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Kloster Heiligkreuztal ist eine ehemalige Zisterzienserinnenabtei und liegt im gleichnamigen Teilort der Gemeinde Altheim in Oberschwaben Baden Wurttemberg Kloster Heiligkreuztal 2021 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 3 Nutzung der ehemaligen Klostergebaude 4 Wappen 5 Abtissinnen von Heiligkreuztal 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Ehemalige Klosterkirche heutige Pfarrkirche St Anna nbsp Innenraum der Klosterkirche nbsp KreuzgangDas Kloster Heiligkreuztal wurde 1227 gestiftet Es bestand aber schon vor dieser Zeit in dem benachbarten Dorf Altheim eine klosterliche aus einer Beginen Gesellschaft hervorgegangene Anstalt deren Ursprung auf das Jahr 1140 angesetzt wird Diese Gesellschaft wegen ihrer Kleidung die grauen Schwestern genannt wandte sich an den Abt der Zisterzienserabtei Salem mit der Bitte um Aufnahme in deren Klosterverband Dem wurde 1204 stattgegeben Es unterstand der Oberaufsicht von Salem Das ehemalige Lehensgut Wazzirschaphen konnte kauflich erworben werden doch erst die starke finanzielle Zuwendung des Grafen Egon von Gruningen Landau und seiner Schwester Hailwilgilde 1240 ermoglichte den Bau einer wurdigen Unterkunft Hailwilgilde wurde die erste Abtissin des Klosters Der Name Wasserschapfen anderte sich bereits um 1231 in Heiligkreuztal da der Sage nach Graf Egon einen Splitter des Kreuzes Jesu vom Kloster Reichenau erwerben konnte und dem Kloster stiftete 1234 unterstellte Konig Heinrich VII das Kloster seinem besonderen Schutz 1251 wurde es von Papst Gregor IX bestatigt und mit den gewohnlichen Privilegien Befreiung von der bischoflichen Gewalt von weltlichen Gerichten etc und mit allen Freiheiten des Ordens der Zisterzienser versehen Da vor allem Tochter aus Adelsfamilien dort aufgenommen wurden bluhte das Kloster durch bedeutende Schenkungen auf und konnte nach und nach Hofe und ganze Ortschaften in der Umgebung erwerben Im Jahr 1383 gehorten 125 Frauen zum Klosterverband 1420 verfugten sie uber Besitz in 23 umliegenden Orten Am Ende des 18 Jahrhunderts gehorten dem Kloster die Orte Andelfingen Beuren Binzwangen Ertingen Friedingen Heiligkreuztal Hundersingen und Waldhausen 1 Die erste 1256 geweihte Klosterkirche wurde zu Anfang des 14 Jahrhunderts erweitert Die 1521 zur Abtissin gewahlte Veronika von Rietheim sorgte dafur dass sich die Klosterfrauen wieder an ein strenges Ordensleben gewohnten Zudem setzte sie die bereits von ihrer Vorgangerin begonnene Renovierung des Klosters fort Das Munster erhielt 1532 ein Gewolbe und das Refektorium Kapitelsaal und Kreuzgang wurden mit einem Netzgewolbe versehen Fur die Ausmalung der Kirche wurde der Meister von Messkirch beauftragt 2 1552 im Schmalkaldischen Krieg wurde das Kloster geplundert gleiches taten Schweden im Jahr 1632 und franzosische Truppen 1796 Infolge des Reichsdeputationshauptschlusses fiel Heiligkreuztal 1803 an das spatere Konigreich Wurttemberg und wurde aufgelost Die Nonnen durften zunachst noch bleiben bis 1843 die letzten von ihnen das Kloster verlassen mussten Eine andere Quelle besagt dass die letzten Nonnen bis zu ihrem Lebensende in Heiligkreuztal haben bleiben durfen 3 nbsp Christus Johannes Gruppe in HeiligkreuztalDie heutige Gestalt der Klostergebaude stammt aus der Zeit vom Anfang bis zur Mitte des 18 Jahrhunderts unter der Abtissin Maria Holzapfel 1723 1761 Der Stuckateur Joseph Anton Feuchtmayer gestaltete 1754 die Decke uber dem Nonnenchor Seinerzeit entstanden auch ein Urkundenarchiv und die bedeutende Bibliothek uber tausend Bande Stifter und Wohltater des Klosters erhielten aus Dankbarkeit ihre Grablege in der Klosterkirche Von 1973 bis 2020 wurde die Zisterzienserinnen Klosteranlage vom Architekten Johannes Manderscheid renoviert Bisher wurden Kreuzgang und Zellen Kapitelsaal und Kapelle das Apothekengebaude die Klostermauer und diverse Kleingebaude renoviert ferner das Abtissinnen und das Brauereigebaude der unterirdische Erschliessungsgang das Kornhaus das Bauhofgebaude und das Amtshaus 4 Ausstattung BearbeitenDas bekannteste Ausstattungsstuck der Kirche ist die in der Apsis aufgestellte Christus Johannes Gruppe eine Holzplastik eines unbekannten Kunstlers aus der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts Das Andachtsbild auch Johannesminne genannt stellt Christus und seinen Lieblingsjunger Johannes dar Im Kreuzgang befindet sich ein Malereizyklus aus dem 16 Jahrhundert Er erhielt sein heutiges Aussehen unter Abtissin Veronika von Rietheim Das Deckengemalde stellt Pflanzenranken dar Die Wandmalereien im Nordflugel bilden eine Galerie der Abtissinnen mit 25 Portrats die mit Veronika von Rietheim endet Daneben stehen Bilder der Passion Christi Im Ostflugel wird das Leben verschiedener Heiliger dargestellt 1970 erlitten die Malereien einen Wasserschaden 2017 wurden die Wandmalereien untersucht um sie fachgerecht restaurieren zu konnen 3 Nutzung der ehemaligen Klostergebaude BearbeitenDie Gebaude wurden kurz nach der Sakularisation fur kurze Zeit als Oberamtsverwaltung und dann als Sitz einer Forsterei genutzt Das wertvolle Inventar sowie Bibliothek und Archiv kamen grosstenteils nach Stuttgart Nach dem endgultigen Auszug der Nonnen verfiel das Bauwerk und wurde schliesslich bis auf die beiden Kirchen 1972 an das Aulendorfer Stefanuswerk e V heute Stefanus Gemeinschaft verkauft das dort eine Statte christlicher Begegnung schuf In der Bruderkirche richtete die Einrichtung Staatliche Schlosser und Garten Baden Wurttemberg ein Museum ein das neben Raritaten sakraler Kunst auch Glaubenszeugnisse frommer Frauen prasentiert Wappen BearbeitenDas Wappen des Klosters enthielt drei Hirschgeweihe in Anlehnung an das der Grafen von Gruningen Landau der grossten Stifter und Wohltater des Hauses Abtissinnen von Heiligkreuztal Bearbeiten1231 N N Heilwig von Urach Die Klostertradition nennt Heilwig von Landau 1248 1251 Heilwig von Wurttemberg 1257 Agnes oder Adelheid von Neuffen 1258 Mechthild Grafin von Veringen 1263 1266 Bertha von Justingen 1267 1274 Adelheid Grafin von Gruningen Landau 1278 1292 1296 Adelheid von Bonlanden wohl verschrieben fur von Landau 1277 L ucia 1295 1297 1300 Agnes von Jungingen 1300 1309 Irmengard von Hertenstein 1312 1313 Elisabeth von Steffeln von Stoffeln 1314 1317 Anna I von Hornstein Schatzberg 1317 1326 1330 1331 Mechthild von Schafhausen 1327 1332 1333 1339 1345 1346 1354 1357 1359 Anna Grafin von Sulz 1346 Anna Ranz von Neufra 1354 1357 Anna II von Hornstein Goffingen 1358 1360 1366 1367 Benigna Bena Murtzel 1361 1365 Anna III von Hornstein Heudorf 1367 Mechthild Wild 1369 1372 1380 Margaretha von Andelfingen 1373 1384 Adelheid I von Hornstein Bittelschiess 1384 Gertrud Herter von Herteneck 1384 1386 Katharina Gerber Garwer 1387 1399 Adelheid II von Hornstein Gruningen 1403 1414 1419 1420 1431 1432 Margarethe von Neuhausen 1421 1431 1432 1433 1434 Agnes Nesa von Hornstein Neufra 1435 1480 Anna Gremlich d A 1480 1484 Ursula von Boss 1485 1520 Anna Gremlich d J 1520 1551 Veronika von Rietheim Riedheim 1551 1567 Elisabeth Lutz 1567 1569 Veronika von Enzberg 1569 1602 Elisabeth Ifflinger von Granegg 1602 1616 Anna Steibenhaber 1616 1632 Katharina von Roggweil 1632 1635 Anna Maria von Payern Uberlingen 1635 1643 Anna Margaretha Raitner von Raitenau 1643 1682 Euphrosina Precht von Hohenwarth 1682 1690 Ludgardis Bosch 1690 1722 Anna von Holzing 1722 1723 Gertrud Waginger von Marquardstein 1723 1761 Josepha Holzapfel von Herxheim 1761 1793 Josepha de Vivier 1793 1804 Bernarda Kohlhund gest 1822Literatur BearbeitenJohann Daniel Georg v Memminger Gemeinde Heiligkreuzthal In Beschreibung des Oberamts Riedlingen Cotta Stuttgart und Tubingen 1827 Volltext bei Wikisource Anton Hauber Urkundenbuch des Klosters Heiligkreuztal 2 Bande Wurttembergische Geschichtsquellen 9 und 14 Kohlhammer Stuttgart 1910 1913 Bd 2 archive org Stefan Kummer Vorbericht uber die Instandsetzung des Klosters Heiligkreuztal Neue Erkenntnisse zur Baugeschichte Folgerung fur die Restaurierung In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 7 Jg 1978 Heft 1 S 21 33 PDF Ursmar Engelmann Heiligkreuztal Wege zum Verstandnis von Kloster und Kirche Beuroner Kunstverlag Beuron 1979 ISBN 3 87071 033 0 Alfons Bacher Heiligkreuztal Geschichte und Gegenwart 5 Auflage Verlag Aktuelle Texte Heiligkreuztal 1982 ISBN 3 921312 26 4 Karl Werner Steim Heiligkreuztal Vom Kloster zum Dorf Gemeinde Altheim Altheim 1992 Jurgen Michler Heiligkreuztal Konservierung und Stabilisierung gotischer Glasmalerei In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 27 1998 S 247 Ingeborg Maria Buck Otto Beck Heiligkreuztal 1227 1804 Zisterzienserinnenkloster 3 Auflage Schnell amp Steiner Regensburg 1999 Otto Beck Carla Fandrey Heiligkreuztal Ein Begleiter durch Munster und Klosteranlage Beuroner Kunstverlag Josef Fink Beuron 2004 ISBN 3 89870 166 2 Erwin Reiter Heiligkreuztal Ein Begleiter durch Munster und Klosteranlage Beuroner Kunstverlag Beuron 2004 ISBN 3 89870 166 2 Karl Werner Steim Von der Aufklarung zur Aufhebung Das Ende des Klosters Heiligkreuztal BC Heimatkundliche Blatter fur den Kreis Biberach 28 Jg Sonderheft 1 Biberach 2005 Digitalisat Olaf Siart Kreuzgange mittelalterlicher Frauenkloster Bildprogramme und Funktionen Imhof Petersberg 2008 S 245 282 Staatliche Schlosser und Garten Baden Wurttemberg Hrsg Geistliche Frauen im Mittelalter Kloster Heiligkreuztal Tagungsband der Tagung im Kloster Heiligkreuztal vom 26 Juli 2019 bis zum 28 Juli 2019 Nunnerich Asmus Verlag amp Media Oppenheim am Rhein 2020 ISBN 978 3 96176 136 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Heiligkreuztal Sammlung von Bildern Tagungshaus Kloster Heiligkreuztal Zisterzienserinnenabtei Heiligkreuztal in der Datenbank Kloster in Baden Wurttemberg des Landesarchivs Baden Wurttemberg Website des Klosters bei den Staatlichen Schlossern und Garten Baden Wurttemberg Museum im Kornhaus In netmuseum de Abgerufen am 18 Februar 2023 http www stefanus de https kpunktland drs de Einzelnachweise Bearbeiten Ruckert Maria Magdalena Wirtschaftsweise und Handlungsspielraume der Zisterzienserinnen von Heiligkreuztal im Spatmittelalter In Kloster Heiligkreuztal Geistliche Frauen im Mittelalter 1 Januar 2020 S 190 201 192 193 Olaf Siart Monument des alten Glaubens Die Ausmalung der Klosterkirche der Zisterzienserinnen von Heiligkreuztal In Staatsgalerie Stuttgart Elsbeth Wiemann Hrsg Der Meister von Messkirch Katholische Pracht in der Reformationszeit Hirmer Stuttgart 2017 ISBN 978 3 7774 3043 0 S 68 75 a b Julia Ricker Abblatternde Heilige Die geschadigten Wandmalereien von Kloster Kreuztal werden untersucht In Deutsche Stiftung Denkmalschutz Hrsg Monumente Magazin fur Denkmalkultur in Deutschland Nr 3 Monumente Publikationen 2017 ISSN 0941 7125 S 32 33 Architekturburo Manderscheid Bauten Abgerufen am 30 Juli 2020 48 135833333333 9 4033333333333 Koordinaten 48 8 9 N 9 24 12 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Heiligkreuztal amp oldid 238067345