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Dieser Artikel behandelt das hessische Uradelsgeschlecht Bellersheim Wegen der Riedesel zu Bellersheim genannten Linie des ebenfalls zum hessischen Uradel gehorenden Adelsgeschlechts Riedesel siehe unter Riedesel Bellersheim auch Bellersheim genannt Sturzelsheim ist der Name eines alten hessischen Adelsgeschlechts Die Familie deren Zweige zum Teil bis heute bestehen gehort ursprunglich zum Uradel der Wetterau Wappen derer von Bellersheim Schwarzer Stamm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Ausbreitung und Personlichkeiten 1 3 Standeserhebungen 2 Wappen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten nbsp Grabplatte des Conrad von Bellersheim 1500 im Kloster WechselburgNach alterer Literatur sollen Angehorige der Familie schon im 11 Jahrhundert an Turnieren teilgenommen haben und wahrend dieser Zeit auch in einigen Lehnsbriefen erscheinen Das Familienarchiv der Bellersheim ist im Dreissigjahrigen Krieg verloren gegangen Der Genealoge Johann Maximilian von Humbracht fangt die fortlaufende Stammreihe mit Janinus von Bellersheim an der um 1080 lebte Seine Nachkommenschaft soll in 22 Linien gebluht haben die sich nur durch Beinamen und kleine Abweichungen des Wappens unterschieden haben 1 Eine Linie nannte sich von Fechenbach fuhrte aber auch Gurtel und Einhorn im Wappen 2 Nach dem Genealogischen Handbuch des Adels wird das Geschlecht als de Beldersheim im Jahre 1220 erstmals urkundlich erwahnt 3 4 Die ununterbrochene Stammreihe beginnt demnach mit dem Ritter Johanne s de Beldersheim der am 26 Februar 1294 zusammen mit Crapthone Friderico und Dylemanno de Beldersheim urkundlich genannt wird 5 4 Konrad von Beldersheim war 1431 Komtur des Deutschen Ordens in Elbing 6 Namensgebender Stammsitz der Familie ist wahrscheinlich die Ortschaft Bellersheim heute ein Stadtteil von Hungen im Landkreis Giessen in Hessen 7 Das Dorf wird bereits im Jahre 769 als Baldratesheim erstmals urkundlich erwahnt Eine Burg ist in Bellersheim seit dem 12 Jahrhundert nachgewiesen Es hatten zunachst mehrere adelige Familien dort ihren Sitz Spater errichteten die Ritter von Bellersheim insgesamt drei Burgen die Bellersheimer Burgen von denen zwei die Ober und die Mittelburg Wasserburgen waren 8 Ausbreitung und Personlichkeiten Bearbeiten Die Bellersheim waren zunachst Burgmannen der Herren von Munzenberg und wurden spater Lehnsleute der Herren und Grafen von Hanau und anderer Dynasten 7 Der Stammvater Johann von Bellersheim heiratete Gotzela von Duttelsheim Ihre Nachkommen besassen mehrere Burgen in der Wetterau unter anderem auch die Burg Sturzelsheim und waren mit den altesten mittelrheinischen Adelsgeschlechtern versippt 1 Die Familie stellte ausserdem mehrere Burgmannen innerhalb der Burggrafschaft Friedberg Benigne von Bellersheim war 1418 Abtissin im Benediktinerinnenkloster Patershausen bei Heusenstamm Werner von Bellersheim 1413 wurde 1407 Prior auf dem Mainzer St Jakobsberg Johann Wilhelm von Bellersheim starb 1604 als Ordenskomtur der Johanniter zu Frankfurt am Main und Wilhelm von Bellersheim starb 1627 als landgraflich Hessen Kasseler Prasident zu Marburg Um dieselbe Zeit lebte Heinrich Eckard von Bellersheim der die zwei Sohne Johann Ernst und Johann Daniel hinterliess Johann Daniel von Bellersheim wurde kurmainzischer Hauptmann Beide konnten den Mannesstamm fortsetzen in die neuere Zeit gelangte aber nur die von Johann Ernst von Bellersheim begrundete Linie 1 Nachkommen der von ihm begrundeten Linie waren in Oberhessen zu Muschenheim Bellersheim Birklar und Munzenberg besitzlich Im Herzogtum Nassau war die Familie mit Gefallen und Grundbesitz in Reichelsheim begutert 1 Wahrend des 18 Jahrhunderts gehorten die Herren von Bellersheim zur Reichsritterschaft im Rheinischen Ritterkreis 9 und seit 1801 auch zur altadeligen Ganerbschaft Alten Limpurg in Frankfurt am Main 4 Philipp Heinrich von Bellersheim 1685 1747 ein Enkel von Johann Ernst wurde Solms Braunfelser Oberstleutnant und Oberforstmeister Er heiratete 1707 Luise Augustine von Schwalbach 1747 Aus der Ehe ging der Sohn Christoph Christian von Bellersheim 1720 hervor der 1802 als Major in hollandischen Diensten verstarb Aus seiner 1753 geschlossenen Ehe mit Auguste Dorothea Elenore von Hofen 1804 ging Sohn Carl Friedrich hervor 1776 1826 Von dessen Nachkommen aus der 1800 geschlossenen Ehe mit Sophia Auguste Freiin von Glauburg 1843 wurde Maximilian von Bellersheim 1813 Doktor der Rechte k k Konsul und furstlich thurn und taxischer Postmeister zu Lubeck Er heiratete 1847 Rosalie von Fabrice Sein alterer Bruder Friedrich von Bellersheim 1805 wurde grossherzoglich hessischer Kammerherr und Hauptmann Er heiratete 1839 Luise von Furstenrecht 1806 1841 wurden die Zwillinge Friedrich und Maximilian geboren 1 Standeserhebungen Bearbeiten Die Zwillingsbruder Friedrich und Maximilian von Bellersheim genannt Sturzelsheim erhielten am 5 Februar 1910 zu Darmstadt eine grossherzoglich hessische Berechtigung zur Fuhrung des Freiherrentitels 4 Wappen BearbeitenBlasonierung des Stammwappens In Schwarz mit flach hangendem Bogen ein silberner Steigbugelgurt Gurtel mit goldener Schnalle im rechten aufgezogenem gesturztem goldenem Steigbugel im linken Obereck und links herabhangender goldgefasster Gurtelspitze bestreut mit sieben schragrechten goldenen Schindeln eine im Schildhaupt die anderen 2 1 2 1 auch 3 3 gestellt Auf dem Helm mit silbern schwarzen Decken ein daraus wachsender goldgehornter und rotgezungter silberner Einhornrumpf 4 10 11 Das Wappen wurde auch mit ahnlichem u formigem Gurtel Gurt lateinisch balteus cingulum im roten Schild 12 gefuhrt bestreut mit goldenen Kreuzchen auch symmetrisch zwei oberhalb funf unterhalb 12 auf dem Helm ein rotes 12 13 oder silbernes 7 Einhorn mit roter 12 oder goldener 7 Mahne und goldenem 12 oder rot silbern geteiltem 7 Horn nbsp Wappen derer von Bellersheim Roter Stamm Kreuzchen symmetrisch entlang des Schildfussrandes nbsp Wappen derer von Bellersheim Roter Stamm nbsp Gewendetes Bellersheim Wappen als Ahnenwappen am Epitaph von Christoffel Eitel von Schutzbar und Frau aus der Evangelischen Kirche in Treis an der LumdaLiteratur BearbeitenOtto Hupp Munchener Kalender 1934 Verlagsanstalt Munchen Regensburg 1934 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 1 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1859 S 289 290 Digitalisat Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band I Band 53 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1972 ISSN 0435 2408 S 295 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser 1894 Vierundvierzigster Jahrgang S 23fWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Bellersheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Bellersheim in Band 5 des Johann Siebmacherschen Wappenbuchs in 5 Banden 1701 Bellersheim In Heinrich August Pierer Julius Lobe Hrsg Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 4 Auflage Band 02 Altenburg 1857 S 542 zeno org Bernhard Peter Grabtafel des Philipp Eckhart Schutz von Holzhausen 1593 kurpfalzischer Amtmann zu Otzberg um Umstadt in der Oppenheimer Katharinenkirche Bernhard Peter Epitaph des Johann Friedrich von Wolfskehl zu Vetzberg ca 1569 1609 zuletzt kurmainzischer Forstmeister in Lorch am Rhein in der Pfarrkirche St Peter in BacharachEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 1 S 289 290 Steen Clemmensen Stuttgarter Wappenbuch Farum Danemark 2010 S 42 Digitalisat PDF 912 kB Original im Furstlich solmsschen Archiv in Lich bzw Ludwig Baur Urkundenbuch des Klosters Arendsburg in der Wetterau Nr 9 S 6 a b c d e Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band I Band 53 der Gesamtreihe S 295 Original im Staatsarchiv Darmstadt bzw Ludwig Baur Hessische Urkunden Band 5 Nr 159 S 139 Joachim Stephan Die Handfesten des Elbinger Komtureibuches In Jahrbuch fur die Geschichte Mittel und Ostdeutschlands Band 54 Saur Munchen 2008 S 110 a b c d e Otto Hupp Munchener Kalender 1934 S 31 www hungen de Memento des Originals vom 22 Marz 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hungen de Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 S 56 Siebmacher 1605 Nachfolgewerk Hessische Hessische Ritterschaft Tafel 137 Digitalisat Das Wappen ist moglicherweise ein redendes Wappen da lateinisch balteus Gurtel bedeutet woraus im Angelsachsischen und Englischen belt im Danischen baelte und Schwedischen baelt wurde und die von Bellersheim im 13 Jahrhundert als Beldersheim urkundeten Vgl Heinrich Meidinger Vergleichendes etymologisches Worterbuch der gothisch teutonischen Mundarten Frankfurt a M 1836 S 199 Digitalisat a b c d e Siebmacher von 1605 Reynlendische Rheinlandische Ritterschaft Tafel 126 Hessisches Wappenbuch ca 1625 mit Kupferstichen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bellersheim Adelsgeschlecht amp oldid 236829160