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Die Heidelberger Disputation Disputatio Heidelbergae habita war ein akademisches Streitgesprach das am 26 April 1518 im Horsaal der Artistenfakultat der Universitat Heidelberg im Rahmen des Generalkapitels der sachsischen 1 Reformkongregation der Augustinereremiten stattfand Luther war Teilnehmer und verteidigte seine Thesen als Respondent gegen funf Heidelberger Doktoren Luther als Augustinereremit 1520 Die Thesen Martin Luthers die er fur diese Disputation verfasste gelten als ein Schlusseltext fur seine fruhe reformatorische Theologie Er stellte vor allem in den Thesen 19 bis 24 die von ihm vertretene Theologie des Kreuzes theologia crucis in pointierter Form der scholastischen Theologie der Herrlichkeit theologia gloriae gegenuber Wie sich die vorab niedergeschriebenen Thesen zum tatsachlichen Ablauf der Disputation verhalten ist aber nicht eindeutig Daher ist eine Unterscheidung sinnvoll zwischen dem Text der Thesen und ihrer Begrundungen als ein Dokument fur die Entwicklung von Luthers Theologie und dem Ereignis am 26 April 1518 in Heidelberg das auf einige Zuhorer starken Eindruck machte Inhaltsverzeichnis 1 Heidelberger Disputation im Kontext 2 Luthers Reise nach Heidelberg 3 Generalkapitel der Augustinereremiten 4 Disputation 4 1 Luthers Thesen 4 2 Ort und Teilnehmer 4 3 Informationen uber den Verlauf der Veranstaltung 4 3 1 Martin Luther an Georg Spalatin 4 3 2 Pfalzgraf Wolfgang an Friedrich den Weisen 4 3 3 Martin Bucer an Beatus Rhenanus 5 Luthers Ruckreise 6 Auswirkungen im sudwestdeutschen Raum 7 Text der Thesen 8 Textedition 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseHeidelberger Disputation im Kontext BearbeitenAnfang 1518 hatte mit Gabriel Venetus ein neuer Ordensgeneral der Augustinereremiten sein Amt in Rom angetreten Papst Leo X schrieb ihm am 3 Februar 1518 es sei seine Pflicht Martin Luther einen Priester seines Ordens auf den rechten Weg zuruckzufuhren Geeignet sei beispielsweise ein Gesprach mit Gelehrten die ihn stillen und besanftigen sollten ehe die gerade von ihm entfachte Flamme sich zu einem gefahrlichen Brand entwickeln konne Ob und wie Venetus Luthers Vorgesetzten Johann von Staupitz daruber informierte ist unbekannt 2 In der Disputation ging Luther nicht auf die Problematik des Ablasses ein 3 Wahrend der konkurrierende Dominikanerorden Luther in Rom denunziert hatte bemuhten sich die Augustinereremiten um eine gelehrte Klarung der Sache Luthers dem sollte die Disputation dienen 4 Alle drei Jahre fand ein Generalkonvent der deutschen Reformkongregation der Augustinereremiten statt Die vorangegangenen beiden Generalkonvente zeigen wie Martin Luther ordensintern Karriere gemacht hatte 1512 war er in Koln zum Subprior und Studienleiter der Wittenberger Ordensniederlassung bestimmt worden 1515 in Gotha wurde er als Distriktsvikar mit der Aufsicht uber elf Kloster in Meissen und Thuringen betraut Luthers Reise drei Jahre spater zum Generalkonvent in Heidelberg hatte also den Charakter einer Dienstreise Die Disputation war keine ordensinterne Angelegenheit sondern zeigt wie Universitat und Kloster kooperierten Die theologische und die philosophische Fakultat unterstutzten das Kloster finanziell bei der Ausrichtung des Generalkapitels Auf Antrag der Herren Senioren wohl Fakultatsmitglieder die dem Senat der Universitat angehorten wurde beschlossen dass die Disputation im Lehrgebaude der philosophischen Fakultat stattfinden sollte 5 Die Grunde dafur sind nicht bekannt doch der Beschluss fiel erst kurz vor dem Beginn des Generalkapitels Luther war da schon in Heidelberg Es ist daher moglich dass er selbst die Initiative ergriff um sein theologisches Programm uber Wittenberg hinaus bekannt zu machen 6 Luthers Reise nach Heidelberg Bearbeiten nbsp Heidelberg vor den Zerstorungen des Dreissigjahrigen Krieges Schloss Neckarbrucke Heiliggeistkirche Matthaus Merian 1620 Damit Martin Luther am Ordenskapitel in Heidelberg teilnehmen konnte liess er sich von seinen Hochschulverpflichtungen in Wittenberg beurlauben und erbat von seinem sachsischen Kurfursten Friedrich dem Weisen einen Schutzbrief der durch entsprechende Korrespondenz seines Landesherrn mit dem Furstbischof von Wurzburg Friedrich von Wirsberg und dem Kurfursten von der Pfalz Ludwig V dem Friedfertigen abgesichert war 7 Friedrich schrieb an Luthers Vorgesetzten Staupitz Luther erhalte zwar Urlaub um am Heidelberger Kapitel teilnehmen zu konnen musse aber danach direkt nach Wittenberg zuruckkehren Das Angebot eines Reisewagens lehnte Luther ab und machte sich wie es den Ordensregeln entsprach am 11 April mit einem Mitbruder zu Fuss auf den Weg was sich als recht muhsam erwies Uber Coburg erreichten die beiden Monche Wurzburg Dort lud Furstbischof Lorenz von Bibra Luther an den Hof ein und bot ihm Geleit bis Heidelberg an Luther verzichtete da er ab Wurzburg gemeinsam mit seinen Erfurter Mitbrudern reisen wollte 8 In Heidelberg angekommen wurde Luther vom kurfurstlichen Hof sehr ehrenvoll empfangen und zur Tafel geladen Er durfte auch das im Bau befindliche Schloss besichtigen Grund fur diese gute Aufnahme war nicht nur das Empfehlungsschreiben Friedrichs des Weisen sondern der Umstand dass Pfalzgraf Wolfgang im Sommer 1515 in Wittenberg studiert hatte und Ehrenrektor der Wittenberger Universitat gewesen war 9 Generalkapitel der Augustinereremiten Bearbeiten nbsp Das Augustinerkloster befand sich auf dem Universitatsplatz und erstreckte sich innerhalb der Stadtmauer bis zum Hexenturm Foto nbsp Eine Gedenkplatte auf dem Universitatsplatz erinnert an Luthers Aufenthalt im Jahr 1518Am 25 April 1518 nahm Luther als Distriktsvikar in Heidelberg am Generalkapitel der sachsischen Reformkongregation der Augustinereremiten teil Dabei wurde Staupitz als Vikar wiedergewahlt Johann Lang trat Luthers Nachfolge als Distriktsvikar an Dass Luther nicht wiedergewahlt wurde ist wahrscheinlich kein Abrucken von ihm wegen seines Konflikts mit der romischen Kurie Eher entsprach der Orden damit einem Wunsch Luthers der unter der Doppelbelastung durch Universitat und ordensinterne Aufgaben gelitten hatte In diese Richtung weist dass der zum Nachfolger bestimmte Johann Lang zu Luthers engsten Freunden gehorte 10 Uber die Verhandlungen der Kongregation ist sonst kaum etwas bekannt 11 Luther wohnte im Heidelberger Augustinerkloster und hier fanden auch die Verhandlungen des Generalkapitels statt Disputation BearbeitenLuthers Thesen Bearbeiten Die Thesen die Luther fur die Disputation vorbereitet hatte stellen eine Abrechnung mit der scholastischen Theologie insgesamt dar Luthers neuartige Sunden und Gnadenlehre wird in sehr pointierter Form prasentiert 12 Die Werke der Menschen wie schon auch immer sie sein mogen und wie gut sie auch zu sein scheinen sind doch sicher Todsunden Die Werke Gottes wie unformig sie auch immer sein mogen und wie schlecht sie zu sein scheinen sind trotzdem wahrhaftig unsterbliche Verdienste Thesen 3 und 4 Der freie Wille ist nach dem Sundenfall nur ein blosser Begriff res est de solo titulo wer tut was in seinen Kraften steht facit quod in se est begeht eine Todsunde These 13 Die Formel Facere quod in se est ist zentral fur die nominalistische Gnadenlehre in der Luther ausgebildet worden war Sie stammt aus dem 13 Jahrhundert wurde von Alexander von Hales gepragt und von Bonaventura entfaltet Wer tue was in seinen Kraften steht dem werde Gott seine Gnade nicht versagen 13 Diese beruhmte These 13 ist die klassische Formulierung des Grundansatzes von Luthers Theologie eine Absage gleichermassen an die scholastische Heilslehre wie auch an das humanistische Menschenbild 14 These 21 kontrastiert den Theologen der Herrlichkeit Theologus gloriae und den Theologen des Kreuzes Theologus crucis und fuhrt damit zwei fur Luthers Denken zentrale Begriffe ein Ort und Teilnehmer Bearbeiten nbsp Universitat Heidelberg Sebastian Munster 1544 Am 26 April 1518 15 fand die Disputation im Horsaal der Artistenfakultat Schola Artistarum statt Der Ort des Geschehens war das damalige Hauptgebaude der Universitat ostlich der heutigen Augustinergasse 16 Die Anwesenheit des Pedells Johannes Negelin unterstrich den universitaren Charakter der Veranstaltung 17 Diese Rahmenbedingungen stellten fur Luther eine Ehrung dar und fugen sich in das Bild seiner freundlichen Aufnahme in der Stadt Im Publikum sassen nicht nur Augustinermonche und Universitatsangehorige sondern auch einige Heidelberger Burger und Vertreter des kurpfalzischen Hofes Die Ankundigungen im Vorwort zur gedruckten Ausgabe der Heidelberger Thesen von 1545 stimmen nicht uberein mit dem was man uber den Ablauf der Veranstaltung weiss Offensichtlich prasidierte Luther nicht etwa bei der Disputation sondern war Teilnehmer und verteidigte seine Thesen als Respondent gegen funf Heidelberger Doktoren die dagegen opponierten Der im Vorwort der Heidelberger Thesen als Respondent angekundigte Wittenberger Augustiner Leonhard Beyer trat uberhaupt nicht in Erscheinung weder erwahnt Luther dessen Beitrag im Brief an Spalatin noch nimmt Bucer von ihm Notiz 18 Nach Heinz Scheible disputierte Luther mit den folgenden Doktoren der Heidelberger theologischen Fakultat 19 Jodocus Brechtel alias Sartoris aus Rohrbach Daniel Zangenried aus Memmingen Markus Stiess aus Ittlingen Peter Scheibenhart aus Deidesheim Lorenz Wolf aus Speyer Die Magister der Artistenfakultat waren fur Luthers Theologie aufgeschlossener Ihr Dekan war der sonst nicht bekannte Hieronymus Frentzlin weitere Mitglieder des Fakultatsrates waren der Kanonist Franz Heckmann aus Landau der Jurist Hartmann Hartmanni aus Eppingen der Theologe Gabriel Stelin Steyll aus Dillingen und der Mediziner Theobald Billican 20 Informationen uber den Verlauf der Veranstaltung Bearbeiten Martin Luther an Georg Spalatin Bearbeiten Ruckblickend schrieb Luther am 18 Mai 1518 an Georg Spalatin Erfreuliches uber den Ablauf der Disputation Ferner haben die Herren Doktoren meine Disputation auch willig zugelassen und mit einer solchen Bescheidenheit gegen mich gestritten dass sie mir um des willen sehr wert sind Denn wiewohl ihnen die Theologie fremd schien so haben sie doch nichtsdestoweniger scharfsinnig und schon gegen sie gestritten mit Ausnahme des einen welcher der funfte und jungste Doktor war 21 Dieser Disputationsteilnehmer Georg Schwarz alias Nigri aus Lowenstein habe zum Amusement der Zuhorer erklart die Bauern wurden Luther steinigen wenn sie von seinen Thesen erfuhren Damit war wohl gemeint dass die von Luther kritisierte Werkgerechtigkeit tief im Volk verwurzelt war 22 Pfalzgraf Wolfgang an Friedrich den Weisen Bearbeiten Pfalzgraf Wolfgang antwortete auf den Empfehlungsbrief den Friedrich der Weise ihm zugesandt hatte ebenfalls brieflich und teilte diesem seinen Eindruck von der Veranstaltung mit Luther hatt sich auch allhier mit seinem disputiren also geschickt gehallten dass er nitt eynn kleynn Lob E uer L iebden 23 Universitet gemacht hatt es wurde Im auch grosser Preyss von vill gelerten Leutten nachgesagt das haben wir E uer L iebden als eyn Somm frunttlicher Mainung nitt wollen verhaltenn 24 Martin Bucer an Beatus Rhenanus Bearbeiten Johannes Brenz 19 Jahre alt und kurz vor dem Magisterexamen schrieb die Disputation mit ebenso wie Martin Frecht und der junge Dominikanermonch Martin Bucer 25 26 Von diesen drei Mitschriften ist aber nur diejenige Bucers erhalten Sie ist daher die wichtigste Quelle fur den Ablauf der Disputation 27 Moglich aber weniger wahrscheinlich ist dass die Mitschrift eine Gemeinschaftsproduktion der drei genannten Studenten war Nach der Disputation kam es zu einem privaten Gesprach zwischen Bucer und Luther und am folgenden Tag fand sich eine Tischgesellschaft zusammen an der Staupitz und Luther sowie Bucer Brenz und weitere Studenten teilnahmen Uber dieses Tischgesprach ausserte Bucer begeistert Luther stimme ganz und gar mit Erasmus uberein aber was jener nur andeute spreche Luther offen und freimutig aus Bucer hatte also nach der Disputation zweimal Gelegenheit Punkte die er beim Mitschreiben nicht verstanden hatte durch Rucksprache zu klaren 28 Bucer verfasste mit Datum vom 1 Mai 1518 einen Bericht uber die Disputation fur Beatus Rhenanus in dem er auffalligerweise das theologische Zentrum von Luthers Thesenreihe uberging Dies wurde von zahlreichen Kirchenhistorikern Martin Brecht Heiko A Oberman Bernd Moeller Leif Grane so verstanden dass der junge Bucer nicht einfach mitschrieb was in Heidelberg stattfand sondern eigene theologische Schwerpunkte setzte Er sei Anhanger des Erasmus von Rotterdam gewesen und entweder habe er auch Luther als Erasmianer eingeschatzt oder mit Luthers Kreuzestheologie personlich nichts anfangen konnen so oder so habe er ausgelassen was nicht in sein Lutherbild passte 29 Thomas Kaufmann dagegen mochte Bucers Bericht als historische Quelle fur den Ablauf der Heidelberger Disputation nutzen Bucer betonte namlich er sende Rhenanus seine komplette Mitschrift Anscheinend lagen Luthers Thesen bei der Disputation nicht gedruckt vor und Bucer schrieb sie so mit wie er sie wahrend der Veranstaltung horte 30 Da nichts dafur spricht dass alle uns erhaltenen Thesen Gegenstand der Heidelberger Disputation gewesen sind vielmehr Bucer als einziger Berichterstatter gegen diese Auffassung steht wird man davon auszugehen haben dass nur die von Bucer erwahnten Thesen disputiert wurden 31 Die dadurch geschaffene Auswahl Thesen 1 bis 16 und These 25 ist sinnvoll und bedeutet eine Konzentration auf das Thema Werkgerechtigkeit Die 13 These in der Luther mit dem nominalistischen Konzept der Willensfreiheit facere quod in se est abrechnete schrieb Bucer so nieder wie Luther diesen Punkt in seinen vorbereiteten Materialien ausgearbeitet hatte 32 These 13 ist demnach die Konsequenz aus allen vorausgegangenen Thesen Die Thesen 14 bis 16 wurden wohl aus Zeitnot nur knapp thematisiert die These 25 war womoglich Schlusspunkt der Disputation wozu sie sich inhaltlich gut eignete 32 Luthers Ruckreise BearbeitenAuf seiner Ruckreise besuchte Luther wahrscheinlich seinen fruheren Lehrer Jodocus Trutfetter am 9 Mai 1518 in Erfurt der einer der bedeutendsten scholastischen Theologen seiner Zeit war Zunachst wurde er wegen einer Erkrankung Trutfetters nicht vorgelassen dann kam es aber wohl doch noch zu einer Begegnung des ehemaligen Schulers mit dem Lehrer Luther versuchte mit Trutfetter wenigstens so weit ubereinzukommen dass dieser seine eigene Position nicht beweisen und die Position Luthers nicht widerlegen konne Aber Trutfetter ging nicht darauf ein Luther hatte das Gefuhl mit einem Tauben zu reden 33 Luther bedauerte dies sehr da er Trutfetter personlich schatzte Als sein einstiger Lehrer ein Jahr spater verstarb schrieb er am 24 Mai 1519 an Spalatin er furchte dass er zu dessen vorzeitigem Tod beigetragen habe so viel Kummer war in ihm wegen meiner sogenannten Entweihungen und Verwegenheiten durch die die scholastische Theologie zu seinem Schmerz in eine unglaubliche Verachtung geraten sei Der Herr erbarme sich seiner Seele Amen 34 Da die Ruckkehr mit einem Reisewagen erfolgte den sich Luther mit einem anderen ehemaligen Lehrer Bartholomaus von Usingen teilte hatten die beiden viel Zeit die Themen der Heidelberger Disputation durchzusprechen Usingen lehnte anders als Trutfetter Luthers Anliegen nicht schroff ab blieb aber fur Luther unverstandlich dem Neuen gegenuber zogerlich 34 Auswirkungen im sudwestdeutschen Raum BearbeitenBei den an der Disputation beteiligten Doktoren der theologischen Fakultat fand Luther keine Zustimmung aber er gewann viele Anhanger unter den Studenten und Magistern der Artistenfakultat 35 Spatere Reformatoren waren unter den Zuhorern 36 Sicher ist die Teilnahme von Johannes Brenz Theobald Billican Franz Irenicus Erhard Schnepf und Martin Frecht moglich ist eine Teilnahme im Fall von Johannes Isenmann Paul Fagius und Sebastian Franck 37 Fagius war damals allerdings erst 14 Jahre alt und besuchte die Lateinschule er hat das Ereignis der Heidelberger Disputation wohl mehr indirekt miterlebt Franck war nicht immatrikuliert wohnte aber im Collegium Jacobitarum 38 Die Heidelberger Disputation gewann fur die Ausbreitung von Luthers reformatorischer Lehre grosse Bedeutung Viele seiner Zuhorer wurden zu Tragern der Reformation im sudwestdeutschen Raum Auf die Reformation im Kraichgau hatte vor allem Johannes Brenz grossen Einfluss und Erhard Schnepf predigte schon ab 1520 im Sinn der lutherischen Lehre Die meisten der spater im Kraichgau tatigen Pfarrer und Prediger in den Pradikaturen hatten 1518 in Heidelberg studiert und wurden durch die Disputation fur die Reformation gewonnen Text der Thesen BearbeitenLuther hatte 40 Thesen fur die Heidelberger Disputation verfasst 28 theologische und 12 philosophische Die 28 theologischen Thesen wurden um 1520 sowohl in Zwolle als auch in Paris gedruckt Ein Druck von allen 40 Thesen kam erst 1530 in Wittenberg zustande Der Einleitungssatz war hier noch allgemein gehalten erst die Version der Heidelberger Thesen in der Wittenberger Gesamtausgabe von 1545 bringt die fur die historische Einordnung des Textes wichtigen Informationen Bruder Martin Luther Magister der heiligen Theologie wird den Vorsitz fuhren Bruder Leonhard Beyer Magister der schonen Kunste und der Philosophie wird antworten vor den Augustinern der weitberuhmten Stadt Heidelberg am gewohnten Ort am 26 April 1518 39 Textedition BearbeitenDisputatio Heidelbergae habita in Weimarer Ausgabe Band 1 S 353 374 darin Theologische Thesen S 353 f philosophische Thesen S 355 Beweisfuhrungen der Thesen die im Heidelberger Ordenskapitel im Jahre unseres Heils 1518 disputiert worden sind S 355 365 Erlauterung der sechsten These S 365 374 Martin Bucers Bericht an Beatus Rhenanus Beato Rhenano Literatorum humanissimo Martinus Bucerus S P in Weimarer Ausgabe Band 9 S 161 169 Literatur BearbeitenHeinz Scheible Die Universitat Heidelberg und Luthers Disputation In ZGO 131 1983 S 309 329 Nachdruck in Gerhard May Rolf Decot Hrsg Melanchthon und die Reformation Philipp von Zabern Mainz 1996 S 371 391 Michael Plathow Martin Luther in Heidelberg Die Heidelberger Disputation In Luther Bulletin 1998 7 S 76 93 Harald Pfeiffer Martin Luthers Reise zur Heidelberger Disputation 1518 Verlag Dr Harald Pfeiffer Heidelberg 2016 Thomas Kaufmann Der Anfang der Reformation Studien zur Kontextualitat der Theologie Publizistik und Inszenierung Luthers und der reformatorischen Bewegung 2 durchgesehene und korrigierte Auflage Mohr Tubingen 2018 ISBN 3 16 156327 1 Martin Brecht Martin Bucer und die Heidelberger Disputation In Gesammelte Aufsatze Band 1 Reformation Stuttgart 1995 S 48 61 Karl Heinz zur Muhlen Die Heidelberger Disputation Martin Luthers vom 26 April 1518 Programm und Wirkung In Wilhelm Doerr Hrsg Semper apertus 600 Jahre Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Band 1 Mittelalter und Fruhe Neuzeit 1386 1803 Springer Verlag Berlin Heidelberg 1985 S 188 212 Gottfried Seebass Die Heidelberger Disputation In Heidelberger Jahrbucher 27 1983 S 77 88 Weblinks BearbeitenMartin Luther Die Heidelberger Disputation und ihre Breitenwirkung PDF 5 2 MB Plakat zum 625 jahrigen Jubilaum der Universitat Heidelberg Mit Karte von R Baar Cantoni Leibniz Institut fur Landerkunde 2010 Sudwestdeutschlands und angrenzende Gebiete Teilnehmer an Martin Luthers Disputation am 26 April 1518 und ihre spateren Wirkungen Deutsche Ubersetzung der Heidelberger Disputationsthesen und Begrundungen Luthers Quelle Martin Luther Taschenausgabe Auswahl in funf Banden Herausgegeben von Horst Beintker Helmer Junghans und Hubert Kirchner Evangelische Verlagsanstalt Berlin Ost 1981 ff 2 Einzelnachweise Bearbeiten Sachsisch hier im Sinne von deutsch Karl Heinz zur Muhlen Die Heidelberger Disputation Martin Luthers vom 26 April 1518 S 189 f Karl Heinz zur Muhlen Die Heidelberger Disputation Martin Luthers vom 26 April 1518 S 189 Karl Heinz zur Muhlen Die Heidelberger Disputation Martin Luthers vom 26 April 1518 S 190 Heinz Scheible Die Universitat Heidelberg und Luthers Disputation S 322 Gottfried Seebass Die Heidelberger Disputation S 81 Andrew Pettegree Die Marke Luther Wie ein unbekannter Monch eine deutsche Kleinstadt zum Zentrum der Druckindustrie und sich selbst zum beruhmtesten Mann Europas machte und die protestantische Reformation lostrat Insel Berlin 2016 ISBN 978 3 458 17691 6 S 107 Gottfried Seebass Die Heidelberger Disputation S 80 Heinz Scheible Die Universitat Heidelberg und Luthers Disputation S 312 Gottfried Seebass Die Heidelberger Disputation S 80 f Thomas Kaufmann Der Anfang der Reformation Tubingen 2018 S 334 Bernhard Lohse Luthers Theologie in ihrer historischen Entwicklung und in ihrem systematischen Zusammenhang Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1996 S 123 Charles P Carlson Jr Justification in Earlier Medieval Theology Den Haag 1975 S 126 Heinz Scheible Die Universitat Heidelberg und Luthers Disputation S 314 Vgl zur Datierung Heinz Scheible Die Universitat Heidelberg und Luthers Disputation S 317 Heinz Scheible Die Universitat Heidelberg und Luthers Disputation S 309 Anm 3 Heinz Scheible Die Universitat Heidelberg und Luthers Disputation S 322 f Thomas Kaufmann Der Anfang der Reformation Tubingen 2018 S 342 f Heinz Scheible Die Universitat Heidelberg und Luthers Disputation S 327 f Heinz Scheible Die Universitat Heidelberg und Luthers Disputation S 326 Martin Luther Brief an Spalatin 18 Mai 1518 In Kurt Aland Hrsg Luther deutsch Die Werke Martin Luthers in neuer Auswahl fur die Gegenwart Band 10 Die Briefe Vandenhoeck amp Ruprecht 2 Auflage Gottingen 1983 S 42 Karl Heinz zur Muhlen Die Heidelberger Disputation Martin Luthers vom 26 April 1518 S 199 Anrede von Fursten fur gleich und niedrigrangigere Fursten siehe Kurialien Johann Friedrich Hautz Geschichte der Universitat Heidelberg nach handschriftlichen Quellen nebst den wichtigsten Urkunden Band 1 Mannheim 1862 S 385 Anm 82 Vgl Thomas Kaufmann Der Anfang der Reformation Tubingen 2018 S 339 Karl Heinz zur Muhlen Die Heidelberger Disputation Martin Luthers vom 26 April 1518 S 200 Mit erheblichem zeitlichem Abstand erinnerte sich Frecht 1556 dass Luther seine ganze Theologie in der Schule der Artisten zur Diskussion gestellt hatte und dies von Brenz Bucer und ihm selbst mitgeschrieben worden sei Siehe Heinz Scheible Die Universitat Heidelberg und Luthers Disputation S 320 f Thomas Kaufmann Der Anfang der Reformation Tubingen 2018 S 354 Thomas Kaufmann Der Anfang der Reformation Tubingen 2018 S 339 341 Thomas Kaufmann Der Anfang der Reformation Tubingen 2018 S 334 Thomas Kaufmann Der Anfang der Reformation Tubingen 2018 S 344 Thomas Kaufmann Der Anfang der Reformation Tubingen 2018 S 342 a b Thomas Kaufmann Der Anfang der Reformation Tubingen 2018 S 353 Josef Pilvousek Jodocus Trutvetter 1460 1519 und der Erfurter Nominalismus In Dietmar von der Pfordten Hrsg Grosse Denker Erfurts und der Erfurter Universitat Wallstein Verlag Gottingen 2002 ISBN 978 3 89244 510 4 S 96 117 hier S 105 a b Josef Pilvousek Askese Bruderlichkeit und Wissenschaft die Ideale der Erfurter Augustiner Eremiten und ihre Bemuhungen um eine innovative Umsetzung In Volker Leppin et al Hrsg Luther und das monastische Erbe Mohr Siebeck Tubingen 2007 S 39 55 hier S 53 Vgl Scheible S 324 329 Karte von R Baar Cantoni Leibniz Institut fur Landerkunde 2010 Sudwestdeutschlands und angrenzende Gebiete Teilnehmer an Martin Luthers Disputation am 26 April 1518 und ihre spateren Wirkungen uni heidelberg de abgerufen am 10 Februar 2018 1 Thomas Kaufmann Der Anfang der Reformation Tubingen 2018 S 354 Anm 162 Heinz Scheible Die Universitat Heidelberg und Luthers Disputation S 326 f Frater Martinus Luther Sacrae Theologiae Magister praesidebit Frater Leonardus Bayer artium et Philosophiae magister respondebit apud Augustinianos huius inclytae civitatis Heidelbergensis loco solito VI Cal Maii M D XVIII Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heidelberger Disputation amp oldid 237978906