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Hermann von der Malsburg 1557 war ein aus hessischem Uradel stammender Hofbeamter und Militar ab 1519 Marschall des Landgrafen Philipp I von Hessen Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 In landgraflichem Dienst 3 Besitz 4 Ehen und Nachkommen 5 Fussnoten 6 WeblinksHerkunft BearbeitenSeine Eltern waren Otto von der Malsburg 1504 der als Rat des hessischen Landgrafen Ludwig II und als landgraflicher Amtmann auf Schoneberg 1 und ab 1490 auch als kurkolnischer Amtmann auf der Kugelsburg und in Liebenau bezeugt ist 2 3 und dessen Ehefrau Beata Beatrix geb von Schachten In landgraflichem Dienst BearbeitenHermann von der Malsburg trat ebenfalls in landgraflichen Dienst und wurde Rat und enger Vertrauter des Landgrafen Philipp I Bereits ab 1519 ist er als Marschall des Landgrafen bekundet 4 Im Jahre 1521 begleitete er den erst 17 jahrigen Landgrafen auf dem Reichstag zu Worms 1522 23 kampfte er mit Philipp in dessen Furstenkoalition mit dem Trierer Erzbischof und Kurfursten Richard von Greiffenklau und dem Kurfursten Ludwig V von der Pfalz gegen den Anfuhrer des Pfalzischen Ritteraufstands Franz von Sickingen Sickingen hatte bereits im September 1518 eine uberfallartige und erfolgreiche Fehde gegen den unvorbereiteten Landgrafen Philipp durchgefuhrt wurde nun aber auf seiner Burg Nanstein belagert und am 7 Mai 1523 zur Kapitulation gezwungen und erlag noch am gleichen Tag einer bei der Beschiessung der Burg erlittenen schweren Verwundung 1525 kampfte Hermann von der Malsfeld mit dem Landgrafen im Bauernkrieg gegen die aufstandischen Bauern in Osthessen und Thuringen Fulda und die Schlacht am Frauenberg Hersfeld Schlacht bei Frankenhausen 1534 nahm Marschall von der Malsburg am Feldzug des Landgrafen nach Wurttemberg teil um Herzog Ulrich von Wurttemberg wieder zu seinem Thron zu verhelfen Der Herzog war 1519 von den Truppen des Schwabischen Bundes aus Wurttemberg vertrieben worden und hatte bei Landgraf Philipp Zuflucht gefunden wahrend Wurttemberg von Kaiser Karl V unter Statthalterschaft der Habsburger gestellt wurde Am 23 April 1534 ritten Landgraf Philipp I und Herzog Ulrich mit der niederhessischen Ritterschaft aus Kassel ab um sich an die Spitze eines sich in Sudhessen versammelnden Heeres zu setzen das schliesslich rund 4000 Reiter und etwa 20 000 Mann zu Fuss zahlte Die Reiterei bestand aus 1500 hessischen Rittern und deren Gefolgsleuten befehligt von ihrem Marschall Hermann von der Malsburg und 2500 Soldreitern unter Jost von Steinberg Das Fussvolk bestand aus einem 5100 Mann starken Regiment niederlandischer 5 Landsknechte unter Hans von Bellersheim zwei Regimentern oberlandischer Landsknechte mit zusammen 11 000 Mann unter dem Soldnerfuhrer Graf Wilhelm von Furstenberg 6 sowie einige Fahnlein des Grafen Georg I von Wurttemberg zu Mompelgard dem Bruder Herzog Ulrichs vier des Sebastian Schertlin und funf unter dem Grafen Salis 7 Das Heer zog durch den Odenwald gegen den osterreichischen Statthalter in Wurttemberg Pfalzgraf Philipp von Pfalz Neuburg zu Felde Am 13 Mai 1534 kam es zur Schlacht bei Lauffen die in einem totalen Sieg der Hessen endete Die Osterreicher verloren ihr Lager einen Grossteil ihrer Munition und 2000 Tote Der Ausgang der Schlacht und der daraufhin am 29 Juni 1534 geschlossene Vertrag von Kaaden sicherten die Ruckkehr Ulrichs in sein Land in dem er daraufhin die Reformation einfuhrte 1535 zog Hermann von der Malsburg noch einmal im Auftrage seines Landgrafen ins Feld als Philipp ihn mit einem Kontingent hessischer Truppen zur Unterstutzung des Bischofs Franz von Waldeck nach Munster entsandte um die Stadt von den Taufern zuruckzuerobern 8 Die Stadt wurde belagert und am 25 Juni 1535 eingenommen Nach 1538 wird Hermann von der Malsburg als der alte Marschall bezeichnet 9 was wohl bedeutet dass um diese Zeit ein jungerer Nachfolger dieses Amt angetreten hatte Malsburg wird bereits seit mindestens 1534 auch als Hofmarschall erwahnt 1542 ist er angelegentlich des in diesem Jahr ausgefertigten spater invalidierten Testaments des Landgrafen Philipp als einer der vorgesehenen Vormunder von dessen Sohnen erwahnt 10 Besitz BearbeitenHermann von der Malsburg gelang eine betrachtliche Vermehrung des Familienbesitzes Im Jahre 1515 kaufte er das Gut Elmarshausen mit der Feldmark des wust gefallenen Weilers Witmarsen von seinem Schwiegervater Eberhard von Gudenberg Als dieser 1534 starb und sein Geschlecht damit im Mannesstamm erlosch erhielt Malsburg von Landgraf Philipp I als Erbe der gudenbergischen Lehnsguter Elmarshausen zu Lehen Eine nach der Schlacht bei Lauffen von Herzog Ulrich erhaltenen Dotation nutzte er zumindest teilweise dazu die alte Wasserburg Elmarshausen vermutlich durch Jorg Unkair zu einem Schloss im Stil der Weserrenaissance ausbauen zu lassen 11 Mit der Stadt Wolfhagen lag Malsburg schon bald darauf von 1537 bis 1554 in schwerem Streit um das 71 Casseler Acker knapp 17 Hektar grosse Waldgehege Lindengrund zwischen der Wolfhager Landwehr und der Erpe der bis vor das Hofgericht in Marburg getragen wurde Erst 1554 wurde schliesslich ein Vergleich zustande gebracht der den Wolfhagern ihr Besitz und Nutzungsrecht in vollem Umfang bestatigte 12 Der Streit flammte erneut auf als Hermanns Sohne Eckbrecht und Hermann den Lindengrund erneut einhegen liessen als sei es ihr Eigentum und erst im Marz 1587 wurde er durch erneute Malsburger Anerkennung des Vergleichs von 1554 beendet 13 Bereits am 21 April 1534 zwei Tage vor dem Abmarsch nach Wurttemberg erhielt Malsdorf das Dorf Brundersen nebst Gericht und Kirchenpatronat vom Landgrafen zu Lehen 14 Ebenso erhielt er vom Landgrafen im gleichen Jahr die 1483 erbaute Kasseler Neue Dekanei das reprasentative Wohnhaus des von den zwolf Kapitularen des St Martinsstifts gewahlten Siftsdekans zu Erblehen nachdem der letzte katholische Dekan Konrad Pflugk 1537 dort gestorben war nahm er das Haus in Besitz und bis 1756 als Landgraf Wilhelm VIII es kaufte blieb es in seiner Familie 15 Ebenfalls 1534 nach dem Tod seines Schwiegervaters kam dessen Halfte des wust gefallenen Dorfs Odinghausen an ihn Er siedelte zunachst im Jahre 1545 sechs Bauern dort an kaufte dann 1550 die Halfte der Wolff von Gudenberg hinzu fand die Bauern wieder ab und liess an der Stelle des einstigen Weilers einen herrschaftlichen Gutshof errichten 16 1541 belehnte Landgraf Philipp Hermann von der Malsburg auch mit Breuna und dem dortigen Kirchenpatronat Laut dem nach seinem Tode angefertigten Lehnsbuch besass er betrachtliche Lehen u a vom Landgrafen von Hessen dem Erzbischof von Mainz den Grafen von Waldeck und dem Herzog von Braunschweig Im Einzelnen sind dort neben den bereits genannten Orten u a erwahnt ein Burglehen zu Wolfhagen in der dortigen Freiheit quarta feria ein Haus zu Immenhausen in der Vorburg das Gericht und Gebiete zu Ober und Niederelsungen halb sowie Holzlieferungen aus dem Gasterfelder Holz und der gesamte oder halbe Zehnt aus mehreren Orten Ehen und Nachkommen BearbeitenHermann von der Malsburg war in erster Ehe mit einer der beiden Tochter des Eberhard Ebert von Gudenberg 1534 und dessen Gemahlin Anna von Lowenstein 1516 Tochter des hessischen Hofmeisters Johann von Lowenstein 1475 1523 und dessen Frau Anna von Dornberg 1473 verheiratet Als Eberhard von Gudenberg 1534 starb und sein Geschlecht damit im Mannesstamm erlosch kamen sein Allodial und Lehnsbesitz zu gleichen Teilen oder auch in Ganerbschaft uber seine Tochter an deren Ehegatten Hermann von der Malsburg und einen Wolff von Gudenberg zu Itter 17 Anna von Lowenstein starb offensichtlich schon fruh und 1524 heiratete Hermann in zweiter Ehe Katharina von Viermund 18 Dezember 1508 1597 bestattet in Breuna Tochter des Philipp I von Viermund zu Nordenbeck und Bladenhorst 9 November 1528 bestattet im Observantenkloster in Korbach und dessen erster Gemahlin Beata von Dungelen 1514 Weniger Klarheit besteht hinsichtlich Hermanns Nachkommenschaft Ein Sohn Christoph wird als Erbe und Vollender des Schlosses Elmarshausen genannt Ein weiterer Sohn war Erich der im Jahre 1552 zusammen mit seinem Vater eine Stiftung fur Arme aus Breuna Ober und Niederelsungen grundete 18 Ob dieser mit dem an anderer Stelle mit einem Bruder namens Hermann erwahnten Eckbrecht der als Statthalter des Landgrafen Wilhelm IV von Hessen Kassel diente identisch ist ist unbekannt Fussnoten Bearbeiten Georg Landau Die hessischen Ritterburgen und ihre Besitzer Band 4 Bohne Kassel 1839 S 229 von der Malsburg In Marcelli Janecki Deutsche Adelsgenossenschaft Hrsg Jahrbuch des Deutschen Adels Zweiter Band W T Bruer s Verlag Berlin 1898 S 499 500 dlib rsl ru Digitale Westfalische Urkunden Datenbank Regest vom 2 September 1490 Hermann von der Malsburg MRFH 2906 im Marburger Repertorium zur Ubersetzungsliteratur im deutschen Fruhhumanismus Niederlandische Landsknechte waren aus Norddeutschland angeworbene oberlandische aus Bayern Schwaben und Osterreich Johannes Volker Wagner Graf Wilhelm von Furstenberg 1491 1549 und die politisch geistigen Machte seiner Zeit Hiersemann Saarbrucken 1966 Ludwig Friedrich Heyd Ulrich Herzog zu Wurttemberg Zweiter Band Fues Tubingen 1841 S 451 454 Johann Andreas Hofmann Abhandelung von dem vormaligen und heutigen Kriegesstaate Meyer Lemgo 1769 S 346 347 Hermann von der Malsburg MRFH 2906 im Marburger Repertorium zur Ubersetzungsliteratur im deutschen Fruhhumanismus Friedrich Kuch Hrsg Politisches Archiv des Landgrafen Philipp des Grossmutigen von Hessen Erster Band Hirzel Leipzig 1904 S 7 Sein Sohn Christoph 1580 fuhrte den Schlossbau bis 1563 zu Ende Pikant ist dabei dass ein enger Verwandter des Marschalls Georg von der Malsburg Amtmann von Wolfhagen und einer der Schiedsleute war Karl Lyncker Geschichte der Stadt Wolfhagen In Zeitschrift des Vereins fur Hessische Geschichte und Landeskunde Sechstes Supplement Bohne Kassel 1855 S 53 54 Die von der Malsburg tauschten den Ort 1787 gegen landgrafliche Anteile an Oberelsungen und Niederlistingen behielten jedoch das Patronat Wilhelm Bach Kirchenstatistik der evangelischen Kirche im Kurfurstenthum Hessen Kassel 1835 S 238 Ernst Christopher Metz Residenzstadt Cassel Friedrich Lometsch Verlag Kassel 1980 Odinghausen Landkreis Kassel Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Christoph von Rommel Geschichte von Hessen Vierten Theiles Erste Abtheilung Funfter Band Kassel 1835 S 450 Wilhelm Bach Kirchenstatistik der evangelischen Kirche im Kurfurstenthum Hessen Kassel 1835 S 250 Weblinks BearbeitenHermann von der Malsburg MRFH 2906 im Marburger Repertorium zur Ubersetzungsliteratur im deutschen Fruhhumanismus Elmarshausen Landkreis Kassel Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Wasserschloss Elmarshausen auf eco pfade de PDF 420 04 kB Normdaten Person GND 114171843X lobid OGND AKS VIAF 15150868082022071618 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Malsburg Hermann von derKURZBESCHREIBUNG landgraflich hessischer Rat und MarschallGEBURTSDATUM 15 JahrhundertSTERBEDATUM 1557 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann von der Malsburg amp oldid 229523906