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Die Schlacht bei Cadiz ausgetragen im August September 1702 wurde ausgelost durch einen englisch niederlandischen Versuch den sudspanischen Hafen von Cadiz im Spanischen Erbfolgekrieg einzunehmen Die andalusische Stadt Cadiz war das grosse Zentrum des spanisch amerikanischen Handels Die Einnahme des Hafens hatte die Spanier nicht nur von ihrem Imperium in Amerika abgeschnitten sondern hatte den Alliierten zudem eine strategisch wichtige Operationsbasis fur ihre Flotte zur Kontrolle des westlichen Mittelmeers verschafft Schlacht bei CadizTeil von Spanischer ErbfolgekriegZeitgenossische Karte der SchlachtDatum 23 August 1 bis 30 September 1702Ort Cadiz Andalusien SpanienAusgang Bourbon Spanischer SiegKonfliktparteienBourbon Spanien England Konigreich EnglandRepublik der Vereinigten Niederlande Vereinigte NiederlandeBefehlshaberMarquis de Villadarias George Rooke Duke of OrmondeTruppenstarkeca 1000 Mann regulare Infanteriemehrere tausend Mann Miliz 2 160 Schiffe darunter 50 Kriegsschiffe 30 englische Schiffe 20 niederlandische Schiffe14 000 Mann 3 Verlusteunbekannt unbekanntSchlachten des Spanischen Erbfolgekriegs 1701 1714 1701Carpi Chiari1702Cremona Kaiserswerth Luzzara Santa Marta Cadiz Friedlingen Vigo1703Schmidmuhlen Bonn Krottensee Ekeren Hochstadt Speyerbach1704Schellenberg Gibraltar Hochstadt Velez Malaga1705Marbella Cassano Barcelona Sendlinger Mordweihnacht1706Aidenbach Calcinato Ramillies Turin Castiglione Santa Cruz de Tenerife1707Almansa Kap Beveziers Toulon Lizard Point1708Lille Oudenaarde Gent1709Malplaquet Mons1710Almenar Saragossa Villaviciosa1711Rio de Janeiro1712Denain1714Barcelona Die militarische Kampagne wurde von diplomatischen Aktionen in Portugal begleitet die darauf abzielten der Augsburger Allianz die Unterstutzung von Peter II von Portugal zu sichern Die Alliierten wollten zudem Unterstutzung fur einen Aufstand zugunsten des osterreichischen Pratendenten auf den spanischen Thron Erzherzog Karl sammeln Die Schlacht bei Cadiz war die erste Schlacht des Krieges auf der Iberischen Halbinsel doch aufgrund von Rivalitaten innerhalb der Allianz schlechter Disziplin schwacher Zusammenarbeit und einer gekonnten Verteidigung durch den Marquis de Villadarias konnte Admiral George Rooke sein Ziel die Einnahme des Hafens nicht erreichen und segelte nach einem Monat unverrichteter Dinge wieder nach Hause Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Vorspiel 3 Schlacht 3 1 Landung und Plunderung 3 2 Wiedereinschiffung 4 Nachspiel 5 Literatur 6 EinzelnachweiseHintergrund Bearbeiten Hauptartikel Spanischer Erbfolgekrieg Am 15 Mai 1702 erklarten die Machte der Augsburger Allianz angefuhrt von England und der Niederlandischen Republik Frankreich und Spanien den Krieg Kaiser Leopold I erklarte den Bourbonen ebenfalls den Krieg doch seine Streitkrafte unter Eugen von Savoyen hatten in der Po Ebene in Norditalien bereits vorher die Feindseligkeiten begonnen um Osterreich das spanischbeherrschte Herzogtum Mailand zu sichern Prinz Eugens erfolgreiche Kampagne von 1701 hatte in England Begeisterung fur einen Krieg gegen Frankreich geweckt und nutzte so Leopolds Anstrengungen Konig Wilhelm III von England davon zu uberzeugen eine alliierte Flotte in das Mittelmeer zu entsenden Der Graf von Mitrowitz der kaiserliche Gesandte in England gemahnte dass der Anblick einer alliierten Flotte im Mittelmeer einer Revolution in der spanischen Provinz Neapel Auftrieb verleihen wurde Dies hatte seiner Ansicht nach den Effekt dass Suditalien den gefahrlichen Hande Philipps V entrissen werden konnte der frankophile Papst Clemens XI eingeschuchtert werden wurde und der Herzog von Savoyen und andere italienische Fursten dazu bewogen werden konnten die Seiten zu wechseln 4 Prinz Eugen hingegen blieb massvoller und bat lediglich um eine Schwadron die seine Nachschublinien von Triest uber die Adria sichern sollte Die Englander hatten im Mittelmeer ihre eigenen Interessen die Levant Company brauchte Eskorten und die Prasenz einer alliierten Flotte konnte die Dominanz von Konig Ludwigs Toulon Flotte brechen was eine vernichtende Auswirkung auf die franzosischen Seestreitkrafte gehabt hatte 5 Es war jedoch klar dass die Alliierten sich zuerst eine Basis auf der Iberischen Halbinsel sichern mussten bevor sie sich auf irgendeine Weise an Strategien im Mittelmeer beteiligte Die Entscheidung fur Cadiz dessen Einnahme die Strasse von Gibraltar offnen und den Handel mit der neuen Welt unter alliierte Kontrolle bringen wurde fiel noch vor dem Tod Konig Wilhelms III im Marz 1702 doch fuhrte seine Nachfolgerin Konigin Anne mit ihren Ministern unter der Leitung des Earls of Marlborough diese Politik fort Englands Vertreter am portugiesischen Hof in Lissabon John Methuen und sein Sohn Paul setzten sich ebenfalls fur eine starke marine Demonstration vor der spanischen Kuste ein um den schwankenden Konig Peter II von Portugal dazu zu bringen die geltenden Vertrage mit Spanien und Frankreich aufzukundigen und sich der Augsburger Allianz anzuschliessen 6 Die Methuens erhielten Unterstutzung durch Prinz Georg von Hessen Darmstadt einem Cousin von Kaiserin Eleonore Magdalene Die Alliierten hofften dass der Prinz wahrend der Verhandlungen der Methuens mit den Portugiesen eine pro osterreichische Revolte in Spanien zugunsten des Kaisers jungstem Sohn und Beansprucher der spanischen Throns dem Erzherzog Karl initiieren und sogar anfuhren konnte 7 Vorspiel BearbeitenDie englisch niederlandische Flotte stach Ende Juli in See und passierte die portugiesische Kuste am 20 August Admiral Rooke unterstanden 50 Kriegsschiffe 30 englische und 20 niederlandische und weitere Transportschiffe insgesamt 160 Schiffe Ormonde der Kommandant der Soldaten befehligte im Gesamten 14 000 Mann darunter 10 000 Englander darunter 2400 Marineinfanteristen und 4000 Niederlander 4 Dennoch setzte Rooke keine allzu grossen Hoffnungen in die Expedition seine Schiffe hatte nur unzulangliche Vorrate fur eine langere Operation und er hatte Befurchtungen hinsichtlich des franzosischen Hafens Brest der zwischen ihm und der Heimat lag 8 nbsp Prinz Georg von Hessen Darmstadt 1670 1705 begleitete die Flotte im Auftrag Osterreichs Prinz Georg hatte sich mit seinem Schiff der Adventure der Flotte bei Cabo de Sao Vicente angeschlossen 9 Sowohl der Prinz als auch Paul Methuen der sich der Expedition ebenfalls angeschlossen hatte berichteten Rooke dass Cadiz nur schwach verteidigt sei wohingegen des Admirals eigene Erkundigungen die auf von gefangengenommenen Fischern erlangten Informationen beruhten auf eine machtige Garnison von regularen spanischen Truppen die die Stadt bereits verstarkt hatten schliessen liessen Alliierte Zweifel uber die wahre Starke der Truppen die ihnen entgegenstanden wurden durch die spanische Strategie auf Erhebungen grosse Feuer zu entfachen noch verschlimmert Daher wurden die drei Tage nach der Ankerung der alliierten Flotte am 23 August vor Cadiz mit nutzlosen Diskussionen verschwendet bevor irgendeine Entscheidung getroffen wurde 10 Es gab mehrere Optionen fur einen alliierten Angriff Rookes Tagebuch vom 25 August zufolge schlug Sir Stafford Fairborne vor nach dem Vorschlag den Hafen zu ersturmen und die acht franzosischen Galeeren die unter dem Schutz der Mauern von Cadiz vor Anker lagen zu zerstoren berief er der Admiral einen Rat der Flaggoffiziere ein um dies zu erortern doch wurde einstimmig entschieden dass es unvernunftig und unausfuhrbar sei auch nur eine der Fregatten fur einen derartigen Handstreich zu gefahrden 11 Eine andere Option fur die Alliierten bestand darin eine Armee unter dem Feuerschutz durch die Flotte auf dem Isthmus anzulanden was Cadiz vom Festland getrennt hatte von dort aus hatten die Truppen die Stadt sturmen konnen Diese Taktik praferierte Ormonde doch Generalmajor O Hara bestand darauf eine Landung auf dem Isthmus ware unratsam wenn die Navy nicht gleichsam die Anlandung einer hinreichenden Proviantmenge garantieren konne was sie wegen der Leekuste wiederum nicht konnte 12 Ormondes zweite Wahl bestand in einer Blockade begleitet von der Bombardierung der Stadt es bestanden jedoch Zweifel ob die Flotte nahe genug vor der Kuste vor Anker gehen konnten um einen effektiven Beschuss gewahrleisten zu konnen Prinz Georg wandte gegen diesen Plan ein dass so die Bevolkerung vor den Kopf gestossen werden wurde 12 Deshalb traf man die Entscheidung die alliierten Truppen zwischen der Bucht der Stiere und dem Fort Sankt Katharina anzulanden Dies kam der Navy zupass da auf sie ihre Schiffe auf diese Weise nahe an die Kuste bringen und so von diesem Bruckenkopf die Stadte Rota und El Puerto de Santa Maria nehmen konnte Jedenfalls war es vom Landeplatz zum Isthmus von Cadiz ein weiter Weg siehe Karte weiter unten 12 Dem Marquis de Villadarias hatte man den Oberbefehl uber die bedrohte Provinz Andalusien erteilt 13 Cadiz die Hauptstadt Andalusiens hielt eine Garnison von 300 schlecht ausgerusteten Mann sowie eine ahnliche Anzahl an Mannern die die Kustenlinie verteidigen sollte Doch das plotzliche Auftauchen der alliierten Flotte erzeugte eine Notlage und in Philip Stanhopes Worten den Geist und die Entschlossenheit sie zuruckzuwerfen 14 Die wohlhabenden Stadte Cordoba und Sevilla leisteten ihren Beitrag zur spanischen Sache die Adligen griffen zu den Waffen und die lokalen Bauern wurden in Bataillonen organisiert sodass Villadarias nach der Verstarkung der stadtischen Garnison noch funf oder sechshundert Reiter ausrusten sowie mehrere tausend Mann Miliz ins Felde fuhren konnte 15 Um seine Verteidigungsstellung noch weiter zu starken sicherte der spanische Kommandeur den Hafen mit einer starken Hafenkette und versenkte zwei massive Schiffsrumpfe am Hafeneingang Schlacht BearbeitenLandung und Plunderung Bearbeiten nbsp Schlacht von Cadiz 1702Die Landung fand am 26 August statt wahrend ein frischer Wind wehte was den Verlust von 25 Landungsbooten und 20 ertrunkenen Mannern zur Folge hatte 12 Beschuss durch eine spanische 4 Kanonen Batterie und der Angriff einer Kavallerieschwadron setzten den Invasoren Widerstand entgegen Die ersten Reihen der Alliierten bestanden aus Grenadieren die die spanischen Reiter zuruckschlugen Nichtsdestoweniger hob einer der alliierten Offiziere Oberst James Stanhope der spater britischer Oberbefehlshaber in Spanien werden sollte den Mut der in diesem kleinen Gefecht verwickelten englischen und spanischen Truppen hervor indem er zugab dass 200 Mann mehr solcher Reiter die alliierte Landung vereitelt hatten 16 Vom Landeplatz marschierten Ormondes Truppen nach Rota Man fand die Stadt verlassen vor obwohl der Gouverneur und einige Einwohner nach einiger Zeit zuruckkehrten um die Soldaten zu grussen 17 Die Alliierten verweilten dort fur zwei Tage und landeten Pferde und Vorrate an Obwohl die militarische Macht in englisch niederlandischen Handen verblieb wurde Prinz Georg an die Spitze der Zivilverwaltung in jeder Stadt die die Alliierten kontrollierten gesetzt Er liess Manifeste verteilen in denen die Spanier dazu aufgefordert wurden sich fur das Haus Osterreich zu erklaren die Tatsache dass einige nach Rota kamen um sich der alliierten Sache anzuschliessen war von grossem Wert fur die Allianz da der kaiserlich Reprasentant von einheimischen Freiwilligen die in Kontakt mit anderen Einwohnern traten abhangig war Jedenfalls ergriff die spanische Obrigkeit umfangreiche Massnahmen um eine Desertion zur alliierten Seite zu verhindern indem sie androhte jeden zu erhangen der im Besitz von Prinz Georgs Manifest angetroffen wurde 18 Die Alliierten ruckten vor um die Festung Sankt Katharina einzunehmen bevor sie die Stadt El Puerto de Santa Maria betraten Ormondes Manner kampierten zunachst ausserhalb der Stadt doch bestand der Fehler darin ihnen zu erlauben dorthin zuruckzukehren 18 Die Truppen fanden die Stadt voll von unbewachten gefullten Warenlagern und von Kellern voller Wein und Brandy der grosstenteils englischen und niederlandischen Handlern gehorte die unter spanischen Namen Handel damit trieben Die Manner bedienten sich freimutig verloren nach und nach die Kontrolle und verfielen ins Plundern Rauben und Zerstoren nicht nur der Warenlager sondern auch von Konventen und Kirchen 19 Prinz Georg verzweifelte und sandte einen Bericht in die Heimat in dem er das Fuhrungsverhalten durch die Offiziere verurteilte im Besonderen das von Ormondes Untergebenen Sir Henry Belasyse Ormondes Stellvertreter O Hara und dem niederlandischen Baron Sparr den er dafur fur verantwortlich hielt Ormonde uberredet zu haben die Truppen in der Stadt einzuquartieren 19 Die Marinesoldaten waren an den Plunderungen zunachst nicht beteiligt waren aber bald versucht sich ihren Anteil zu holen 20 Die Sache des Erzherzogs hatte einen herben Ruckschlag durch die Verfehlungen und die Fehlleitung von Ormondes Mannern die nach Trevelyan Santa Maria bis auf die blossen Mauern ausplunderten erlitten 21 Ein ansassiger englischer Handler schrieb abschatzig Unsere Flotte hat einen derart widerlichen Gestank unter den Spaniern verbreitet dass ein ganzes Zeitalter kaum ausreichen wird um ihn wieder zu beseitigen 22 Diese Exzesse beendeten jegliche Hoffnung die lokale Bevolkerung konnte Philipp V den Rucken kehren um sich den Alliierten zuzuwenden und bedeuteten Auftrieb fur die Propaganda der Bourbonen Rooke selbst berichtete dass die unmenschliche Plunderung von Santa Maria einen Aufschrei auf Land und See ausgelost hat und in der gesamten Christenheit auslosen wird 23 Wiedereinschiffung Bearbeiten Die unmittelbaren Auswirkungen der Plunderungen waren fur die Expedition nur nachteilig die Soldaten der Armee dachten hauptsachlich daran wie sie ihre Beute heil nach Hause bringen konnten und verloren David Francis zufolge ihren Kampfgeist 24 Die Marine furchtete um ihre Schiffe die an der Leekuste ankerten was bei schlechtem Wetter gefahrlich werden konnte Gleichwohl benotigten die Truppen an Land auf ihrem langen Marsch vom Anlandepunkt zum Zielobjekt die Unterstutzung von den Mannern aus Rookes Flotte Crewmitglieder schlugen Brucken schnitten Faschinen gruben Graben und schleppten Guter doch standen aufgrund von Krankheiten nie genugend Manner zur Verfugung Rooke sah sich schliesslich gezwungen diesen druckenden Forderungen an seine Manner ein Ende zu setzen indem er erklarte derartige Sklavenarbeit sei nicht die eines Seemannes Dem Admiral blieb hier wohl keine Alternative doch bedeutete seine Erklarung einen schweren Dampfer fur die Beziehungen zwischen Armee und Marine 25 Nach der Besetzung von Santa Maria verlor der Angriff an Schwung Die sumpfige Kuste bis Puerto Real war eingenommen und die englischen Generale wurden immer aufsassiger Gleichwohl bestand Baron Sparr darauf Fort Matagorda auf den Puntales einer sandigen Nehrung nahe dem Eingang zum inneren Hafen anzugreifen um so Rookes Flotte das Einlaufen zu den Ankergrunden zu ermoglichen bevor die feindlichen Schiffe darin zerstort worden sind 26 Mit 600 niederlandischen und 1 600 englischen Truppen bauten die Alliierten einen Damm uber den tiefen Sand und brachten so eine Batterie nahe der Festung in Stellung fanden sich nun aber selbst verwundbar und in Schussreichweite der franzosisch spanischen Schiffe die unter dem Kommando von Francisco Gutierrez de los Rios Graf von Fernan Nunez hinter der Hafenkette vor Anker lagen Daruber hinaus sahen sie sich Angriffen durch die Galeeren die sich noch ausserhalb des Hafens herumtrieben ausgesetzt Unterdessen setzte Villadarias seine Angriffe auf versprengte Abteilungen der Alliierten fort und schnitt sie von ihren Verbindungslinie ab Durch einen Uberraschungsangriff gelang es ihm auch Rota zuruckzuerobern dessen Garnisonskommandant der fruhere Gouverneur zum Tode verurteilt und als Verrater hingerichtet wurde 27 Die Alliierten hingegen erzielten geringe bis gar keine Fortschritte Matagorda hielt stand und nach einigen Tagen erklarte Rooke dass selbst wenn das Fort genommen werden konnte die andere Festung die den Eingang der Puntales bewachte die Flotte daran hindern wurde die Engstelle zu passieren 26 Deshalb wurde am 26 September angesichts des sicheren Scheiterns die Entscheidung zur Wiedereinschiffung der Truppen getroffen Ein Plan die Stadt entgegen Prinz Georgs Wunschen zu beschiessen wurde wegen schlechten Wetters aufgegeben und nach einem weiteren Kriegsrat segelte die Flotte am 30 September heimwarts Der Versuch Cadiz einzunehmen war erbarmlich gescheitert Nachspiel BearbeitenDie Tatsache dass die Alliierten wahrend des Gefechts um Cadiz keine namhafte Unterstutzung von spanischer Seite erhalten hatte bedeutete einen herben Prestigeverlust fur Prinz Georg allerdings erreichte ihn an Bord seines Schiffes eine Delegation spanischer Granden aus Madrid die ihn in Lissabon verpasst und von Faro ubergesetzt hatte Der Prinz unterrichtete Rooke und Ormonde dass die Spanier bereit seien sich fur das Haus Osterreich zu erklaren sich aber nicht verpflichten wollten bevor die Alliierten ihnen eine angemessene Unterstutzung zusichern und eine Streitmacht die in Spanien uberwintern sollte zurucklassen wurden Diese Hilfe war jedoch nicht verfugbar 28 Es hatte jedoch auch schon so einige kastilische Abtrunnige und Uberlaufer zu den Alliierten gegeben der beruhmteste unter ihnen war wohl der Admiral von Kastilien Juan Tomas Enriquez de Cabrera Herzog von Rioseco und Graf von Melgar 29 Nachdem er Madrid am 13 September 1702 verlassen hatte floh er nach Portugal wo er die Bourbonen Regierung anprangerte und in die Dienste Erzherzog Karls eintrat Ormonde und Prinz Georg wollten an einer anderen spanischen Schlusselstelle landen doch Rooke entschied besorgt uber die herbstlichen Sturme England anzusteuern 26 Zu diesem Zeitpunkt wechselten Ormonde und Rooke kaum ein Wort miteinander Der General glaubte er hatte Cadiz einnehmen konnen ware er nicht durch Rookes Veto sabotiert worden der Admiral seinerseits hatte sich bei Ormonde bitterlich in einem Brief uber das Verhalten seiner Manner an der Kuste beklagt Jedenfalls war die Nachricht dass die spanische Silberflotte aus Amerika die Kuste vor Galicien erreicht hatte fur Rooke Ormonde und die gesamte Sache der Alliierten gluckverheissend Die darauffolgende Seeschlacht bei Vigo hatte bedeutend mehr Erfolg als die Unternehmung vor Cadiz obwohl die erbeuteten Schatze weit hinter den Erwartungen zuruckblieben sodass dem Misserfolg vor Cadiz durch den Erfolg bei Vigo die grosste Scharfe genommen wurde Trotzdem bestand das House of Lords nach der Ruckkehr der Flotte nach England auf einer Untersuchung der Vorfalle und des Verhaltens der militarischen Fuhrung bei Cadiz 30 Die schlechte Stimmung zwischen Rooke und Ormonde hatte die Hoffnung geweckt die tatsachlichen Umstande auch wirklich aufzuklaren doch der Erfolg bei Vigo hatte den Tories die Moglichkeit gegeben Rooke zum Helden zu stilisieren Ormonde bereitete man ebenfalls einen triumphalen Empfang sodass er sich den Tories anschloss Daher entartete die Untersuchung zu einem Kampf der politischen Parteien die Tories glorifizierten Rooke und Ormonde wahrend die Whigs kritisch blieben Die beiden alliierten Kommandanten hielten vor dem Komitee des House of Lords unerbittlich zusammen 31 Jedenfalls wurde ein Kriegsgericht uber das Fuhrungsverhalten von Belasys und O Hara gehalten O Hara wurde freigesprochen doch Belasys wurde entlassen Beiden Mannern wurde das Kommando uber ihre Regimenter entzogen wobei Belasys spater wiedereingesetzt und O Hara 1704 zum Generalleutnant befordert wurde 24 Literatur BearbeitenChurchill Winston Marlborough His Life and Times Erstes Buch Zweite Auflage University of Chicago Press 2002 Francis David The First Peninsular War 1702 1713 Ernest Benn Limited 1975 Kamen Henry The War of Succession in Spain 1700 15 Weidenfeld amp Nicolson Roger N A M The Command of the Ocean A Naval History of Britain 1649 1815 Penguin Group 2006 Stanhope Philip History of the War of the Succession in Spain London 1836 Trevelyan G M England Under Queen Anne Blenheim Longmans Green and co 1948 Einzelnachweise Bearbeiten Alle Daten dieses Artikels sind sofern nicht eigens ausgewiesen nach dem Gregorianischen Kalender angegeben Der Julianische Kalender wie er in England 1704 gebraucht wurde weicht um elf Tage ab Daher begann die Schlacht nach Gregorianischem Kalender am 23 August nach dem Julianischen am 12 August Stanhope History of the War of the Succession in Spain S 51 Neben der Garnison von Cadiz befehligte Villadarias noch ca 500 bis 600 Mann Kavallerie sowie mehrere tausend Mann schlecht ausgerusteter und ungeubter Milizen Francis prazisiert auf 13 801 Mann a b Trevelyan England Under Queen Anne Blenheim S 262 Francis The First Peninsular War 1702 1713 S 31 Francis The First Peninsular War 1702 1713 S 36 Sich Portugals zu versichern hatte den Hafen von Lissabon der englisch niederlandischen Flotte zur Verfugung gestellt Im Gegenzug fur den Beitritt zur Augsburger Allianz deutete Methuen an dass der Konig von Portugal Zugestandnisse an spanischem Territorium und eine Kompensation fur den Verlust des Asiento an Frankreich erhalten konnte Francis The First Peninsular War 1702 1713 S 40 Rooke litt zu dieser Zeit unter Gicht Ausserdem hatte ihn die Nachricht vom Tod seiner Frau die ihn jah am Tag des Aufbruchs erreichte aus der Fassung gebracht Die portugiesische Regierung noch immer gebunden durch ihre Vertrage mit den Bourbonen waren sehr besorgt uber die von Prinz Georg eifrig Aufgeruhrten Unter dem Protest des franzosischen und des spanischen Botschafters fand es Konig Peter zweckdienlich fur den Prinzen hoflich nachzufragen ob Portugal aus seinen Verpflichtungen entlassen werden konne Francis The First Peninsular War 1702 1713 S 45 Churchill Marlborough His Life and Times Band 1 2 Auflage S 610 a b c d Francis The First Peninsular War 1702 1713 S 46 Stanhope nennt Villadarias den aktivsten und fahigsten aller spanischen Generale dieses Krieges Stanhope History of the War of the Succession in Spain S 50 Stanhope History of the War of the Succession in Spain S 51 Stanhope History of the War of the Succession in Spain S 54 Stanhope berichtet dass der Gouverneur von Rota die Alliierten in die Stadt gelassen hat und der einzige nennenswerte Uberlaufer auf die alliierte Seite war Sein Name ist nicht bekannt doch Prinz Georg verlieh ihm den Titel eines Marquis um weitere namhafte Spanier zum Uberlaufen zu verleiten a b Francis The First Peninsular War 1702 1713 S 47 a b Francis The First Peninsular War 1702 1713 S 48 Kapitan John Norris der spatere Admiral wurde dafur vors Kriegsgericht gestellt dass er einen Offizier in einem Streit um ein paar Fasser Wein die sie sich angeeignet hatten geschlagen haben soll Trevelyan England Under Queen Anne Blenheim S 265 Roger The Command of the Ocean A Naval History of Britain 1649 1815 S 166 Francis The First Peninsular War 1702 1713 S 49 a b Francis The First Peninsular War 1702 1713 S 50 Francis The First Peninsular War 1702 1713 S 51 a b c Trevelyan England Under Queen Anne Blenheim S 266 Stanhope History of the War of the Succession in Spain S 59 Francis The First Peninsular War 1702 1713 p 52 Kamen The War of Succession in Spain 1700 15 S 94 Churchill Marlborough His Life and Times Erstes Buch 2 Auflage S 611 Churchill Marlborough His Life and Times Erstes Buch 2 Auflage S 612 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Cadiz amp oldid 234929511