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Rosswangen ist ein Stadtteil von Balingen im Zollernalbkreis in Baden Wurttemberg RosswangenStadt BalingenEhemaliges Gemeindewappen von RosswangenKoordinaten 48 14 N 8 50 O 48 233333333333 8 8313888888889 614 Koordinaten 48 14 0 N 8 49 53 OHohe 614 mEinwohner 799 31 Dez 2021 Eingemeindung 1 Juli 1971Eingemeindet nach WeilstettenPostleitzahl 72336Vorwahl 07433Rosswangen im Hintergrund das LochenhornleRosswangen im Hintergrund das LochenhornleRosswangen vom Schafberg aus gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehung und Entwicklung des Ortes 1 2 Oberhoheit 1 3 Grundherrschaft 2 Wirtschaft 2 1 Landwirtschaft 2 2 Handwerk 2 3 Kramerladen 2 4 Industrie 3 Rosswangen heute 3 1 Naturschutz 4 Bauwerke 5 Sohne und Tochter 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte BearbeitenEntstehung und Entwicklung des Ortes Bearbeiten Reihengraberfriedhofe in Durrwangen und Heselwangen lassen die Vermutung zu dass das Dorf Rosswangen als benachbarter Wangenort ebenfalls im siebten Jahrhundert gegrundet wurde Im Ortsnamen Rosswangen ist Wang mittelhochdeutsch Grundwort Es deutet auf das hugelige Gelande hin und ist zusammen mit dem ersten Wortteil Ross ein Hinweis darauf dass dort Pferde weideten Im Jahr 1094 wurde der Ort fruher Rossiwanc genannt erstmals urkundlich erwahnt als der Adlige Alker seinen ortlichen Grundbesitz dem Kloster St Georgen schenkte Anfanglich war Rosswangen nur eine kleine Siedlung mit wenigen Bauernhofen Um 1200 muss sich das Dorf allerdings zu einem ansehnlichen Dorf entwickelt haben denn 1275 hatte es nachweislich schon einen Pfarrer Die Einwohnerzahl stieg bis 1785 auf 268 Einwohner In den Jahren 1820 und 1900 wurden 472 bzw 397 Einwohner gezahlt Oberhoheit Bearbeiten Rosswangen gehorte ursprunglich zur Scherragrafschaft Die Grafen der Scherraherrschaft gehorten verschiedenen hochadligen Geschlechtern an Von etwa 1170 an waren die Grafen von Hohenberg im erblichen Besitz der Grafenrechte in Scherra Um 1200 scheinen auch die Zollern oberhoheitliche Rechte und Anspruche gehabt zu haben Nach dem Tod des letzten Grafen von Hohenberg 1389 wurde die Grafschaft und damit auch Rosswangen vollstandig osterreichisches Eigentum Bis 1752 unterstand sie als Teil von Vorderosterreich der obersten Regierung zu Innsbruck und wurde dann der vorderosterreichischen Regierung unterstellt 1805 kam Rosswangen zusammen mit dem Rittergut zu Wurttemberg und war ab 1808 dem Oberamt Spaichingen zugewiesen 1843 wurde der Ort dem Oberamt Rottweil zugesprochen Zwar wurde der Gemeinderat vor dieser Massnahme angehort dennoch wurde der Vorschlag einer Einverleibung ins Oberamt Balingen erst 1938 ausgefuhrt als der Ort dem Kreis Balingen zugeteilt wurde Am 1 Juli 1971 erfolgte die Eingemeindung nach Weilstetten 1 Heute ist Rosswangen nach der Eingemeindung Weilstettens am 1 Januar 1975 2 Balingens einziger katholisch gepragter Stadtteil Grundherrschaft Bearbeiten Um 1220 bauten die Ritter Walger und Baldebert von Bisingen auf dem Burgbuhl die Burg Rosswangen Ihre Besitznachfolger die Herren von Tierberg spater die Herren von Ramsperg und um 1370 die Herren von Bubenhofen erwarben in Verbindung mit ihrem Rittergut Burg Dotternhausen allmahlich die gesamte Ortsherrschaft 1516 musste Wolf von Bubenhofen infolge seiner Verschuldung seinen Besitz an Hans von Weitingen abtreten Der Pfandbesitz ging danach an Sebastian von Gultingen und 1527 an Hans von Stotzingen uber Weitere Ortsherren waren stotzingensche Glaubiger ab 1652 Kaiser Leopold I 1666 und dann der Jesuitenorden zu Rottenburg Unter ausdrucklichem Vorbehalt der Landeshoheit und Kriminaljurisdiktion kamen Rosswangen und Dotternhausen 1789 an die Gebruder Grafen von Bissingen Nippenburg 1814 gelangten die beiden Herrschaften Rosswangen und Dotternhausen dann an den Buchhandler und preussischen geheimen Hofrat Friedrich Cotta in Stuttgart der spater durch den Konig von Bayern zum Freiherrn erhoben wurde Wirtschaft BearbeitenLandwirtschaft Bearbeiten Fruher betrieben alle Dorfbewohner der Pfarrer nicht ausgeschlossen Landwirtschaft Dabei lag das Hauptgewicht auf dem Ackerbau Er funktionierte nach dem Prinzip der Dreifelderwirtschaft Dazu waren die Acker der Markung in drei gleich grosse Bezirke aufgeteilt die sogenannten Zelgen Baumgarten die den Obstbau in Rosswangen belegen sind erstmals 1580 erwahnt Erst Anfang des 19 Jahrhunderts erfuhr der Obstbau gebuhrende Beachtung in dem 1823 die erste Obstbaumschule der Gemeinde angelegt wurde Gedorrt wurde das Obst im fast in jedem Haus befindlichen Backofen Auch die Viehzucht spielte eine bedeutende Rolle Handwerk Bearbeiten Backer Schmied Schuster und vielleicht auch Wagner und Zimmermann wird es hier schon im ausgehenden Mittelalter gegeben haben In den Kirchenbuchern erscheinen die Berufsbezeichnungen jedoch erst ab etwa 1700 Vorher hatte Rosswangen so wenig Einwohner dass man zur Identifizierung des Einzelnen auf die Berufsbezeichnung verzichten konnte Da nicht alle Sohne eines Bauern auf dem vaterlichen Hof bleiben konnten gingen immer mehr dazu uber einen Beruf zu erlernen Diese siedelten sich dann in der Nahe des elterlichen Hofes und spater im Zinken an Naturlich war auch fur sie die Landwirtschaft noch eine wichtige Erwerbsquelle Kramerladen Bearbeiten Ein Kramerladen im Ort ist erstmals 1820 erwahnt Er bot den Leuten all die Dinge des taglichen Bedarfs die sie nicht selbst produzieren konnten 1961 erstellte die Darlehenskasse ihr Genossenschaftsgebaude am westlichen Ortsausgang In ihm wurde ein Selbstbedienungsladen eingerichtet Heute ist dort eine kleine Backerei untergebracht Industrie Bearbeiten Die erste Ansiedlung von Industrie im Ort erfolgte 1923 24 mit der Einrichtung einer Filiale der Balinger Hemdenfabrik August Haasis Etwa 25 Frauen die fruher Heimarbeit verrichtet hatten fanden einen Arbeitsplatz 1953 wurde die Filiale geschlossen 1958 eroffnete dann die Tailfinger Trikotwarenfabrik Konrad Kern eine Nahereifiliale die in den 1990er Jahren geschlossen wurde 1967 liess sich die von Laufen an der Eyach stammende Jalousienfirma Hans Joachim Paulick im Oberen Bruhl nieder Sie hatte dazu die Werkstatt des Zimmermeisters Benninghoff erworben Rosswangen heute BearbeitenDurch die im Jahr 2000 eingeweihte Ortsumgehung hat Rosswangen einen noch hoheren Wohnwert bekommen Der Ort hat rund 799 Einwohner Stand Ende 2021 Naturschutz Bearbeiten Der grosste Teil der Gemarkung ist als Landschaftsschutzgebiet Landschaftsteile der Markung Rosswangen geschutzt Zwei Linden auf dem Heiligenberg sind zudem als Naturdenkmale ausgewiesen Bauwerke BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturdenkmale in Rosswangen Katholische Kirche St Johannes Baptist erbaut 1948 unter Einbeziehung von Teilen der Vorgangerkirche von 1668Sohne und Tochter BearbeitenAndreas Butz in Rosswangen 25 Februar 1657 in Passau OrgelbauerEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 524 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 540 Literatur BearbeitenRosswangen In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Rottweil Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 56 H Lindemann Stuttgart 1875 S 492 496 Volltext Wikisource Schwaibold W 1987 Rosswangen Beitrage zur Geschichte in Stadtverwaltung Balingen Hrsg Veroffentlichungen des Stadtarchivs Balingen Band 1 Balingen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rosswangen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadtteilinfo auf der Webprasenz der Stadt BalingenStadtteile von Balingen Durrwangen Endingen Engstlatt Erzingen Frommern Heselwangen Ostdorf Rosswangen Stockenhausen Streichen Weilstetten Zillhausen Normdaten Geografikum GND 7831345 4 lobid OGND AKS VIAF 240615707 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rosswangen amp oldid 221159572