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Durrenzimmern ist ein Dorf im Landkreis Heilbronn in Baden Wurttemberg das seit dem 1 November 1971 zu Brackenheim gehort DurrenzimmernStadt BrackenheimWappen von DurrenzimmernKoordinaten 49 5 N 9 5 O 49 086944444444 9 0769444444444 211 Koordinaten 49 5 13 N 9 4 37 OHohe 211 mFlache 4 4 km Einwohner 1181 4 Jan 2022 1 Bevolkerungsdichte 268 Einwohner km Eingemeindung 1 November 1971Postleitzahl 74336Vorwahl 07135Blick auf Durrenzimmern 2011 Ortsdurchfahrt 2012 Altes Rathaus von 1732 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen 4 Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDurrenzimmern liegt im Zabergau an den sudlichen Auslaufern des Heuchelbergs im Tal des Kiesbaches Das Dorf liegt 214 m uber NN die Keuperhange der Weinberge an Heuchelberg und Monchsberg erstrecken sich bis auf 320 m uber NN Geschichte BearbeitenZur Grundungsgeschichte und zu den fruhen Besitzverhaltnissen von Durrenzimmern gibt es fast keine gesicherten Uberlieferungen Als alteste Erwahnung wird eine Schenkungsurkunde vom 27 Mai 825 angenommen mit der dem Kloster Lorsch eine Hofstatte und Ackerland in Cimbren ubertragen wurde Anfang des 12 Jahrhunderts wird mit Hartwig von Zimmern erstmals ein Ortsadel genannt der bis zum Anfang des 14 Jahrhunderts mehrfach erwahnt wird und eventuell in der heutigen Gemarkung Burgstall einen befestigten Hof besass Nach dem Ende des Ortsadels wurde Zimmern zum Reichsdorf wenngleich der Zehnte seit 1379 dem wurttembergischen Grafen zuerkannt wurde Das spatmittelalterliche Zimmern war ein ummauertes Dorf in dem mehrere Hofguter bestanden die von beguterten Adelsfamilien und geistlichen Furstentumern und Institutionen besessen wurden Als Besitzer im spaten Mittelalter werden u a genannt die beguterten Familie Mayser und von Rieden das Kloster Lauffen in Lauffen am Neckar das Bistum Augsburg die Deutschordenskomturei Heilbronn die Herrschaft Wurttemberg und die Pfarrei in Kleingartach Durrenzimmern teilt die Geschichte zahlreicher Dorfer im Zabergau Zimmerner Bauern beteiligten sich im Bauernkrieg 1525 bei der Ersturmung des Deutschordensschlosses in Stockheim die nachfolgenden Kriege und Truppendurchzuge brachten Seuchen und Verwustungen Lange Zeit grassierte die Genickstarre ab Anfang des 17 Jahrhunderts auch die Pest Im Dreissigjahrigen Krieg floh oder verstarb ein Grossteil der Einwohnerschaft die nachfolgenden Erbfolgekriege brachten bis in die Mitte des 18 Jahrhunderts weiteres Leid Durrenzimmern gehorte schon jahrhundertelang zum altwurttembergischen Amt Brackenheim Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im seit 1806 bestehenden Konigreich Wurttemberg blieb der Ort weiterhin dem nunmehrigen Oberamt Brackenheim zugeordnet Der durch die lange von Kriegen gepragte Zeit leidende Weinbau wurde in der vergleichsweise friedlichen Zeit ab dem 18 Jahrhundert intensiviert Im Jahr 1800 errichtete der wurttembergische Staat eine Kelter gegenuber dem Rathaus die im Jahr 1832 von der Gemeinde erworben wurde Die rein landwirtschaftliche Pragung und die Armut im Ort verursachten insbesondere in der Mitte des 19 Jahrhunderts und nochmals an der Schwelle zum 20 Jahrhundert einen Ruckgang der Bevolkerung infolge von Auswanderung und Landflucht 1846 wurden 739 Personen gezahlt 1867 nur noch 650 1885 war die Bevolkerung wieder auf 723 Personen angewachsen sank in der Folgezeit jedoch wieder 1933 wurden 607 Einwohner gezahlt 1939 waren es 586 2 1937 wurde eine Weingartnergenossenschaft gegrundet die 1939 eine Genossenschaftskelter im Ort errichtete Bei der Verwaltungsreform wahrend der NS Zeit in Wurttemberg gelangte Durrenzimmern 1938 zum Landkreis Heilbronn In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurde Durrenzimmern von 2 bis 4 April 1945 zum Ziel mehrerer Bombenabwurfe wobei der Kirchturm das Pfarrhaus mehrere Wohnhauser und Scheunen zerstort wurden Am 6 April 1945 zogen franzosische Truppen kampflos in Durrenzimmern ein Eine uberwiegend aus Marokkanern bestehende Einheit hielt den Ort mehrere Tage besetzt wobei es zu zahlreichen Plunderungen Zerstorungen und Vergewaltigungen kam Diese Besatzer sollen allein rund 300 000 Liter Wein geplundert haben Der wilden Besetzung folgte ein zehnkopfiges offizielles franzosisches Besatzungskommando und anschliessend die amerikanische Besatzungsmacht Unterdessen wurden auch zahlreiche Fluchtlinge in Durrenzimmern einquartiert so dass die Bevolkerungszahl trotz hoher Kriegsverluste von 600 Personen Ende 1945 auf 731 Personen im Jahr 1949 anstieg Da der Ort Teil der Amerikanischen Besatzungszone geworden war gehorte er somit seit 1945 zum neu gegrundeten Land Wurttemberg Baden das 1952 im jetzigen Bundesland Baden Wurttemberg aufging Die Kanalisation des Ortes wurde 1954 begonnen und wurde in weiteren Bauabschnitten 1958 und in den 1960er Jahren vollendet 1970 verschmolz die Weingartnergenossenschaft mit der Stockheims Am 1 November 1971 wurde Durrenzimmern nach Brackenheim eingemeindet 3 Ende der 1970er Jahre veranderte eine der grossten Rebflurbereinigungen des Landes Baden Wurttemberg die Umgebung von Durrenzimmern nachhaltig als rund 85 Hektar Nutzflache planiert und mit Wegen und Wasserableitungen erschlossen wurden um eine effizientere Bewirtschaftung zu ermoglichen Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von DurrenzimmernDie Blasonierung lautet In Blau ein schrag gelegtes goldenes Beil oben und unten begleitet von je zwei sechsstrahligen goldenen Sternen Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Kirche Maria MagdalenaDie Maria Magdalenen Kirche weist einen fruhgotischen Chorturm auf das Kirchenschiff wurde 1504 erbaut und 1620 nach Norden erweitert Baumeister Heinrich Ernst und Hans Pfaff Nach Kriegszerstorung im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche als eine der ersten wiedererbauten Kirchen in Wurttemberg am 12 Oktober 1947 wieder eingeweiht Direkt bei der Kirche befindet sich die im Jahr 1800 errichtete Alte Kelter die nach mehreren Umbauten inzwischen als Gemeindehalle genutzt wird Das Alte Rathaus von 1732 das inzwischen als Wohnhaus genutzt und stark sanierungsbedurftig ist bildete mit Kirche und Kelter einst die Ortsmitte Der Klosterhof in der Monchsbergstrasse 45 ist ein Gebaude mit Bauteilen aus dem Jahr 1592 das vermutlich auf einen Pfleghof des 1288 erwahnten Klosters Weil bei Esslingen zuruckgeht Bemerkenswert sind die beiden Tondi mit Reliefbusten an der Fassade des Gebaudes Das Schulhaus des Ortes wurde 1892 errichtet Die Traufseite zur Hauptstrasse hin ist in farbig kontrastierendem Sichtziegelmauerwerk ausgebildet die Giebelseiten wurden zum Teil in Fachwerkbauweise mit ausgemauerten Gefachen erbaut nbsp Schulhaus von 1892 nbsp Alte Kelter Gemeindehalle nbsp KlosterhofPersonlichkeiten BearbeitenJohann Friedrich Jahn 1728 1800 Lehrer Friedrich Schillers geboren in Durrenzimmern Jakob Friedrich Rosch 1743 1841 Militarwissenschaftler Hauslehrer am wurttembergischen Hof und Erbauer der Roschenschanze auf dem Kniebis wurde in Durrenzimmern geboren Ernst Gottlieb Lauk 1884 1961 Pfarrer Ehrenburger von Durrenzimmern 1948 aus Anerkennung seiner Verdienste um den Wiederaufbau der kriegszerstorten KircheLiteratur BearbeitenDurrenzimmern In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Brackenheim Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 55 H Lindemann Stuttgart 1873 S 225 231 Volltext Wikisource Isolde Dobele Carlesso Durrenzimmern Ein Dorf und seine Geschichte Stadtverwaltung Brackenheim Brackenheim 1994 ISBN 3 9806667 4 3 Helmut Berner Durrenzimmern In Heimatbuch der Stadt Brackenheim und ihrer Stadtteile Brackenheim 1980 Julius Fekete Kunst und Kulturdenkmale im Stadt und Landkreis Heilbronn Theiss Stuttgart 1991 S 125 127 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Durrenzimmern Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Zahlenspiegel Stadt Brackenheim PDF 125 KB Abgerufen am 28 Oktober 2023 Mitteilungen des Wurtt Stat Landesamtes Nr 4 5 vom 10 Dezember 1940 Ergebnisse der Volks und Berufszahlung am 17 Mai 1939 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 450 Stadtteile von Brackenheim Botenheim Durrenzimmern Haberschlacht Hausen an der Zaber Meimsheim Neipperg Stockheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Durrenzimmern Brackenheim amp oldid 238566360