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Carl Friedrich Feuerlein 6 Marz 1730 in Mompelgard 15 Marz 1808 in Stuttgart war ein Regierungsrat des Herzogtums Wurttemberg Der Regierungsrat C F Feuerlein im spateren 18 Jahrhundert auf einem Gemalde von Hetsch Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Werdegang 2 1 Wurttembergischer Geheimer Kabinettsekretar 2 2 Dienstreisen 2 3 Regierungsrat 2 4 Ordensregistrator 3 Familiare Vernetzung in Wurttemberg 4 Renommiertes Haus in der Stuttgarter Friedrichstrasse 5 Feuerleinstein in Bad Liebenzell 6 Werke 7 Literatur 8 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenCarl Friedrich Feuerlein stammte aus der frankischen Theologen und Gelehrtenfamilie Feuerlein Sein Vater Willibald Feuerlein 15 Dezember 1686 1 19 August 1777 war herzoglich wurttembergischer Regierungsrat in Mompelgard und Stuttgart und verheiratet mit Rosine Dorothea Eufrosina Georgii 25 Oktober 1701 11 November 1788 der Tochter des Hofrats und Vogts Jacob Simon Georgii in Ansbach Aus der Ehe von Carl Friedrich Feuerleins Eltern gingen noch eine altere Schwester Eberhardine Friederica Magdalene Juliane 25 November 1726 in Mompelgard und ein jungerer Bruder Johann Christian Leopold Feuerlein 1 Mai 1732 in Mompelgard hervor sowie eine weitere Schwester Johanna Justine Christiana deren Geburtstag nicht uberliefert ist 2 Werdegang BearbeitenCarl Friedrich Feuerlein begann seine Tatigkeit 1755 als Kanzleiadvokat unter dem Geheimen Rat Johann Eberhard Georgii 1694 1772 3 in Stuttgart und machte eine steile Karriere als Regierungsbeamter im Dienst des Herzogs Carl Eugen von Wurttemberg 4 Als wurttembergischer Staatsdiener hatte er zunachst am 22 Januar 1754 die Konkordienformel unterzeichnet 5 Im Siebenjahrigen Krieg erfolgte 1759 die Ernennung zum Auditor beim wurttembergischen Infanterie Regiment Prinz Louis 6 Herzog Carl Eugen berief ihn 1763 von Paris aus zum Sekretariat der franzosischen Expeditionen 6 Er wurde Sekretar des Prasidenten des Geheimen Rats und Staatsministers Friedrich Samuel von Montmartin Nach der Entlassung Montmartins war Feuerlein seit 23 Juni 1766 Mitglied des geheimen immediaten Sekretariats 7 und ab Juli 1766 auch Geheimratsregistrator 8 1774 wurde er Mitglied der neu gegrundeten Freimaurerloge Zu den 3 Cedern 9 in Stuttgart 10 Wurttembergischer Geheimer Kabinettsekretar Bearbeiten Als langjahriger Geheimer Kabinettssekretar vom 5 Oktober 1766 bis 1 November 1793 besass Carl Friedrich Feuerlein drei Jahrzehnte grossen Einfluss auf die wurttembergische Regierungspolitik 11 Das Geheime Kabinett bzw auch als die Geheime Kabinettskanzlei bezeichnet war eine vergleichsweise junge Einrichtung des Herzogtums Wurttemberg welches 1717 eingerichtet worden war und nach dem Tod Herzog Carl Eugens per Dekret vom 1 November 1793 aufgelost wurde Nach der Entlassung des Staatsministers Friedrich Samuel von Montmartin im Jahre 1766 regierte der Herzog mit Hilfe der nun an oberster Stelle stehenden Geheimen Kabinettskanzlei Diese bestand aus funf Sekretaren deren Stellung zu jener Zeit praktisch der eines heutigen Ministers entsprach Die Geheime Kabinettskanzlei setzte sich 1768 aus folgenden funf Sekretaren zusammen Carl Friedrich Feuerlein dessen Bruder Johann Christian Leopold Feuerlein der lediglich von 1764 bis 1770 dazu gehorte Philipp Friedrich Schmidlin Rudolph Heinrich Stockmaier und Johann Gottfried Grimm 12 Dienstreisen Bearbeiten Als herzoglich wurttembergischer Geheimer Kabinettssekretar beteiligte sich Feuerlein an mehreren gross angelegten Reisen des Hofstaats Bei der Reise vom Dezember 1766 bis Juli 1767 nach Italien wurden rund 231 000 Gulden ausgegeben Vom 29 Juli bis 2 August 1768 war Feuerlein mit 425 Personen zum Schloss Grafeneck gereist der Sommerresidenz des Herzogs Bei der Reise nach Bad Teinach vom 7 Juli bis 2 August 1770 kamen 1200 Pferde zum Einsatz 13 Im April 1784 reiste Carl Friedrich Feuerlein mit Herzog Carl Eugen anlasslich dessen bevorstehender Hochzeit mit Franziska von Hohenheim nach Mompelgard Carl Eugen liess sich dort von seinem Bruder Friedrich Eugen und dessen Frau Friederike Dorothea beraten Carl Friedrich Feuerlein arbeitete in dieser Zeit den Ehevertrag aus 14 Regierungsrat Bearbeiten Mit der 1777 erfolgten Ernennung Friedrich Emich Johann von Uexkull Gyllenbands zum neuen wurttembergischen Staatsminister trat die exponierte Bedeutung der Geheimen Kabinettskanzlei wieder etwas in den Hintergrund Mit dem Tod von Philipp Friedrich Schmidlin wurde Carl Friedrich Feuerlein per Dekret des Herzogs Carl Eugen unterzeichnet in Hohenheim am 15 April 1786 zu Schmidlins Nachfolger als Senior der Geheimen Kabinettskanzlei sowie Registrator beim Herzoglichen Grossen Orden Am 8 Juli 1788 erfolgte Feuerleins Berufung als Gelehrter in den wurttembergischen Oberrat womit seit 1711 der Titel Regierungsrat verbunden war 15 16 Nach der im November 1793 erfolgten Aufhebung der Geheimen Kabinettskanzlei durch Herzog Ludwig Eugen blieb Carl Friedrich Feuerlein das Amt des Regierungsrats im Oberrat sowie die Position als Ordensregistrator im Wesentlichen unter Beibehaltung seiner bisherigen Bezuge 6 Ordensregistrator Bearbeiten Als kurfurstlich wurttembergischer Regierungsrat und Registrator der grossen Ordenskanzlei verfasste Carl Friedrich Feuerlein 1803 eine Liste der Mitglieder des 1702 gegrundeten Ritterordens von der Jagd dem Vorlaufer des Ordens der Wurttembergischen Krone 17 Familiare Vernetzung in Wurttemberg BearbeitenCarl Friedrich Feuerlein heiratete am 26 August 1766 in Stuttgart Berg Auguste Fischer 1747 1823 welche offiziell die Tochter des herzoglich wurttembergischen Kuchenmeisters Friedrich Johann Ernst Fischer 1695 1753 war Dessen Frau war des Herzogs Geliebte Magdalene Barbara Fischer geb Castenbauer 1718 1786 Tochter des Musikers Sigmund Castenbauer 1677 1736 18 bei der Wurttembergischen Hofkapelle 19 Auguste Feuerleins Bruder Reinhard Fischer gilt als illegitimer Sohn des Herzogs Carl Eugen 20 Es liegt nahe dass dies auch fur dessen Schwester Auguste zutrifft Der Herzog zeigte auch spater zu den zwolf Kindern des Ehepaars Carl und Auguste Feuerlein seine Verbundenheit indem er diese vermutlichen Enkelkinder immer wieder zu sich ins Schloss Hohenheim einlud 21 Der alteste Sohn Carl Feuerlein 1770 1808 war Kaufmann und Grunder der gleichnamigen Firma in Stuttgart die mit dem blauen Farbstoff Indigo handelte Nach Carls fruhem Tod ubernahm dessen Schwager Leopold Conradi das Geschaft Die grosse Zahl an Kindern des Ehepaars Feuerlein insbesondere acht Tochter fuhrte zu einer engen Vernetzung mit vielen renommierten Familien der wurttembergischen Ehrbarkeit Fur die wurttembergische Geschichte von Bedeutung waren neben den Zwillingssohnen Gustav und Willibald Feuerlein auch die Schwiegersohne Christian Gottfried Elben Ferdinand von Pistorius und Leopold Conradi sowie Ludwig Uhland der Ehemann von Enkeltochter Emilie Vischer 1799 1881 Siehe auch Die Familie des Regierungsrats Carl Friedrich FeuerleinRenommiertes Haus in der Stuttgarter Friedrichstrasse BearbeitenDas Haus des Regierungsrats in der Stuttgarter Seegasse heute Friedrichstrasse 46 22 war von seinem Schwager dem herzoglichen Baumeister Reinhard Fischer errichtet worden Es war ein gesellschaftlicher Mittelpunkt der Haupt und Residenzstadt Stuttgart und ging nach dem Tod des Regierungsrats 1808 an die Familie seines Schwiegersohnes Ferdinand von Pistorius uber Feuerlein hatte in seinem Haus mit Pistorius 1805 den Lokalwohltatigkeitsverein gegrundet Dabei handelte es sich um eine vom Staat gebilligte Privatgesellschaft freiwilliger Armenfreunde Von 1805 bis zu seinem Tod 1808 war Feuerlein der erste Prasident dieses Wohltatigkeitsvereins Der Verein verteilte 1806 zum ersten Mal Grundnahrungsmittel wie Mehl Brot Reis Gerste und Zwetschgen und zudem Brennholz an die Armen und Bedurftigen in Stuttgart Am Leonhardsplatz wurde eine Speiseanstalt eroffnet und 1807 eine Beschaftigungsanstalt fur Kinder gegrundet Nach Feuerleins Tod leitete Ferdinand von Pistorius als langjahriger Prasident den Wohltatigkeitsverein weiter und setzte die Tradition des Hauses seines Schwiegervaters in der Friedrichstrasse 46 fort Seine zweite Frau Eleonore Pistorius geb Feuerlein machte das Haus zu einer Pflegestatte von Kunst und Bildung in Stuttgart 23 Carl Friedrich Feuerlein wurde 1808 auf dem Hoppenlaufriedhof beerdigt Feuerleinstein in Bad Liebenzell Bearbeiten nbsp Der Feuerleinstein im Kurpark von Bad LiebenzellEin bleibendes Denkmal liess sich der Regierungsrat Carl Friedrich Feuerlein in Bad Liebenzell errichten Seine alteste Tochter Auguste 1768 1805 hatte 1785 den dortigen Oberamtmann Ernst Heller 1758 1818 geheiratet der 1796 Liebenzell durch Mut und Geschick vor ubermassiger Plunderung bewahrte als ein grosseres franzosisches Truppenkontingent wahrend des Ersten Koalitionskriegs unter General Laroche Richtung Stuttgart durchzog Feuerlein kam gerne immer wieder zur Erholung nach Liebenzell und zur Familie seiner Tochter und seines Schwiegersohnes Heller Im Jahre 1800 liess Feuerlein einen grossen Sandsteinblock auf der Strasse in Richtung Hirsau enthullen etwa 100 m vom Aufgang der Beinberger Strasse entfernt Den Stein hatte er mit einer auf den 6 Marz 1800 datierten Inschrift versehen lassen die er als Vermachtnis seiner Impressionen als Wanderer durch die schonen Walder von Liebenzell an seine zahlreichen Kinder und Enkel verstanden wissen wollte 24 1989 wurde der 1980 von Albert Kubler 25 renovierte Stein gut erreichbar im Bad Liebenzeller Kurpark neu aufgestellt 26 nachdem er 1974 zunachst hoch in den Wald an dem dort vorbeifuhrenden Feuerleinweg an der Beinberger Steige versetzt worden war 27 Werke BearbeitenChronologisches Verzeichnis der Mitgenossen des kurfurstlich wurttembergischen grossen Ritter Ordens von seiner Entstehung an bis auf das Jahr 1803 Hauptstaatsarchiv Stuttgart A 23 Bu 4 Verzeichnis samtlicher Ritter des grossen Ordens des goldenen Adlers bis 1806 Hauptstaatsarchiv Stuttgart E 16a Bu 18aLiteratur BearbeitenEberhard Emil von Georgii Georgenau Furstlich wurttembergisch Dienerbuch vom IX bis zum XIX Jahrhundert Verlag von C F Simon Stuttgart 1877 Digitalisat Ausfuhrliches Verzeichnis des wurttembergischen Hofstaats und Beamtenwesens angelegt 1608 fortgefuhrt bis Anfang des 19 Jahrhunderts Eugen Dolmetsch 1859 1944 Aus Stuttgarts vergangenen Tagen Selbsterlebtes und Nacherzahltes Verlag J F Steinkopf Stuttgart 1931 Bernhard Koerner Hrsg Genealogisches Handbuch burgerlicher Familien Band 110 Stuttgarter Geschlechterbuch 1 und Schwabisches Geschlechterbuch 7 C A Starke Verlag Gorlitz 1940 Walther Pfeilsticker Neues Wurttembergisches Dienerbuch Band 1 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1957Einzelnachweise Bearbeiten Ev luth Kirchenbuch Dornhausen Taufen 1686 http www archion de p c20cb872e2 Ahnenliste Gerhart Nebinger Stuttgart 2001 S 111 Nr 244 Theodor Schimpf Willibald Feuerlein der Altere In Familienverband Feuerlein Mitteilungen 7 Jahrgang Januar 1941 Heft 1 S 11 Hans Ulrich Freiherr von Ruepprecht Die Georgii Verwandten der Feuerlein In Familienverband Feuerlein Mitteilungen 38 Jahrgang Marz 1981 S 8 Eberhard Emil von Georgii Georgenau Furstlich wurttembergisch Dienerbuch Stuttgart 1877 S 95 W Pfeilsticker Neues Wurttembergisches Dienerbuch Band 1 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1957 1347 a b c Ferdinand Goes Nachlese zu den Forschungen uber Carl Friedrich Feuerlein In Familienverband Feuerlein Mitteilungen 4 Jahrgang Mai 1938 Heft 3 S 49 f W Pfeilsticker Neues Wurttembergisches Dienerbuch Band 1 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1957 1166 W Pfeilsticker Neues Wurttembergisches Dienerbuch Band 1 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1957 1176 Loge zu den 3 Cedern Konrad Stetter Geschichte der Freimaurerei in Wurttemberg Hrsg Aug Wolfstieg I Reihe I Band Verlag Alfred Unger Berlin 1919 S 88 106 W Pfeilsticker Neues Wurttembergisches Dienerbuch Band 1 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1957 1164 Carl Eduard Vehse Geschichte der deutschen Hofe seit der Reformation Band 25 Vierte Abteilung Geschichte der Hofe der Hauser Baiern Wurttemberg Baden und Hessen Dritter Teil Verlag Hoffmann und Campe Hamburg 1853 S 238 Theodor Schimpf Unser Stammvater als Reisebegleiter des Herzogs Carl Eugen In Familienverband Feuerlein Mitteilungen 2 Jahrgang Januar 1936 Heft 2 S 27 30 Otto Rothermundt C F Feuerlein und des Herzogs Ehevertrag In Familienverband Feuerlein Mitteilungen 4 Jahrgang September 1937 Heft 1 S 15 Eberhard Emil von Georgii Georgenau Furstlich wurttembergisch Dienerbuch Stuttgart 1877 S 68 W Pfeilsticker Neues Wurttembergisches Dienerbuch Band 1 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1957 1214 Albert Raff Der herzoglich wurttembergische Ritterorden von der Jagd In Orden und Ehrenzeichen Das Magazin fur Freunde der Phaleristik 11 Jg Nr 60 April 2009 S 62 ff Ev Kirchenbuch Ludwigsburg Bd 1 Mischbuch 1716 1753 Bild 501 http www archion de p 64a843dd09 Ahnenliste Gerhart Nebinger Stuttgart 2001 S 118 Nr 494 Eine Ahnenliste der burgerlichen Vorfahren von Auguste Feuerlein zusammengestellt von Gerhart Nebinger befindet sich in den Mitteilungen des Familienverbands Feuerlein 6 Jahrgang Heft 2 Mai 1940 S 20 27 U a auch gemass einer Angabe in Susanne Dietrichs Buch Liebesgunst Matressen in Wurttemberg DRW Verlag 2001 S 42 war Fischer ein unehelicher Sohn des Herzogs Carl Eugen Albert Seible Herzog oder Kuchenmeister In Andreas Abel Die Nachkommen des Regierungsrats Carl F Feuerlein Todt Druck Villingen Schwenningen 2007 S 886 ff Die Friedrichstrasse in Stuttgart hiess fruher Seegasse siehe dazu z B die Liste historischer Strassennamen in Stuttgart Die Geschichte der Seegassenkonigin Aus den alten Zeiten der Friedrichstrasse Das Haus Pistorius und die Familie Feuerlein In Stuttgarter Zeitung Nr 178 vom 6 August 1955 S 36 Der Carl Feuerlein Stein in Bad Liebenzell Denkmal aus langst vergangenen Zeiten hatte besseren Platz vielleicht im neuen Kurparkteil verdient Zeitungsartikel in den Kreisnachrichten Calw vom 19 August 1972 Gedenktafel fur Albert Kubler in Bad Liebenzell Neuhausen Feuerleinstein fand einen guten Platz In Familienverband Feuerlein Mitteilungen 47 Jahrgang Marz 1990 S 5 Der geschriebene Stein bekommt neuen Platz Jetzt wird er Wanderer im Kollbachtal erfreuen Schwieriger Transport Zeitungsartikel in den Kreisnachrichten Calw vom 10 September 1974Normdaten Person GND 1012262863 lobid OGND AKS VIAF 171057800 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Feuerlein Carl FriedrichALTERNATIVNAMEN Feuerlein Karl FriedrichKURZBESCHREIBUNG wurttembergischer RegierungsratGEBURTSDATUM 6 Marz 1730GEBURTSORT MontbeliardSTERBEDATUM 15 Marz 1808STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Friedrich Feuerlein amp oldid 238693128