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Dieser Artikel befasst sich mit dem Brackenheimer Stadtteil Neipperg Fur andere Bedeutungen von Neipperg siehe Neipperg Begriffsklarung Neipperg ist ein Dorf im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg das seit 1974 zu Brackenheim gehort NeippergStadt BrackenheimWappen von NeippergKoordinaten 49 6 N 9 3 O 49 106111111111 9 0491666666667 250 Koordinaten 49 6 22 N 9 2 57 OHohe 250 mFlache 5 61 km Einwohner 594 2020 Bevolkerungsdichte 106 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1974Postleitzahl 74336Vorwahl 07135 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise und AnmerkungenGeschichte Bearbeiten nbsp Blick uber Neipperg mit ev Kirche St Katharina nbsp Blick auf Dorf und Burg Neipperg vom MichaelsbergNeipperg entwickelte sich um 1200 als Burgweiler unterhalb der Burg Neipperg der Stammburg der Herren von Neipperg auf einem sudlichen Auslaufer des Heuchelbergs Der Name Neipperg wurde 1241 mit einem Reinbot von Neipperg erstmals erwahnt die Ortschaft als solche wurde 1285 erstmals genannt Der Name Neipperg wurde lange Zeit als Neuberg gedeutet wird inzwischen aber auch als Trutzberg verstanden und meint wohl in jedem Fall den Burgberg Der Ort war teils im Besitz der Herren von Neipperg teils im Besitz der Wirtemberger Fur die Untertanen bestanden vielfaltige Abhangigkeits und Lehensverhaltnisse Die Katharinenkapelle wurde 1476 zur selbststandigen Pfarrei erhoben Der Ort war bis weit ins 20 Jahrhundert rein landwirtschaftlich gepragt wobei auch Weinbau einen bedeutenden Anteil hatte Eine Schule konnte in Neipperg wie in den Nachbarorten Meimsheim Hausen Haberschlacht und Durrenzimmern bereits im 16 Jahrhundert bestanden haben ist jedoch erst 1673 mit der Nennung eines Schulmeisters bezeugt Im Bauernkrieg wurde der Ort durch das Verhandlungsgeschick von Anna von Neipperg vor Zerstorungen durch Jacklein Rohrbach verschont Der topografisch abgelegenen Lage des Ortes wird zugeschrieben dass sich auch die Truppenbewegungen und Gefechte im Umfeld der Schlacht bei Lauffen 1534 und der Schmalkaldische Krieg 1546 nicht auf den Ort auswirkten Erst aus dem Dreissigjahrigen Krieg wird von Zerstorungen im Ort berichtet der infolge des Krieges vorubergehend entvolkert wurde Anna Maria Wagemann aus Neipperg wurde Opfer eines Hexenprozesses und 1717 offentlich verbrannt Nach dem Pfalzischen Erbfolgekrieg und dem Spanischen Erbfolgekrieg waren jeweils erdruckende Abgaben zu entrichten Aus dieser Zeit wird auch von einer unliebsamen Zigeunerplage berichtet Nach 1805 kam Neipperg im Rahmen der Mediatisierung nach dem Reichsdeputationshauptschluss als selbststandiger Ort zum Konigreich Wurttemberg und dem Oberamt Brackenheim zugeordnet Fur Neipperg und den Nachbarort Stockheim wird dieser Ubergang als widerstandslos beschrieben mehr noch die Vorsteher beider Gemeinden wurden fur ihre Loyalitat noch lobend erwahnt 1835 wurde ein Rathaus erbaut 1850 51 wurden neue Wirtschaftsgebaude in der Burg Neipperg errichtet und die Anlage dann als Schlossgut verpachtet Knapp die Halfte der Markung der Gemeinde war im Besitz der Grafen von Neipperg darunter der meiste Wald und zahlreiche Weinberge so dass das Schlossgut mit Tatigkeiten insbesondere im Weinbau die bedeutendste Erwerbsquelle fur die Einwohnerschaft war die ansonsten aufgrund der starken Landzerstuckelung durch Bodenknappheit und Erbteilung zumeist auf ein zusatzliches Handwerk zur Landwirtschaft angewiesen war 1846 war mit 614 Einwohnern ein Hochststand erreicht worden Durch Landflucht ging die Einwohnerzahl danach zuruck 1873 hatte Neipperg rund 500 Einwohner Die Industrialisierung wirkte sich nicht merklich auf den Ort aus Noch 1904 hatten bislang nur vereinzelte Personen in Fabriken in Lauffen am Neckar oder Brackenheim gearbeitet 1929 waren 15 Madchen aus Neipperg Fabrikarbeiterinnen in Brackenheim und einige Manner in Fabriken in Lauffen Brackenheim und Schwaigern 1933 gab es 454 Einwohner 1939 waren es 428 1 Bei der Verwaltungsreform wahrend der NS Zeit in Wurttemberg gelangte Neipperg 1938 zum Landkreis Heilbronn Von den Luftangriffen des Zweiten Weltkriegs blieb Neipperg weitgehend verschont 1942 wurde Gartenland fur Fluchtlinge ausgewiesen Nach dem grossen Luftangriff auf Heilbronn im Dezember 1944 suchten zahlreiche Heilbronner Zuflucht im Ort dessen Einwohnerzahl dadurch auf rund 600 anstieg Im Fruhjahr 1945 besetzten franzosische Truppen Neipperg Dabei kam aus Richtung Stetten Artilleriebeschuss Ein Fliegerbeschuss forderte ein Todesopfer zwei weitere wurden durch verlegte Wehrmachtsminen getotet Da der Ort Teil der Amerikanischen Besatzungszone geworden war gehorte er somit seit 1945 zum neu gegrundeten Land Wurttemberg Baden das 1952 im jetzigen Bundesland Baden Wurttemberg aufging In der Nachkriegszeit erfolgte 1948 der asphaltierte Ausbau der Strassen des Ortes 1950 die Entwasserung der Hauptstrasse und 1952 die Planung von Baulinien fur die kunftige Ortsentwicklung Um 1960 war die Einwohnerzahl wieder auf etwa 500 gesunken Im Jahr 1962 nahm die Gemeinde auf Initiative von Hubertus Graf von Neipperg eine Partnerschaft mit der franzosischen Gemeinde Marsan Departement Gers auf Von 1964 bis 1969 schuf die Flur und Rebflurbereinigung das heutige Erscheinungsbild der den Ort umgebenden Nutzflachen Am 28 August 1968 wurde Neipperg nach starken Regengussen von einem verheerenden Hochwasser heimgesucht Kaum waren die Schaden behoben stand der Ort am 11 Mai 1970 erneut unter Wasser 1973 verbesserte der Ausbau des Neipperger Baches die Entwasserungssituation Neipperg wurde nach einer Abstimmung vom 2 Dezember 1973 2 am 1 Januar 1974 in die Stadt Brackenheim eingemeindet 3 Der Ort hat heute ca 600 Einwohner und ist nach wie vor stark landwirtschaftlich gepragt Neipperg verfugt ausser Winzer und Landwirtschaftsbetrieben uber keine nennenswerte Infrastruktur Wappen Bearbeiten nbsp Das Wappen von Neipperg ist seit 1962 das Wappen der Grafen von Neipperg In Rot drei 2 1 silberne Ringe so die Blasonierung Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Burg NeippergBurg Neipperg deren alteste Teile um 1200 datieren liegt auf einer Hugelkuppe sudostlich des Ortes Die evangelische Katharinenkirche ist eine spatgotische Chorturmkirche die bereits 1476 zur selbststandigen Pfarrkirche erhoben wurde und ihre heutige Gestalt durch Umbauten am Turm 1754 erhielt Die Alte Kelter stammt vermutlich noch aus dem 18 Jahrhundert Das Alte Rat und Schulhaus von 1835 neben der Katharinenkirche wird seit 1983 als Gaststatte genutzt Das Alte Pfarrhaus des Ortes stammt von 1823 nbsp Katharinenkirche nbsp Altes Rathaus nbsp Alte KelterPersonlichkeiten BearbeitenWilhelmine Muller 1767 in Neipperg 1806 in Karlsruhe Dichterin und Taschenbuchherausgeberin Helene Johanna Zeller 1878 in Neipperg 1964 in Tubingen SchriftstellerinLiteratur BearbeitenNeipperg In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Brackenheim Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 55 H Lindemann Stuttgart 1873 S 332 353 Volltext Wikisource Heimatbuch der Stadt Brackenheim und ihrer Stadtteile Brackenheim 1980 Neipperg die Geschichte eines Dorfes und seiner Einwohner Brackenheim 1989Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neipperg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Naturdenkmal Felsenklinge Hohental Stutz bei NeippergEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Mitteilungen des Wurtt Stat Landesamtes Nr 4 5 vom 10 Dezember 1940 Ergebnisse der Volks und Berufszahlung am 17 Mai 1939 Stimmberechtigte 325 abgegebene Stimmen 197 Ja fur Brackenheim 159 Nein Stimmen 35 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 465 Stadtteile von Brackenheim Botenheim Durrenzimmern Haberschlacht Hausen an der Zaber Meimsheim Neipperg Stockheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neipperg amp oldid 230719776