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Der Hochaltar in St Michael in Schwabisch Hall ist ein Flugelaltar aus der Zeit um 1460 Das in den Niederlanden geschaffene Retabel zeigt die Passion und Auferstehung Jesu Der Hochaltar im geoffneten Zustand Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Oberflugel 2 2 Doppelflugel 2 3 Mittelschrein 2 4 Predella 2 5 Ruckseite 2 6 Kreuz 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Flugelaltar ist das Werk namentlich unbekannter Kunstler einer Brabanter Werkstatt das um 1460 nach Schwabisch Hall importiert wurde Der Reformator Johannes Brenz verhinderte dass dieser Altar dem Bildersturm wahrend der Reformation zum Opfer fiel Er wurde 1860 von Peter Martin Lamberty in Stuttgart restauriert Beschreibung BearbeitenDer gotische Flugelaltar besteht aus einem breiten Schrein mit einem figurenreichen Schnitzrelief und zwei jeweils auf Vorder und Ruckseite mit bemalten Tafeln versehenen Flugelpaaren mit denen der Schrein vollstandig verschlossen werden kann Das Retabel wird von einer Predella getragen Uber dem Altar wurde nachtraglich ein etwas jungeres spatmittelalterliches Kruzifix angebracht Oberflugel Bearbeiten Auf den Oberflugeln sind Ecclesia und Synagoga dargestellt Eccelsia die Verkorperung des Christentums wendet sich dem im Altarschrein abgebildeten Heilsgeschehen zu Sie hat ihr Haar wie eine verheiratete Frau oder eine Nonne mit einem Schleier bedeckt und halt einen Kelch als Zeichen des Neuen Bundes in der Hand Synagoga dagegen tragt einen aufwandigen Kopfputz der sie als leichtsinnig und oberflachlich charakterisiert Sie wendet sich ab und hat zudem die Augen verbunden Der zerbrochene Siegesstab in ihrer Hand stellt den Antitypos zu der Siegesfahne her die Christus auf zwei Szenen Auferstehung und Hollenfahrt der Hauptflugel halt Die Ruckseiten der Oberflugel wurden zu einem spateren Zeitpunkt mit Bibelversen beschrieben Doppelflugel Bearbeiten Die Hauptflugel tragen auf Innen und Aussenseite jeweils zwei bemalte Tafeln Auf der Innenseite der Doppelflugel sind Szenen aus der Passions und Auferstehungsgeschichte abgebildet Ecce homo Handewaschung des Pontius Pilatus Auferstehung und Hollenfahrt Auf der Aussenseite der Doppelflugel werden die vier lateinischen Kirchenvater gezeigt die Bischofe Augustinus und Ambrosius sowie Hieronymus in Kardinalstracht und Papst Gregor der Grosse Der Name des Malers ist nicht bekannt Die Flugelbilder erinnern in den Typen an Dierick Bouts 1 Innenseite der Doppelflugel nbsp Innenseite der Doppelflugel links Ecce homo nbsp Innenseite der Doppelflugel links Jesus vor Pontius Pilatus der sich zum Zeichen seiner Unschuld die Hande wascht nbsp Innenseite der Doppelflugel rechts Auferstehung Jesu nbsp Innenseite der Doppelflugel rechts Jesus befreit am Tor der Vorholle Limbus die Voreltern Adam u Eva die Gerechten des Alten Bundes Hollenfahrt Jesu Aussenseite der Doppelflugel nbsp Bischofe Augustinus und Ambrosius nbsp Hieronymus und Papst GregorMittelschrein Bearbeiten Im Altarschrein sind drei zentrale Szenen der Passionsgeschichte als Schnitzreliefs dargestellt Insgesamt sind in dem breiten Schrein etwa 50 Personen in drei Figurengruppen zu sehen Auf der linken Seite befindet sich die Figurengruppe die die Kreuztragung darstellt In dieser Szene ist auch Veronika mit dem Schweisstuch dargestellt In der Mitte hoher aufragend wird die Kreuzigung versinnbildlicht Auf der rechten Seite ist die Kreuzabnahme dargestellt In jeder Szene steht Maria die Mutter von Jesus im Vordergrund Predella Bearbeiten Auf der Predella sind folgende Gemalde in der Mitte Christus als Salvator mundi links der Erzengel Michael Johannes der Taufer der heilige Georg und der Apostel Petrus rechts die Symbole der vier Evangelisten Ruckseite Bearbeiten Da es nach der Einfuhrung des Laienkelchs durch die Reformation ublich wurde dass die Kommunikanten nach dem Empfang der Hostie hinten um den Altar herumgingen um an der anderen Seite den Kelch zu empfangen wurde 1587 auch die Ruckseite des Altarschreins bemalt Im Grisaille Stil ist die Aufrichtung der Ehernen Schlange abgebildet Kreuz Bearbeiten Den Flugelaltar uberragt ein Kruzifix mit einem uberlebensgross dargestellten Gekreuzigten Es ist das einzige signierte Werk des Bildschnitzers Michael Erhart aus Ulm und wird auf 1494 datiert 2 Jesus Christus ist naturalistisch als leidender Sterbender dargestellt Hinter seinem Kopf ist die Kreuzinschrift entsprechend Joh 19 19 EU auf Latein Griechisch und Hebraisch voll ausgeschrieben Literatur BearbeitenEugen Gradmann Die Kunst und Altertums Denkmale der Stadt und des Oberamtes Schwabisch Hall Paul Neff Verlag Esslingen a N 1907 OCLC 31518382 S 27 28 Textarchiv Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hauptaltar von St Michael Schwabisch Hall Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Gradmann 1907 S 28 Anja Broschek Michel Erhart Ein Beitrag zur schwabischen Plastik der Spatgotik de Gruyter 2018 S 34 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hochaltar St Michael Schwabisch Hall amp oldid 230812357