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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zur ahnlich lautenden Schlacht in Siebenburgen im Jahr 1599 siehe Schlacht von Schellenberg Die Schlacht am Schellenberg wahrend des Spanischen Erbfolgekrieges fand am 2 Juli 1704 auf dem Schellenberg bei Donauworth statt Die Truppen der Grossen Allianz unter dem Oberbefehl des John Churchill 1 Duke of Marlborough und Ludwigs von Baden Baden besiegten die bayerische Armee Durch diesen Sieg und die anschliessende Einnahme Donauworths wurde die Donaulinie durchbrochen und das Kurfurstentum Bayern dem Zugriff der Alliierten preisgegeben Schlacht am Schellenberg Teil von Spanischer Erbfolgekrieg Die Schlacht am Schellenberg Tapisserie von Judocus de Vos Datum 2 Juli 1704Ort bei DonauworthAusgang Sieg der Grossen AllianzKonfliktparteienEngland Konigreich EnglandRepublik der Vereinigten Niederlande Vereinigte NiederlandeRomisches Reich Heiliges 1400 Heiliges Romisches Reich Kaiserliche Armee Kurfurstentum Bayern BayernFrankreich Konigreich 1791 FrankreichBefehlshaberEngland Konigreich Duke of Marlborough Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden Kurfurstentum Bayern Graf von ArcoKurfurstentum Bayern Marchese di MaffeiTruppenstarkeca 22 000 Mann ca 13 000 Mann16 KanonenVerluste1 342 Tote 3 699 Verwundete ca 5 000 Getotete oder Ertrunkene ca 3 000 Gefangene Schlachten des Spanischen Erbfolgekriegs 1701 1714 1701Carpi Chiari1702Cremona Kaiserswerth Luzzara Santa Marta Cadiz Friedlingen Vigo1703Schmidmuhlen Bonn Krottensee Ekeren Hochstadt Speyerbach1704Schellenberg Gibraltar Hochstadt Velez Malaga1705Marbella Cassano Barcelona Sendlinger Mordweihnacht1706Aidenbach Calcinato Ramillies Turin Castiglione Santa Cruz de Tenerife1707Almansa Kap Beveziers Toulon Lizard Point1708Lille Oudenaarde Gent1709Malplaquet Mons1710Almenar Saragossa Villaviciosa1711Rio de Janeiro1712Denain1714Barcelona Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 1 1 Franzosisch bayerische Operationen 1 2 Der Feldzug Marlboroughs 2 Uberlegungen der Alliierten 3 Die Schlacht bei Donauworth 4 Folgen 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenFranzosisch bayerische Operationen Bearbeiten Am 8 September 1702 griff der bayerische Kurfurst Maximilian II Emanuel durch die Besetzung Ulms auf Seiten Frankreichs in den Spanischen Erbfolgekrieg ein Im Fruhjahr 1703 vereinigten sich bayerische und franzosische Verbande im Schwarzwald doch fand eine militarische Kooperation nicht statt da Marschall Villars befurchtete ein Vormarsch seiner Armee nach Osten konnte zu Nachschubproblemen fuhren Auch wurde die Zusammenarbeit dadurch gehindert dass der bayerische Kurfurst mit dem Kaiser Geheimverhandlungen uber einen Waffenstillstand fuhrte Stattdessen einigte man sich darauf dass die Bayern sich in Norditalien mit dem franzosischen Marschall Vendome vereinigen sollten Ein Aufstand der Tiroler verhinderte dieses Vorhaben Trotz des Sieges in der Schlacht bei Hochstadt wurde Villars abberufen und durch Ferdinand de Marsin ersetzt Im Winter 1703 04 eroberten bayerische Truppen Augsburg und Passau und bedrohten Wien Der Franzose Camille d Hostun de la Baume duc de Tallard belagerte erfolgreich Landau in der Pfalz Der Feldzug Marlboroughs Bearbeiten Durch die militarischen Erfolge der Bayern und Franzosen war in Suddeutschland eine fur den Kaiser und die Seemachte ungunstige Situation entstanden Abhilfe versprach ein Plan des englischen Captain General John Churchill Duke of Marlborough Er hatte vor mit seinen in den Niederlanden stehenden Verbanden den Rhein entlang nach Suden zu ziehen und sich dort mit der Reichsarmee sowie den Truppen des Prinzen Eugen von Savoyen zu vereinigen Was ihn dazu bewog ist umstritten Der Historiker Marcus Junkelmann halt es jedoch fur wahrscheinlich dass ein im Dienste der Habsburger stehender Diplomat die Seemachte um Hilfe bat was dem ehrgeizigen Briten Marlborough entgegenkam der sich auf dem hollandischen Kriegsschauplatz durch in seinen Augen ubervorsichtige Offiziere eher behindert fuhlte Junkelmann bezweifelt jedoch unter Berufung auf eine Dissertation von Franz Mathis dass der spiritus rector dieser Idee Prinz Eugen personlich war Unbestritten jedoch ist dass weitere kaiserliche Misserfolge schwere Konsequenzen fur den weiteren Kriegsverlauf gehabt hatten Am 20 Mai 1704 brachen 21 000 Mann unter dem Befehl Marlboroughs auf und marschierten nach Suden Uber Koln Koblenz Mainz und Darmstadt gelangten sie nach Heidelberg Die Franzosen rechneten damit dass der Feldzug der Seemachte auf eine Bedrohung der Oberrheinfront abzielte und waren daher uberrascht als die mittlerweile auf 40 000 Mann angewachsene Armee nach Osten abschwenkte In dieser Armee kampften nicht nur Briten sondern auch Hollander sowie im Sold der Seemachte stehende Danen und Deutsche Am 29 Juni wurde die Donau bei Ulm uberschritten nachdem man sich kurz zuvor mit den Truppen Ludwigs von Baden vereinigt hatte Dadurch hatte die Grosse Allianz nun ein numerisches Ubergewicht auf dem suddeutschen Kriegsschauplatz erzielt Obwohl der bayerische Kurfurst fruh erkannte was Marlborough plante blieben seine Bitten um Verstarkung bei Ludwig XIV lange Zeit ungehort Der Bourbone erteilte erst am 23 Juni 1704 Marschall Tallard den Befehl in Richtung Bayern zu marschieren Uberlegungen der Alliierten BearbeitenLudwig von Baden der Duke of Marlborough und Eugen von Savoyen legten folgende Strategie fest Letzterer sollte verhindern dass die franzosischen Truppen aus dem Sudwesten Deutschlands den bayerischen Kriegsschauplatz erreichen erstere sollten entweder den Wittelsbacher entscheidend schlagen oder ihn zumindest durch Verwusten des Landes gefugig machen Die Schlacht bei Donauworth Bearbeiten nbsp Schlacht am Schellenberg 1704 Nach Marlboroughs Angriff sturmen Badens Truppen die schwach verteidigten westlichen Linien Marlborough und Ludwig Wilhelm zogen mit mittlerweile 50 000 Mann entlang des nordlichen Donauufers nach Osten um einen Ubergang uber den Strom zu erzwingen Am Sudufer marschierten 35 000 Soldaten welche im Dienste des franzosischen Konigs bzw des bayerischen Kurfursten standen ebenfalls nach Osten und bezogen Ende Juni bei Dillingen ein verschanztes Lager Johann Baptist Graf von Arco wurde mit 13 000 Mann nach Donauworth beordert um die Stadt und vor allem die dortige strategisch wichtige Brucke zu sichern 10 000 der Arco unterstellten Soldaten sollten den Schellenberg verteidigen Um dieses zu erleichtern wurden Verschanzungen angelegt welche allerdings beim Angriff der Briten noch nicht fertiggestellt waren Am Vormittag des 2 Juli 1704 erreichten alliierte Verbande das Wornitztal am selben Abend befahl Marlborough den Angriff Er wollte den Donauubergang schnell erringen da er mit dem Eintreffen der bayerisch franzosischen Hauptarmee rechnete Zwei britisch hollandische Angriffe wurden abgewehrt doch dann umging der Markgraf von Baden die bayerischen Stellungen und fiel Arco somit in die Flanke Die Bayern zogen sich zuruck und erlitten durch die Verfolgung durch feindliche Kavallerie schwere Verluste 4000 der bayerischen Soldaten starben 1000 wurden gefangen genommen Die Verluste des Gegners beliefen sich auf ca 6000 Mann darunter der kaiserliche Generalfeldmarschall Hermann Otto II von Limburg Styrum der an einer Verwundung am 9 Juli 1704 starb Donauworth wurde nachdem die Magazine durch die sich zuruckziehenden bayerischen Soldaten angezundet wurden geraumt In Augsburg warteten Marsin und Max Emanuel mit ihren Truppen das Eintreffen Tallards ab Auf franzosischer Seite war der Brigadier Graf de Nettancourt gefallen Die kaiserlichen Truppen verloren neben den Generalfeldmarschall den hollandischen Generalleutnant Goor den hannoverischen Generalfeldwachtmeister von Beinheim sowie die kaiserlichen Generalfeldwachtmeister August Ferdinand von Braunschweig Bevern und von Waldt Folgen BearbeitenDurch die Eroberung Donauworths hatten die Gegner Frankreichs einen strategisch wichtigen Flussubergang eingenommen Doch da nicht genugend Artillerie vorhanden war um Augsburg zu belagern konnte dieser Sieg nicht ausgenutzt werden Stattdessen ging man dazu uber das Land zu verwusten um den bayerischen Herrscher an den Verhandlungstisch zu zwingen Allein im Gerichtsbezirk Rain spater Landgericht Rain der unmittelbar bis zu Donau und Lech reichte wurden 856 Wohnhauser 521 Stadel 9 Muhlen 13 Gutshofe 3 Schlosser und 3 Kirchen niedergebrannt Ahnlich grosse Verwustungen sind von den benachbarten Bezirken Aichach und Schrobenhausen uberliefert Es gibt auch Berichte uber Plunderungen 1704 in verschiedenen Kirchen in Oberbayern z B in Erdweg Petershausen Markt Indersdorf und Dachau 1 Die Dorfer Viehbach und Bachenhausen in der Nahe von Fahrenzhausen ca 30 km nordlich von Munchen erlebten auch Plunderungen und Feuer Als der Feind ihre Dorfer verschonte sahen sie es als ein Wunder an und gelobten fur immer am St Florians Tag 4 Mai eine Messe zu halten um an ihre Befreiung zu erinnern Die Proklamation ist noch in der alten Dorfkirche in Viehbach zu sehen 2 Diese Taktik zeigte Wirkung Max Emanuel erhielt zwar die lang ersehnte Verstarkung wodurch sein Selbstbewusstsein stieg Am 13 August 1704 stellte er sich gemeinsam mit seinen franzosischen Verbundeten in der Schlacht bei Hochstadt zum Kampf verlor und ging ins Exil Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht am Schellenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Schlacht am Schellenberg Quellen und Volltexte Belagerung der Stadt Donauworth Deutsche Fotothek Plan der Schlacht am Schellenberg Deutsche Fotothek Literatur Bearbeiten Die Schlacht von Hochstadt The Battle of Blenheim Ausstellungskatalog S 55 ff S 191 ff Jan Thorbecke Verlag Ostfildern 2004 ISBN 3 7995 0214 9 Gaston Bodart Militar historisches Kriegs Lexikon 1618 1905 S 136 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3Dbub gb Eo4DAAAAYAAJ MDZ 3D 0A SZ 3D136 doppelseitig 3D LT 3DS 20136 PUR 3DEinzelnachweise Bearbeiten Hans Schertl St Laurentius Kirche in Petershausen Klosterkirche Maria Himmelfahrt in Indersdorf und Kirche St Nikolaus und St Maria in Mitterndorf Dachau Hans Schertl Dorfkirche in Viehbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht am Schellenberg amp oldid 236349725