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Gustav Heinrich von Duvernoy 9 Juli 1802 in Stuttgart 24 Dezember 1890 ebenda war ein wurttembergischer Jurist Privatgelehrter und liberaler Politiker Portrat von Gustav von Duvernoy Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politisches Wirken 3 Engagement in der evangelischen Landeskirche 4 Familie 5 Werke 6 LiteraturLeben BearbeitenNach dem Besuch des Gymnasiums in Stuttgart studierte Gustav Duvernoy von 1820 bis 1824 Jura an den Universitaten Tubingen und Jena In Tubingen schloss er sich der Burschenschaft Germania an in Jena vermutlich der Jenaer Burschenschaft An der Universitat in Tubingen legte er eine Dissertation mit dem Titel Uber die Konigswurde bei den Germanen vor mit der er zum Dr jur promovierte Noch bis 1829 arbeitete er als Assistent an der Universitat ehe er nach dem Tod seines Bruders Louis Duvernoy wieder nach Stuttgart ubersiedelte Er wohnte bis zu seinem Lebensende als Privatgelehrter in einer bescheidenen Dachstockwohnung des Geschaftshauses Materialwaren Duvernoy in der Friedrichstrasse Politisches Wirken BearbeitenInspiriert durch die liberalen Oppositionsfuhrer Ludwig Uhland Paul Pfizer und Friedrich Romer trat er im Oberamt Ohringen mit Erfolg zur wurttembergischen Landtagswahl an Der im Januar 1833 eroffnete Landtag wurde wegen der Motion Pfizers gegen die Karlsbader Beschlusse bereits im Marz wieder aufgelost und ging als vergeblicher Landtag in die Geschichte ein Duvernoy zog erneut im Mai 1833 als einer der wenigen Oppositionspolitiker in die Kammer der Abgeordneten ein und blieb dort uber mehrere Wahlperioden bis zum Marz 1848 Er trat fur die Durchsetzung der verfassungsmassig garantierten Pressefreiheit milde Bestimmungen in der neuen Strafprozessordnung und den Aufbau des wurttembergischen Eisenbahnwesens ein In der Offentlichkeit bekannt wurde er 1845 durch seine Pladoyers fur ein von Danemark unabhangiges Schleswig Holstein Ab 1835 gehorte Duvernoy mit einigen Unterbrechungen dem Stuttgarter Stadtrat an und wurde als Waisenrichter tatig Als sich Konig Wilhelm im Zuge der Marzrevolution 1848 gezwungen sah liberale Minister in die Regierung aufzunehmen fiel die Wahl auch auf Duvernoy der vom 9 Marz 1848 bis zum 19 Oktober 1849 dem Ministerium Romer als Staatsrat und Leiter des wurttembergischen Departements des Inneren angehorte Diese Position entsprach der eines Innenministers Wahrend seiner Regierungstatigkeit brachte er das Gesetz uber die Volksversammlungen das Gesetz fur die Volksbewaffnung und das erste Gesetz uber die Ablosungen von Wegezollen zustande Im April 1849 kam es zu Auseinandersetzungen der liberalen Minister mit Konig Wilhelm in der Frage der Anerkennung der von der Nationalversammlung in Frankfurt beschlossenen Reichsverfassung Wurttemberg stimmte der Verfassung am 28 April 1849 zu Am 1 Juli 1849 wurde ein Wahlgesetz mit Stimmrecht fur jeden volljahrigen Steuerzahler verabschiedet Das Gesetz sollte ursprunglich nur fur die Verfassungrevidierenden Landesversammlungen gelten konnte aber auch danach beibehalten werden Von 1851 bis 1868 war Duvernoy erneut Mitglied der Abgeordnetenkammer diesmal fur die Wahler im Oberamt Schorndorf Von 1857 bis 1861 und 1864 bis 1868 war Duvernoy Vizeprasident der Abgeordnetenkammer Ab 1866 war er ein Anhanger der Kleindeutschen Losung Engagement in der evangelischen Landeskirche BearbeitenAb 1851 gehorte Duvernoy dem Stuttgarter Pfarrgemeinderat der evangelischen Kirche an und von 1869 bis 1886 der Landessynode deren erster Prasident er war Nach dem Ende seiner Zugehorigkeit zum Landtag konnte der uberzeugte Protestant sich dieser neuen Aufgabe mit grosser Gewissenhaftigkeit hingeben Familie BearbeitenDie Familie Duvernoy stammte aus der Grafschaft Mompelgard Gustav Duvernoys Vater David von Duvernoy 1757 1819 war wurttembergischer Offizier und Regimentsquartiermeister der 1807 zum Kriegsrat und 1817 zum Oberkriegsrat avancierte Duvernoys Mutter Rosine geborene Hartenmeyer 1759 1810 brachte sieben Kinder zur Welt Gustav Duvernoy selbst blieb zeitlebens ledig und hatte keine Kinder Werke BearbeitenGesetze in Betreff der Beeden steuerartige Abgaben und ahnlicher alterer Abgaben der Ablosung der Frohnen und der Entschadigung der berechtigten Gutsherrschaften fur die Aufhebung der leibeigenschaftlichen Leistungen im Konigreich Wurttemberg vom 27 28 und 29 Oktober 1836 Handausgabe mit Erlauterungen und ausfuhrlichem Sachregister Stuttgart 1836Literatur BearbeitenHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 1 A E Winter Heidelberg 1996 ISBN 3 8253 0339 X S 229 Frank Raberg Biographisches Handbuch der wurttembergischen Landtagsabgeordneten 1815 1933 Im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Kohlhammer Stuttgart 2001 ISBN 3 17 016604 2 S 151 Eugen Schneider Duvernoy Gustav In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 48 Duncker amp Humblot Leipzig 1904 S 217 219 Normdaten Person GND 116258969 lobid OGND AKS VIAF 30283146 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Duvernoy Gustav vonALTERNATIVNAMEN Duvernoy Gustav Heinrich von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher PolitikerGEBURTSDATUM 9 Juli 1802GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 24 Dezember 1890STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav von Duvernoy amp oldid 175784567