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Balzhof ist ein abgegangener Ort auf der Gemarkung von Cleebronn Der Ort besass einst eine eigene Ortsmarkung und brachte auch ein nach dem Ort benanntes Adelsgeschlecht hervor Vom 15 bis zum 18 Jahrhundert war der Hof wurttembergisches Erblehen Um 1800 wurden die meisten Gebaude abgerissen lediglich die Schaferei wurde dort weiterbetrieben Das letzte Gebaude das Schafhaus wurde schliesslich 1924 abgerissen Balzhof Ansicht von 1684 aus den Forstlagerbuchern von Andreas KieserGeschichte BearbeitenDer Balzhof war einst das grosste Hofgut auf der heutigen Cleebronner Markung Der Hof hatte eine eigene Markung die die drei Zelgen Ransbacher Zelg Mittlere Zelg und Zelg gen Eibensbach umfasste Nach dem Hof nannte sich die Adelsfamilie von Baltshofen deren Wappen ein Henkelgefass im Schild zeigt und die von 1279 bis ins 16 Jahrhundert bezeugt ist Um 1300 waren die Herren von Baltshofen mehrfach Zeugen auf Urkunden der Herren von Magenheim in deren Eigenbesitz sich der Hof bis 1279 befand bevor er als Lehen zum Erzbischof und Domkapitel von Mainz kam Im spaten 15 Jahrhundert war der Hof ein wurttembergisches Erblehen Im fruhen 17 Jahrhundert kam der Hof unter den Sohnen des Inhabers Daniel Hannenmann allmahlich in Verfall Wahrend des nachfolgenden Dreissigjahrigen Krieges wurde der Hof zeitweise nicht bewirtschaftet 1650 kaufte ein Johann Eybel den Hof verliess das Anwesen aufgrund wirtschaftlicher Probleme jedoch bald wieder Ab 1661 war der Hof im Besitz des Ludwig Trapp der sich 1675 daruber beklagte dass er vom Verwalter des Hofes betrogen worden und dass der Hof von marodierenden Soldaten geschadigt worden sei Auch sein Sohn Johann Bernhard Trapp berichtete 1679 von weiteren Plunderungen durch Soldaten Das Kiesersche Forstlagerbuch von 1684 zeigt den Balttzenhoff als Hofgut mit funf Gebauden Der Hof blieb noch einige Zeit im Besitz der Witwe und des Sohns von Johann Bernhard Trapp bevor Herzog Eberhard Ludwig von Wurttemberg den Besitz 1706 an sich zog um ihn seiner Gemahlin Johanna Elisabeth zu uberlassen Aus jenem Jahr nennt eine ausfuhrliche Beschreibung an Gebauden auf dem Balzhof ein Wohnhaus mit vier Stuben und Kammern im unteren Stock vier Kammern im oberen Stock einem Fruchtboden sowie zwei Viehstallen und einem Schafstall ein Schafhaus mit angebautem Schafstall fur 400 Schafe und Schaferwohnung eine grosse Scheuer und eine grosse doppelte Scheuer ausserdem ein Hoflein mit neun Schweinestallen zwei Huhnerstallen und einem Taubenhaus Ein weiteres Wohnhaus wohl das auf der Kieserschen Zeichnung von 1684 noch zu sehende funfte Gebaude war inzwischen abgebrannt seine Reste waren zur Instandsetzung der restlichen Gebaude verwendet worden Zum Balzhof gehorten damals rund 400 Morgen Land wovon Acker 337 Morgen und Wiesen 45 Morgen den grossten Anteil ausmachten wahrend es nur geringe Flachen mit Baumgarten Weinbergen und Wald gab Der Wein des Balzhofs war von minderer Qualitat so dass bereits 1706 die Umwandlung der Weinberge in Acker angeraten wurde Nach Herzogin Johanna Elisabeth war deren Enkelin Louise Friederike die Gemahlin des Herzogs Friedrich von Mecklenburg Schwerin im Besitz des Hofes bevor der Kirchheimer Metzger Christoph Braun 1760 das Anwesen erwarb Nach einigen weiteren Besitzerwechseln in den Folgejahren erlaubte die wurttembergische Rentkammer 1787 den Verkauf des Hofes aus der wurttembergischen Erblehensmasse Das einsturzgefahrdete Verwalterwohnhaus und die Scheunen wurden abgerissen die beiden Scheunen wurden in Alt Cleebronn wieder aufgebaut Vom Hof blieb lediglich das Schafhaus ubrig Die zugehorigen Nutzflachen wurden in 30 Parzellen aufgeteilt Der nahe Ort Cleebronn war damals in die beiden Gemeinden Alt Cleebronn und Neu Cleebronn geteilt wobei die Alt Cleebronner nur uber wenig Ackerflache auf ihrer Markung verfugten so dass 22 der 30 Parzellen an Alt Cleebronn fielen der Rest an Neu Cleebronn Die 30 Parzellen wurden im Lauf des 19 Jahrhunderts weiter parzelliert Die Schaferei wurde auf dem Balzhof nach 1800 weiter betrieben wobei die Besitzer der Balzhof Anteile insgesamt 750 Schafe halten durften von denen ein Drittel auf der zugehorigen Markung weiden konnte wahrend die restlichen zwei Drittel nach einem genau festgelegten Plan auf Markungen umliegender Orte getrieben wurden 1870 erwarb die Gemeinde Cleebronn die Balzhofweide 1924 wurde das inzwischen ebenfalls einsturzgefahrdete Schafhaus auf Abbruch verkauft Literatur BearbeitenWolfram Angerbauer 700 Jahre Cleebronn 1279 1979 Geschichte einer Gemeinde Gemeindeverwaltung Cleebronn Cleebronn 197949 0631 9 0218 Koordinaten 49 3 47 2 N 9 1 18 5 O Normdaten Geografikum GND 7761391 0 lobid OGND AKS VIAF 103145857809823020742 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Balzhof amp oldid 238165093