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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Ostdorf Begriffsklarung aufgefuhrt Ostdorf ist ein Stadtteil von Balingen im Zollernalbkreis in Baden Wurttemberg Bis 1971 war es eine selbstandige Gemeinde OstdorfStadt BalingenEhemaliges Gemeindewappen von OstdorfKoordinaten 48 18 N 8 51 O 48 301388888889 8 8419444444444 542 Koordinaten 48 18 5 N 8 50 31 OHohe 542 mFlache 6 55 km Einwohner 1602 31 Dez 2021 Bevolkerungsdichte 245 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1971Postleitzahl 72336Vorwahl 07433Ortsmitte von OstdorfOrtsmitte von Ostdorf Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Geologie 1 3 Nachbargemeinden 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Religion 4 Name 5 Politik 5 1 Ortsvorsteher 5 2 Wappen 6 Verkehr 7 Bauwerke 8 Medien 8 1 Offentliche Einrichtungen 9 Personlichkeiten 10 Einzelnachweise 11 Literatur 12 WeblinksGeographie Bearbeiten nbsp Ostdorfer LandschaftsblickGeographische Lage Bearbeiten Ostdorf liegt nordwestlich von Balingen uber dem Tal der Eyach einem rechten Nebenfluss des Neckars auf einer Hochflache Diese wird rundum durch kleine Bachlaufe eingeschnitten Der nachstgelegene hohe Punkt ist der Warren 606 m u NN Beherrschender Blickfang ist der Berg Hohenzollern mit der Burg Hohenzollern Ostdorf bietet ausserdem einen guten Blick auf die Zollernalb im Osten hinter Balingen Das Gebiet ist mit Nadelwald bewachsen Typische unbewirtschaftete Flachen sind die Wacholderheide Hange mit Steinriegeln Geologie Bearbeiten Zum Teil freistehender Muschelkalk mit gutem lehmigen Boden Die landwirtschaftlich genutzten Boden der Markung werden zu den besten Boden des Altkreises Balingen gerechnet Nachbargemeinden Bearbeiten Die Gemeinden sind im Uhrzeigersinn von Norden her aufgefuhrt und gehoren zum Zollernalbkreis Owingen Stadtteil von Haigerloch Engstlatt Balingen Geislingen Geschichte BearbeitenDie erste Ansiedlung wurde vermutlich im 7 oder 8 Jahrhundert gegrundet Erstmals urkundlich erwahnt wurde Ostdorf im Jahr 1200 Ein Albert von Ostdorf verkaufte ein Lehen des Ortes an das Kloster Salem Bis zum Jahre 1287 gehorte das Dorf den Herzogen von Teck Nach mehreren Verpfandungen kam es 1317 schliesslich an die Grafen von Wurttemberg unter Eberhard I erstmals wird ein Amtmann erwahnt Damit ist Ostdorf Balingens alteste wurttembergische Gemeinde Schon im ausgehenden Mittelalter herrschte bauerlicher Wohlstand Erst ab 1949 kam es in bescheidenem Masse zur Ansiedlung von Industrie 1971 erfolgte die Eingliederung in die Stadt Balingen Ostdorf ist die heute noch am meisten von der Landwirtschaft gepragte Teilgemeinde Balingens nbsp Ostdorfer LandwirtschaftsschuppenAb 1403 gehorte Ostdorf zum neu gebildeten Amt Balingen aus dem spater das Oberamt Balingen hervorging 1456 wurde erstmals ein Ortsgericht erwahnt Eine Bevolkerungszahlung 1525 ergab fur Ostdorf etwa 500 Einwohner in 63 Hausern 48 Bauern zogen davon mit in den Bauernkrieg Ende des 16 Jahrhunderts wutete die Pest in der Gegend Von 662 Einwohnern fielen 1592 in Ostdorf 225 dieser Krankheit zum Opfer 1610 wurde erstmals ein Schulmeister in Ostdorf erwahnt Sechs Jahre spater wurde die durch einen Sturm zerstorte herzogliche Zehntscheuer neu errichtet Ab 1690 verfugte Ostdorf uber ein eigenes Rathaus Zehn Jahre nach der Errichtung des Konigreichs Wurttemberg und der bedruckenden Zeit der Koalitionskriege kam es 1816 aufgrund ungunstiger Witterung und Missernten zu einer grossen Hungersnot Man sprach vom Jahr ohne Sommer 1827 wurde das Schulhaus gegenuber der Kirche eingeweiht 1832 die Kirche erweitert Nach erneuten Missernten wanderten 1852 etwa 200 Einwohner nach Nordamerika aus Die Gemeinde richtete fur Madchen und Frauen als Verdienstmoglichkeit eine Nahschule ein 1875 wurde der Schulhausneubau der nach 1960 als Rathaus genutzt wurde eingeweiht 1911 erhielt Ostdorf Anschluss an das Strom und Wassernetz 1922 wurden die neue Schule und die Festhalle gebaut 1951 kam es zur Aufhebung der 59 Hektar grossen Allmand ein Schwimmbad wurde eingerichtet Am 1 Juli 1971 wurde Ostdorf in die Stadt Balingen eingegliedert 1 und wurde zum Stadtteil mit einem Ortschaftsrat 1990 brannte die Zehntscheuer von 1616 ab und wurde wieder aufgebaut Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner1525 5001592 4381794 8091820 9751875 9921900 9451959 10981961 11091970 12351992 15162005 1599Religion BearbeitenSeit der Reformation uberwiegen evangelische Christen Ostdorf gehort seit 1547 zum Dekanat Balingen Kirchenpatron ist St Medardus als Wetterheiliger typisch fur die Bauerngemeinde Der Kirchturm existiert seit 1843 in achteckiger Form mit einem kupfernen Helm seit 1861 Die Gemeinde unterhielt viele Jahrzehnte eine Gemeindeschwester Diakonisse fur die Krankenpflege Sie hatte im Beck schen Hof ihre Wohnung Heute besteht die Pfarrstelle bzw die Kirchengemeinde aus rund 1800 evangelischen Kirchenmitgliedern in Ostdorf und Geislingen Der Kirchengemeinderat besteht aus sieben gewahlten Mitgliedern sowie zwei Mitgliedern kraft Amtes Pfarrer und Kirchenpfleger Seit mehr als 100 Jahren ist auch die Altpietistische Gemeinschaft heute Apis evangelischer Gemeinschaftsverband Wurttemberg fester Bestandteil des religiosen Lebens in Ostdorf Erst nach 1945 gab es durch den Zuzug von Heimatvertriebenen vermehrt Katholiken im Ort Name BearbeitenEin weit verbreiteter Irrglaube ist der Name Ostdorf ruhre daher dass es im Osten von Balingen liege Das ist aber schon deshalb falsch da das Dorf nordlich von Balingen liegt In Wirklichkeit kommt der Name von Austdorf Politik BearbeitenOrtsvorsteher Bearbeiten Ortsvorsteher Helmut Haug ist Leiter der Ortschaftsverwaltung Ostdorf und Vorsitzender des Ortschaftsrates Wappen Bearbeiten Blasonierung Unter goldenem Schildhaupt darin eine liegende schwarze Hirschstange Wurttemberger Gehorn goldener Pflug nach links gerichtet auf schwarzem Grund Das Wappen ist seit 1950 im amtlichen Gebrauch Zu diesem Wappen ist auch der folgende Spruch verbreitet Das schonste Wappen auf der Welt ist der Pflug im Ackerfeld Verkehr BearbeitenUber die Kreisstrasse hat Ostdorf eine gute Anbindung an die Bundesautobahn 81 Anschlussstelle Empfingen Der Offentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar Alb Donau NALDO gewahrleistet Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 331 Bauwerke BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturdenkmale in Ostdorf Evangelische Medarduskirche gotischer Bau mit Langhaus von 1832Medien BearbeitenDie wichtigsten lokalen Zeitungen sind der Zollern Alb Kurier und der Schwarzwalder Bote Bis 1960 hatte die Gemeinde noch einen Schellschutt Amtsboten mit Ausruf Offentliche Einrichtungen Bearbeiten Das Bauernmuseum Ostdorf zeigt landwirtschaftliches Gerat sowie bauerliches Stuben und Schlafkammermobiliar Es wurde 1981 in der ehemaligen Dorfschule eingerichtet Eine weitere Einrichtung ist der evangelische Kindergarten auf der Dorfwiese mit drei Gruppen Personlichkeiten BearbeitenAdam Friedrich Koch 1763 1835 Padagoge Burgenforscher und Schriftsteller geboren in Ostdorf Franz Joseph Valentin Dominik Maurer 1795 1874 Alttestamentler Hebraist und Geistlicher Pfarrer in Ostdorf Martin Haug 1827 1876 Orientalist geboren in Ostdorf Otto Jung 1867 1935 Landschafts und Portratmaler geboren in Ostdorf Hermann List 1904 1987 Journalist und Schriftsteller Einzelnachweise Bearbeiten Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 524 Literatur BearbeitenOstdorf In Julius Hartmann Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Balingen Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 60 W Kohlhammer Stuttgart 1880 S 472 478 Volltext Wikisource Vereinsgemeinschaft Ostdorf Stadtverwaltung Balingen Hrsg 800 Jahre Ostdorf SV Verlagsdruckerei Balingen 2001 Friedrich Veit Hrsg Festschrift zur Haug Feier in Ostdorf am 29 August 1909 Schnurlen Tubingen 1909 Friedrich Veit Ostdorfer Studien Teil 1 3 Schnurlen Tubingen 1901 1902 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ostdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadtteilinfo auf der Webprasenz der Stadt BalingenStadtteile von Balingen Durrwangen Endingen Engstlatt Erzingen Frommern Heselwangen Ostdorf Rosswangen Stockenhausen Streichen Weilstetten Zillhausen Normdaten Geografikum GND 4241270 5 lobid OGND AKS VIAF 240424205 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ostdorf amp oldid 239379822