive Herman Niethammer Holtz Georg Friedrich vom Generalfeldzeugmeister 1597 1666 In Hermann Haering Otto Hohenstatt Hrsg Schwabische Lebensbilder Bd 2 Kohlhammer Stuttgart 1941 S 242 261 Paul Revellio Beitrage zur Geschichte der Stadt Villingen 1964Weblinks BearbeitenEigenhandige Unterschrift in einem StammbuchEinzelnachweise Bearbeiten Maximilian Gottfried Friedrich vom Holtz Generalfeldzeugmeister Georg Friedrich vom Holtz auf Alfdorf Hohenmuhringen Aichelberg u s w Ein Lebensbild aus dem 17 Jahrhundert Stuttgart 1891 S 13 14 Maximilian Gottfried Friedrich vom Holtz Generalfeldzeugmeister Georg Friedrich vom Holtz auf Alfdorf Hohenmuhringen Aichelberg u s w Ein Lebensbild aus dem 17 Jahrhundert Stuttgart 1891 S 19 20 Maximilian Gottfried Friedrich vom Holtz Generalfeldzeugmeister Georg Friedrich vom Holtz auf Alfdorf Hohenmuhringen Aichelberg u s w Ein Lebensbild aus dem 17 Jahrhundert Stuttgart 1891 S 21 24 Maximilian Gottfried Friedrich vom Holtz Generalfeldzeugmeister Georg Friedrich vom Holtz auf Alfdorf Hohenmuhringen Aichelberg u s w Ein Lebensbild aus dem 17 Jahrhundert Stuttgart 1891 S 25 28 Maximilian Gottfried Friedrich vom Holtz Generalfeldzeugmeister Georg Friedrich vom Holtz auf Alfdorf Hohenmuhringen Aichelberg u s w Ein Lebensbild aus dem 17 Jahrhundert Stuttgart 1891 S 30 34 a b Maximilian Gottfried Friedrich vom Holtz Generalfeldzeugmeister Georg Friedrich vom Holtz auf Alfdorf Hohenmuhringen Aichelberg u s w Ein Lebensbild aus dem 17 Jahrhundert Stuttgart 1891 S 37 38 Maximilian Gottfried Friedrich vom Holtz Generalfeldzeugmeister Georg Friedrich vom Holtz auf Alfdorf Hohenmuhringen Aichelberg u s w Ein Lebensbild aus dem 17 Jahrhundert Stuttgart 1891 S 60 61 Maximilian Gottfried Friedrich vom Holtz Generalfeldzeugmeister Georg Friedrich vom Holtz auf Alfdorf Hohenmuhringen Aichelberg u s w Ein Lebensbild aus dem 17 Jahrhundert Stuttgart 1891 S 63 67 Thomas Schulz Der Kanton Kocher der Schwabischen Reichsritterschaft 1542 1805 Stadtarchiv Esslingen Hrsg Esslinger Studien Band 7 Jan Thorbecke Esslingen am Neckar 1986 a b Webprasenz der Gemeinde Alfdorf Die Familie vom Holtz Eingesehen am 8 Februar 2023 Maximilian Gottfried Friedrich vom Holtz Generalfeldzeugmeister Georg Friedrich vom Holtz auf Alfdorf Hohenmuhringen Aichelberg u s w Ein Lebensbild aus dem 17 Jahrhundert Stuttgart 1891 S 28 29 Normdaten Person GND 1012393399 lobid OGND AKS VIAF 171373420 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Holtz zu Niederholz Georg Friedrich vomKURZBESCHREIBUNG Offizier im Dreissigjahrigen KriegGEBURTSDATUM 1 November 1597GEBURTSORT RudersbergSTERBEDATUM 10 August 1666 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Friedrich vom Holtz zu Niederholz amp oldid 239520980