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Die Niederlandische Ostindien Kompanie niederlandisch Vereenigde Oostindische Compagnie Vereenigde Geoctroyeerde Oostindische Compagnie abgekurzt VOC oder kurz Compagnie war eine Ostindien Kompanie zu der sich am 20 Marz 1602 niederlandische Kaufmannskompanien zusammenschlossen um die Konkurrenz untereinander auszuschalten Die VOC erhielt vom niederlandischen Staat Handelsmonopole sowie Hoheitsrechte in Landerwerb Kriegsfuhrung und Festungsbau Sie war eines der grossten Handelsunternehmen des 17 und 18 Jahrhunderts Siegel der CompagnieDie Flagge der VOC hier in AmsterdamAktie von 1606Kleinmunze der Niederlandischen Ostindien Kompanie von 1744Die VOC hatte ihren Hauptsitz in Amsterdam und Middelburg Das Hauptquartier der Handelsschifffahrt befand sich in Batavia der heutigen indonesischen Hauptstadt Jakarta auf Java Weitere Niederlassungen wurden auf anderen Inseln des heutigen Indonesiens gegrundet Ein Handelsposten lag auch auf Deshima einer kunstlichen Insel vor der Kuste der japanischen Stadt Nagasaki und weitere in Persien Bengalen heute Teil von Bangladesch und Indien Ceylon Formosa Kapstadt und Sudindien Die wirtschaftliche Starke der VOC beruhte vor allem auf der Kontrolle der Gewurzroute von Hinterindien nach Europa womit sie einen Teil des lukrativen Indienhandels beherrschte Das in sechs Kammern Kamers strukturierte Unternehmen war das erste das Aktien ausgab Nach dem Vierten Englisch Niederlandischen Krieg von 1780 bis 1784 kam die Kompanie in finanzielle Schwierigkeiten und wurde 1798 liquidiert Wahrend zweier Jahrhunderte des in vielen Bereichen monopolisierten Handels hatte die VOC circa 4700 Schiffe unter Segel auf denen insgesamt zirka eine Million Menschen befordert wurden Dabei entfallt auf das erste Jahrhundert zirka ein Drittel auf das zweite zwei Drittel von beiden Zahlen Der Handelswert der nach Europa transportierten Waren betrug im ersten Jahrhundert bis 1700 bereits 577 Millionen Gulden und im zweiten bis 1795 1 6 Milliarden Gulden Die Konkurrentin der VOC die 1600 in London gegrundete Englische Ostindien Kompanie EIC spater Britische Ostindien Kompanie BEIC konnte sich nicht gegen die VOC durchsetzen Lediglich gegen Ende des 17 Jahrhunderts gab es eine kurze Phase wahrend derer die EIC BEIC zu einer ernstzunehmenden Konkurrentin erstarkt war Inhaltsverzeichnis 1 Die Vorkompanien 2 Organisatorische Merkmale 3 Die Fruhzeit der VOC 3 1 Die ersten Aktien 3 2 Die Grundung Batavias 4 Aufstieg und Blutezeit der VOC 4 1 Die Kapkolonie 4 2 Asienhandel 4 3 Batavia als Handelszentrum 4 4 Nach Europa exportierte Guter 4 5 Der innerasiatische Handel der VOC 5 Die Arbeitsbedingungen der Beschaftigten 6 Untergang der VOC 7 Die Archive der VOC 8 Die VOC in Kunst und Literatur 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelbelegeDie Vorkompanien Bearbeiten nbsp Oben Amboyna unten Banda Inseln 1655Anfang des 16 Jahrhunderts erreichten portugiesische Schiffe Indonesien als erste die uber die Route um das Kap der Guten Hoffnung kamen Das Wissen um diesen Seeweg nach Asien blieb einige Jahrzehnte portugiesischen Seefahrern vorbehalten In den letzten Jahrzehnten des 16 Jahrhunderts wurde jedoch die niederlandische Kartographie fuhrend in Europa Den wesentlichen Beitrag dazu lieferten Niederlander wie Jan Huygen van Linschoten die als See oder Kaufleute in portugiesischem Dienst gestanden hatten 1 Van Linschotens Itinerario wurde zwar erst 1596 gedruckt seine Beobachtungen und Hinweise beeinflussten aber bereits kurz nach seiner Ruckkehr aus Sudostasien im Jahre 1592 kaufmannische Entscheidungen 2 Basierend auf seinen Anregungen brach 1595 eine erste offizielle niederlandische Flotte unter Fuhrung von Cornelis de Houtman nach Asien auf Fur diese Handelsreise war in Amsterdam eigens die Compagnie van Verre gegrundet worden die von Statthalter Moritz von Oranien einen Freibrief erhalten hatte Die vier Schiffe der Flotte reprasentierten eine Investition von 290 000 Gulden von denen allein 100 000 Gulden zum Ankauf von Gewurzen in Ostindien verwendet werden sollten Sie erreichten Banten auf Java mit dem Hafen Bantam und richteten dort das erste Massaker an als der Gewurzhandel nicht zu ihrer Zufriedenheit ausfiel Die Flotte mit Houtmann unter Mordvorwurf in Ketten die 1597 wieder ihren Heimathafen erreichte hatte zwar das ursprungliche Ziel die Molukken nicht erreicht war aber wirtschaftlich noch erfolgreich dass 1598 funf Expeditionen verschiedener Ostindischer Kompanien von unterschiedlichen niederlandischen Hafenstadten ausliefen und in den nachsten drei Jahren neun weitere folgten die grosse Ertrage brachten 3 Ziel der meisten Expeditionen war Banten 1599 erreichten eine Expedition auch die weiter ostlich liegenden Molukken und Teile einer Flotte sogar die Banda Inseln und Sulawesi 3 Die Kompanien die diese Expeditionen finanzierten wurden ausschliesslich fur die Einzelreisen gegrundet und nach Beendigung der Reise wurde der gesamte Gewinn realisiert Eine Grundung von Handelsstationen oder ein kontinuierlicher Aufbau von Handelsbeziehungen fand durch diese sogenannten Vorkompanien niederlandisch voorcompagnieen nicht statt 3 Sehr fruh gab es Stimmen die sich gegen die Zersplitterung der niederlandischen Kaufleute in miteinander konkurrierende Unternehmungen aussprachen Fur einen Zusammenschluss setzte sich insbesondere der Landadvocaat von Holland Johan van Oldenbarnevelt ein Gegen den Zusammenschluss wehrten sich massgeblich Kaufleute der Provinz Zeeland die die Ubermacht der Amsterdamer Kaufleute furchteten Vereinigungen einzelner Kompanien gab es bereits ab 1598 und bereits 1600 grundete man in Amsterdam die Eerste Vereinigde Compagnie op Oost Indie die mit einem Handelsmonopol ausgestattet war das sich aber noch auf stadtischer Ebene bewegte Dieses Monopol nahm die spateren VOC Privilegien weitgehend vorweg 3 1601 thematisierten die Staaten von Holland die Situation vor den Generalstaaten die sich ebenfalls fur einen Zusammenschluss aussprachen Die Seelandischen Compagnien schlossen sich nach Intervention von Moritz von Oranien diesem Unternehmen an sodass am 20 Marz 1602 die foderal strukturierte VOC begrundet werden konnte Die Generalstaaten sicherten mit der Generale Vereenichde Geoctroyeerde Compagnie der VOC ein erst einmal auf 21 Jahre beschranktes Handelsmonopol octrooi fur den Warenverkehr zwischen den Niederlanden einerseits und dem Gebiet ostlich des Kaps der Guten Hoffnung und westlich der Magellan Strasse andererseits dem sogenannten octrooigebied der Handelszone zu 3 Die VOC besass damit das Privileg als einzige Privat oder Rechtsperson des Landes mit Ostindien Handel treiben zu durfen Fur dieses Privileg zahlte die VOC 1602 25 000 Gulden 1647 musste die Kompanie fur dieses Recht bereits 1 5 Millionen Gulden zahlen und 1696 und 1700 jeweils 3 Millionen Gulden 4 Anders als das britische Konkurrenzunternehmen die East India Company besass die VOC dezidierte Souveranitatsrechte 5 Dazu gehorte das Recht Gouverneure zu ernennen Armeen und Flotten aufzustellen Festungen zu errichten und volkerrechtlich bindende Vertrage abzuschliessen In Asien konnte die VOC daher wie ein souveraner Staat agieren auch wenn sie formal im Namen der Vereinigten Niederlande agierte 6 Historiker weisen darauf hin dass im Zeitalter der fruhneuzeitlichen Expansion wahrend der England Frankreich die Niederlande Portugal und Spanien in starker Konkurrenz zueinander standen die Ausstattung einer kapitalkraftigen Kompanie mit solch weitgehenden Privilegien letztlich eine Teilprivatisierung der Militarausgaben eines Landes darstellte 6 Organisatorische Merkmale Bearbeiten nbsp VOC Hauptgebaude in Amsterdam nbsp Wappenschilde der Staten Generaal van de Nederlanden und Stadte Hoorn Delft Amsterdam Middelburg Rotterdam und Enkhuizen uber dem Eingang zum der Castle of Good Hope Bei jeder der ursprunglichen sechs Kompanien die in der VOC zusammengefuhrt wurden wurde eine als Kammer bezeichnete regionale Verwaltung eingerichtet 2 Die Direktoren der in der VOC zusammengefuhrten Gesellschaften wurden die Vorstande der VOC Da hiervon jedoch acht Sitze auf Amsterdamer voorcompagnieen entfielen und die acht anderen auf alle weiteren Gesellschaften befurchteten die Seelander weiterhin die Vorherrschaft Amsterdams Die Seelander Forderung jeder regionalen Kammer die gleichen Stimmrechte einzuraumen aber scheiterte nun am Widerstand Amsterdams sodass schliesslich ein Kompromiss darin gefunden wurde einen siebzehnten Sitz einzurichten der im Wechsel von einem Nicht Amsterdamer besetzt werden sollte Von den 17 Delegierten auf niederlandisch Heeren XVII englisch the Lords Seventeen die zugleich bewindhebbers aktive Geschaftspartner waren kamen acht aus Amsterdam vier aus Seeland Middelburg einer aus Delft einer aus Enkhuizen einer aus Hoorn einer aus Rotterdam und einer wechselweise aus Zeeland Delft Rotterdam Hoorn oder Enkhuizen Das so zusammengesetzte Direktorium die Heeren XVII sollte in Amsterdam tagen doch auch dafur musste ein Kompromiss mit den Seelandern gefunden werden Man einigte sich auf einen Achtjahres Zyklus Davon war sechs Jahre der Sitz des Vorstandes in Amsterdam unter der Prasidentschaft eines Amsterdamers und dann zwei Jahre in Middelburg unter Leitung eines Seelanders Der Hauptsitz der VOC befand sich im spater so genannten Oost Indisch Huis am Kloveniersburgwal in Amsterdam ein weiterer in Middelburg Die sechs Grundungsgesellschaften wurden als regionale Kammern weitergefuhrt Der Vorstand der VOC entsprach damit einer foderalen Struktur die der ahnelte die sich auch politisch zwischen Holland Seeland und den Stadten entwickelt hatte Eine vor den Versammlungen von der prasidierenden Kammer versandte Tagesordnung erlaubte es allen Kammern ihre Abgeordneten genau zu instruieren Fur unvorhergesehene Verhandlungspunkte wurde gegebenenfalls die Versammlung zu Konsultationen der Abgeordneten mit den Heimatkammern unterbrochen Die Fruhzeit der VOC Bearbeiten nbsp Aussenansicht des VOC Sitzes in AmsterdamDas niederlandische Parlament sicherte der VOC mit einer Charta formell das Handelsmonopol fur alle Gebiete ostlich des Kaps der Guten Hoffnung und westlich der Magellanstrasse zu Die Charta begrundete einige der souveranen Rechte der Kompanie und gestattete dieser auch die Kriegsfuhrung Admiral Steven van der Haghen unter dessen Fuhrung am 18 Dezember 1603 die erste Flotte der VOC in See stach hatte ausdruckliche Anweisungen auf seiner Fahrt militarisch gegen die Portugiesen in Indien und an den ostafrikanischen Kusten vorzugehen 7 Angesichts einer Ubermacht von zwolf bewaffneten Schiffen gaben die Portugiesen 1605 kampflos ihr Fort Victoria auf Ambon der wichtigsten Insel der Molukken auf Wichtigster asiatischer Hafen in der Fruhphase der VOC blieb jedoch zunachst die javanische Hafenstadt Banten die in der Nahe der Sunda Strasse lag Es war eine geplante Stadt die sich um das kaufmannische Zentrum bestehend aus Markt und Hafen entwickelte und in der Handler unterschiedlicher Ethnien lebten Besonders stark vertreten waren in Banten chinesische Handler daneben arbeiteten dort auch turkische persische arabische Handler und Angehorige verschiedener indischer Ethnien 8 Gehandelt wurde vornehmlich mit chinesischen Luxuswaren Pfeffer und verschiedenen Gewurzen die auf den Molukken angebaut wurden Die Vorkompanien waren dort zunachst nur als eine Gruppe unter einer Reihe verschiedener Handler aufgetreten Die dauerhafte Prasenz der VOC und der EIC fuhrte in Banten zu einer Veranderung der Krafteverhaltnisse zwischen den einzelnen Handlergruppen und sowohl die britische als auch die niederlandische Ostindien Kompanien bemuhten sich beim Sultan von Banten um die Genehmigung verschiedener Privilegien Die Privilegien wurden jedoch verwehrt da es mehr im Interesse des Sultans lag die Konkurrenzsituation im Hafen aufrechtzuerhalten und damit die Bedeutung von Banten als Handelsplatz langfristig zu sichern 9 Verhandlungen zwischen der VOC und der EIC uber einen Zusammenschluss beider Gesellschaften scheiterten 1615 in Den Haag 10 Der Erfolg der VOC auf Banten wurde durch eine wesentliche nautische Entdeckung unterstutzt Der VOC Kapitan Hendrik Brouwer lenkte seine Schiffe im Jahr 1611 nach dem Zwischenhalt am Kap der Guten Hoffnung nicht mit den sommerlichen Monsunwinden in nordostliche Richtung sondern segelte 4000 nautische Meilen auf etwa 40 sudlicher Breite nach Osten und bog dann ungefahr am 110 ostlichen Langengrad fur weitere 2000 Seemeilen nach Norden ab Wahrend die ubliche Monsunroute nach Java fast ein Jahr Segelzeit beanspruchte kam Henrik Brouwer in Batavia nach funf Monaten und vierundzwanzig Tagen an Dirk Hartog kam 1616 mit dem Schiff Eendracht in einem Sturm vom Kurs ab und gelangte von den Westwinden getrieben auf einem ahnlichen Kurs im Dezember 1616 auf Ambon an Jedoch strandeten auf dieser Route nachfolgende Schiffe gelegentlich an den vorgelagerten Riffen des noch nicht bekannten Kontinents Australien wie beispielsweise 1629 beim spektakularen Verlust der Batavia Die ersten Aktien Bearbeiten Die Privilegien die der niederlandische Staat der VOC gewahrt hatte waren zeitlich limitiert jedoch weit weniger begrenzt als eine einzelne Handelsexpedition es gewesen ware Die Nutzung der Privilegien erforderte in der Praxis einen betrachtlichen finanziellen Aufwand den die einzelnen Kammern nicht in der Lage bzw gewillt waren zu tragen Das Ende der auf Einzelfahrten ausgerichteten Vorkompanien hin zu einer kontinuierlich arbeitenden Ostindien Kompanie benotigte die Schaffung eines festen Kapitalstocks 11 Die Direktoren der VOC beschlossen die historisch erstmalige Finanzierung der Kompanie durch die Herausgabe von Aktien Wahrend vorherige Finanzierungen eher mittelfristigen Schuldverschreibungen entsprachen sich also auf Schiffsladungen bezogen blieben die Aktionare participanten der VOC zehn Jahre an ihre Anlage gebunden Nach der verzinsten Ruckzahlung 1612 wurde den Aktionaren dann die Moglichkeit geboten fur weitere zehn Jahre zu zeichnen Hinzu kam eine Dividendenzahlung Daruber hinaus aber hatten die Aktionare keine Mitspracherechte in der VOC Dies anderte sich auch 1622 23 kaum als die Rechte der Kompanie um weitere zwanzig Jahre verlangert wurden 1602 legten Investoren 6 5 Millionen Gulden in der VOC an heutiger Gegenwert etwa 100 Millionen US Dollar Die VOC verfugte so uber eine grossere und stabilere Kapitaldecke als die EIC Die Niederlander verfugten ausserdem uber bessere nautische und geografische Kenntnisse Auch wenn die VOC nach der EIC gegrundet worden war bestanden durch die Vorkompanien ausserdem weitreichende Handelskontakte im asiatischen Raum 12 Hierdurch war es moglich umfangreiche militarische Operationen im asiatischen Raum zu finanzieren die das Monopol im molukkischen Gewurzhandel sicherte 1622 kam nach der Eroberung der Banda Inseln das Monopol fur Muskatnuss und Muskatbluten hinzu spater dann das fur Nelken Nach der Vertreibung der Portugiesen von Ceylon wurde schliesslich auch Zimt gehandelt Nach Einschatzung des Historikers Jurgen Nagel ware die Britische Ostindien Kompanie vermutlich bereits in den 1680er Jahren untergegangen hatten sich die Ostindien Kompanien ausschliesslich auf den Gewurzhandel mit dem Malaiischen Archipel konzentriert So aber konzentrierte sich die EIC vor allem auf den Indienhandel 13 Die Grundung Batavias Bearbeiten nbsp Batavia um 1740Die Amsterdamer Direktoren hatten sich fruhzeitig dafur entschieden in Sudostasien einen zentralen Handelsplatz einzurichten Strategisches Ziel der Kompanie war es den Gewurzexport aus den Molukken zu kontrollieren Banten war dafur wegen der Prasenz des Sultan von Banten ungeeignet Einen geeigneteren Standort fand die Kompanie in der Stadt Jayakarta an der Mundung des Ciliwung Flusses Die Stadt gehorte zwar zum Einflussbereich des Sultans von Banten der lokale Herrscher war jedoch schwach und nur einige tausend Sundanesen besiedelten die Stadt 1613 errichteten die VOC vor der Stadt den ersten Handelsplatz der in den folgenden Jahren zu einem Fort ausgebaut wurde Es kam in den Folgejahren zu einigen Scharmutzeln mit dem EIC dem Sultan von Banten und dem lokalen Herrscher von Jayakarta Niederlandische Truppen unter Fuhrung von Jan Pieterszoon Coen beendeten 1619 die Belagerung der niederlandischen Faktorei und zerstorten dabei Jayakarta Auf ihren Ruinen grundete Coen die niederlandische Stadt Batavia die Sitz des Generalgouverneurs des obersten Befehlshabers der VOC in Asien sowie der sogenannten Hohen Regierung Raad van Indie wurde Letzterem gehorten die ranghochsten Vertreter des kaufmannischen Personals des Militars und der Rechtsprechung in Asien an 14 1621 richtete der niederlandische Gouverneur von Batavia Coen einen Volkermord an der Bevolkerung der Banda Inseln an Etwa 15 000 Menschen fast alle Einwohner und alle Anfuhrer wurden getotet Ziel war es auf der Insel ein Monopol fur Muskat zu schaffen Zuvor hatte sich die einheimische Bevolkerung geweigert und gewehrt dem Monopol zuzustimmen 15 Nach dem Pogrom wurde die Insel in Parzellen aufgeteilt und diese Parzellen Niederlandern als Eigentum uberlassen Die neuen Besitzer bevolkerten die Insel nun mit Sklaven um mit diesen eine Plantagenwirtschaft fur Gewurze aufzubauen Die Gewurze wurden als Gegenleistung fur das kostenlos uberlassene Land mit einem Festpreis an die VOC verkauft 16 In den folgenden Jahrzehnten entstanden Gouvernements in Ambon Banda Makassar Malakka in Ternate fur die Molukken Semarang fur die Nordkuste Javas Negapatam fur die indische Koromandel Kuste Colombo fur Ceylon sowie in der letzten Phase der VOC in der Kapkolonie im Sudlichen Afrika Die Verwaltungszentren der Gouverneure glichen dem in Batavia da sie gleichfalls uber eine Regierung Rate und eine eigene Garnison verfugten 14 Direktoren standen hierarchisch unter den Gouverneuren konzentrierten sich auf das kaufmannische Kerngeschaft und verfugten uber eine verglichen zu den Gouverneurssitzen deutlich reduzierte Ausstattung und Infrastruktur Direktoren leiteten beispielsweise die Geschafte auf der Arabischen Halbinsel im Persischen Golf einigen zentralen indischen Niederlassungen und in Japan Die den Gouverneuren und Direktoren zugeordneten Residenzen wiesen sehr unterschiedliche Grossen auf Einige verfugten uber einen kaufmannischen Stab und eine militarische Besatzung Andere bestanden nur aus einem einzelnen Gesandten der VOC am Hofe eines lokalen Herrschers 17 Aufstieg und Blutezeit der VOC Bearbeiten nbsp Besitzungen der VOC1641 eroberte die VOC das portugiesische Malakka 1652 folgte der Bau einer VOC Schiffsstation am Kap der Guten Hoffnung 1659 die Eroberung von Palembang auf Sudsumatra 1661 notigte die VOC Makassar auf Sudsulawesi zur Vertreibung von aus Malakka stammenden Portugiesen die in dieser Stadt Zuflucht gesucht hatten Die Kapkolonie Bearbeiten Die erste Ansiedlung niederlandischer Siedler meist Straffallige 1652 im Gebiet der Khoikhoi die im 18 Jahrhundert zu 90 an den eingeschleppten Pocken ausstarben erfolgte im Auftrag der VOC und zog einen Handelsstutzpunkt nach sich Dieser importierte auch Sklaven erstmals 1658 aus Westafrika und Angola 18 spater auch aus Regionen rund um den Indischen Ozean Madagaskar Ceylon Malaysia Aufgrund der schlechten Lebensbedingungen waren die Mortalitat und deswegen der Ersatzbedarf hoch Im Jahr 1797 ubernahmen die Briten die Kolonie mit 20 000 niederlandischen Siedlern als das Mutterland 1795 von Napoleon geschlagen worden war 19 Asienhandel Bearbeiten Als einzige Handelsunternehmung in Indien machte die VOC zwischen 1635 und 1690 mit dem Uberseehandel Gewinne Danach wurde zunehmend bis in das 18 Jahrhundert hinein der Handel innerhalb Asiens zur Einkommensquelle der Kompanie Hinzu kam der ab 1639 noch allein von der VOC organisierte Handel mit Japan Wahrend des 17 Jahrhunderts begann die Kompanie auch schon mit den sekundaren Geldgeschaften Die hohen Gewinne ermoglichten es das in Asien gunstig zu erhaltende Gold Silber war sehr teuer u a aufgrund des Wechsels von einer Papier zu einer Silberwahrung der chinesischen Ming Regierung Gold dagegen konnte fur Europaer gunstig gegen das in China relativ teurere Silber getauscht werden aufzukaufen und gewinnbringend weiter zu veraussern entweder direkt in Europa oder an europaische in Asien tatige Handler die hier mit Textilien und Gewurzen darunter vor allem Pfeffer bezahlen mussten Ende der 1660er Jahre grundete die Regierung von Banten einen einheimischen Konkurrenzverband zur VOC die Bantenese Company Die Bantenese Company nahm bald schon den direkten Handel mit Mekka Gujarat der Koromandelkuste Bengalen Siam Kambodscha Vietnam Taiwan und Japan auf und zog Handelsvertretungen Englands der Niederlande Frankreichs Danemarks Portugals Macau und des Kaiserreichs China Taiwan und Amoy nach Banten In den kriegerischen Auseinandersetzungen des bantamesischen Alt Regenten Sultan Ageng mit dessen Sohn und Nachfolger Sultan Haji Abu Nasr Abdul Kahhar musste Letzterer die Hilfe der VOC erbitten und als Gegenleistung nach der Kapitulation Agengs alle Auslander aus Banten ausweisen der VOC das Monopol fur den Pfefferhandel uberlassen und der Einrichtung einer VOC Garnison Fort Speelwijk zustimmen Die wirtschaftliche und politische Bedeutung des Sultanates von Banten schwand daraufhin bis zu seiner Auflosung zu Beginn des 19 Jahrhunderts Nach der Eroberung Makassars 1667 fiel der letzte Hafen von dem aus noch ein Handel zwischen Asien und Europa ausserhalb der VOC gefuhrt werden konnte was aus Sicht der VOC als Schmuggel galt Im Frieden von Breda 1667 sprachen sich die Briten mit den Niederlandern ab die Ersteren behielten Neu Amsterdam das spatere New York die Letzteren die Insel Pulo Run 1699 begann die VOC in Java Kaffee von der indischen Malabarkuste in Plantagen anzupflanzen der nun neben dem Kaffee aus Arabien gehandelt werden konnte Hinzu kam Tee aus China siehe Chinahandel Textilien aus Indien und andere mehr solang die Ware Gewinne zu erbringen versprach Batavia als Handelszentrum Bearbeiten nbsp Nachbau des Ostindienfahrers Amsterdam der VOC im Amsterdamer HafenBatavia auf Java entwickelte sich zum Zentrum der VOC in Asien Weite Teile der Stadt waren planmassig angelegt Sudlich des Marktplatzes sorgten mehrere Kanale fur die Entwasserung der Hafenstadt und eine Stadtmauer umgab die Siedlung Wahrend der fast zwei Jahrhunderte wahrenden Prasenz der VOC in Asien entwickelten sich hier zentrale Einrichtungen wie ein Rathaus ein zentraler Marktplatz mehrere Kirchen Hospitaler ein Waisenhaus sowie eine grosse Anzahl von Warenlagern Das Fort entwickelte sich in eine gemauerte schwer bewaffnete Festungsanlage die von einem Wassergraben umgeben war Ein Ring weiterer kleiner Befestigungsanlagen sicherte das Umland der Stadt Batavia wurde dadurch Standort der machtigsten niederlandischen Garnison in Asien welche zeitweise eine Besatzung von mehreren tausend Mann beherbergte 20 Kurz vor der Auflosung der VOC gegen Ende des 18 Jahrhunderts entstanden hier auch wissenschaftliche Einrichtungen wie ein Botanischer Garten und ein hydrografisches Institut Batavia entwickelte sich zum zentralen Handelsort des Malayischen Archipels Auch wenn beispielsweise von Ceylon eigene Flotten in die Niederlande gingen war Batavia der zentrale Sammelpunkt fur Waren die einmal im Jahr nach Europa zurucktransportiert wurden Zu den Produkten die nach Europa zuruckgebracht wurden zahlten Gewurze und Textilien aus Indien Seidenprodukte aus Persien Kaffee aus Arabien Metallwaren aus Japan und Gewurze des malaiischen Archipels 21 An der Zulieferung der Waren waren nicht ausschliesslich niederlandische Kaufleute beteiligt Seit der Vertreibung der Sundanesen Jayakartas gab es ein Ansiedlungsverbot fur die javanische Bevolkerungsmehrheit in der Stadt liessen sich jedoch zahlreiche asiatische Ethnien nieder Die Bevolkerungsmehrheit stellten Chinesen so dass der Historiker Leonard Blusse Batavia trotz der niederlandischen Herrschaft als chinesische Kolonialstadt bezeichnet 22 Das weitgehende Verbot des Fernhandels im chinesischen Kaiserreich hatte dazu gefuhrt dass sich zahlreiche chinesische Kaufleute in sudostasiatischen Hafenstadten niederliessen Von besonderer Bedeutung fur Batavia waren einige chinesische Kaufmannsdynastien aus der Kustenprovinz Fujian die uber eine der wenigen chinesischen Lizenzen fur den Uberseehandel verfugten Von der Hafenstadt Amoy dem heutigen Xiamen aus exportierten sie Seide Porzellan Keramik und zunehmend auch Tee nach Batavia und stellten damit fur die VOC wesentliche uberregionale innerasiatische Lieferanten dar Im Umland von Batavia dominierte ein von chinesischen Unternehmern kontrollierter Anbau von Zuckerrohr das meist zu Arrak verarbeitet wurde Daneben existierte ein regionaler Handel entlang der Nordkuste Javas mit Gutern die sich ausserhalb des kommerziellen Interesses der VOC bewegten Europaische Privatiers wiederum versorgten Faktoreien mit Grundnahrungsmitteln und europaischen Genussmitteln Auf den Frachtlisten der privaten niederlandischen Schiffe finden sich Sklaven Butter Olivenol Bordeaux Weine und Genever 23 Nach Europa exportierte Guter Bearbeiten Siehe auch IndienhandelUm 1620 machte Pfeffer rund 56 Prozent und andere molukkische Gewurze rund 17 Prozent der Waren aus die von den niederlandischen Kaufleuten der VOC nach Europa transportiert wurde Um 1700 betrug der Anteil von Pfeffer und anderer Gewurze jeweils 11 Prozent Der Gewurzverbrauch in Europa hatte sich dabei nicht verringert sondern eine Nachfrage nach neuen Produkten sorgte fur eine Verbreiterung der Importpalette und einem zunehmend anderen Schwerpunkt der VOC Einen zunehmend grosseren Anteil der nach Europa importierten Waren machten Textilien aus In der Mitte des 17 Jahrhunderts betrug ihr Anteil rund 15 Prozent um die Wende ins 18 Jahrhundert dagegen 55 Prozent Eine zunehmende Bedeutung gewannen ausserdem Plantagenprodukte wie Tee und Kaffee Kaffee wurde insbesondere auf Java von der VOC selbst kultiviert wahrend Tee zunachst uber den uberregionalen innerasiatischen Handel aus China zugekauft wurde Als allerdings im Verlauf des 18 Jahrhunderts die Teenachfrage in Europa stark anstieg dominierte eine Zeitlang die Britische Ostindien Kompanie den Teehandel aus Asien da diese Ostindien Kompanie ihren Tee direkt in Kanton einkaufte Ab 1728 etablierte die Direktion in Amsterdam einen unmittelbaren Schiffsverkehr zwischen Kanton und Amsterdam Ab 1756 uberwachte dieses Geschaft in Amsterdam eine spezielle Chinakommission Auch die Handelsstation in Hugli in Bengalen transportierte seine Textilien ab 1734 direkt nach Amsterdam Bengalische Stoffe verkauften sich von allen indischen Stoffen am besten in Europa Die Nachfrage unterlag jedoch auch modischen Schwankungen und mit dem direkten Handel konnte die Kammer schneller reagieren 24 Der innerasiatische Handel der VOC Bearbeiten nbsp Dejima um die Mitte des 17 Jahrhunderts auf einem Bild von Arnoldus Montanus Gedenkwaerdige Gesantschappen der Oost Indische Maetschappy in t Vereenigde Nederland aen de Kaisaren van Japan 1669Die Hohe Regierung der VOC in Batavia kontrollierte einen Teil des uberregionalen innerasiatischen Handels auch ohne einen Warenumschlag in Batavia Ihre grosse Rolle in diesem Handel beruhte auf der Kontrolle des Gewurzhandels der Molukken sowie der exklusiven Stellung der VOC im Japan Handel 24 Dabei ist errechnet worden dass der Anteil von Sklaven am Gesamtwert des VOC Handels im 18 Jahrhundert nur 0 5 betrug 25 Jedoch hatte die VOC kein Monopol auf den Sklavenhandel Seit der Mitte des 16 Jahrhunderts betrieben Portugiesen und Spanier in Japan Missionsprojekte die ein zunehmend intensiver Handel unterstutzte doch fuhrten Handelsreibereien wie auch das zuweilen ungeschickte Vorgehen der Missionare zu wachsenden Spannungen mit den japanischen Machthabern Als ein Aufstand der uberwiegend christlichen Landbevolkerung im Raum Shimabara nur mit grosser Muhe niedergeschlagen worden war wurden die Iberer endgultig vertrieben und das Christentum in Japan verboten Nur die Niederlander die seit 1609 in Hirado eine Niederlassung betrieben durften im Lande bleiben wurden aber 1641 nach Nagasaki umgesiedelt Ihre Handelsstation lag nun auf Deshima einer kunstlichen Insel von rund 13 000 Quadratmetern Die Kompanie hatte hierfur eine jahrliche Pacht zu entrichten Deshima verfugte uber Lager Wohnhauser und Wirtschaftsgebaude einen Garten und eine bescheidene Viehzucht fur die Versorgung des europaischen Personals Auf der Insel arbeiteten rund 270 Japaner davon allein 150 Ubersetzer 26 Einmal jahrlich liefen mit dem Sommermonsun ein halbes Dutzend VOC Schiffe ein Der Verkauf fand nach festgelegten Prozeduren uber akkreditierte Mittelsleute statt Gelegenheit zur direkten Beobachtung des Landes hatten nur wenige Europaer wenn der Leiter opperhoofd der Niederlassung zu seiner jahrlichen Reise nach Edo an den Hof des Shogun aufbrach wo er in einer Zeremonie den Dank der Kompanie fur die Genehmigung des Handels in Japan zu erstatten hatte 27 Ungeachtet aller Unbequemlichkeiten und Muhen wusste die VOC den exklusiven Marktzugang zu schatzen 28 Verkauft wurden in Japan vor allem Rohseide und Seidenstoffe sowie Baumwollwebwaren Mangels anderer Exportprodukte flossen daher aus Japan zunachst grosse Mengen an Edelmetall ab doch langsam stieg die Ausfuhr von Kupfer Kampfer Lackwaren und Porzellan an 29 30 Die Arbeitsbedingungen der Beschaftigten BearbeitenIn den knapp 200 Jahren ihrer Existenz fuhren nach Schatzungen knapp eine Million Menschen in den Diensten der VOC nach Asien 31 Von diesen Bediensteten kehrte nach weiteren Berechnungen nur etwa jeder Dritte zuruck 32 Viele starben wahrend der achtmonatigen Uberfahrt nach Batavia an Skorbut oder danach wahrend ihres Aufenthalts in Sudostasien an tropischen Krankheiten Die hygienischen Bedingungen auf den Schiffen waren nach heutigen Vorstellungen katastrophal Auf den nur etwa 50 Meter langen Schiffen waren 250 Manner zusammengepfercht von denen die Soldaten nur zwei Mal am Tag jeweils fur eine halbe Stunde ans Oberdeck durften um frische Luft zu schnappen 33 Eine Redensart im Deutschland des 18 Jahrhunderts lautete deshalb Wer Vater und Mutter thod geschlagen ist noch zu gut nach Ostindien zu gehen 34 Viele uberlebende Deutsche veroffentlichten Reiseberichte in denen sie die Entbehrungen ihrer Tropenjahre aber auch den Reiz der exotischen Welt schilderten 35 Dadurch geriet die VOC auf Dauer dermassen in Verruf dass die Direktoren der Kompanie allen Bediensteten befahlen etwaige Reisetagebucher nach der Ankunft bei ihnen abzuliefern 36 Untergang der VOC BearbeitenSchon seit der Grundung herrschten innerhalb der Kompanie Korruption und eine Selbstbedienungsmentalitat vor allem in den oberen Rangen der einzelnen Handelsniederlassungen die das Amsterdamer und Middelburger Mutterhaus einen Grossteil der Gewinne gekostet haben durften Deshalb wurde das Compagniesignet VOC auch mit vergaan onder corruptie Untergang durch Korruption ubersetzt Die weiten Entfernungen die aus niederlandischer Sicht rechtsfreien Raume der ostindischen Gebiete und die Anforderung an das Charakterprofil des Fuhrungspersonals worin nebst Herkunft vor allem Machtinstinkt oder Durchsetzungsvermogen kaum aber Redlichkeit eine Rolle gespielt haben durften begunstigten diese Entwicklung Kritisch wurde die Gewinnsituation der Kompanie durch Veranderungen der europaischen Kundenwunsche Statt Gewurzen bei denen die VOC eine Monopolstellung hatte waren nun andere Guter gefragt Besonders bei Tee Seide und Porzellan gab es harte Konkurrenz durch die Britische Ostindien Kompanie Die Gewinne gingen zuruck verstarkt auch durch die aussenpolitischen Ereignisse Im Laufe des 18 Jahrhunderts waren immer hohere Risiken des Uberseehandels und Verwaltungskosten der VOC einzukalkulieren dass schliesslich Verluste entstanden und aus den finanziellen Rucklagen der Kompanie zu decken waren Die Kompanie hatte das riskante Unternehmen den Armelkanal zu durchschiffen wahrend dreier Kriege mit dem britischen Empire dem Ersten von 1652 bis 1654 Zweiten von 1665 bis 1667 und Dritten Englisch Niederlandischen Seekrieg von 1672 bis 1674 auf sich genommen Trotzdem hatte es sich zur grossten Handelsunternehmung der Welt entwickelt begann aber unter dem Vierten von 1780 bis 1784 deutlich zu leiden Ruckkehrende Flotten aus Asien konnten ihre europaischen Heimathafen nicht mehr anlaufen entsprechend fanden keine Warenauktionen mehr statt Zudem verlor die finanziell nur noch dunn ausgestattete Kompanie nun auch ihre Kreditwurdigkeit Aber erst der Einmarsch der Franzosen in die Niederlande 1795 besiegelte das Ende der VOC nbsp Die Kapkolonie mit den batavischen Tochterrepubliken Graaff Reinet blau und Swellendam rot am Vorabend der britischen Okkupation 1795 Bereits 1791 sah man sich gezwungen einen Untersuchungsausschuss unter Federfuhrung des Erbstatthalters einzusetzen ohne jedoch Erfolge zu erzielen Am 12 September 1795 stellte die nach der Revolution gebildete provisorische Volksvertretung die Kompanie unter Staatsverwaltung 1796 gab es noch einen kurzen Versuch der Verknupfung mit dem Schicksal der Niederlande und der beabsichtigten Verstaatlichung durch die Batavische Republik zu entkommen aus dem Direktorium der VOC wurde das Comite tot de zaken van de Oost Indische handel en bezittingen Komitee fur Angelegenheiten im Zusammenhang mit Ostindischem Handel und Besitz Der Schritt mit zweifelhaften Erfolgsaussichten konnte aber den Untergang der VOC nicht mehr verhindern Am 17 Marz 1798 wurde die Vereenigde Oostindische Compagnie aufgelost und formell als bankrott am 31 Dezember 1799 fur aufgelost erklart 37 Ihre verbliebenen Besitzungen wurden Eigentum der Batavischen Republik und die Schulden zu Nationalschulden erklart In ihrer Endphase setzte die VOC ein als Kapregiment bezeichnetes Infanterie Regiment aus Wurttemberg fur militarische Aufgaben ein Von den insgesamt rund 3200 aus Wurttemberg abmarschierten Soldaten kehrten nur etwa 100 in ihre Heimat zuruck Die Archive der VOC BearbeitenIn den Archiven von Bibliotheken in Jakarta Colombo Chennai Kapstadt und Den Haag lagern Dokumente zu den Aktivitaten der VOC im Umfang von uber 25 Millionen Seiten welche zusammen als die Archive der VOC bezeichnet werden 38 Im Jahr 2003 wurden die Archive von der UNESCO in die Liste des Weltdokumentenerbes aufgenommen 39 Die VOC in Kunst und Literatur BearbeitenDie majestatischen VOC Schiffe wurden von vielen zeitgenossischen niederlandischen Malern dargestellt so von Andries Beeckman Abraham Storck oder Adam Willaerts 40 In der deutschen Literatur findet sich unter anderem die Aussage bei Heinrich von Kleist in Der zerbrochne Krug Geht nach Ostindien und von dort ihr wisst kehrt von drei Mannern einer nur zuruck Siehe auch BearbeitenNiederlandische Westindien Kompanie Niederlandisch Indien Niederlandische Besitzungen in Sudasien Eustachius de Lannoy Offizier der Niederlandischen Ostindien Kompanie welcher nach Gefangennahme indischer General wurdeLiteratur BearbeitenG Louisa Balk Frans van Dijk Diederick J Kortlang The Archives of the Dutch East India Company VOC and the Local Institutions in Batavia Jakarta De archieven van de Verenigde Oostindische Compagnie VOC en de locale instellingen te Batavia Jakarta Brill Leiden u a 2007 ISBN 978 90 04 16365 2 Hans Beelen Handel mit neuen Welten Die Vereinigte Ostindische Compagnie der Niederlande 1602 1798 Schriften der Landesbibliothek Oldenburg 37 Holzberg Oldenburg 2002 ISBN 3 87358 399 2 Ausstellungskatalog der Landesbibliothek Oldenburg 17 Oktober 30 November 2002 William Bernstein A Splendid Exchange How Trade shaped the World Atlantic Books London 2009 ISBN 978 1 84354 803 4 Roelof Bijlsma De archieven van de compagnieen op Oost Indie 1594 1603 In Verslagen omtrent s Rijks Oude Archieven Bd 49 Nr 1 1926 ZDB ID 449684 x S 173 224 Ingrid G Dillo De nadagen van de Verenigde Oostindische Compagnie 1783 1795 Schepen en zeevarenden De Bataafsche Leeuw Amsterdam 1992 ISBN 90 6707 296 6 Zugleich Leiden Universitat Dissertation 1992 Christoph Driessen Die kritischen Beobachter der Ostindischen Compagnie Das Unternehmen der Pfeffersacke im Spiegel der niederlandischen Presse und Reiseliteratur des 17 Jahrhunderts Dortmunder historische Studien Bd 14 Universitatsverlag Brockmeyer Bochum 1996 ISBN 3 8196 0415 4 Femme S Gaastra Die Vereinigte Ostindische Compagnie der Niederlande ein Abriss ihrer Geschichte In Eberhard Schmitt Thomas Schleich Thomas Beck Hrsg Kaufleute als Kolonialherren Die Handelswelt der Niederlander vom Kap der Guten Hoffnung bis Nagasaki 1600 1800 Schriften der Universitatsbibliothek Bamberg Bd 6 Buchner Bamberg 1988 ISBN 3 7661 4565 7 S 1 89 Femme S Gaastra The Dutch East India Company Expansion and Decline Walburg Pers Zutphen 2003 ISBN 90 5730 241 1 Femme S Gaastra De geschiedenis van de VOC Fibula Van Dishoeck u a Haarlem u a 1982 ISBN 90 228 3838 2 Auch zahlreiche Ausgaben und Auflagen Roelof van Gelder Het Oost Indisch avontuur Duitsers in dienst van de VOC 1600 1800 SUN Nijmegen 1997 ISBN 90 6168 492 7 Zugleich Amsterdam Universitat Dissertation 1997 In deutscher Sprache Das ostindische Abenteuer Deutsche in Diensten der Vereinigten Ostindischen Kompanie der Niederlande VOC 1600 1800 Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums Bd 61 Aus dem Niederlandischen von Stefan Haring Herausgegeben von Albrecht Sauer und Erik Hoops Convent Hamburg 2004 ISBN 3 934613 57 8 Hans de Haan Moedernegotie en grote vaart Een studie over de expansie van het Hollandse handelskapitaal in de 16e en 17e eeuw SUA Amsterdam 1977 ISBN 90 6222 027 4 David S Landes Wohlstand und Armut der Nationen Warum die einen reich und die anderen arm sind Siedler Berlin 1999 ISBN 3 88680 525 5 S 154 167 10 Streben nach Gewinn John Landwehr VOC A bibliography of publications relating to the dutch East India Company 1602 1800 HES Utrecht 1991 ISBN 90 6194 497 X Jurgen G Nagel Abenteuer Fernhandel Die Ostindienkompanien Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2007 ISBN 978 3 534 18527 6 Robert Parthesius Dutch Ships in Tropical Waters The Development of the Dutch East India Company VOC Shipping Network in Asia 1595 1660 Amsterdam University Press Amsterdam 2010 ISBN 978 90 5356 517 9 Zugleich Amsterdam Universitat Dissertation 2007 online Eberhard Schmitt Thomas Schleich Thomas Beck Hrsg Kaufleute als Kolonialherren Die Handelswelt der Niederlander vom Kap der Guten Hoffnung bis Nagasaki 1600 1800 Schriften der Universitatsbibliothek Bamberg Bd 6 Buchner Bamberg 1988 ISBN 3 7661 4565 7 Ausstellungskatalog Bamberg 9 Oktober 30 November 1988 Daron Acemoglu James A Robinson Warum Nationen scheitern Die Ursprunge von Macht Wohlstand und Armut S Fischer Frankfurt am Main 2013 ISBN 978 3 10 000546 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Niederlandische Ostindien Kompanie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien De vocsite Umfangreiche Webinhalte zur VOC niederl Femme S Gaastra VOC Organization TANA Douglas A Irwin Mercantilism as Strategic Trade Policy The Anglo Dutch Rivalry for the East India Trade The Journal of Political Economy Bd 99 Nr 6 Dezember 1991 S 1296 1314 PDF Datei 1 91 MB engl Alteste Aktie die alteste bekannte Aktie Andeel der Welt VOC 1606 VOC Wissenszentrum des Niederlandischen Institutes fur Sprach Land und Volkskunde Abteilung der Koniglichen Akademie der Wissenschaften niederl kriegsreisende de Der Zauber Ostindiens Der Kolonialdienst in der VOC Eintrag des Archivs der VOC in das Weltdokumentenerbe der UNESCO Einzelbelege Bearbeiten Jurgen G Nagel Abenteuer Fernhandel die Ostindienkompanien Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2007 ISBN 978 3 534 18527 6 S 100 a b William Bernstein A Splendid Exchange How Trade shaped the World Atlantic Books London 2009 ISBN 978 1 84354 803 4 S 218 221 engl a b c d e Nagel S 101f Nagel S 40f Horst Lademacher Geschichte der Niederlande Politik Verfassung Wirtschaft Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1983 ISBN 3 534 07082 8 S 142 a b Nagel S 41 Nagel S 103 Nagel S 103f Nagel S 104 Giles Milton Muskatnuss und Musketen Europas Wettlauf nach Ostindien Zsolnay Wien 2001 ISBN 3 552 05151 1 S 313 Nagel S 44f Nagel S 74 Nagel S 74f a b Nagel S 50 Jochen Pioch Handler und Krieger In GEO EPOCHE Nr 62 G J Medien GmbH abgerufen am 24 Juni 2020 Daron Acemoglu James A Robinson Warum Nationen scheitern S 303 Nagel S 51 The Early Cape Slave Trade South African History Online Abgerufen am 13 September 2022 Ailish Lalor What was the VOC The Dutch East India Company explained In DutchReview 8 Juni 2021 abgerufen am 13 September 2022 britisches Englisch Nagel S 113 Nagel S 116 Leonard Blusse Batavia 1619 1740 The Rise and Fall of a Chinese Colonial Town in Hlurnal of Southeast Asiean Studies 12 1981 S 159 178 Nagel S 115 a b Nagel S 117 Els M Jacobs Koopman in Azie de handel van de Verenigde Oost Indische Compagnie tijdens de 18de eeuw Walburg Pers Zutphen 2000 ISBN 90 5730 118 0 S 277 Nagel S 118f Nagel S 63 Nagel S 66 Nagel S 111 Rise and Fall of the Dutch East India Company Stadt Nagasaki abgerufen am 6 August 2010 englisch Christoph Driessen Kleine Geschichte Amsterdams Regensburg 2009 S 38 Christoph Driessen Kleine Geschichte Amsterdams Regensburg 2010 S 72 Driessen Niederlande S 73 Driessen Niederlande S 72 Roelof van Gelder Das ostindische Abenteuer Deutsche in Diensten der Vereinigten Ostindischen Kompanie der Niederlande VOC 1600 1800 Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums Christoph Driessen Die kritischen Beobachter der Ostindischen Compagnie Das Unternehmen der Pfeffersacke im Spiegel der niederlandischen Presse und Reiseliteratur des 17 Jahrhunderts Bochum 1996 S 149 Carl Jung Kaross und Kimono S 36 ISBN 978 3 515 08120 7 bei Google Books abgerufen am 30 Dezember 2011 Hic et Nunc www hicetnunc nl info hicetnunc nl TANAP About An ambitious world of heritage Abgerufen am 26 August 2017 englisch Archives of the Dutch East India Company United Nations Educational Scientific and Cultural Organization Abgerufen am 26 August 2017 englisch George S Keys Mirror of Empire Dutch Marine Art of the Seventeenth Century The Hague 1990 ISBN 978 90 6179 133 1 englisch Normdaten Korperschaft GND 672333 0 lobid OGND AKS LCCN n80107497 VIAF 131493728 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Niederlandische Ostindien Kompanie amp oldid 237101708