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Die Augsburger Allianz auch Augsburger Liga genannt war ein Defensivbundnis mehrerer europaischer Machte gegen die Ambitionen des franzosischen Konigs Ludwig XIV Sie wurde am 9 Juli 1686 geschlossen zwischen Kaiser Leopold I Konig Karl II von Spanien Konig Karl XI von Schweden Kurfurst Maximilian II Emanuel von Bayern und den Mitgliedern des frankischen und oberrheinischen Reichskreises in Form einer erweiterten Kreisassoziation Geschichte BearbeitenDie Augsburger Allianz war ursprunglich auf drei Jahre angelegt und sah die Einrichtung eines starken Bundesheers gegen die territorialen Anspruche des franzosischen Konigs Ludwig XIV auf linksrheinische Gebiete vor Der Sonnenkonig zum machtigsten Herrscher Europas geworden verfolgte seit 1679 eine mit dem Begriff politique des Reunions titulierte Expansion Reunionspolitik die auf eine Vereinigung von allen Territorien mit dem Mutterland abzielte die jemals zu den von Frankreich im Westfalischen und Nimweger Frieden erworbenen Gebieten gehorten also den Trois Eveches der Landgrafschaft Elsass und der Franche Comte Initiator der Augsburger Allianz war der Habsburger Kaiser Leopold I der wegen der Turkengefahr an der Ostgrenze des Heiligen Romischen Reiches gezwungen war einen Grossteil seiner militarischen Krafte dort einzusetzen Das Bundnis sollte einer weiteren franzosischen Expansion im Westen des Reiches einen Riegel vorschieben Die vertragsschliessenden Machte sicherten einander verbindlich zu fur die Einhaltung des Westfalischen Friedens des Friedens von Nimwegen und des am 15 August 1684 zwischen Frankreich sowie Kaiser und Reich geschlossenen Waffenstillstands von Regensburg zu sorgen In Regensburg war neben der Waffenruhe vereinbart worden dass die von Frankreich annektierten Reichsteile und stadte ihm vorerst 20 Jahre lang uberlassen bleiben sollten wenn Frankreich seine Reunionspolitik gegen das Reich bis dahin aussetzen wurde Das Reichsbundnis erganzte den zuvor zwischen Leopold I und dem brandenburgischen Grossen Kurfursten Friedrich Wilhelm geschlossenen gegenseitigen Beistandspakt vom 22 Marz 1686 1689 wurde die Augsburger Allianz durch den Beitritt von England und den Niederlanden in Personalunion von Wilhelm von Oranien Nassau reprasentiert zur Wiener Grossen Allianz erweitert Er hatte bereits als Statthalter der Niederlande negative Erfahrungen mit den Franzosen gemacht und sah sich als nunmehriger englischer Konig Wilhelm III auch in den Kolonien Nordamerikas mit franzosischer Rivalitat konfrontiert Die Notwendigkeit der Augsburger Allianz zeigte sich als Ludwig XIV ungeachtet einer Verzichtsklausel im Ehevertrag seiner Schwagerin Elisabeth Charlotte von Orleans nach dem Tode des kinderlosen Pfalzer Kurfursten Karl II Erbanspruche auf die Pfalz erhob Dies fuhrte 1688 zum Neunjahrigen Krieg auch Pfalzischer Erbfolgekrieg genannt Mit dem Frieden von Rijswijk wurde 1697 diese Auseinandersetzung beendet Literatur BearbeitenRichard Fester Die Augsburger Allianz von 1686 Rieger Munchen 1893 Digitalisat Gerhard Taddey Hrsg Lexikon der deutschen Geschichte Ereignisse Institutionen Personen Von den Anfangen bis zur Kapitulation 1945 3 uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 81303 3 Normdaten Sachbegriff GND 4143476 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Augsburger Allianz amp oldid 208032049