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Die Belagerung von Bonn im Jahre 1703 war ein Ereignis des Spanischen Erbfolgekrieges und wurde von den Truppen des niederlandischen Generals Menno van Coehoorn und seines Verbundeten des Erbprinzen Friedrich von Hessen Kassel des spateren Konigs von Schweden der die Reichstruppen kommandierte und dabei von Generalleutnant Franz Nikolaus Fagel unterstutzt wurde durchgefuhrt Bonn war eine befestigte Stadt des Kurfurstentums Koln Belagerung von BonnTeil von Spanischer ErbfolgekriegCoehoorn bei der Belagerung von BonnDatum 24 April bis 15 Mai 1703Ort BonnAusgang Sieg der AlliiertenKonfliktparteienFrankreich Konigreich 1791 FrankreichSpanien 1506 SpanienKurkoln Kurkoln Romisches Reich Heiliges 1400 Heiliges Romisches ReichRepublik der Vereinigten Niederlande Vereinigte NiederlandeBefehlshaberYves d Alegre Menno van CoehoornFriedrich von Hessen KasselFranz Nikolaus FagelTruppenstarke10 Bataillone Infanterie 3600 Mann 1 Armeekorps mit 40 Bataillonen Infanterie und 60 Escadrons KavallerieSchlachten des Spanischen Erbfolgekriegs 1701 1714 1701Carpi Chiari1702Cremona Kaiserswerth Luzzara Santa Marta Cadiz Friedlingen Vigo1703Schmidmuhlen Bonn Krottensee Ekeren Hochstadt Speyerbach1704Schellenberg Gibraltar Hochstadt Velez Malaga1705Marbella Cassano Barcelona Sendlinger Mordweihnacht1706Aidenbach Calcinato Ramillies Turin Castiglione Santa Cruz de Tenerife1707Almansa Kap Beveziers Toulon Lizard Point1708Lille Oudenaarde Gent1709Malplaquet Mons1710Almenar Saragossa Villaviciosa1711Rio de Janeiro1712Denain1714Barcelona Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Belagerung 3 Kapitulationsbedingungen und Abmarsch der Garnisonstruppen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenIm Mai 1703 entschied der Herzog von Marlborough die Stadt Bonn einzunehmen die der Kurfurst von Koln den Franzosen ubergeben hatte Der Herzog erkannte die strategische Bedeutung dieses Stutzpunktes fur die Franzosen des einzigen uber den sie am Mittelrhein verfugten Er zog daher ein Korps aus 40 Bataillonen Infanterie und 60 Escadrons Kavallerie mit 140 schweren Belagerungsgeschutzen und 50 schweren Morsern zusammen Die Feldkanonen kleineren Kalibers sind nicht aufgefuhrt Die Bonner Garnison bestand aus sechs franzosischen zwei spanischen und zwei kurkolnischen Bataillonen kommandiert von dem Marquis Yves d Alegre Die Belagerung Bearbeiten nbsp Am 24 April begannen die preussische und die luneburgische Kavallerie unter dem Befehl von Generalleutnant Bulau mit der Aufklarung gegen die Stadt Am nachsten Morgen erschien der Baron Fagel mit den ersten Infanterieabteilungen Das Feldlager wurde in Graurheindorf und Kreutzberg eingerichtet Gleich nach der Ankunft wurde mit 200 Mann das Dorfchen Poppelsdorf besetzt General van Coehoorn erschien am 26 April und am Tag darauf die Artillerie Kavallerie und Infanterie von Hessen Kassel Beim Anblick der erscheinenden Streitkrafte sandte der Marquis d Alegre ein Schreiben an den Herzog von Marlborough und erinnerte ihn daran dass im Jahr zuvor zwischen den Kurfursten von Koln und der Pfalz ein Abkommen geschlossen worden sei das es verbiete die Stadte Bonn und Dusseldorf gegenseitig zu bombardieren um die offentlichen Gebaude Kirchen und Palaste vor Schaden zu bewahren Im Falle eines Angriffs auf Bonn wurde die Stadt Neuburg von Repressalien betroffen werden Der Herzog antwortete allerdings dass er davon nur ablassen konne wenn sich die Belagerten ergaben 1 Marlborough legte fur seinen Angriff drei Stossrichtungen fest die erste auf das rechtsrheinische sogenannte Fort de Bourgogne Beueler Schanze durch van Coehoorn unterstutzt durch die Generalmajore Freisheim oder Fiesheim Erbesfeld oder Elberfeld und den Ingenieur de la Rocque die zweite von Norden auf die die linksrheinische Flanke durch den Erbprinzen von Hessen Kassel unterstutzt durch den Fursten von Anhalt Dessau den Generalmajor Karl Wilhelm von Anhalt Zerbst den Generalmajor Tettau und den Ingenieur Hazard Die dritte kam von Suden und wurde kommandiert von Generalleutnant Fagel unterstutzt von den Generalmajoren de Dedem oder Dedem und Saint Paul Ingenieur vor Ort war der Oberst Reinhard Am 3 Mai begannen die Belagerer damit die Annaherungsgraben zu eroffnen Bereits am Abend wurde dreimal angegriffen aber die Truppen des Prinzen von Hessen Kassel und des Generals Dedem wurden durch die Schusse der Verteidiger abgewehrt Am Abend des folgenden Tages postierte van Coehoorn drei Batterien am Rheinufer eine bestehend aus sechs Kanonen zerstorte die schwimmende Brucke auf das linke Rheinufer eine zweite Batterie bestehend aus 30 Kanonen beschoss die Mauern von Fort Bourgogne und die dritte Batterie bestehend aus 12 Kanonen war gegen die rechte Flanke des Forts gerichtet 18 Morser und weitere 12 Geschutze waren in der Nahe der dritten Batterie aufgestellt worden Am 9 Mai befahl van Coehoorn gegen Abend den Angriff auf eine Bresche in der Mauer des Forts 400 Grenadiere von vier weiteren Bataillonen unterstutzt begannen den Angriff Gleich darauf befahl der franzosische Kommandant de Rabutin die Evakuierung der Besatzung deren grosster Teil sich per Boot auf die andere Seite des Rheins nach Bonn absetzte Die Alliierten konnten daraufhin den Bruckenkopf einnehmen Am 10 Mai postierten die Angreifer ihre Artillerie um 80 Kanonen 40 Morser und 500 kleine Morser wurden vor Bonn in Stellung gebracht und begannen eine Bresche zu schiessen Die Annaherungsgraben im Suden wurden weiter vorangetrieben Nach dreitagigem Bombardement war in den Wallen eine Lucke entstanden durch die 1 200 Mann der Regimenter Royal und La Couronne mit 400 Reitern zu einem Ausfall vorgeschickt wurden Sie griffen die Truppen des Generals Dedem an und konnten einige Kanonen zerstoren sowie 200 bis 250 Mann ausschalten bevor sie sich wieder hinter die Walle zuruckzogen Am 13 Mai griffen die Truppen des Prinzen von Hessen Kassel die Nordfront der Festung an wobei sie von der Artillerie unterstutzt wurden Trotz des massiven Widerstandes der Belagerten konnten die Angreifer die erste und die zweite Contrescarpe erreichen und besetzt halten Das Bombardement ging auch am nachsten Tag weiter bis sich der franzosische Kommandant am 15 Mai nachmittags entschloss den Kampf aufzugeben Am nachsten Tag wurden die Kapitulationsbedingungen ausgehandelt und festgeschrieben Danach zog die Garnison bestehend aus 3 600 Mann franzosischen spanischen und kurkolnischen Soldaten mit allen militarischen Ehren nach der Festung Luxemburg ab Kapitulationsbedingungen und Abmarsch der Garnisonstruppen BearbeitenDie Kapitulation wurde vom Herzog von Marlborough und dem Marquis d Alegre unterschrieben und enthielt 11 Artikel von denen die zwei wichtigsten sind Art I Die franzosische und spanische Garnison ziehen aus mit Waffen und Gepack Kugeln und Kartuschen schlagenden Pauken und Trommeln sowie blasenden Trompeten Fahnen und Standarten sind ausgerollt In den Bandeliers befinden sich Pulver und Blei fur zwolf Schusse Die Kavallerie zu Pferd mit gezogenem Sabel die Dragoner ebenfalls beritten das Gewehr erhoben mit aller Ausrustung Ebenfalls zwei sechspfundige Geschutze und zwei zwolfpfundige Geschutze oder kleineres Kaliber fur jedes Geschutz Pulver und Kugeln fur zwolf Schusse Art III Dass die vorerwahnte Garnison den kurzesten Weg nach Luxemburg gehen wird Eine Eskorte wird die Truppe bis nach Luxemburg begleiten Man wird mit ihr die Stadte Dorfer und Gemeinden besprechen in der man uber Nacht bleiben wird Die Eskorte wird aus ihnen jeweils fur bis zu vier Tage Brot erhalten auch werden Geiseln gestellt die nach der Ruckkehr der Eskorte mit Sicherheit zuruckkehren konnen Der Ruckmarsch der Garnisonstruppen von Bonn nach Luxemburg erfolgte quer durch die Eifel in Etappen von knapp zwanzig bis zu dreissig Kilometern am Tag Alle drei bis vier Tage wurde ein Rasttag eingelegt Der erste Marschtag fuhrte von Bonn nach Oberdreisz wohl Oberdrees und Niederdreisz Niederdrees heute beide Teil von Rheinbach der zweite Marschtag nach Munstereuyffeldt Munstereifel wo am dritten Tag gerastet wurde Der vierte Marschtag fuhrte nach Schmidem wohl Schmidtheim am funften Marschtag marschierte man nach Holstein und Neindorf wahrscheinlich Olzheim und Neuendorf Eifel Am sechsten Marschtag ging es nach Bronsfeldt und Lunebak wohl Bronsfeld und Lunebach wo am siebten Tag wieder eine Rast eingelegt wurde Am achten Tag marschierte man nach Jouken und Carlsosen wohl Jucken und Karlshausen am neunten nach Vianden hier mit einem weiteren Rasttag Am elften Tag ging es nach Etelbourg wahrscheinlich ist Ettelbruck gemeint und am zwolften Tag nach Luxemburg 2 3 Literatur BearbeitenCharles Sevin marquis de Quincy Histoire militaire du regne de Louis le Grand Roy de France 7 Bande Denis Mariette Jean Baptiste Delespine Jean Baptiste Coignard Paris 1726 Band 1 Gallica Google Books Band 2 Gallica Google Books Band 3 Google Books Volltext bei der Bayerischen Staatsbibliothek Band 4 Gallica Google Books Band 5 Gallica Google Books Band 6 Gallica Google Books Band 7 Gallica Google Books Neuausgabe Creative Media Partners LLC 2018 ISBN 978 0 274 81136 6 Nicolas Madget Francois Hugues Du Tems Histoire de Jean Churchill duc de Marlborough 3 Bande Imprimerie imperiale Paris 1808 Band 1 in Google Books Band 2 in Google Books Band 3 in Google Books Neuausgabe Band 1 Nabu Press 2011 ISBN 978 1 246 27390 8 Band 2 Wentworth Press 2018 ISBN 978 0 341 21428 1 Band 3 Nabu Press 2012 ISBN 978 1 274 42375 7 Lieutenant general Francois Eugene de Vault Memoires militaires relatifs a la guerre d Espagne sous Louis XIV Band 1 Imprimerie Royale Paris 1835 Volltext in der Google Buchsuche Band 2 Imprimerie Royale Paris 1836 Volltext in der Google Buchsuche James Carmichael Smyth Histoire abregee des guerres dont les Pays Bas et particulierement la Belgique ont ete le theatre F Oudart Liege 1843 Volltext im Internet Archive Volltext in der Google Buchsuche Neuausgabe Forgotten Books 2018 ISBN 978 1 391 64440 0 Louis Prosper Gachard Histoire de la Belgique au commencement du XVIIIe siecle Librairie europeenne C Muquardt Brussel 1880 Digitalisat auf Gallica Einzelnachweise Bearbeiten Madget Hugues Du Tems 1808 S 192 Guillaume de Lamberty Memoires pour servir a l histoire du XVIII siecle Pierre Mortier Amsterdam 1725 S 434 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Franzosische Bezeichnungen deutscher Ortsnamen sind immer kritisch zu betrachten insbesondere wenn sie aus ferner Vergangenheit stammen wie in diesem Fall Oftmals haben Stadte rein franzosische Namen Aix en chapelle Aachen oder aber man nimmt es mit der Schreibweise nicht so genau speziell wenn sich Probleme mit den Umlauten ergeben die es im Franzosischen nicht gibt und die manchmal angewendet werden und manchmal nicht weswegen es gelegentlich zu Missverstandnissen kommt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Belagerung von Bonn 1703 amp oldid 228471927