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Heiligkreuztal ist eine Ortschaft der Gemeinde Altheim im westlichen Landkreis Biberach in Baden Wurttemberg In Heiligkreuztal leben 260 Einwohner Der Ort ist vor allem fur das das Dorfbild bestimmende ehemalige Zisterzienserinnenkloster Heiligkreuztal bekannt HeiligkreuztalGemeinde AltheimKoordinaten 48 8 N 9 24 O 48 134722222222 9 4027777777778 622 Koordinaten 48 8 5 N 9 24 10 OHohe 622 mFlache 12 89 km Einwohner 260 2015 Bevolkerungsdichte 20 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1974Postleitzahl 88499Vorwahl 07371Heiligkreuztal 2021 Heiligkreuztal 2021 Zu Heiligkreuztal gehort als weiterer Wohnplatz die an der sudlichen Gemarkungsgrenze liegende Staatsdomane Dollhof Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Nachbargemeinden 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 2 2 Dollhof 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Vereine und Freizeit 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Branchen 4 2 Verkehr 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Heiligkreuztal liegt im Soppenbachtal im nordlichen Oberschwaben im 1980 eingerichteten Naturpark Obere Donau etwa vier Kilometer westlich von seinem Hauptort Altheim 16 Kilometer nordostlich von Sigmaringen und etwa 30 Kilometer westlich der Kreisstadt Biberach an der Riss Naturraumlich liegt der Ort im Altmoranenland des Alpenvorlands noch nahe an der Schwabischen Alb mit ihren Kalkflachen des Oberen Jura und wenige Kilometer sudlich des Andelfinger Bergs der wie der sich nordostlich anschliessende Tautschbuch aus Molasse Oberer Sudwassermolasse aufgebaut ist die den Albkalken aufliegt Die Morane in der Umgebung von Heiligkreuztal ist im Wesentlichen als Losslehm bzw Lossfliesserde ausgebildet 1 Die Gemarkung umfasst 1289 ha wovon 903 ha auf Wald entfallen Der Ort selbst liegt bei der Klosterkirche auf einer Hohe von 555 m u NN Der hochste Punkt der Gemarkung befindet sich im Gewann Mauerhau nordlich vom Dollhof mit einer Hohe von 622 m u NN 2 Die Staatsdomane Dollhof liegt auf 590 m u NN 3 Nachbargemeinden Bearbeiten Nordlich und westlich grenzt die Gemeinde Langenenslingen im Osten der Hauptort Altheim und die Gemeinde Ertingen an Heiligkreuztal Im Suden grenzt der Landkreis Sigmaringen mit der Gemeinde Herbertingen und den Stadten Mengen und Scheer an den Ort Geschichte Bearbeiten nbsp Grabhugel Hohmichele nbsp Heiligkreuztal rechts und Dollhof links auf einer Forstkarte um 1700Im sudlich angrenzenden Waldgebiet bezeugen mehrere Hugelgraber die Besiedlung der Gegend wahrend der Hallstattzeit Mit dem Hohmichele der in direkter Beziehung mit der Heuneburg bei Hundersingen steht befindet sich einer der grossten Furstengrabhugel Mitteleuropas auf der Gemarkung In den Waldstucken Bann und Ruchenholz befinden sich drei Viereckschanzen aus spatkeltischer Zeit Heiligkreuztal wird 1227 urkundlich als ein Gut Wazzirschaphen erwahnt als Ritter Werner von Altheim dieses von Conrad von Marchdorf erhaltene Lehen fur 21 Mark Silber an eine Altheimer Schwesternsammlung verkauft Diese grundeten ein Zisterzienserinnenkloster 1231 wurden Gut und Kloster als Heiligkreuztal Vallis sancte crucis in einer Urkunde Papst Gregors IX erwahnt Am 3 Februar 1247 beurkundet Anselm von Justingen dass er seine Guter Wazzirscaven durch Graf Wolfrad von Veringen den Frauen des Klosters daselbst ubertragen habe 4 Ab 1750 gehorten Kloster und Ort zum Oberamt Nellenburg der Landschaft Schwabisch Osterreich Der Ort teilte das Schicksal des Klosters und kam 1804 als Folge des Reichsdeputationshauptschlusses an Wurttemberg Mit Auflosung des Klosters begann eine eigenstandige Gemeinde Wurttembergische Verwaltungsbehorden bezogen die Klostergebaude und bis 1807 bildete Heiligkreuztal ein Oberamt in Neuwurttemberg Ab 1807 gehorte der Ort zum Oberamt Riedlingen Heiligkreuztal war Sitz eines koniglichen Kameralamts und Forstamts Ab 1938 gehorte es zum Landkreis Saulgau und mit Wirkung zum 1 Januar 1974 zum Landkreis Biberach Am 1 Juli 1974 wurde Heiligkreuztal mit Dollhof nach Altheim eingemeindet 5 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1771 1481804 1431826 2551910 269 Jahr Einwohner1961 2411970 2352003 277 ab 1910 mit Dollhof Dollhof Bearbeiten 1251 verkaufte Swigger von Gundelfingen seine Guter in Dollendorf an das Kloster Heiligkreuztal Heinrich von Gundelfingen verkaufte 1274 seine Guter in Tollendorf dem Kloster und 1369 ubergab Conrad Stoll einen Hof zu Tollendorf an das Kloster Das Kloster Heiligkreuztal fasste die verschiedenen Hofe zu einem Wirtschaftshof zusammen der seit dem 16 Jahrhundert seinen heutigen Namen fuhrt Nach der Auflosung des Klosters kam das Hofgut mit seinen 14 Einwohnern an die Gemeinde Beuren 1856 kam die Staatsdomane Dollhof als Teilgemeinde an die Gemeinde Heiligkreuztal Am 1 April 1932 wurde die Teilgemeinde Dollhof aufgehoben 2003 zahlte der Dollhof drei Bewohner Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBekanntestes Bauwerk ist die guterhaltene 1227 gestiftete Klosteranlage mit dem Munster St Anna Seit 1972 befindet sie sich mit Ausnahme der beiden Kirchen im Besitz der Stefanus Gemeinschaft die dort eine Bildungsstatte eingerichtet hat In der Klosteranlage und im Ort selber sind zahlreiche Kunstwerke zu besichtigen Im ehemaligen Kornhaus ist eine Kunstausstellung mit Werken der Makonde untergebracht Eine Galerie mit Plastiken und Bildern der Gegenwart befindet sich im Abtissinnengebaude In der Eingangshalle sind ein Kreuzweg von Michael Blum sowie Bilder von Joseph Kneer zu besichtigen das Museum in der Bruderkirche zeigt zahlreiche sakrale Gegenstande Vor dem ehemaligen Rathaus ist ein Brunnen mit einer Anna selbdritt Gruppe von Josef Henselmann aufgestellt Aus dem Schloss in Schwendi stammt ein Brunnentrog von 1860 die Brunnensaule wurde nachgegossen Ein Gansebrunnen mit Fuchs stammt vom Ertinger Bildhauer Gerold Jaggle Josef Alexander Henselmann erschuf 1993 den Friedensengel vor der Leichenhalle Als Ruheoase ist der Park um den Muhlweiher eingerichtet 6 Durch Spazier Rad und Wanderwege sind der Hohmichele und die keltischen Viereckschanzen touristisch erschlossen Ein Kriegerdenkmal der Staatsforstverwaltung auf der Hugelkuppe des Hohmichele mahnt an die Gefallenen der beiden Weltkriege Im Waldstuck Jungholz wurde nach 1995 vom Landkreis Biberach die Waldschule Schneckenhaus errichtet Die Blockhutte unweit des Heiligkreuztaler Weihers ist mit einem Klassenzimmer und verschiedenen Lehrmitteln Anschauungsmaterialien und Tierpraparaten ausgestattet und dient der Waldpadagogik 7 nbsp Kloster Heiligkreuztal nbsp St Anna Munster nbsp Klosterladen nbsp Kriegerdenkmal am HohmicheleVereine und Freizeit Bearbeiten Der kleine Teilort besitzt mit dem Singkreis und dem Kirchenchor zwei Gesangsvereine Der Singkreis hat sich im Jahr 2016 aufgelost der Kirchenchor wurde zum Munsterchor Ein Forderverein hat sich dem Kloster angenommen Ferner sind noch ein Fischereiverein eine eigene Freiwillige Feuerwehr sowie eine Ortsgruppe der KLJB in Heiligkreuztal beheimatet 6 Noch in der Fruhphase des Schwabischen Albvereins wurde 1893 eine eigene Ortsgruppe in Heiligkreuztal gegrundet Diese ist jedoch nicht mehr existent 8 Nach Einrichtung der Sudrandlinie des Albvereins 1910 wurde ein sogenannter ausserer Zugangsweg geschaffen der noch heute von Riedlingen uber Altheim kommend durch Heiligkreuztal fuhrt und bei der Ruine Schatzberg den Sudrandweg erreicht 9 Durch Heiligkreuztal fuhren daruber hinaus ein weiterer lokaler Wanderweg des Albvereins sowie ein Radwanderweg Im Gewann Soppenhau befinden sich mit der Wiedhauhutte mit Grillplatz und der Hutte bei der Juliuseiche zwei Schutzhutten fur Wanderer 2 Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenBranchen Bearbeiten Neben Gastronomiebetrieben und Kleinbetrieben in Handel Handwerk und Dienstleistung werden in Heiligkreuztal durch zwei Unternehmen Maschinen und Kochanlagen fur die gewerbliche und private Fertigung von Mehl Brot und Teigwaren hergestellt und vertrieben 6 Verkehr Bearbeiten Durch Heiligkreuztal fuhrt die Landesstrasse 278 Der OPNV wird durch eine Buslinie im Donau Iller Nahverkehrsverbund besorgt die Heiligkreuztal mit dem Hauptort Altheim verbindet Nachster Bahnhof ist Riedlingen an der Bahnstrecke Ulm Sigmaringen Personlichkeiten BearbeitenAnna Gremlichin Abtissin von Heiligkreuztal 1490 1521 Veronika von Rietheim Abtissin 1521 1551 Bauherrin zentraler Bereiche der Klosteranlage Maria Josepha von Holzapfel Abtissin 1723 1761 Bauherrin des klosterlichen Barock Max Haaf 1899 in Heiligkreuztal 1972 in Andelfingen Architekt Alfons Bacher Erster Obmann der Stefanus Gemeinschaft 1964 1989Literatur BearbeitenKloster Heiligkreuztal Geistliche Frauen im Mittelalter hg von Staatlichen Schlossern und Garten Baden Wurttemberg ISBN 978 3 96176 136 4 Heiligkreuztal In Max Miller Gerhard Taddey Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 6 Baden Wurttemberg Kroners Taschenausgabe Band 276 2 verbesserte und erweiterte Auflage Kroner Stuttgart 1980 ISBN 3 520 27602 X S 322 f Dorf und Kloster Heiligkreuztal In Johann Daniel Georg von Memminger Hrsg Beschreibung des Oberamts Riedlingen Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 4 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart Tubingen 1827 S 183 189 Volltext Wikisource Dollhof mit seinem Hauptort Beuren In Johann Daniel Georg von Memminger Hrsg Beschreibung des Oberamts Riedlingen Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 4 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart Tubingen 1827 S 116 117 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heiligkreuztal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Teilortinformation der Gemeinde AltheimEinzelnachweise Bearbeiten Geologische Karte 1 50 000 Abgerufen am 15 August 2023 a b Landesamt fur Geoinformation und Landentwicklung Baden Wurttemberg Hrsg Freizeitkarte 1 50 000 F527 Bad Saulgau Bad Buchau Federsee Stuttgart 2011 ISBN 978 3 89021 620 1 Ruth Wais Albfuhrer Wanderungen durch die Schwabische Alb von Julius Wais Band II Mittlerer Teil Von der Achalm bis zum Bussen Verlag des Schwabischen Albvereins Stuttgart 1971 S 323 Originalurkunde im Staatsarchiv Stuttgart Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 544 a b c Internetauftritt der Gemeinde Altheim Waldschule Schneckenhaus Memento des Originals vom 15 September 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www biberach de Internetauftritt des Landkreises Biberach abgerufen am 25 Januar 2013 Blatter des Schwabischen Albvereins diverse Jahrgange Eine Ubersicht uber die Mitgliederentwicklung der OG Heiligkreuztal bietet u a Nr 8 Jahrgang 1913 Gustav Strohmfeld Albvereins Wegebuch Verlag des Schwabischen Albvereins Tubingen 1920 Normdaten Geografikum GND 4205088 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heiligkreuztal amp oldid 236442806