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Die Maria Magdalenen Kirche in Durrenzimmern einem Ortsteil von Brackenheim im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg ist seit 1475 die Pfarrkirche des Ortes Maria Magdalenen Kirche in DurrenzimmernBlick zum ChorBlick zur Empore Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Architektur 2 2 Ausstattung 2 3 Glocken 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Kirche geht auf eine mittelalterliche Liebfrauenkapelle zuruck und war ursprunglich eine Filialkirche der Martinskirche in Meimsheim Am 23 Oktober 1475 wurde die Kapelle durch den Bischof von Worms zur Pfarrkirche erhoben gleichzeitig wechselte man das Patrozinium zu dem der Hl Maria Magdalena Nachdem man ursprunglich die Toten auch in Meimsheim bestattet hatte wurde kurz nach der Grundung der Durrenzimmerner Pfarrei auch der Friedhof des Ortes angelegt Die Reformation wurde in Durrenzimmern vermutlich 1534 vollzogen Der Chorturm der Kirche stammt noch aus der Zeit der fruhen Gotik ca 12 Jhd wahrend die Kirche wohl zu Beginn des 15 Jahrhunderts umfassend erneuert wurde Das heutige Langhaus wurde um 1500 angebaut und 1620 nach Norden erweitert Im Jahr 1693 wurden wahrend des Pfalzischen Erbfolgekriegs die beiden alten Glocken der Kirche durch marodierende franzosische Truppen gestohlen Erst mehr als 30 Jahre spater konnte sich die Gemeinde die Beschaffung einer neuen Glocke leisten Die kleine Bronzeglocke von 1727 hat sich bis heute in der Kirche erhalten 1891 erwarb die Gemeinde eine zuvor in der Heilbronner Kilianskirche aufgestellte Orgel die 1865 bei Schafer in Heilbronn gebaut worden war Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche am 2 April 1945 durch Fliegerbomben schwer beschadigt jedoch rasch wiederhergestellt und als erste wiederaufgebaute Kirche in Wurttemberg am 12 Oktober 1947 wieder eingeweiht Fur seine Verdienste um den Wiederaufbau wurde der ortliche Pfarrer Ernst Gottlieb Lauk 1884 1961 im Jahr 1948 zum Ehrenburger der Gemeinde Durrenzimmern ernannt Beschreibung BearbeitenArchitektur Bearbeiten Die Maria Magdalenen Kirche ist ein einschiffiger Saalbau mit nach Osten ausgerichtetem Chorturm der sich uber dem quadratischen Stumpf zu einem gemauerten achteckigen Aufsatz verjungt Der Chor im Turmsockel ist von einem Kreuzrippengewolbe uberspannt nach Osten weist er ein schmales fruhgotisches Spitzbogenfenster auf nach Suden ein Masswerkfenster aus der Zeit der spaten Gotik das wohl beim Umbau um 1500 eingebrochen wurde Das von einem Tonnengewolbe uberspannte Langhaus weist im Suden und Westen ebenfalls spatgotische Fenster auf Neben dem linken Portal hat sich ein Stein mit der Darstellung von Kreuzigungswerkzeugen und der Jahreszahl 1407 erhalten der mit als Indiz fur die Erneuerung der Kirche im fruhen 15 Jahrhundert gilt Das Langhaus ist mit einer ubertunchten und nicht mehr zweifelsfrei deutbaren Inschrift in der Nordwand auf wahrscheinlich 1504 datiert Neben dem rechten Portal berichtet ein Inschriftenstein von der Kirchenerweiterung des Jahres 1620 Ausstattung Bearbeiten Das Fensterbild im Chor zeigt Michael im Kampf mit dem Drachen Das Glasfenster in der Ostwand wurde 1954 von dem Stuttgarter Kunstler Hans Kassuba gestaltet und zeigt die Erscheinung Christi vor der Kirchenpatronin Maria Magdalena An der Nordwand wurde das Grabmal des Pastors Philipp Jacb Niethammer 1771 angebracht Glocken Bearbeiten Nachdem die alten Glocken der Kirche 1693 von Franzosen geraubt worden waren konnte erst 1727 nach der zeitweiligen Verwendung eines Sturmglockleins 1 wieder eine neue Glocke beschafft werden Diese heute noch erhaltene Bronzeglocke hat den Nominalton cis einen Durchmesser von 72 4 cm und ein Gewicht von 204 kg Sie ist beschriftet mit den Namen von ortlichen Honoratioren und mit dem Jahr des Gusses 1727 Das Gelaut wurde dann 1767 um eine grossere bei Georg Peter Becker in Stuttgart gegossene Glocke erganzt Diese Glocke hatte den Nominalton g einen Durchmesser von 91 5 cm und ein Gewicht von 375 kg Ihre Inschrift bezeichnete den Giesser und das Jahr des Gusses Die Glocke von 1767 musste im Ersten Weltkrieg abgeliefert werden woraufhin die Gemeinde 1921 zwei Ersatzglocken aus Klangstahl von der Giesserei Schilling amp Lattermann aus Apolda beschaffte Die grossere der Stahlglocken hatte den Nominalton f einen Durchmesser von 138 5 cm und ein Gewicht von 1000 kg Die kleinere Stahlglocke hatte den Nominalton a einen Durchmesser von 110 5 cm und ein Gewicht von 500 kg Im Zweiten Weltkrieg musste die kleine Bronzeglocke von 1727 abgeliefert werden Die beiden Klangstahlglocken haben den Einsturz des Kirchturms 1945 uberstanden da sie von ebenfalls herabsturzendem Gebalk schutzend abgedeckt wurden Die Klangstahlglocken kamen daher beim Wiederaufbau 1947 wieder zuruck in den Glockenstuhl 1948 wurde schliesslich die alte Glocke von 1727 auf einem Schrottplatz wiederaufgefunden und der Kirche zuruckerstattet 1984 hat man die Stahlglocken aus Apolda ausgemustert Sie wurden daraufhin in Durrenzimmern und Brackenheim als Denkmale aufgestellt An ihre Stelle traten drei 1984 bei der Glockengiesserei Bachert in Bad Friedrichshall gegossene Bronzeglocken die seitdem mit der im selben Jahr runderneuerten alten Glocke von 1727 das Gelaut der Kirche bilden Die 1984 gegossene Betglocke hat den Nominalton fis einen Durchmesser von 113 cm und ein Gewicht von 928 kg Die Kreuz und Schiedglocke hat den Nominalton gis einen Durchmesser von 101 cm und ein Gewicht von 671 kg Die Zeichenglocke schliesslich hat den Nominalton ais einen Durchmesser von 84 cm und ein Gewicht von 447 kg Alle drei 1984 gegossenen Glocken sind mit Bibelzitaten sowie der Beischrift DURRENZIMMERN BRACKENHEIM 1984 beschriftet Sie tragen ausserdem jeweils christliche Symbole Abendmahlskelch mit Bibel Offenes Grab Christi Christuskreuz mit Alpha und Omega 2 Einzelnachweise Bearbeiten Berner S 23 Norbert Jung hilf got vnd maria Beitrage zur Glockengeschichte des Stadt und Landkreises Heilbronn Heilbronn 2008 S 26 28 Literatur BearbeitenHeinz Rall Historische Kirchen im Zabergau und Umgebung Forum Verlag Stuttgart 2003 ISBN 3 8091 1088 4 S 20 21 Helmut Berner Durrenzimmern In Heimatbuch der Stadt Brackenheim und ihrer Stadtteile Brackenheim 1980 S 310 314 Julius Fekete Kunst und Kulturdenkmale in Stadt und Landkreis Heilbronn 2 Auflage Theiss Stuttgart 2002 ISBN 3 8062 1662 2 S 124 als Liebfrauenkirche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Magdalenen Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 49 089804 9 079521 Koordinaten 49 5 23 N 9 4 46 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Magdalenen Kirche Durrenzimmern amp oldid 204866031