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Die Schlacht bei Lauffen am 13 Mai 1534 bei Lauffen am Neckar zwischen osterreichischen und hessischen Truppen beendete durch den Sieg der Hessen die osterreichische Statthalterschaft uber Wurttemberg und verhalf dem zuvor durch die Habsburger vertriebenen Herzog Ulrich von Wurttemberg durch hessische Unterstutzung wieder zur Macht uber sein Herzogtum Schlacht bei LauffenDatum 13 Mai 1534Ort nahe Lauffen am NeckarAusgang Hessischer SiegFolgen Wiedererlangung der Macht in Wurttemberg durch den von Landgraf Philipp von Hessen unterstutzten Herzog UlrichKonfliktparteienHabsburg protestantische Landgrafschaft HessenBefehlshaberStatthalter Pfalzgraf Philipp Dietrich Spat Landgraf Philipp I von HessenTruppenstarke10 500 25 000Verluste2 000 unbekannt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Der hessische Aufmarsch 1 2 Die osterreichischen Vorbereitungen 2 Schlacht 3 Auswirkungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenHerzog Ulrich von Wurttemberg war nach seinem Uberfall auf die Reichsstadt Reutlingen 1519 von den Truppen des Schwabischen Bundes aus Wurttemberg vertrieben worden und Wurttemberg wurde von Kaiser Karl V unter Statthalterschaft der katholischen Habsburger gestellt Im Exil wandte sich Herzog Ulrich bereits ab etwa 1523 der Reformation zu und 1527 fand er Zuflucht bei dem ebenfalls protestantischen Landgrafen Philipp I von Hessen in Kassel bzw Marburg Der hessische Aufmarsch Bearbeiten Am 23 April 1534 ritten Landgraf Philipp I und Herzog Ulrich mit der niederhessischen Ritterschaft aus Kassel ab um sich an die Spitze eines sich in Sudhessen versammelnden Heeres zu setzen das schliesslich etwa 20 000 Mann zu Fuss und rund 4000 Reiter zahlte Philipp selbst hatte den Oberbefehl Die Reiterei bestand aus 1500 hessischen Rittern und deren Gefolgsleuten befehligt von ihrem Marschall Hermann von der Malsburg und 2500 Soldreitern unter Jost von Steinberg Das Fussvolk bestand aus einem 5100 Mann starken Regiment niederlandischer 1 Landsknechte unter Hans von Bellersheim der auch oberster Zeugmeister war und zwei Regimentern oberlandischer Landsknechte mit zusammen 11 000 Mann die der vom Landgrafen angeworbene Soldnerfuhrer Graf Wilhelm von Furstenberg 2 in Strassburg angeworben hatte Heinrich von Fleckenstein befehligte das eine Regiment Claudius von Walhey 3 das andere 4 Hinzu kamen einige Fahnlein des Grafen Georg I von Wurttemberg zu Mompelgard dem Bruder Herzog Ulrichs vier des Sebastian Schertlin und funf unter dem Grafen Salis 4 Wilhelm von Furstenberg war als oberster Feldhauptmann Befehlshaber aller Fusstruppen 5 6 Hans Ludwig von Landenberg war Furstenbergs Leutnant Das Heer zog durch den Odenwald gegen den osterreichischen Statthalter in Wurttemberg Pfalzgraf Philipp von Pfalz Neuburg zu Felde Die osterreichischen Vorbereitungen Bearbeiten Pfalzgraf Philipp zog vor dem 10 Mai 1534 mit seinen Truppen von Knittlingen nach Lauffen und bezog im dortigen Wiesental und auf den Seugbergen Lager 49 4 N 9 9 O 49 068228880833 9 1496372222222 Er vermutete dass die in Neckarsulm befindlichen hessischen Truppen uber Heilbronn und Sontheim in seine Richtung vorrucken wurden und zog daher dem Feind in Richtung Heilbronn entgegen Die hessischen Truppen unterliessen jedoch den Vorstoss nach Suden setzten stattdessen uber den Neckar nach Westen und wandten sich dem Zabergau zu Pfalzgraf Philipp liess seine Truppen daher auch uber den Neckar setzen und traf die Hessen am 12 Mai 1534 zunachst bei Nordheim wo ein Gefecht entbrannte bei dem er durch einen Schuss in den rechten Fuss verwundet wurde Bei diesem Gefecht trafen 20 000 hessische Soldaten und 5000 Reiter auf die 10 000 osterreichischen Soldaten mit 500 Reitern Das Gefecht blieb unentschieden Oberbefehlshaber der osterreichischen Truppen wurde nach Pfalzgraf Philipps Verwundung Dietrich Spat ein Vertrauter der zu ihrem Ehemann Herzog Ulrich in Opposition stehenden Sabina von Bayern Spat liess zwar umgehend einige Verteidigungsschanzen zwischen Nordheim und Lauffen errichten konnte aber nicht verhindern dass sich die osterreichischen Truppen zuruckzogen Dieser Ruckzug scheint weniger aus taktischen Grunden erfolgt zu sein vielmehr sollen die osterreichischen Hauptleute Spat nicht als Befehlshaber anerkannt haben und nach dem Gefecht bei Nordheim nach Lauffen zuruckgekehrt sein wo sie sich am Wein gutlich taten und wohin ihnen ihre Truppen noch in der Nacht folgten Die Osterreicher lagerten im Forchenwaldchen 49 3 57 N 9 9 47 O 49 065909222778 9 1630911827778 im Neckartal unterhalb der Seugberge 49 4 N 9 9 O 49 068228880833 9 1496372222222 versaumten es aber diese wieder wie wenige Tage zuvor auch zu besetzen Die Hessen folgten ihnen noch in derselben Nacht und bezogen die vorteilhafte Stellung auf den Seugbergen oberhalb des osterreichischen Lagers Schlacht Bearbeiten nbsp Illustration aus Zimmermanns Die Geschichte Wurtembergs 1837 Die Schlacht bei Lauffen am 13 Mai 1534 begann mit dem Beschuss des osterreichischen Lagers durch die Geschutze der in taktisch vorteilhafter Lage befindlichen Hessen Die Osterreicher zogen sich daraufhin auf eine Anhohe in Richtung Kirchheim am Neckar zuruck und eroffneten das Feuer auf die ins Tal nachruckenden Hessen Die Hauptmacht der hessischen Soldaten schwenkte jedoch ebenfalls auf den Zabergrund und die Kirchheimer Hohe um und schnitt damit den Osterreichern den Ruckweg ab Die Osterreicher versuchten daraufhin sich in grosster Eile aus der sich anbahnenden Umklammerung zuruckzuziehen was den beiden vordersten Haufen noch gelang Der hinterste Haufen aus einigen Abteilungen alter Landsknechte Landvolk und Tross wurde durch die hessische Reiterei aufgerieben Die Osterreicher verloren ihr Lager und einen Grossteil ihrer Munition und hatten 2000 Tote zu beklagen Auswirkungen BearbeitenDie Schlacht bei Lauffen war entscheidend fur die Geschichte Wurttembergs weil sie das Ende der osterreichischen Statthalterschaft und die Restitution der vorherigen Herrschaftsverhaltnisse unter Herzog Ulrich einleitete Der Vertrag von Kaaden bestatigte am 29 Juni 1534 Ulrichs Besitz des Landes was weitergehend als Herstellung eines politischen Gleichgewichts innerhalb der deutschen Staaten aufgefasst wird Ulrich veranlasste nach seiner Ruckkehr die Einfuhrung der Reformation in Wurttemberg Literatur BearbeitenKarl Klunzinger Geschichte der Stadt Laufen am Neckar und der Orte Gemrigheim und Ilsfeld Stuttgart 1846 Reprint 1980 Dietrich Christoph von Rommel Geschichte von Hessen Dritten Theils Zweyte Abtheilung Vierter Band Kassel 1830 S 140 158Einzelnachweise Bearbeiten Niederlandische Landsknechte waren aus Norddeutschland angeworbene oberlandische aus Bayern Schwaben und Osterreich Johannes Volker Wagner Graf Wilhelm von Furstenberg 1491 1549 und die politisch geistigen Machte seiner Zeit Hiersemann Saarbrucken 1966 Auch Claude de Walhey Herr des Dorfs Walhey ostlich von Nancy a b Ludwig Friedrich Heyd Ulrich Herzog zu Wurttemberg Zweiter Band Fues Tubingen 1841 S 451 454 Die Schlacht von Lauffen 1534 Karl Pfaff Geschichte des Furstenhauses und Landes Wirtemberg Zweiter Theil Metzler Stuttgart 1839 S 712 71349 06 9 13 Koordinaten 49 3 36 N 9 7 48 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Lauffen amp oldid 238729069