www.wikidata.de-de.nina.az
Die Herren von Bubenhofen waren ein im 15 Jahrhundert bluhendes suddeutsches Adelsgeschlecht Ursprunglich zwischen Rosenfeld und Binsdorf im heutigen baden wurttembergischen Zollernalbkreis beheimatet bildeten sie um Geislingen Dotternhausen Bronnhaupten Hausen am Tann und Rosswangen eine Herrschaft aus ebenso hatten sie die Herrschaft Hainburg mit Grosselfingen als Residenzort inne die sie durch weitere Pfandschaften erganzten Auch gehorten die Burg Falkenstein im Donautal und Hettingen im Laucherttal zu ihrem Besitz Sie waren osterreichische und wurttembergische Rate Besitzteilungen und Schulden fuhrten ab dem fruhen 16 Jahrhundert zum Niedergang 1 Wappen der Herren von BubenhofenScheiblersches Wappenbuch von 1450Meister von Messkirch Epitaph der Herren von Bubenhofen mit der Stifterfamilie im Museum Schloss Wilhelmshohe Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprung 1 2 Verbreitung 1 3 Abstieg 2 Wappen 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenUrsprung Bearbeiten Die Herren von Bubenhofen sind seit etwa 1250 im sogenannten Bubenhofener Tal zwischen Rosenfeld und Binsdorf belegt Im Tal der Stunzach lagen drei Kleinsiedlungen Bubenhofen Horgenau und Langenau vier Muhlen und drei Burgen namlich die Wasserburg Bubenhofen die Burg Tiefenberg und die Burg Untreues Ziel Es ist nicht geklart ob die Familie ihren Namen von diesem Tal nahm oder umgekehrt Da Hofen Orte in der Region unublich sind wird angenommen dass die Familie ihren Ursprung in Oberschwaben hatte und als Dienstleute der Grafen von Zollern in den damaligen burgerkriegsahnlichen Zeiten hier angesiedelt wurden 2 Vielleicht bereits bei der Trennung der zollerischen Herrschaften spatestens aber seit dem Ubergang Rosenfelds an Wurttemberg um 1317 20 orientierten sich die Bubenhofen immer starker an dieser aufstrebenden Landesherrschaft Verbreitung Bearbeiten nbsp Wasserschloss Geislingen in Geislingen bei BalingenVon 1345 an verkauften die Herren von Bubenhofen stuckweise ihren Stammsitz im Bubenhofener Tal Bereits zu Beginn des 14 Jahrhunderts erwarben sie die Ortsherrschaft uber Geislingen und verlegten 1379 ihre Grablege dorthin Eine weitere Burg die Burg Neuentierberg wurde an Knecht Kunz von Tierberg verkauft 3 Durch geschickte Finanzinvestitionen gelang es ihnen weiterreichende Herrschaftsrechte mit den damit verbundenen Einkunften aus diesen Herrschaften zu erzielen Sie tauchen in dieser Zeit haufig als Glaubiger der Reichsstadte Rottweil und Reutlingen oder als Pfandnehmer benachbarter Grafengeschlechter wie den Hohenbergern Zollern oder Wurttemberger auf So Marquard von Bubenhofen 1375 als Glaubiger der Reichsstadt Rottweil und 1379 als Obervogt zu Oberhohenberg Er besass Pfandbesitz unter anderem in Binsdorf Gammertingen und Bondorf 1386 wurde er mit den Gutern des Klosters Reichenau in Binsdorf belehnt Die Herrschaft Kallenberg wurde 1388 aus bubenhofischer Pfandschaft ausgelost wie auch 1393 Binsdorf wahrend Erlaheim und Dormettingen noch 1398 in bubenhofischem Besitz waren 1383 zahlten Graf Mulli von Zollern Schalksburg und die Stadt Balingen 2000 lb hlr an Heinrich von Bubenhofen zuruck 1390 erwarb dieser die Herrschaft Falkenstein Dessen Sohne besassen 1403 Guter in Rosswangen und Durrwangen Wolf von Bubenhofen einer dieser Sohne geriet 1417 uber Anspruche in Fluorn und Sigmarswangen in eine Fehde mit den Geroldseckern Der Graf von Wurttemberg mit etwa einhundert Rittern und elf Reichsstadte stellten sich auf seine Seite Wolf besass auch eine Muhle in Balingen und erwarb 1438 weiteren Besitz in Mulheim am Bach und Renfrizhausen Er war als wurttembergischer Rat tatig und war in der gesamten Region vielfaltig als Schiedsrichter tatig In diesen Jahren kaufte er den grossten Teil der Guter und Rechte des Klosters Ottmarsheim im Raum Balingen auf Die finanziellen Schwierigkeiten Graf Ulrich V von Wurttemberg insbesondere wegen seiner Kriege mit der Pfalz fuhrten dazu dass er 1461 Balingen mit Ostdorf Engstlatt Heselwangen Frommern Waldstetten und Weilheim Endingen Erzingen Messstetten Tieringen Oberdigisheim und Hossingen fur 17 500 Gulden an Wolf von Bubenhofen verpfandete eine Summe die Wolf unmittelbar aufbringen konnte Wolfs Bruder Konrad erwarb Guter und Rechte um Grosselfingen Owingen Stetten Steinhofen und Engstlatt Dessen Sohne Konrad und Hans erbten nach Wolfs Tod den Gesamtbesitz Dieser Konrad von Bubenhofen beschwor eine schwere Rechtskrise und fast einen uberregionalen Krieg herauf An Heiligabend 1465 liess er einen Bauern der in Balingen die Badstube besuchen wollte aus unbekanntem Grund festnehmen und auf seine ausserhalb der Pfandschaft Balingen gelegene Burg Hainburg bei Grosselfingen schaffen Gegen diese illegale Verbringung an einen Ort ausserhalb des zustandigen Gerichtsbezirks erhoben sich die Burger Balingens und die Bauern der dazugehorigen Dorfer 4 Konrad von Bubenhofen floh nach Rottweil und bat auf Grund seines dortigen Burgerrechts um reichstadtische Hilfe Rottweil war seit 1463 mit der Eidgenossenschaft verbundet Konrad von Bubenhofen erhielt auch Unterstutzung vom Pfalzer Kurfursten dessen Rat und Diener er war Die Balinger wandten sich an den Grafen von Wurttemberg der eine Besatzung nach Balingen legen liess Bevor es zu einem militarischen Konflikt kam vermittelte der Bischof von Konstanz im April 1466 einen Kompromiss Wurttemberg sollte innerhalb von anderthalb Jahren in zwei Raten die Pfandschaft wieder auslosen zusatzlich sollte Bubenhofen fur entgangene Einnahmen aus der Pfandschaft 2 500 Gulden erhalten Die Herren von Bubenhofen blieben dennoch weiter wichtige Partner der Grafen von Wurttemberg Graf Ulrich verkaufte ihnen Burg und Stadt Gammertingen Hettingen und die Vogtei uber das Kloster Mariaberg Hans von Bubenhofen war wurttembergischer Landhofmeister und einer der funf Rate die wahrend der Pilgerfahrt Graf Eberhards V im Bart von Wurttemberg Urach die Amtsgeschafte in Wurttemberg fuhrten 1473 und 1474 uberliess ihm Eberhard Neufra und Kettenacker Von 1481 bis 1511 war die Burg Schalksburg nochmals an die von Bubenhofen verpfandet Der relative Reichtum und die besondere Stellung der Bubenhofen lasst sich auch an damaligen Dokumenten ablesen In der Einkommenserklarung der Mitglieder des Viertels am Neckar der Gesellschaft mit Sankt Jorgenschild von 1488 waren die Bubenhofen mit funf Personen mit 3260 fl gelistet Gefolgt von den Neuneck mit 1414 fl bei 9 Personen Ehingen mit vier Personen und 1411 fl Sachsenheim sechs Personen mit 1109 fl Graf Eitelfritz von Zollern wies nur Einkunfte von 1000 fl aus Andere ritteradelige Geschlechter wie die Herren von Rosenfeld nannten im Vergleich Einkunfte von 251 fl oder die Herren von Tierberg von 240 fl Abstieg Bearbeiten Mit den Sohnen von Hans von Bubenhofen Wolf und Hans Kaspar begann der Abstieg des Geschlechts 12000 fl in Gold welches sie neben ihren Herrschaftsrechten erbten verprassten sie gemeinsam im ersten Jahr auf der Frankfurter Messe nachdem sie 1481 ihr Erbe antraten Die Neigung zur Prachtentfaltung Hans Kaspar wurde der goldene Ritter genannt machte sie von Glaubigern zu Schuldnern Hans Kaspar war wurttembergischer Marschall und Hofmeister und in diesem Zusammenhang Erzieher Herzog Ulrichs bei dem er aber spater in Ungnade fiel 1495 erwarb er noch Aichelau mit Oberstetten und Odenwaldstetten 1502 war er Bundeshauptmann des Schwabischen Bundes seinem Einkommen angemessen in der Furstenklasse Nach der Vertreibung Herzog Ulrichs trat er in Rottweiler Dienste 1521 musste er wegen seiner Schulden die Herrschaften Gammertingen und Hettingen veraussern Diese kamen an Dietrich Spat Winzeln und Hausen am Tann welche er noch 1480 erworben hatte gingen ebenfalls verloren Bis zu seinem Tod lebte er verarmt in Rottenburg Sein Sohn Markus musste 1530 die Herrschaft Justingen wieder veraussern Mit dem Tode des koniglich bayerischen Generalmajors Wilhelm Freiherr von Bubenhofen ist die Familie 1814 im Mannesstamm erloschen Wappen BearbeitenIn Rot zwei silberne Zickzack Balken Auf dem Helm mit rot silbernen Decken ein rot gekleideter wachsender Mann der zwei gesturzte rot silberne Buffelhorner halt nbsp Wappen von Geislingen bei Balingen nbsp Wappen von Feldhausen bei Gammertingen nbsp Wappen von GrosselfingenEinzelnachweise Bearbeiten Heinrich Haasis Hrsg Der Zollernalbkreis 2 Auflage Stuttgart 1989 ISBN 3 8062 0522 1 S 98f Monika Spicker Beck Hrsg Geschichte der Stadt Rosenfeld Stadt Rosenfeld Rosenfeld 2009 ISBN 978 3 00 028859 3 S 80 Bestand Dep 38 T1 Nr 1351 auf Landesarchiv BW de Zimmerische Chronik Band 2 S 456 Literatur BearbeitenReinhold Rau Die Herren von Bubenhofen in Leinstetten In Sulchgau Nr 16 1972 S 9 20 Casimir Bumiller Die Herren von Bubenhofen und die Herrschaft Haimburg In Gemeindeverwaltung Grosselfingen Hrsg Grosselfingen Ein Rundgang durch die Geschichte der Gemeinde 1296 1996 A Conzelmann Bisingen 1995 OCLC 249582462 S 21 35 Max Duncker Die Herren von Bubenhofen In Zeitschrift fur Wurttembergische Landesgeschichte ZWLG Jg 1 1937 S 335 369 Fred Feist Das unruhmliche Ende der Gebruder Hans Caspar und Hans Wolff von Bubenhoven Sohne des Landhofmeisters Johannes I von Bubenhoven In Hohenzollerische Heimat Jg 49 Nr 3 Sept 1998 S 37 42 Albert Gaier Die Geschichte des adeligen Geschlechts der Herren von Bubenhofen mit besonderer Berucksichtigung ihrer Herrschaft im Lautertal bei Donzdorf Hohenstaufen Veroffentlichungen des Geschichts und Altertumsvereins Goppingen e V 7 Folge 1969 70 Geschichts und Altertumsverein Goppingen Goppingen 1970 DNB 750851473 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bubenhofen Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Zimmerische Chronik uber die Herren von Bubenhofen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bubenhofen Adelsgeschlecht amp oldid 233260053