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Furchtegott Gustav Willibald Feuerlein 24 Juni 1781 in Stuttgart 2 Juli 1848 in Wolfschlugen Oberamt Nurtingen war ein schwabischer Pfarrer Schriftsteller und Dichter Er war der altere Zwillingsbruder des Stuttgarter Oberburgermeisters Willibald Feuerlein Gustav Feuerlein nach einem Gemalde von G Gutekunst Inhaltsverzeichnis 1 Abstammung 2 Leben 3 Familie 4 Dichterisches Werk 5 Ehrungen 6 Werke Auswahl 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseAbstammung BearbeitenGustav Feuerlein entstammte der frankischen Theologen und Gelehrtenfamilie Feuerlein die zu Beginn des 18 Jahrhunderts zur altwurttembergischen Ehrbarkeit hinzugekommen war Der Sohn des wurttembergischen Regierungsrats Carl Friedrich Feuerlein und seiner Frau Auguste Elisabeth Franziska Johanna geb Fischer 1747 1823 war Teil einer kinderreichen Familie mit zwei Brudern und acht Schwestern 1 2 Leben BearbeitenGustav Feuerlein besuchte das Gymnasium in Stuttgart und absolvierte erfolgreich das wurttembergische Landesexamen Von 1795 bis 1799 besuchte er die Klosterschulen in Blaubeuren und Bebenhausen 1799 wurde er ins theologische Stift in Tubingen aufgenommen Von 1799 bis 1801 studierte er an der Universitat Tubingen zunachst Philosophie und nach der am 25 September 1801 erreichten Magisterwurde von 1801 bis 1804 evangelische Theologie Zu seinen Professoren zahlten Johann Friedrich Flatt Christian Friedrich von Schnurrer und Friedrich Gottlieb Suskind Im Jahre 1804 trat er seine erste Stelle als Vikar in Plieningen an wo er bis 1808 wirkte Im Sommer 1805 erhielt er von der Kirchenleitung die Erlaubnis zu einer Auslandsreise die er zusammen mit seinem Zwillingsbruder Willibald und seinem alteren Bruder Karl Feuerlein 1770 1808 in Begleitung des gemeinsamen Schwagers Panagiot Wergo 1767 1843 antrat Diese Bildungsreise fuhrte die Reisenden uber Salzburg nach Wien und von dort uber Graz weiter nach Triest Fur die Reise hatten sie einen eigenen Wagen mit drei vorgespannten Pferden Mit dem Schiff ging es bei sturmischer See nach Venedig Die Ruckreise verlief uber Padua Vicenza Verona und durch Tirol zuruck nach Wurttemberg Im Jahre 1808 versetzte die Kirchenleitung Gustav Feuerlein als Vikar nach Wangen Weitere Stationen als Vikar folgten 1809 in Rielingshausen und Fellbach sowie 1810 in Pliezhausen Am 5 Marz 1812 wurde er schliesslich zum Pfarrer in Wolfschlugen bei Nurtingen ernannt wo er bis zu seinem Lebensende wirkte Trotz der damit verbundenen landlichen Abgeschiedenheit stand Gustav Feuerlein in einem regen personlichen oder brieflichen Kontakt zu vielen massgeblichen Personen im Konigreich Wurttemberg darunter neben seinem Bruder Willibald Feuerlein in Stuttgart insbesondere auch zu David Friedrich Strauss und zu Paul Pfizer Enge Beziehungen bestanden auch zu Ludwig Uhland dem Mann von Gustav Feuerleins Nichte Emilie Familie BearbeitenIm Jahr seiner Ernennung zum Pfarrer in Wolfschlugen verheiratete sich Gustav Feuerlein am 28 Mai 1812 in Stuttgart mit Luise Christiane Duvernoy 1787 1846 Sie war die Tochter des wurttembergischen Majors David von Duvernoy 1757 1819 und der Rosine geborene Hartenmeyer 1759 1810 Christiane Feuerlein geb Duvernoy hatte sechs Geschwister von denen ihr politisch aktiver Bruder Gustav von Duvernoy es bis zum Innenminister im Ministerium Romer brachte was sie selbst jedoch nicht mehr erlebte Aus der Ehe von Gustav und Christiane Feuerlein gingen vier Sohne und zwei Tochter hervor Die alteste Tochter Auguste 1813 1857 war seit 1833 mit dem Politiker Theodor Eisenlohr verheiratet Auguste Eisenlohrs Freundin Ottilie Wildermuth setzte ihr mit der Biographie Auguste Ein Lebensbild ein bleibendes Denkmal Daruber hinaus beschrieb Ottilie Wildermuth in ihrem zweibandigen Werk Bilder und Geschichten aus Schwaben die Familie von Gustav Feuerlein in dem Zyklus Schwabische Pfarrhauser der Teil ihres ersten Bandes ist In der darin enthaltenen Geschichte Das humoristische Pfarrhaus stand die Familie von Gustav Feuerlein Pate Sie beginnt mit den Worten In einer der anmutigsten am tiefsten ans Herz sprechenden Gegenden des lieben Schwabenlandes liegt ein nettes Dorf und darin ein Pfarrhaus Gustav Feuerlein wird in der Geschichte als ein humorvoller gebildeter und liebenswurdiger Mensch geschildert der seiner Familie eng verbunden ist und dazu eigenartigen Liebhabereien nachgeht mit einer starken Hingabe fur die Dichtkunst und fur Ratsel Sein Denken sei tief in der Antike verwurzelt Dichterisches Werk BearbeitenNeben zahlreichen Gedichten die grosstenteils unveroffentlicht geblieben sind wurden in den Jahren von 1812 bis 1815 drei Werke verlegt die Feuerleins regen geistigen Anteil an den Geschehnissen wahrend der Napoleonischen Kriege widerspiegeln insbesondere bezogen auf das Jahr des Russlandfeldzugs 1812 und der daran anschliessenden Befreiungskriege bis 1815 Besondere Beachtung verdient auch die 1831 von Feuerlein in zwei Banden vorgelegte Ubersetzung der Gedichte Friedrich Schillers ins Lateinische Da Feuerlein kein Lateinlehrer war ist als Antrieb fur dieses Werk lediglich seine Begeisterung fur die Dichtkunst Schillers und die lateinische Sprache anzunehmen Ehrungen Bearbeiten1830 wurde Gustav Feuerlein zum kaiserlich osterreichischen Ehrenmedikus ernannt 3 1951 beschloss der Gemeinderat von Wolfschlugen in Erinnerung an den unvergesslich gebliebenen Pfarrer einstimmig in einer neu erschlossenen Nachkriegssiedlung eine Strasse zu Ehren von Gustav Feuerlein als Feuerleinstrasse zu benennen 4 Werke Auswahl BearbeitenDer Lohn der Tugend Ein Kinderschauspiel mit Gesang in zwei Akten zur 78 Geburtstagsfeier seines Vaters Carl Friederich Feuerlein am 6 Marz 1808 Tubingen 1808 Gynaceum eine Gallerie satyrischer Gemalde Verlag Steinkopf Stuttgart 1812 Deutschlands Palingenesie Verlag Engelmann Heidelberg 1814 Gedichte Verlag Riegel amp Wiessner Nurnberg 1815 Schilleri lyrica omnia Latinis modis aptare tentavit Friedrich Schillers samtliche Gedichte ins Lateinische ubersetzt Zwei Bande Stuttgart 1831 Sphinx Stuttgart 1846 anonym erschienene Sammlung humoristischer StanzenLiteratur BearbeitenFerdinand Goes Zur Erinnerung an Magister Furchtegott Gustav Willibald Feuerlein In Familienverband Feuerlein Mitteilungen 4 Jahrgang Mai 1938 Heft 3 S 36 48 Ferdinand Goes Der Wolfschluger Pfarrherr Gustav Feuerlein ein echter Feuerlein In Familienverband Feuerlein Mitteilungen 21 Jahrgang Oktober 1962 S 23 37 Peter Huber Zum Gedenken an Gustav Feuerlein In Familienverband Feuerlein Mitteilungen 68 Jahrgang Mai 2013 S 24 29Weblinks BearbeitenFeuerlein Furchtegott Gustav Willibald in Wurttembergische Kirchengeschichte Online WKGO Wer war Gustav Feuerlein Gustav Feuerleins lateinischer Schiller Einzelnachweise Bearbeiten Eberhard von Georgii Georgenau Biographisch Genealogische Blatter aus und uber Schwaben Verlag Emil Muller Stuttgart 1878 S 198 Bernhard Koerner Deutsches Geschlechterbuch Band 110 C A Starke Verlag Gorlitz 1940 S 133 Wurttembergische Kirchengeschichte Online Archiv Zentralbibliothek der Evangelischen Landeskirche in Wurttemberg Literarische Erinnerung Esslinger Zeitung 14 Dezember 2012Normdaten Person GND 116483768 lobid OGND AKS VIAF 32749788 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Feuerlein GustavALTERNATIVNAMEN Feuerlein Furchtegott Gustav WillibaldKURZBESCHREIBUNG schwabischer Pfarrer SchriftstellerGEBURTSDATUM 24 Juni 1781GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 2 Juli 1848STERBEORT Wolfschlugen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Feuerlein amp oldid 233728932