www.wikidata.de-de.nina.az
Das Schloss Justingen auch Hohenjustingen genannt ist die Ruine eines Schlosses uber Hutten einem Teilort der Stadt Schelklingen am Sudrand der Schwabischen Alb Die am gleichen Ort errichtete Burg von Justingen war Stammsitz der edelfreien Herren von Justingen Schloss Hohenjustingen stand oberhalb von Hutten uber diesen FelsenBislang alteste bekannte Ansicht von Schloss Justingen von ONO 18 Jh Die Wirtschaftsgebaude sind dem vierflugeligen Wohnbau vorgelagert Das Gebaude mit dem Glockenturmchen war keineswegs eine Kapelle sondern die SchlossbrauereiSibylla Gossenbrod 1479 1521 Gemahlin Ludwigs von Freyberg zu Opfingen 1468 69 1545 Gemalde von Bernhard Strigel um 1465 70 1528 in der Alten Pinakothek Munchen dieses Bild ist sehr wahrscheinlich dasjenige welches 1618 in der Bergstube im zweiten Stockwerk von Schloss Justingen hing 1 Georg Ludwig von Freyberg der Jungere 1574 Staufeneck 1631 mit seiner zweiten Ehefrau Barbara von Eberstein die er am 5 und 6 April 1589 auf Schloss Justingen ehelichte 1621Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAus dem Jahr 1090 liegt die erste urkundliche Erwahnung einer Adelsfamilie aus Justingen vor Anselm von Justingen 2 und Heinrich von Neuffen wurden 1211 beauftragt den jungen Staufer Friedrich II aus Sizilien nach Deutschland zu holen da dieser von den deutschen Fursten zum Konig gewahlt worden war nachdem sie sich vom Welfenkonig Otto IV von Braunschweig losgesagt hatten Anselm der unter Kaiser Friedrich bis zum Marschall aufstieg stand im Konflikt zwischen diesem und dessen Sohn Konig Heinrich VII auf Seiten Heinrichs wie auch die Herren von Neuffen Friedrich II belagerte daraufhin 1235 die Burgen der Parteiganger des Sohnes Nachdem der Kaiser gesiegt hatte wurde Burg Justingen 1236 durch den Konstanzer Bischof zerstort Die Anhanger Heinrichs wurden geachtet und er selbst bis zu seinem Tode 1242 gefangen gesetzt Im Jahr 2012 wurde in Erinnerung an Anselm von Justingen vor der St Oswaldkirche in Justingen eine Stauferstele gesetzt 3 Nachdem das Geschlecht der Herren von Justingen 1343 ausstarb kam die wiedererbaute Burg durch Erbschaft an die Edelfreien von Stoffeln bei Gonningen 1494 durch Verkauf an die Herren von Stotzingen welche Herrschaft und Burg Justingen 1497 gleich wieder an Hans Kaspar von Bubenhofen weiterverausserten Hans Marx von Bubenhofen Sohn des Hans Kaspar verkaufte Burg und Herrschaft 1530 an Ludwig Lutz von Freyberg zu Opfingen welcher sie seinem Sohn Georg Ludwig von Freyberg d A uberliess Michael Ludwig von Freyberg um 1525 Justingen vor dem 20 Dezember 1582 einer der beiden Sohne Georg Ludwigs d A welchem bei der Erbteilung mit seinem Bruder Ferdinand um 1525 Opfingen nach dem 19 April 1583 die Herrschaft Justingen durch das Los zugefallen war ehelichte vor 1574 Felicitas Landschad von Steinach bei Neckarsteinach im Odenwald Das Ehepaar erbaute 1567 anstelle der mittelalterlichen Burg das Renaissanceschloss Justingen Auf Schloss Justingen hielten am 5 und 6 April 1589 grosse Hochzeit Georg Ludwig von Freyberg der Jungere Enkel Georg Ludwigs d A und Sohn des Michael Ludwig und seine zweite Gemahlin Barbara von Eberstein die beiden Hochzeitspredigten hielt in Gegenwart Herzog Ludwigs des Frommen von Wurttemberg der wurttembergische Hofprediger Lucas Osiander der Altere Diese Predigten erschienen im Druck 4 Die Freiherren von Freyberg waren Anhanger der Lehre des 1539 aus Ulm a D ausgewiesenen Kaspar Schwenckfeld und gewahrten dem Reformator auf Schloss Justingen in den 1540er Jahren mehrere Jahre Asyl Schloss Justingen entwickelte sich in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts zu einem Zentrum des Schwenckfeldertums So zogen die Freiherren von Freyberg u a die Gebruder Adam 5 Johann 6 und Nikolaus Heyden 7 aufs Schloss Justingen und machten 1573 den ausgewiesenen Schwenckfelder Daniel Friedrich 8 aus Strassburg zu ihrem Haushofmeister und Justinger Pfarrer 1751 schliesslich gingen Herrschaft und Schloss Justingen durch Kauf an den Herzog Carl Eugen von Wurttemberg uber der auf den Schlossgutern eine Merinoschafzucht anlegte 1834 wurde das Schloss an die Gemeinde Hutten verkauft und abgebrochen seither verfallen die Reste der ehemaligen Schlossanlage Heute erinnern nur noch Teile der imposanten Kellergewolbe welche allerdings seit einigen Jahren durch Privatinitiative instand gesetzt werden und der Umfassungsmauern sowie eine Informationstafel auf dem Schlossgelande mit einer Kopie der Bauinschrift welche sich uber dem Schlossportal befand an die einst umfangreiche Schlossanlage 9 Die Schlossruine steht unter Denkmalschutz und wurde in die Liste der Schelklinger Baudenkmale eingetragen Ansichten nbsp Schloss Justingen nach einem alten Gemalde auf Schloss Neusteusslingen gezeichnet von Konrad Albert Koch nbsp 2005 rekonstruiertes Mauerstuck mit Torplatte nbsp 2012 restaurierte nordwestliche Schlossmauer nbsp 2012 zu Ehren von Anselm von Justingen errichtete Stauferstele nbsp Stauferweg zwischen Justingen und Schloss Justingen nbsp Bauinschrift von Schloss Justingen von 1586 Kopie im Stadtmuseum SchelklingenLiteratur BearbeitenKonrad Albert Koch Schloss Justingen In Blatter des Schwabischen Albvereins Jahrgang 39 1927 Nr 1 Spalten 5 7 Ludwig Kolb Ansicht von Hutten und Schloss Justingen vom ostlichen Talgrund der Schmiech gezeichnet von Ludwig Kolb 1829 urn nbn de bsz 24 digibib bsz3645673687 Johann Daniel Georg von Memminger Justingen mit dem Schloss und dem Schachenhof In Johann Daniel Georg von Memminger Hrsg Beschreibung des Oberamts Munsingen Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 2 Cotta sche Verlagsbuchhandlung 1825 S 182 186 Volltext Wikisource Franz Rothenbacher Das Rothe Buch der Reichsherrschaft Justingen aus dem Jahre 1618 Selbstverlag Mannheim 2008 Volltext PDF 6 1 MB Albert Schilling Die Reichsherrschaft Justingen Ein Beitrag zur Geschichte von Alb und Oberschwaben Selbstverlag des Verfassers Stuttgart 1881 Gunter Schmitt Burgenfuhrer Schwabische Alb Band 2 Alb Mitte Sud Wandern und entdecken zwischen Ulm und Sigmaringen Biberacher Verlagsdruckerei Biberach an der Riss 1989 ISBN 3 924489 45 9 S 97 104 Stefan Uhl Das Renaissanceschloss Justingen Lkr Ulm Bestand Baugeschichte und Bedeutung In Burgen und Schlosser Braubach Rhein Heft 1990 II 75 84 Stefan Uhl Schloss Justingen Landkreis Ulm Bestand Baugeschichte und Bedeutung Stadtarchiv Schelklingen 1990 Schelklinger Hefte 16 Julius Wais Weller Geschichte des schwabischen Stammes In Julius Wais u Ruth Wais Bearb Albfuhrer Wanderungen durch die Schwabische Alb Neubearbeitet von Dr rer nat Ruth Wais Band 1 Ostlicher Teil Vom Ries bis zum Hohenneuffen 14 Auflage Schwabischer Albverein Stuttgart 1962 Martin Zeiller Justingen In Matthaus Merian Hrsg Topographia Sueviae Topographia Germaniae Band 2 1 Auflage Matthaeus Merian Frankfurt am Main 1643 S 103 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Justingen Sammlung von Bildern Baudokumentation in der Datenbank Bauforschung RestaurierungEinzelnachweise Bearbeiten Franz Rothenbacher Hrsg Das Rothe Buch der Reichsherrschaft Justingen aus dem Jahre 1618 Selbstverlag Mannheim S 33 u 202 Eduard Winkelmann Justingen Anselm von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 14 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 757 f Peter Koblank Wie eine Stauferstele entsteht Vom Steinbruch bis zur Einweihung in Justingen am 7 Oktober 2012 Abgerufen am 13 Dezember 2013 Lucas Osiander Ein Ermahnung vom Ehestand sambt einer Predig Heinz Schmitt Heyden Adam In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 24 Bautz Nordhausen 2005 ISBN 3 88309 247 9 Sp 835 838 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Heinz Schmitt Heyden Johann In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 24 Bautz Nordhausen 2005 ISBN 3 88309 247 9 Sp 838 843 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Heinz Schmitt Heyden Nikolaus In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 24 Bautz Nordhausen 2005 ISBN 3 88309 247 9 Sp 843 845 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Heinz Peter Mielke Friedrich Daniel In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 24 Bautz Nordhausen 2005 ISBN 3 88309 247 9 Sp 460 461 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Das Original der Bauinschrift mit Wappen der beiden Erbauer befindet sich heute im Heimatmuseum Schelklingen Vom Schloss Justingen haben sich weiterhin erhalten zwei geschnitzte Holzsaulen welche neben vielen anderen die innere Galerie trugen und ein Kaminstein mit Inschrift 48 374861111111 9 6394444444444 Koordinaten 48 22 29 5 N 9 38 22 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Justingen amp oldid 237916162