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In der Schlacht von Turin am 7 September 1706 schlugen die vereinigten Piemontesen und Osterreicher unter Herzog Viktor Amadeus II von Savoyen und seinem Cousin dem kaiserlichen Feldmarschall Prinz Eugen von Savoyen die franzosischen Truppen des Herzogs La Feuillade bei Turin Die Stadt war seit dem 14 Mai 1706 belagert worden Es war die grosste Schlacht des Spanischen Erbfolgekrieges auf italienischem Boden Schlacht bei TurinTeil von Spanischer ErbfolgekriegPrinz Eugen von SavoyenDatum 7 September 1706Ort Turin ItalienAusgang Ruckzug der FranzosenKonfliktparteienFrankreich Konigreich 1791 Frankreich Sardinien PiemontRomisches Reich Heiliges 1500 Heiliges Romisches Reich Kaiser Preussen Konigreich PreussenBefehlshaberFrankreich Konigreich 1791 Louis de la Feuillade Viktor Amadeus II Romisches Reich Heiliges 1500 Eugen von SavoyenPreussen Konigreich Leopold I Anhalt Dessau Truppenstarke44 000 30 000Verlusteca 2 000 Tote und 1 800 Verwundete 3 200 Gefangen nach Bodart ca 1 800 Tote und 2 500 VerwundeteSchlachten des Spanischen Erbfolgekriegs 1701 1714 1701Carpi Chiari1702Cremona Kaiserswerth Luzzara Santa Marta Cadiz Friedlingen Vigo1703Schmidmuhlen Bonn Krottensee Ekeren Hochstadt Speyerbach1704Schellenberg Gibraltar Hochstadt Velez Malaga1705Marbella Cassano Barcelona Sendlinger Mordweihnacht1706Aidenbach Calcinato Ramillies Turin Castiglione Santa Cruz de Tenerife1707Almansa Kap Beveziers Toulon Lizard Point1708Lille Oudenaarde Gent1709Malplaquet Mons1710Almenar Saragossa Villaviciosa1711Rio de Janeiro1712Denain1714Barcelona Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Verlauf der Schlacht 3 Weiterer Verlauf 4 Bildgalerie 5 Literatur 6 Weblinks QuellenHintergrund BearbeitenIm Jahr 1700 starb Karl II von Habsburg Konig von Spanien kinderlos Die Spanier wahlten als Nachfolger Philipp von Anjou einen Franzosen was ein erneutes Aufflammen des franzosisch habsburgischen Machtkampfes in Europa zur Folge hatte Seit Kaiser Karl V waren Spanien samt seinen amerikanischen Besitzungen und das Heilige Romische Reich in der Hand der Habsburger vereinigt und Frankreich somit eingekreist Durch den neuen Konig Philipp V brach Frankreich diese Umklammerung auf Frankreich nutzte dies jedoch sofort zur Starkung seiner eigenen Machtposition in Europa und in Amerika was zur Formierung neuer Allianzen in Europa und schliesslich zu einem europaischen Krieg fuhrte Da Italien seit der Renaissance zum Spielball der europaischen Grossmachte geworden war wurde es zwangslaufig bei jedem grosseren europaischen Krieg zum Kriegsschauplatz Schlachten die sudlich der Alpen ausgetragen wurden hatten unmittelbare Folgen auf das Kraftegleichgewicht nordlich der Alpen und umgekehrt so dass der strategischen Gewichtung dieser Schauplatze manchmal erhebliche Bedeutung zukam Die in Turin beheimateten Herzoge von Savoyen waren sich daruber bewusst dass ihr Herrschaftsgebiet in Piemont und Savoyen zum Kriegsschauplatz werden wurde Daneben hatten sie schon seit langer Zeit den Wunsch die Konigswurde zu erlangen und ihr italienisches Herrschaftsgebiet auszudehnen Aus diesen Grunden trafen sie die riskante Entscheidung gegen entsprechende Kompensationen aufseiten der Habsburger und ihrer anderen Verbundeten in den Krieg einzutreten Bei deren Niederlage hatten sie ihre Herrschaft und ihren Besitz eingebusst Franzosen und Spanier dagegen drangten die Piemontesen gegen Osterreich in den Krieg einzutreten Dadurch hatten sie neben einem weiteren Verbundeten auch eine sichere Verbindung zum Herzogtum Mailand gewonnen das seinerzeit zu Spanien gehorte Doch das Haus Savoyen war der franzosischen Bevormundung schon seit langer Zeit uberdrussig und hatte im Fall eines Siegs von Frankreich und Spanien nichts erwarten konnen vor allem nicht einen franzosischen Ruckzug von einigen piemontesischen Festungen Auf die piemontesische Entscheidung fur die Habsburger antworteten die Franzosen und Spanier 1703 mit einem Angriff der sowohl von Frankreich als auch vom spanischen Herzogtum Mailand aus vorgetragen wurde und Piemont zu einem Zweifrontenkrieg zwang Nach und nach eroberten die franzosischen und spanischen Truppen unter Vendome Tesse und La Feuillade die Stadte Susa Vercelli Ivrea Bard Aosta Nizza und andere 1704 hinderte die Festung Verrua die Franzosen sechs Monate lang an einem weiteren Vormarsch 1706 musste sich Herzog Viktor Amadeus II in die von Emanuel Philibert von Savoyen 140 Jahre zuvor gebaute Festung von Turin zuruckziehen Verlauf der Schlacht Bearbeiten nbsp Plan der Belagerung von Turin mit Richtungs des Angriffs vom 7 9 SeptemberSchon im August 1705 wollten Spanier und Franzosen Turin angreifen Doch der Herzog La Feuillade hielt seine Krafte noch fur zu schwach und verzichtete Das gab Turin die Zeit seine Festungsanlagen weiter auszubauen Am 14 Mai 1706 begann die Belagerung der Stadt Spanier und Franzosen setzten 68 Infanteriebataillone 80 Kavallerieeskadronen 128 grosskalibrige Kanonen und 50 Morser ein Sie verfugten insgesamt uber etwa 44 000 Soldaten Die damals erstklassige Festung von Turin verfugte uber Lebensmittel und Nachschub fur mehrere Monate In der Festung befanden sich 17 piemontesische und sechs osterreichische Infanteriebataillone mit 10 500 Soldaten 1 500 Kavalleriesoldaten sowie 30 Kanonen und 24 Morsern Daneben beteiligten sich auch die 40 000 Einwohner der Stadt an den militarischen Operationen Den ganzen Sommer uber beschossen sich die beiden Seiten mit Artillerie Tag und Nacht wurden Versuche abgewehrt die Bastionen der Festung einzunehmen Entgegen dem Ratschlag des franzosischen Festungsbaumeisters Vauban liess La Feuillade zahlreiche Schutzengraben anlegen in denen die Belagerer durch unterirdische piemontesische Minenanlagen schwere Verluste hinnehmen mussten Bei einem franzosischen Versuch in einen dieser unterirdischen Gange einzudringen um die Festung auf diese Weise zu nehmen opferte sich ein 29 jahriger Mineur Pietro Micca der bis heute der bekannteste Held der Stadt Turin ist Er sprengte den Gang und nahm dabei bewusst seinen Tod in Kauf Herzog Viktor Amadeus II verliess am 17 August 1706 Turin um seinen Cousin Prinz Eugen von Savoyen mit seinen osterreichischen Verstarkungen zum Ort der Belagerung zu begleiten Alle franzosischen Verfolgungsversuche wehrte er dabei erfolgreich ab Am 2 September planten sie vom stadtnahen Superga Hugel aus die Schlacht zur Befreiung von Turin Trotz des grossen Risikos wagten sie am 6 September eine nordwestliche Umfassung der Stadt und brachten danach ihre Truppen zwischen den Flussen Dora Riparia und Stura in Stellung Am folgenden Tag griffen die osterreichischen und piemontesischen Verbande die in ihren Schutzengraben verbliebenen Franzosen und Spanier an Zusatzlich sturmten zehn Bataillone aus der Festung und nahmen an den blutigen Kampfen teil Alle Gegenangriffsversuche der Franzosen und Spanier scheiterten Sie zogen sich am fruhen Nachmittag nach Pinerolo und Frankreich zuruck Auf kaiserlicher Seite fielen der Generalwachtmeister Prinz von Braunschweig Bevern und der Generalquartiermeister Freiherr von Riedt Weiter waren 4 300 Mann tot oder verwundet Auf franzosischer Seite fielen der Marschall von Marsin der Generalleutnant de Mursay sowie die Brigadiers Baron de Bonelles Comte Coulanges und Baron des Clos Dazu waren 3 800 Mann tot oder verwundet und weitere 3 200 in Gefangenschaft geraten Weiterer Verlauf BearbeitenIm Frieden von Utrecht 1713 und Rastatt 1714 erhielt Piemont von Frankreich alle wahrend des Krieges besetzten Gebiete zuruck inklusive Savoyen und Nizza daruber hinaus erhielt es die Festungen Exilles und Fenestrelle sowie das gesamte piemontesische Gebiet ostlich der Alpen Spanien verlor seine Vorherrschaft in Italien Seine Besitzungen gingen an Osterreich uber An Piemont trat es zunachst Sizilien ab das es spater gegen Sardinien eintauschte Damit hatte das Haus Savoyen die lange angestrebte Konigswurde erlangt Der neue Staat hiess jetzt Konigreich Sardinien dessen Mittelpunkt jedoch in der piemontesischen Stadt Turin lag Mehr oder weniger unabhangig blieben in Italien nur Sardinien Piemont die Republik Venedig und der Kirchenstaat Alle ubrigen Gebiete also das Herzogtum Mailand das Grossherzogtum Toskana und das des spateren Konigreich beider Sizilien gerieten unter osterreichische Vorherrschaft oder unter die direkte Kontrolle Wiens Das Hauptanliegen Osterreichs in Italien war und blieb der eigene Machterhalt Die italienische Einigung Risorgimento musste im 19 Jahrhundert unter Fuhrung Sardinien Piemonts gegen diese osterreichische Vorherrschaft durchgesetzt werden Bildgalerie Bearbeiten nbsp Pietro Micca nbsp Viktor Amadeus II nbsp Der Einmarsch des Prinzen Leopold I von Anhalt nbsp PhilippLiteratur BearbeitenGaston Bodart Militar historisches Kriegs Lexikon 1618 1905 S 149 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3Dbub gb Eo4DAAAAYAAJ MDZ 3D 0A SZ 3D149 doppelseitig 3D LT 3DS 20149 PUR 3D Hans Eggert Willibald von der Luhe Militair Conversations Lexikon Band 8 S 340ff http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3DPDJbAAAAcAAJ MDZ 3D 0A SZ 3DPA240 doppelseitig 3D LT 3DS 20340ff PUR 3D Belagerung von TurinWeblinks Quellen Bearbeiten nbsp Commons Belagerung von Turin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Associazione Torino 1706 Ital Engl Dt Pietro Micca Museum Beschreibung auf stadt Webseite Memento vom 1 Oktober 2012 im Internet Archive 45 0667 7 7 Koordinaten 45 4 0 N 7 42 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht von Turin amp oldid 237611966