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Meimsheim schwabisch Moimsa ist ein Dorf im Landkreis Heilbronn in Baden Wurttemberg das seit dem 1 April 1972 zu Brackenheim gehort MeimsheimStadt BrackenheimWappen von MeimsheimKoordinaten 49 4 N 9 5 O 49 066111111111 9 0872222222222 184 Koordinaten 49 3 58 N 9 5 14 OHohe 184 mFlache 7 21 km Einwohner 2695 4 Jan 2022 1 Bevolkerungsdichte 374 Einwohner km Eingemeindung 1 April 1972 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Gegend um Meimsheim wurde bereits in der Vorzeit besiedelt Funde aus der Jungsteinzeit der Bronzezeit und der Eisenzeit sowie keltische und romische Siedlungsspuren wurden an verschiedenen Stellen der Gemarkung entdeckt Die Strassen nach Durrenzimmern Hausen Lauffen und Kirchheim sind romischen Ursprungs und trafen bei der ausserhalb der Ortsmitte liegenden Kirche von Meimsheim zusammen Ausser dem sechs Gebaude umfassenden Gutshof im Kaywald wurden auch bei der Kirche romische Baureste entdeckt Meimsheim scheint zur Romerzeit ein Verkehrs wenn nicht gar Verwaltungsmittelpunkt gewesen zu sein Aus alemannischer oder fruhfrankischer Zeit wurden 23 Reihengraber im Bereich der Bahnhofstrasse gefunden Der heutige Ort entwickelte sich spatestens in frankischer Zeit als Siedlung sudlich der romischen Ruinen Die vermutlich schon im 7 Jahrhundert bestehende Kirche des Ortes wurde jedoch direkt auf den romischen Fundamenten errichtet weswegen sie bis heute raumlich vom Ort getrennt ist Erstmals urkundlich erwahnt wurde Meimsheim als Meginbodesheim im Jahr 788 im Lorscher Codex anlasslich einer Schenkung an das Kloster Lorsch 2 Die Erwahnung als villa in einer Urkunde von 805 deutet darauf hin dass der Ort damals bereits dorfahnlichen Charakter hatte und nicht nur ein Einzelgehoft war Im Hirsauer Codex finden sich ebenfalls Eintragungen die auf Meimsheim hinweisen jedoch konnten manche dort erwahnten Ortsnamen wie Meginsheim oder Meginesheim sich auch auf das abgegangene Dorf Magenheim unterhalb des nahen Michaelsbergs beziehen Im Reichenbacher Schenkungsbuch dagegen wird wieder verschiedene Male zweifelsfrei Meimsheim als Meginbotesheim erwahnt Aus den genannten Quellen wird hergeleitet dass der Ort im 11 und 12 Jahrhundert den Grafen von Calw gehort haben soll wenngleich auch der Ortsadel von Brackenheim die Herren von Eberdingen die Herren von Magenheim und andere im Dorf begutert waren Im 12 und 13 Jahrhundert existierte mit den Herren von Meimsheim ein Ortsadel der in Meimsheim eine Burg bzw ein Schloss bewohnt haben soll Die auf der sudlich des Ortes gelegenen Rosenhohe gefundenen Mauerreste Gewann Burgstattle 3 sollen die Fundamente dieses Herrschaftssitzes sein Um 1345 traten die Grafen von Vaihingen als Wurzburger Lehnsleute in Meimsheim auf zu dieser Zeit wird auch ein niederes Landgericht in Meimsheim erwahnt Die vielfaltigen und zersplitterten mittelalterlichen Besitz und Abhangigkeitsverhaltnisse fuhrten vom 14 Jahrhundert bis zum Ende des 16 Jahrhunderts zu einer beinahe 200 jahrigen Teilung des Ortes Wurttemberg erhielt um 1360 den vormals dem Erzbistum Mainz und dem Bistum Wurzburg gehorenden nordlichen Teil des Ortes die Herren von Gemmingen gelangten 1402 in den Besitz des vormals den Grafen von Calw gehorenden sudlichen Teils Die Dorfstrasse heute Bahnhofstrasse bildete die Grenzlinie zwischen den Besitzteilen Stephan von Venningen und seine Frau Margareta von Gemmingen verkauften 1517 ihren Meimsheimer Besitz an Plicker von Gemmingen 1585 verkauften die Herren von Gemmingen ihren Teil des Ortes an Herzog Ludwig von Wurttemberg womit Meimsheim ganz wurttembergisch wurde 1618 wurden die vormals gemmingenschen Einwohner nach Wurttemberg inkorporiert Um 1595 wurde ein Rathaus errichtet und der Ort zahlte rund 400 Einwohner Meimsheim teilte im 17 und 18 Jahrhundert die Geschichte zahlreicher Dorfer im Zabergau Ab Anfang des 17 Jahrhunderts forderten Seuchen wie die Pest zahlreiche Tote Im Dreissigjahrigen Krieg floh oder verstarb ein Grossteil der Einwohnerschaft die nachfolgenden Erbfolgekriege brachten bis in die Mitte des 18 Jahrhunderts weiteres Leid und die Napoleonischen Kriege zu Beginn des 19 Jahrhunderts verursachten vor allem durch Einquartierung fremder Truppenverbande weitere Beschwerden Die armlichen Verhaltnisse im Ort fuhrten im 19 Jahrhundert zur Ab bzw Auswanderung von rund 300 Einwohnern Meimsheim gehorte zum altwurttembergischen Amt Brackenheim und blieb bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im seit 1806 bestehenden Konigreich Wurttemberg weiterhin dem nunmehrigen Oberamt Brackenheim zugeordnet Im Jahr 1822 erwarb die von Landwirtschaft und Weinbau gepragte Gemeinde die herrschaftliche Kelter musste jedoch aufgrund ihrer Schulden bereits 1825 einen Teil der zur Meimsheimer Markung zahlenden Acker an Nachbargemeinden veraussern 1838 verausserte die Gemeinde weitere Flachen musste dennoch im Folgejahr weitere Kredite zum Ausbau des Schulhauses und der Strassen aufnehmen nbsp Der Meimsheimer Bahnhof 2014 1846 wurde das historische Rathaus umgebaut 1873 wurde eine Postexpedition eroffnet Am 28 August 1896 eroffneten die Koniglich Wurttembergischen Staats Eisenbahnen die zunachst schmalspurige Zabergaubahn von Lauffen am Neckar bis Guglingen 1901 bis Leonbronn verlangert Das Meimsheimer Bahnhofsgebaude entstand als Einheitsbahnhof vom Typ IIa 4 1905 06 erfolgte der Bau einer Wasserleitung 1914 wurde das neue Schulhaus eingeweiht Im Ersten Weltkrieg kamen 44 von 161 Meimsheimer Kriegsteilnehmern ums Leben 1919 wurde der Ort elektrifiziert 1933 gab es 896 Einwohner 1939 gab es 979 5 Bei der Verwaltungsreform wahrend der NS Zeit in Wurttemberg gelangte Meimsheim 1938 zum Landkreis Heilbronn Im Zweiten Weltkrieg waren rund 70 Tote und Vermisste unter 260 eingeruckten Mannern zu beklagen Der Krieg brachte jedoch einen Zustrom von Fluchtlingen und spater auch Vertriebenen so dass Ende 1945 in Meimsheim 1066 Personen lebten 6 Der Ort uberdauerte den Krieg nahezu unbeschadet Lediglich bei der Besetzung des Ortes durch franzosische Truppen kam es am 1 April 1945 bei Loscharbeiten an einem in Brand geschossenen Gebaude zu vier Todesopfern darunter der langjahrige seit 1909 im Amt befindliche Burgermeister Wilhelm Schmid sowie zwei Verletzten Da der Ort Teil der Amerikanischen Besatzungszone geworden war gehorte er somit seit 1945 zum neu gegrundeten Land Wurttemberg Baden das 1952 im jetzigen Bundesland Baden Wurttemberg aufging Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 1949 die Wasserversorgung des Ortes durch Zufuhrung von zwei weiteren Quellen verbessert und ein Sportplatz eingeweiht 1950 lag der Ort an der neu errichteten Omnibusstrecke von Heilbronn nach Ochsenburg 1951 wurden eine Weingartnergenossenschaft gegrundet und die Gemeindehalle errichtet 1952 ein Gewerbeverein gegrundet Die Weingartnergenossenschaft erwarb die gemeindeeigene Kelter schloss sich aber mangels genugender Weinkeller der Wurttembergischen Weingartner Zentralgenossenschaft in Moglingen als Vollablieferer an Ein 1953 abgehaltener Heimattag machte den Ort zahlreichen Besuchern aus nah und fern bekannt 1956 wurde ein neuer Kindergarten errichtet 1961 62 die Martinskirche erneuert 1963 schlossen sich die Gemeinden Brackenheim Cleebronn Botenheim Meimsheim Hausen an der Zaber und Durrenzimmern zum Zweckverband Abwasserreinigung Untere Zaber zusammen 1968 wurden das Baugebiet Steinacker erschlossen und ein Gebaude in der Hausener Strasse als neues Rathaus erworben 1969 erfolgte der Abriss des historischen Rathauses Am 16 Januar 1972 sprach sich eine Mehrheit der Burger bei einer Anhorung im Zuge der Gemeindereform fur einen Anschluss an Brackenheim aus der zum 1 April 1972 vollzogen wurde 7 nbsp Wappen von MeimsheimWappen BearbeitenDie Blasonierung lautet In Blau ein nach links gekehrter silberner Angelhaken Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Ev MartinskircheDie evangelische Martinskirche wurde auf den Fundamenten eines romischen Gutshofes errichtet gehort zu den altesten Kirchenbauten im Landkreis Heilbronn und war Mutterkirche der Filialkirchen in den umliegenden Ortschaften Turm Chor und Sakristeien im Stil der Spatgotik stammen aus dem 15 und fruhen 16 Jahrhundert das Kirchenschiff wurde im 18 Jahrhundert erneuert Unmittelbar vor der Martinskirche befindet sich der Lindenplatz der auf die einst vorhandenen 500 und 1000 jahrigen Linden hinweist Die jungere Linde musste 1980 die altere Linde 1994 wegen Absterben und Einsturzgefahr gefallt werden Die Linden waren moglicherweise einst Gerichtslinden Heute befindet sich dort nur noch eine junge Linde die aus einem Trieb der 1000 jahrigen Linde gezuchtet wurde An die Linden erinnern noch Strassen und Gebaudenamen wie Lindenstrasse und Lindenhof Eine Schule ist in Meimsheim ab dem 16 Jahrhundert belegt die Schulmeisterstelle umfasste auch den Mesnerdienst und die Gerichtsschreiberei Das heutige Schulhaus stammt von 1914 nbsp Lindenplatz nbsp Pfarrhaus von 1743 nbsp Schulhaus von 1914In der Ortsmitte von Meimsheim befinden sich mehrere im Kern barocke Wohnhauser darunter auch das Pfarrhaus von 1743 Der Ochsenbrunnen stammt noch aus der Zeit der Renaissance er wurde 1970 renoviert Das Backhaus stammt von 1841 ausserdem ist im Ort die ehemalige Genossenschaftskelter erhalten nbsp Backhaus von 1841 nbsp Ochsenbrunnen nbsp Ehem GenossenschaftskelterPersonlichkeiten BearbeitenWilhelm Kohlhammer 26 August 1839 in Meimsheim 1893 Verleger Friedrich Hack 1843 1911 Oberburgermeister der Stadt Stuttgart 1872 bis 1892 Albert Hirth 1858 1935 Ingenieur und Erfinder Fritz Wider 1877 1965 Politiker LandtagsabgeordneterLiteratur BearbeitenMeimsheim In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Brackenheim Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 55 H Lindemann Stuttgart 1873 S 318 328 Volltext Wikisource Gerhard Assfahl Meimsheim In Heimatbuch der Stadt Brackenheim und ihrer Stadtteile Brackenheim 1980Einzelnachweise Bearbeiten Zahlenspiegel Stadt Brackenheim PDF 125 KB Abgerufen am 28 Oktober 2023 Minst Karl Josef Ubers Lorscher Codex Band 5 Urkunde 3525 19 Mai 788 Reg 2018 In Heidelberger historische Bestande digital Universitatsbibliothek Heidelberg S 206 abgerufen am 23 Februar 2018 Meimsheim Altgemeinde Teilort In LEO BW Landesarchiv Baden Wurttemberg Rainer Stein Der wurttembergische Einheitsbahnhof auf Nebenbahnen In Eisenbahn Journal Wurttemberg Report Band 1 Nr V 96 Merker Furstenfeldbruck 1996 ISBN 3 922404 96 0 S 80 83 Mitteilungen des Wurtt Stat Landesamtes Nr 4 5 vom 10 Dezember 1940 Ergebnisse der Volks und Berufszahlung am 17 Mai 1939 Ergebnisse der Einwohnerzahlung und Wohnsitzermittlung am 4 Dezember 1945 in Nordwurttemberg Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 451 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Meimsheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien LEO BW Landeskunde entdecken online MeimsheimStadtteile von Brackenheim Botenheim Durrenzimmern Haberschlacht Hausen an der Zaber Meimsheim Neipperg Stockheim Normdaten Geografikum GND 4100770 0 lobid OGND AKS VIAF 234617723 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meimsheim amp oldid 238722949