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Heinrich IV Graf und Herr zu Castell 13 Februar 1525 auf Schloss Stolberg 20 September 1595 in Remlingen war von 1546 bis 1595 Herrscher der Grafschaft Castell gemeinsam mit seinen Brudern Konrad und Georg II Vor seinem Amtsantritt war er Domherr in Bamberg Ausserdem betatigte er sich als Diplomat Portrat des Heinrich IV zu Castell von 1572 Inhaltsverzeichnis 1 Die Grafschaft vor Heinrich IV 2 Leben 2 1 Katholischer Domherr 2 2 Evangelischer Diplomat 3 Ehe und Nachkommen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseDie Grafschaft vor Heinrich IV BearbeitenZu Beginn des 16 Jahrhunderts war die Grafschaft Castell in eine prekare Situation geraten Die grossen Landesherren der Umgebung namentlich das Hochstift Wurzburg und die Markgrafschaft Ansbach engten das Territorium der Grafschaft immer weiter ein Friedrich VI musste seine Halfte an der Stadt Volkach an den Bischof abtreten und die Grafschaft busste damit den Zugang zum wichtigen Fluss Main ein Eine weitere Entwicklung war das Aufkommen des lutherischen Bekenntnisses das sich von Mitteldeutschland kommend auch in Franken immer weiter ausbreitete Eine der unmittelbaren Folgen der religiosen Erschutterungen war der Deutsche Bauernkrieg des Jahres 1525 in dem sich die benachteiligten Bevolkerungsschichten zusammenschlossen und mit Gewalt gegen ihre Grundherren vorgingen Der Aufstand konnte niedergeschlagen werden die Grafschaft wurde dennoch in Mitleidenschaft gezogen 1 Leben BearbeitenKatholischer Domherr Bearbeiten Graf Heinrich IV wurde am 13 Februar 1525 auf Schloss Stolberg geboren Er war der dritte Sohn von Wolfgang I und dessen Ehefrau Martha einer geborenen Grafin zu Wertheim Uber die meisten anderen Geschwister schweigen die Quellen nur die spateren Mitregenten Konrad und Georg sind uberliefert Graf Heinrich gehorte bereits in jungen Jahren zu den Bamberger und Wurzburger Domkapiteln und war als Domizellar eingesetzt Anschliessend brach Heinrich zum Studium auf Er lernte von 1538 bis 1542 an den Hochschulen von Ingolstadt im franzosischen Orleans und Dole und an den italienischen Universitaten in Bologna und Padua Daraufhin unternahm er eine ausgedehnte Reise durch Italien und kehrte im Jahr 1548 nach Franken zuruck Mittlerweile war sein Vater verstorben und der Graf ubernahm mit seinen Brudern die Herrschaft uber die Grafschaft 2 Gleichzeitig ubernahm Heinrich wiederum geistliche Amter Er wurde Domkapitular in Wurzburg und besuchte in dieser Stellung auch den Reichstag in Augsburg im Jahre 1550 Als Gesandter des Wurzburger Bischofs nahm er auch an der Unterzeichnung des Passauer Vertrages teil Im Jahr 1553 entsandte ihn der Bischof nach Dresden Bald darauf wurde er furstbischoflicher Statthalter und Kommandant in Wurzburg 3 Evangelischer Diplomat Bearbeiten Einen entscheidenden Einschnitt in der Biografie des Grafen stellt das Jahr 1555 dar Mit der Anerkennung der protestantischen Lehre durch den Augsburger Religionsfrieden trat auch Heinrich zum Protestantismus uber Zuvor resignierte der Graf von seinen geistlichen Pfrunden in Wurzburg und trat als Geheimer Rat in die Dienste des ebenfalls lutherischen Herzogs Christoph von Wurttemberg Diesen begleitete er 1562 auch zur Kaiserkronung nach Frankfurt und 1566 zum Reichstag nach Augsburg Im Jahr 1556 hatte Heinrich uber seine Mutter die wertheimische Erbschaft Remlingen erhalten Hier erbaute er das Schloss Mit der Erbeinigung vom 7 Oktober 1560 teilten die Bruder die frankische Herrschaft in Landesportionen auf die nur als Verwaltungsbezirke dienten 4 Heinrich ubernahm die Herrschaft uber den Landesteil Remlingen im Westen der Grafschaft Von 1568 bis 1569 stand er dem frankischen Grafenkollegium als Direktor vor In Wurttemberg Herzog Christoph war mittlerweile verstorben trat Heinrich als Statthalter von Wurttemberg in die Verwaltung des Herzogtums ein Im Jahr 1575 gab er jedoch dort seine Amter auf um sich wieder vermehrt der Herrschaft in Franken zu widmen Er wurde bis zum Jahr 1577 Geheimer Rat und Statthalter in Diensten der Markgrafen von Ansbach Am 20 September 1595 verstarb Heinrich IV und wurde in der Kirche in Remlingen beigesetzt 3 Ehe und Nachkommen BearbeitenHeinrich IV heiratete Elisabeth Grafin zu Helfenstein die im Jahr 1584 verstarb Uber die Kinder des Ehepaares schweigen die Quellen da keines die Herrschaft uber die Grafschaft ubernahm Literatur BearbeitenBernd Heinrich Breslauer Heinrich IV Graf und Herr zu Castell Ein deutscher Buchersammler der Renaissance und die fur ihn wahrend seiner Studienjahre in Orleans Paris und Bologna hergestellten Einbande Neujahrsblatter der Gesellschaft fur frankische Geschichte XLI Castell 1992 Max Domarus Die Portrats im Schloss Rudenhausen Freunde Mainfrankischer Kunst und Geschichte e V Hrsg Mainfrankische Hefte Heft 46 Volkach 1966 Wilhelm Engel Haus u Herrschaft Castell in der frankischen Geschichte In Gesellschaft fur frankische Geschichte Hrsg Castell Beitrage zu Kultur und Geschichte von Haus und Herrschaft Neujahrsblatter XXIV Wurzburg 1952 S 1 19 Otto Meyer Das Haus Castell Landes und Standesherrschaft im Wandel der Jahrhunderte In Otto Meyer Hellmut Kunstmann Hrsg Castell Landesherrschaft Burgen Standesherrschaft Castell 1979 S 9 53 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich IV zu Castell Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Meyer Otto Das Haus Castell S 22 f Breslauer Bernd Heinrich Heinrich IV Graf und Herr zu Castell S 18 a b Domarus Max Die Portrats im Schloss Rudenhausen S 25 Engel Wilhelm Haus u Herrschaft Castell S 8 VorgangerAmtNachfolgerGeorg I Johann Friedrich V Wolfgang I Graf von Castell 1546 1595Gottfried Wolfgang II Normdaten Person GND 118870653 lobid OGND AKS LCCN n87890715 VIAF 70458571 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Castell Heinrich IV zuALTERNATIVNAMEN Castell Heinrich IV Graf und Herr zuKURZBESCHREIBUNG deutscher Landesherr Domherr und DiplomatGEBURTSDATUM 13 Februar 1525GEBURTSORT Schloss StolbergSTERBEDATUM 20 September 1595STERBEORT Remlingen Unterfranken Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich IV zu Castell amp oldid 210260098