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Die Martinskirche ist eine evangelische Kirche in Meimsheim einem Stadtteil von Brackenheim im nordlichen Baden Wurttemberg Die auf den Fundamenten eines romischen Gutshofes errichtete Kirche gehort zu den altesten Kirchenbauten im Landkreis Heilbronn Martinskirche in Meimsheim Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Glocken 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Martinskirche wurde vermutlich zur Zeit der frankischen Landnahme im 7 oder 8 Jahrhundert auf den Uberresten eines romischen Gutshofs nordlich der frankischen Hofsiedlung aus der sich der heutige Ort Meimsheim entwickelte errichtet Da sich die Kirche ausserhalb der Siedlung befand bezeichnete man sie lange Zeit als Feldkirche Die Kirche ist Martin von Tours dem Nationalheiligen der Franken geweiht Erstmals erwahnt wurde die Kirche im spaten 12 Jahrhundert als der Tubinger Pfalzgraf Rudolf die Kirche im Zuge eines Gutertauschs an das Bistum Speyer gab und im Gegenzug Guter zur Grundung des Klosters Bebenhausen erhielt Der Tausch wurde 1188 beurkundet und 1193 bestatigt Die Kirche in Meimsheim gilt als Mutterkirche der umliegenden Kirchen zu ihren Filialen zahlten neben der Katharinenkapelle in Neipperg auch die Gemeinden in Hausen an der Zaber Durrenzimmern Botenheim und Cleebronn Das Patronatsrecht der Kirche lag bei Lehensleuten der Tubinger Pfalzgrafen den Herter von Herteneck die es 1323 an Graf Eberhard den Erlauchten von Wurttemberg schenkten Die Kirche wurde bis 1555 von den wurttembergischen Herzogen reformiert Das vermutlich romanische erste Kirchenbauwerk wurde um 1460 durch einen spatgotischen Bau ersetzt Von 1455 bis 1461 wurden der Chor der Turm und die alte Sakristei bereits in ihrer heutigen Gestalt erbaut Ein neues Kirchenschiff wurde moglicherweise erst 1477 vollendet da die Haupttur auf dieses Jahr datiert 1515 wurde eine neue Sakristei angebaut Nachdem 1676 am Chor gearbeitet und ein neuer Glockenstuhl aufgerichtet wurde erfolgte 1741 der Abriss und Neubau des Kirchenschiffs womit die Kirche im Wesentlichen ihre heutige Form erhielt nbsp Blick zum ChorDie Kirche wurde 1912 1953 1963 64 saniert Bei der Sanierung von 1953 wurden eine Orgelempore die sich vor dem Chor befunden hatte entfernt und eine neue Orgel auf der Westempore aufgestellt Bei einer neuerlichen Sanierung 1976 wurden das Gestuhl sowie Sandstein und Holzboden erneuert eine elektrische Heizung eingebaut die Emporen mit ihren historischen Bildtafeln restauriert Natursteine freigelegt und wetterfeste Turen eingebaut Eine abermalige Sanierung erfolgte nach einem Brandanschlag 1995 bei dem ein Holzpfeiler aus dem 18 Jahrhundert und zwei Sitzreihen beschadigt wurden Beschreibung BearbeitenDie Martinskirche liegt nordlich des Ortskerns von Meimsheim auf einer leichten Anhohe am Platz eines vormaligen romischen Gutshofs Die Kirche ist von einem Friedhof umgeben der im sudwestlichen Bereich zu einem Park umgestaltet wurde und nur noch nordlich der Kirche belegt wird Sudlich von der Kirche befanden sich die 500 bzw 1000 jahrigen Linden vermutlich alte Gerichtslinden die jedoch 1980 bzw 1994 gefallt werden mussten Vor 1557 befand sich direkt bei der Kirche auch das erste Pfarrhaus des Ortes Der Kirchturm hat eine Hohe von 33 50 Metern sein Grundriss geht von einem Viereck uber flach abgedachte Kanten in ein Achteck uber Das Turmdach hat die Form einer Pyramide und schliesst mit Turmknopf und Turmkreuz ab Im Sockelbereich des Turms befindet sich nach Osten ausgerichtet der Chor der nach Osten hin funf grosse Fenster und an der Decke ein Rippenkreuzgewolbe hat Die Schlusssteine zeigen das Lamm Gottes sowie Knollenlaub Das Kruzifix uber dem Altar stammt aus der Zeit der spaten Renaissance Die Kanzel am Chorbogen wurde 1954 nach Entfernung der alten Orgelempore dorthin versetzt Die alte Sakristei ist im selben Zeitraum und Stil wie der Chor erbaut worden und war eventuell einst eine eigene Kapelle Ein fruher dort befindliches sehr altes romanisches Kapitell wurde 1912 an das Altertumsmuseum in Stuttgart abgegeben Die grossere neue Sakristei von 1515 hat Netzgewolbe und zwei gotische Spitzbogenfenster sowie ein Fenster aus neuerer Zeit Die neue Sakristei verdeckt jedoch auch das grosste der funf gotischen Fenster des Chores nbsp Amos Epitaph an der Aussenwand der KircheWestlich des Turms schliesst das einfache Kirchenschiff an Bedingt durch die unterschiedliche Einrichtung zu unterschiedlichen Epochen bot die Kirche zeitweise uber 500 Sitzplatze seit der Renovierung 1976 sind es 370 Im Westen und im Norden lauft eine Empore mit Tafelbildern aus dem 18 Jahrhundert um auf der Westempore befindet sich die neuzeitliche Kirchenorgel Das zweimanualige Instrument mit 15 Registern wurde 1955 von der Firma Walcker erbaut Rings um die Kirche befinden sich vier historische Grabmaler davon drei Grabmaler der Familie Amos sowie das durch seine ausfuhrliche Inschrift auffallende Grabmal Rahel der Gattin des Ortspfarrers Daniel Renz von 1753 Im Meimsheimer Pfarrgarten befindet sich ausserdem noch ein sehr alter romanischer Taufstein der 1912 durch den heutigen Taufstein der Martinskirche ersetzt worden war Glocken BearbeitenIm 1676 neu aufgerichteten Glockenstuhl des Turms hangen heute vier Bronzeglocken von 1919 1949 und 1965 Historische Glocken lassen sich bis ins 18 Jahrhundert zuruckverfolgen die alteste bekannte Glocke der Kirche wurde 1772 bei Peter Becker in Stuttgart gegossen Im Ersten und Zweiten Weltkrieg mussten jeweils zwei von damals drei Glocken abgegeben werden Die alteste der heutigen Glocken stammt von 1919 Sie wurde in der Glockengiesserei Bachert in Kochendorf gegossen hat den Schlagton cis einen Durchmesser von 69 cm und ein Gewicht von 196 kg Zwei weitere Glocken von 1949 wurden ebenfalls bei Bachert nun in Heilbronn gegossen die Christusglocke mit Schlagton fis einem Durchmesser von 112 cm und einem Gewicht von 815 kg sowie eine weitere Glocke mit Schlagton ais einem Durchmesser von 85 5 cm und einem Gewicht von 475 kg Die vierte der heutigen Glocken die Betglocke wurde 1965 bei Bachert in Heilbronn gegossen und geht auf eine private Spende zuruck Sie hat den Schlagton dis einen Durchmesser von 132 2 cm und ein Gewicht von 1347 kg 1 Einzelnachweise Bearbeiten Norbert Jung hilf got vnd maria Beitrage zur Glockengeschichte des Stadt und Landkreises Heilbronn Heilbronn 2008 S 35 37 Literatur BearbeitenOskar Paret Fuhrer zur Heimatkunde Wurttembergs Stuttgart 1922 S 3 Willi Haisch Die Kirche In Leben in Meimsheim Aus der Geschichte eines Dorfes im Zabergau Stadt Brackenheim Brackenheim 1988 ISBN 3 9806667 1 9 Julius Fekete Kunst und Kulturdenkmale in Stadt und Landkreis Heilbronn 2 Auflage Theiss Stuttgart 2002 ISBN 3 8062 1662 2 S 127 28 Heinz Rall Historische Kirchen im Zabergau und Umgebung Forum Verlag Stuttgart 2003 ISBN 3 8091 1088 4 S 60 61 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Martinskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 49 069111111111 9 0876527777778 Koordinaten 49 4 8 8 N 9 5 15 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martinskirche Meimsheim amp oldid 169818288