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Das Dorf Stetten am Heuchelberg ist ein Stadtteil von Schwaigern im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg Stetten am HeuchelbergStadt SchwaigernWappen von Stetten am HeuchelbergKoordinaten 49 8 N 9 1 O 49 131944444444 9 0091666666667 197 Koordinaten 49 7 55 N 9 0 33 OHohe 197 m u NNFlache 11 13 km Einwohner 2092 Dez 2021 Bevolkerungsdichte 188 Einwohner km Eingemeindung 1 September 1971Postleitzahl 74193Vorwahl 07138 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Religionen 3 Wappen 4 Sehenswurdigkeiten 5 Verkehr 6 Sport und Freizeit 7 Personlichkeiten 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Stetten am HeuchelbergStetten am Heuchelberg ist vermutlich eine vom benachbarten Gemmingen aus im 9 Jahrhundert erfolgte Ausbausiedlung und wurde um 1140 anlasslich der ersten von mehreren im Hirsauer Codex bezeugten Gutererwerbungen des Klosters Hirsau am Ort erstmals urkundlich erwahnt Der Namenszusatz under dem Huchelberg wurde 1412 erstmals verwendet und zur Abgrenzung von gleichnamigen Orten 1823 in seiner heutigen Form fester Bestandteil des Ortsnamens Im hohen Mittelalter gab es mit den Herren von Stetten einen Ortsadel der auf einer durch Grabungen belegten Hohenburg auf der Burghalde sass moglicherweise bestand am westlichen Dorfrand auch eine zusatzliche Talburg noch heute gibt es das Gewann Burgweg westlich Stetten Im spaten Mittelalter hatten verschiedene niedere Adelsfamilien darunter insbesondere die Herren von Gemmingen die Herren von Neipperg die Grafen von Vaihingen und die Wunnensteiner Besitz in Stetten Das fruh zum Flachenstaat aufstrebende Wurttemberg erhielt aus dem Erbe der 1356 ausgestorbenen Vaihinger die Vogtei uber Hirsauer Guter in Stetten und 1438 durch einen Tauschhandel auch alle Hirsauer Guter mit Ausnahme der Kirche des Ortes die erst 1454 ebenfalls durch Tausch an Wurttemberg und uber die Universitat Tubingen 1488 an das Stift Wimpfen kam Der Ort war unterdessen 1485 mit Kleingartach und Niederhofen von Wurttemberg an Hans von Gemmingen genannt der Reiche verpfandet worden und wurde erst 1571 von Wurttemberg wieder eingelost wo Stetten kunftig verblieb und dem Oberamt Brackenheim unterstand nbsp Stetten am Heuchelberg im Kieserschen Forstlagerbuch um 1684Wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs war der Ort 1643 44 zeitweise entvolkert die Bevolkerung war in die nahen Stadte Eppingen Schwaigern Stockheim und Heilbronn geflohen Die Bevolkerung wurde durch den Krieg von 96 auf 46 Burger Familienvorstande dezimiert auch uber die Halfte der 161 Hauser und Scheunen war durch Kriegsfolgen oder wegen Leerstands zerstort Stetten war bis an die Schwelle zum 20 Jahrhundert ein fast rein landwirtschaftlich gepragter Ort neben Ackerbau war auch Weinbau und Waldwirtschaft vorherrschend Der Ort war uber Jahrhunderte durch den Etter begrenzt innerhalb dessen die Hofgrosse der Bauern durch Realteilung immer kleiner wurde Im 19 Jahrhundert suchten viele der Armut des Ortes durch Ab und Auswanderung zu entfliehen Von 1797 bis 1848 haben 254 Einwohner etwa 17 Prozent der Bevolkerung den Ort verlassen den grossten Teil darunter machten mit 107 Personen die Auswanderer nach Amerika aus In den 1870er Jahren wurde Stetten durch den Bau der Kraichgaubahn an das Eisenbahnnetz angeschlossen Durch den neuen Verkehrsweg und das Arbeitsplatzangebot infolge der Industrialisierung in einigen umliegenden Orten begann noch im spaten 19 Jahrhundert der allmahliche Wandel des Ortes zu einer Wohngemeinde fur Pendler 1939 wurden 1008 Einwohner gezahlt Ende 1945 waren es 1017 1 Stetten blieb von Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg weitgehend verschont wurde jedoch bei Kampfhandlungen am 4 und 5 April 1945 noch erheblich beschadigt Der Ort blieb nach dem Zweiten Weltkrieg zunachst noch landwirtschaftlich orientiert bevor mit der individuellen Motorisierung der Bevolkerung schliesslich Pendler uberwogen Nach der Ausweisung von Neubaugebieten und einer regen Bautatigkeit wuchs der Ort insbesondere nach Nordosten auf ein Vielfaches der einstigen Dorfflache an Mit Umzug auch der angestammten Bevolkerung in die Neubaugebiete und Aussiedlung der Landwirte verlor die Dorfmitte ihre Funktion so dass eine erste Dorfkernsanierung bereits in den 1960er Jahren begonnen wurde Stetten wurde am 1 September 1971 nach Schwaigern eingemeindet 2 Religionen BearbeitenStetten war ursprunglich eine Filialgemeinde der Martinskirche in Gemmingen und wurde spater zu einer eigenen Pfarrei erhoben Die Stettener Philippus und Jakobuskirche war ab 1401 dem Kloster Hirsau inkorporiert das auch das Patronatsrecht besass 1454 kamen Kirchenbesitz und Patronatsrecht an Wurttemberg Graf Eberhard V verwendete das Einkommen der Stettener und vierer weiterer Kirchen 1476 zur finanziellen Erstausstattung der von ihm gegrundeten Universitat Tubingen die den Kirchenbesitz wegen zu grosser Entfernung 1488 an das Stift Wimpfen verausserte Zur Reformationszeit war die Ortsherrschaft an die fruh reformatorisch gesinnten Herren von Gemmingen verpfandet Durch die katholische Habsburger Verwaltung Wurttembergs und die Zugehorigkeit der Kirche zum Stift Wimpfen zog sich die Durchfuhrung der Reformation in Stetten jedoch hin so dass erst 1550 der erste evangelische Pfarrer belegt ist Seitdem ist Stetten uberwiegend evangelisch gepragt nbsp Wappen von Stetten a H Wappen BearbeitenDas Wappen von Stetten zeigt in Gold einen uberhohten grunen Hugel belegt mit einem goldenen Rebzweig mit goldener Traube und drei goldenen Blattern Das Wappen wurde 1947 auf Empfehlung der Archivdirektion angenommen und soll den Heuchelberg und den Weinbau symbolisieren Altere Wappen und Gemeindesiegel hatten zuvor ein Monogramm mit den Buchstaben S und T gezeigt Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp RathausDas Rathaus von Stetten ist ein Fachwerkgebaude aus dem 16 Jahrhundert 2022 wurde es in akribischer Arbeit seiner neuen Besitzerfamilie zu einem Gastehaus umgebaut In seiner Nachbarschaft befinden sich langs der Ortsstrasse weitere historische Gebaude Die Kelter des Ortes datiert auf 1576 und ist heute Veranstaltungshalle Hinter der Kelter befindet sich ein historisches Backhaus das 1836 nach Planen des Oberfeuerschauers Wellner errichtet wurde Kelter Backhaus sowie Friedhofs und Pfarrgartenmauer und zahlreiche Keller und Sockel von historischen Gebauden sind aus Stettener Sandstein errichtet der am Heuchelberg abgebaut wurde Es wird beim jahrlichen Backhausfest aktiv genutzt nbsp Alte Kelter nbsp Backhaus nbsp PfarrkircheDie evangelische Philippus und Jakobuskirche stammt aus dem 15 Jahrhundert Die Kirche wurde im 16 und 18 Jahrhundert erweitert eine Inschrift uber dem Portal belegt den Umbau von 1724 Hinter der Pfarrkirche befindet sich ein Pfarrhaus von 1775 mit Rokoko Portal Auf dem Heuchelberg uber Stetten befindet sich die ehemalige Burganlage Rotenbrunnen daran erinnert noch ein Sandstein Brunnen mit Quelle nbsp Hist Fachwerk beim Rathaus nbsp PfarrhausVerkehr BearbeitenDer Stadtteil hat einen Haltepunkt an der Kraichgaubahn von Karlsruhe nach Heilbronn Die beiden Stadte sind durch die Stadtbahnlinie S4 zu erreichen Durch Stetten am Heuchelberg fuhrt die L1107 Etwa 3 Kilometer nordlich verlauft die B293 von Heilbronn nach Karlsruhe Die nachste Anschlussstelle an die A6 befindet sich in 20 Kilometern Entfernung Sport und Freizeit BearbeitenIn Stetten am Heuchelberg gibt es mehrere Vereine Der TSV Stetten gegrundet 1909 bietet die Sportarten Fussball Tischtennis Badminton Damengymnastik Kinderturnen Mountainbiking Aerobic und eine Ballspielgruppe Der Tennisclub Stetten am Heuchelberg 1981 gegrundet als Abteilung des TSV wurde 1999 selbststandig Auf vier Platzen wird fur alle Altersgruppen Tennis angeboten Das Clubheim ist in den Sommermonaten Treffpunkt der Tennisfans Der Sportschutzenverein Heuchelberg mit Domizil am Rande des Muhlwaldes verfugt uber Schiessstande fur alle gangigen Gewehr und Pistolenarten Die Golf Oase Pfullinger Hof bietet Gelegenheit zum Golfspielen Daruber hinaus sind der Landfrauenverein der Gesangverein Edelweiss Stetten und der Kleintierzuchtverein Bestandteil des ortlichen Vereinslebens Personlichkeiten BearbeitenKarl Rennstich 1937 2015 Historiker und evangelischer TheologeEinzelnachweise Bearbeiten Mitteilungen des Wurtt und Bad Statistischen Landesamtes Nr 1 Ergebnisse der Einwohnerzahlung am 31 Dezember 1945 in Nordwurttemberg Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 450 Literatur BearbeitenStethen am Heuchelberg In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Brackenheim Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 55 H Lindemann Stuttgart 1873 S 420 426 Volltext Wikisource Rudi Habich Stetten am Heuchelberg Ein Blick in seine Geschichte In Schwaigern Heimatbuch der Stadt Schwaigern mit den Teilorten Massenbach Stetten a H und Niederhofen Stadtverwaltung Schwaigern Schwaigern 1994Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stetten am Heuchelberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stetten am Heuchelberg amp oldid 232685367