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Karl Heinrich Gros ab 1818 von Gros 10 November 1765 in Sindelfingen 9 November 1840 in Stuttgart war ein deutscher Jurist und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Heinrich von Gros war der Sohn von Christoph Ferdinand Gros 19 Oktober 1732 in Kirchheim unter Teck 5 Marz 1808 in Urach spaterer Spezialsuperintendent von Urach und dessen Ehefrau Regine Elisabeth 22 September 1744 unbekannt eine Tochter von Johann Benjamin Hummel 1712 1790 Pfarrer in Sindelfingen Seine Geschwister waren 1 Eberhardine Regine 26 Juni 1763 in Sindelfingen unbekannt verheiratet mit Christian Jakob Baur 1755 1817 Dekan in Blaubeuren Charlotte Christiane 18 November 1764 unbekannt verheiratet mit Erich Heinrich Rieker Stadtschreiber in Wildberg Luise Auguste 3 August 1767 unbekannt Benjamin Friedrich 14 Juni 1769 unbekannt Hofrat Leibmedikus in Bruchsal Sophie Friderica 7 Juni 1771 unbekannt Christiane Friderica verheiratet mit Eberhard Ludwig Cramer Apotheker Er wurde bereits in der Kindheit schulisch durch seinen Grossvater mutterlicherseits Stadtpfarrer Hummel in Sindelfingen vorbereitet In der Zeit von 1779 bis 1783 besuchte er die Klosterschulen in Blaubeuren und Bebenhausen 1783 begann er an der Universitat Tubingen im Wintersemester ein Philosophie und Theologie Studium und erhielt am 5 Dezember 1783 den Baccalaureus phil sowie am 22 September 1785 den Magister phil Nach dem Studium war er von 1788 fur funf Jahre als Hofmeister Erzieher der koniglichen Prinzen von Wurttemberg Wilhelm I und Paul von Wurttemberg angestellt Durch die Verhaltnisse am Hof sowie durch die Beeinflussung durch die kritische Philosophie wandte er sich der Rechtslehre zu und begann 1793 ein entsprechendes Studium an der Universitat Jena dort wurde er durch seine Kontakte zu Friedrich Schiller Friedrich Immanuel Niethammer Carl Leonhard Reinhold Johann Jakob Griesbach Christian Gottfried Schutz und Wilhelm von Humboldt gepragt 1794 setzte er sein Studium an der Universitat Gottingen fort dort verkehrte er uberwiegend mit dem Historiker Ludwig Timotheus Spittler 1795 wurde er zum Dr jur habilitiert und war als Privatdozent fur Rechte an der Universitat Gottingen tatig Der damalige preussische Minister fur die frankischen Herzogtumer Freiherr Karl August von Hardenberg der einige Guter in der Nahe von Gottingen besass wurde auf Karl Heinrich von Gros aufmerksam und bewirkte dessen Ernennung zum sechsten Professor zum 1 Juni 1796 an der damals preussischen Universitat Erlangen 1797 wurde er zum vierten Professor ernannt und in den Senat aufgenommen Zum Eintritt in die juristische Fakultat am 26 Oktober 1798 verfasste er die Dissertation De notione poenarum forensium in der er zur gleichen Zeit jedoch unabhangig von Paul Johann Anselm von Feuerbach zur Begrundung des Strafrechts eine Theorie des psychologischen Zwanges aufstellte 1800 wurde er als Nachfolger von Ernst Ferdinand Klein an die Universitat Halle berufen Justizminister Julius Eberhard von Massow versuchte ihn dort auch zu halten jedoch folgte er 1802 einer Berufung als Konsulent der wurttembergischen Landschaft obwohl er seine akademische Tatigkeit nur ungern aufgab jedoch wurde ihm die Bestatigung durch Herzog Friedrich versagt Nach langeren Verhandlungen in denen die Landschaft dem Herzog das Recht absprach die Bestatigung ohne Begrundung abzulehnen wandte sich die Landschaft mit einer Beschwerde an den kaiserlichen Hofrat und Karl Heinrich von Gros wurde nach Wien entsandt Minister von Hardenberg der den Streit aufmerksam verfolgt hatte konnte Karl Heinrich von Gros wieder fur die Universitat Erlangen gewinnen nachdem der Herzog nochmals erklart hatte dass er die Bestatigung niemals erteilen werde Inzwischen war jedoch uber die landstandische Beschwerde entschieden worden und mit Mandat vom 16 August 1804 befahl der Reichshofrat dem Herzog die Bestatigung sofort zu erteilen Als das Mandat am 21 August 1804 in Stuttgart eintraf befahl der Herzog die sofortige Festnahme von Karl Heinrich von Gros weil dieser als Lehrer des gegen ihn opponierenden und nach Paris geflohenen Sohnes Wilhelm I besonders verdachtig erschien und liess diesen nachdem seine Papiere versiegelt worden waren auf den Hohenasperg abfuhren dort blieb er fur funf Wochen in Haft Minister von Hardenberg konnte am 28 September 1804 seine Freilassung erwirken und Gros reiste umgehend nach Erlangen um dort den Titel eines koniglich preussischen Hofrats zu erhalten und begann als ordentlicher Professor mit den Vorlesungen des Wintersemesters Im Wintersemester 1804 1805 trat er sein Amt als dritter Professor fur Pandekten an Er blieb bis 1817 in seinem Lehramt und lehnte mehrere Berufungen an andere Universitaten ab 1810 1811 wurde er zum Prorektor und Prokanzler gewahlt Am 1 Marz 1805 trat er von seinem Amt als wurttembergischer Landschaftskonsulent zuruck Im Marz 1817 kehrte er in seine Heimat zuruck und nahm die Stelle eines Prasidenten des koniglich wurttembergischen Kriminaltribunals in Esslingen ein darauf wurde er Ende 1817 als Prasident des Obertribunals und ausserordentlicher Assessor des Koniglichen Geheimen Rats in Stuttgart und 1820 als koniglicher Geheimrat in die dortige zweite Abteilung berufen 1818 wurde er Mitglied der Kommission zur Ausarbeitung einer neuen Verfassung am 13 Juli 1819 nahm er als einer von vier Koniglichen Kommissaren an der Beratung der Verfassung mit den Landstanden teil Von 1820 bis 1839 war er Mitarbeiter am Strafgesetzbuch und der Strafprozessordnung 1801 heiratete er Christiane die Tochter des Gottinger Gymnasialdirektors Jeremias Nicolaus Eyring 1739 1803 gemeinsam hatten sie acht Kinder von denen ihn zwei Sohne und vier Tochter uberlebten Ehrungen Bearbeiten1818 wurde er Ritter hiermit war auch der personliche Adel verbunden und 1819 Komtur des Ordens der Wurttembergischen Krone 1830 wurde er zum Ritter des Friedrichs Ordens ernannt Schriften Auswahl BearbeitenJohann Friedrich Flatt Karl Heinrich von Gros De theismo Thaleti Milesio abivdicando dissertatio inauguralis philosophico historica Tubingae Litteris Fuesianis 1785 Geschichte der Verjahrung nach romischem Rechte Gottingen 1795 Praemittuntur Meditationes quaedam de justo Philosophiae usu in tractando jure Romano ad audiendam orationem quam pro munere professoris iurium publici ordinarii habiturus est Erlangae 1796 Ad Avdiendam Orationem Qvam Pro Mvnere Professoris Ivrivm Pvblici Ordinarii In Regia Academia Friderico Alexandrina Rite Adevndo D XIII Octobris MDCCXCVI Habitvrvs Est Observantissime Invitat Carolus Henricvs Gros Ph Et I V D Praemittuntur Meditationes quaedam de justo Philosophiae usu in tractando jure Romano Erlangae Junge 1796 Dissertatio juridica de notione poenarum forensium Erlangae 1798 Regiae Friderico Alexandrinae Litterarvm Vniversitatis Prorector Carolvs Henricvs Gros cvm Procancellario et Reliqvo Senatv Svccessorem Svvm Civibvs Academicis commendat Erlangae Hilpert 1799 Lehrbuch der philosophischen Rechtswissenschaft oder des Naturrechts Stuttgart und Tubingen 1802 Memoria Georgii Friderici Seileri civibus academicis commendat prorector Erlanga 1807 1795 veroffentlichte er in Friedrich Schillers Horen einen ausfuhrlichen Artikel Uber die Idee der Alten vom Schicksal in dem er die klassischen Tragodien mit der Kant schen Philosophie verband Literatur BearbeitenEmanuel Ullmann Gros Carl Heinrich von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 9 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 740 f Karl Heinrich Gros in Die Professoren und Dozenten der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Teil 1 Theologische Fakultat Juristische Fakultat 1743 1960 Erlanger Forschungen Sonderreihe Bd 5 Erlangen 1993 Karl Heinrich Gros in Neuer Nekrolog der Deutschen 18 Jahrgang 1840 2 Teil S 1053 f Weimar 1842 Karl Heinrich Gros in Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste 1 Sektion A G S 245 f Leipzig 1872 Einzelnachweise Bearbeiten Gros Christoph Ferdinand Abgerufen am 1 Oktober 2018 Normdaten Person GND 118967711 lobid OGND AKS LCCN n86015529 VIAF 54261974 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gros Karl Heinrich vonALTERNATIVNAMEN Gros Carl Heinrich Gros Karl Heinrich Gross Carl Heinrich Gros Carl H von Gros Karl H von Gross Karl Heinrich Gros Carl Heinrich von Gros Carolus HenricusKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und HochschullehrerGEBURTSDATUM 10 November 1765GEBURTSORT SindelfingenSTERBEDATUM 9 November 1840STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Heinrich von Gros amp oldid 237759605