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Das Buschlerhaus Am Markt 12 in Schwabisch Hall ist ein im Kern aus dem 13 Jahrhundert stammendes ehemaliges Burgerhaus mit romanischem und gotischem Bauschmuck Es wurde ab dem 19 Jahrhundert gastronomisch genutzt und beherbergt heute ein Hotel Buschlerhaus Adelshof Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Prominente Besucher im Buschlerhaus 4 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDas Bauwerk steht auf einem Areal das einst vermutlich zu einem hochherrschaftlichen Siedlungsbereich gehorte Dies lasst sich aus den Fragmenten Schwabischer Feinware schliessen die im Hinterhof in etwa 90 cm Tiefe unter dem aktuellen Bodenniveau gefunden wurden Am Nordwestrand des Hinterhofes befand sich einst ein Nebengebaude dessen Fundamente erhalten geblieben sind vor dem Haus sind Reste der Zwingermauer der Stadtbefestigung und eine gemauerte Wasserleitung erhalten geblieben Ferner sind Keller aus dem 13 sowie aus dem 16 17 Jahrhundert noch vorhanden Deckenbalken des Hauses wurden dendrochronologisch auf das Jahr 1242 datiert Ganz oder teilweise romanische Fenster und Fenstergewande zum Teil mit Diamantbossen sind erhalten geblieben Die Hofpforte weist laut Eugen Gradmann eine hochgotische Blattermaske auf 1 In den 1970er Jahren wurde auf der Ostseite ein Giebelanbau hinzugefugt 2 Im zweiten Obergeschoss wurde dabei 1976 eine Fachwerkwand mit Rankendekoration entdeckt in der Kuche im Erdgeschoss ein romanischer Fensterpfeiler Ausserdem fanden sich im Erdgeschoss bemalte Holzdecken und Malereien aus der Renaissance 2 Erhalten sind romanische Biforien mit Diamantbossen im Saal des Reichsschultheissenhauses an der Nordseite des Unteren Hauses des heutigen Adelshofs Steinturm mit Stufengiebel 3 Das Hoftor zur Strasse Am Schuppach mit Buckelquadern stammt aus dem 13 Jahrhundert Zwei Hofpforten zeigen die Ehewappen von Buschler aus den Jahren 1507 und 1508 1 Nicht erhalten geblieben ist ein Steg zwischen dem zweiten Stock des Hauses und dem Kirchhof von St Michael der wohl schon im 16 Jahrhundert existierte Die Veldnerkapelle auf dem Kirchhof die abgerissen wurde als man 1507 die grosse Treppe vor St Michael anlegte war wohl uber diesen Steg zuganglich Wohl zu Beginn des 19 Jahrhunderts wurde er entfernt 2 Geschichte BearbeitenDer Urbestand des Hauses durfte aus der Zeit der Stauferkaiser stammen im Mittelalter wurde der romanische Steinbau wohl als Hof des Reichsschultheissen als staufischer Verwaltungssitz genutzt Das Haus zwischen Markt und Schuppach wurde 1461 von Katharina Buschler der Witwe des Weinhandlers Konrad Buschler bezogen Ab 1507 wohnte der Stattmeister Hermann Buschler in dem Haus Buschlers Wappen ist uber den zwei spatgotischen Hofpforten des Hauses angebracht ebenso findet es sich an St Michael Nachdem der kaiserliche Rat und Oberproviantkommissar von Gruneisen im Jahr 1712 das Haus geerbt hatte wurde es in zwolf Teilen verkauft 4 Die Nutzung des Hauses durch Gastronomen begann mit einer sogenannten Beckenwirtschaft die Johann Friedrich Schuler einrichtete in dessen Besitz ein Teil des Hauses ab 1834 war Von diesem Zeitpunkt an befanden sich durchgehend Schankwirtschaften und andere gastronomische Betriebe in dem Haus Ab 1939 war die Stadt die Besitzerin des Hausanteils mit Backerei und Weinwirtschaft Die Raumlichkeiten im Erdgeschoss und im ersten Stock sollten zu einem Ratskeller umgestaltet werden wurden jedoch zunachst von der Haller SA Standarte genutzt 1940 wurden die Hintergebaude des Hauses abgerissen und im Hauptgebaude Sanierungs und Umbauarbeiten vorgenommen Dabei wurde im Erdgeschoss eine Halle als Wirtschaftsraum im historisierenden Stil gestaltet Den plastischen Schmuck schuf Karl Eisele die Wandmalereien Josef Braun Finanziert wurde diese Umgestaltung zum Teil durch eine Spende von Max Kade Bevor jedoch die Arbeiten an diesem geplanten Ratskeller abgeschlossen waren wurde die aus Berlin evakuierte Bausparkasse in den Raumlichkeiten untergebracht und arbeitete dort ab Februar 1944 Nach Kriegsende beschlagnahmte die Besatzungsmacht den Ratskeller und machte daraus ein Offizierskasino ab 1949 wurde das Gebaude als GYA House genutzt In diesem Jahr wurde auch eine Imbissstube in den Raumen des Ratskellers eingerichtet 1951 wurde das Gebaude an die Stadt Schwabisch Hall zuruckgegeben die es 1952 zum Teil an einen Gastronomen verpachtete zum Teil fur Behorden nutzte 1967 wurde der Ratskeller erweitert Werner Luz sollte ein Gesamtkonzept erstellen 1969 wurden der Abriss des benachbarten Liebhardtschen Hauses und ein moderner Anbau an den Ratskeller beschlossen die Neueroffnung fand 1972 statt 1973 beschloss das Kommunalparlament den Ausbau des Ratskellers zum Hotel mit rund 70 Betten in dessen Zuge die obengenannten Funde zutage traten 1977 war der Umbau abgeschlossen das Hotel besass nun etwa 100 Betten und im Keller befand sich die Tanzbar Buschlerkeller 1989 wurde das Hotel in Der Adelshof umbenannt und erneut umgebaut und renoviert die Wiedereroffnung fand 1991 statt 2 Prominente Besucher im Buschlerhaus BearbeitenDas Haus wurde zeitweise nach der Familie Buschler benannt 1 der es im 16 Jahrhundert gehorte Kaiser Karl V ubernachtete in dem Haus als er die Reichsstadt Hall besuchte Auf dem Weg zum Reichstag in Regensburg machte er am 11 Februar 1541 zum ersten Mal in Hall Station Er ubernachtete in Konrad Buschlers Haus der damals Stattmeister war und nahm dort auch den Treueeid der Burgerschaft entgegen der am 12 Februar 1541 geleistet wurde In Herolts Chronica ist uber diesen Aufenthalt zu lesen Ist also kaiserliche Majestat in Hermann Buschlers Haus geritten darin er uber Nacht gelegen Des andern Tags hat kaiserliche Majestat den Stattmeister beschickt befohlen sie sollen um elf auf den Platz kommen und ihm von wegen des Reichs huldigen und schworen Als aber ein Rat mitsamt der ganzen Burgerschaft auf den Platz sind kommen hat man zwei Fenster in Buschlers Haus in der Stuben ausgehangt an welchen der Kaiser an einem und der deutsche Kanzler der Herr von Navis am andern gestanden Als aber das eine Fenster dem so dieses wollte ausheben zu schwer war hat die kaiserliche Majestat selber mit der einen Hand angegriffen damit das Fenster ihm nicht entfiel Dies Stuck der Demut hat allen Menschen wohlgefallen 2 Ein zweites Mal war Karl V im Jahr 1546 in Hall zu Gast Die Stadt war Mitglied des Schmalkaldischen Bundes und gehorte damit zu den Unterlegenen im Schmalkaldischen Krieg Der Haller Rat schickte daher am 2 Dezember 1546 einen Gesandten zu Karl V und dem Rat Johann Naves die sich zu diesem Zeitpunkt in Dinkelsbuhl aufhielten der die Unterwerfung mitteilen sollte Am 16 Dezember 1546 kam der Kaiser mit spanischen Truppen unter dem Herzog von Alba nach Hall quartierte sich in Philipp Buschlers Haus ein und verliess die Stadt eine Woche spater wieder nachdem Hall einen Begnadigungsbrief erhalten hatte Georg Widman berichtete in seiner Chronik uber diesen Besuch in dessen Verlauf ubrigens das Heer eine Seuche einschleppte die rund 600 Todesopfer in einem Monat forderte Des Pfalzgrafen Kanzler mussten dem Kaiser einen besonderen Fussfall tun weil sie den Pfalzgrafen verfuhrt hatten dass er sich den Schmalkaldischen teilhaftig hat gemacht Die von Ulm taten ihren Fussfall in Philipp Buschlers hinterer Stube zu Hall dem Kaiser liess sie bei einer Viertelstunde vor ihm liegen auf der Erde ehe er sie begnadigte Hievor als das kaiserliche Kriegsvolk gen Hall gezogen beraubten und plunderten sie die Bauern 2 Moglicherweise hat auch Karls Bruder und Nachfolger Ferdinand I im Buschlerhaus Aufenthalt genommen als er 1542 auf dem Weg nach Speyer durch Hall kam Es ist aber nicht uberliefert wo in der Stadt er genachtigt hat Einzelnachweise Bearbeiten a b c Eugen Gradmann Die Kunst und Altertums Denkmale der Stadt und des Oberamtes Schwabisch Hall Paul Neff Verlag Esslingen a N 1907 OCLC 31518382 S 71 Textarchiv Internet Archive a b c d e f Gebaudeverzeichnis der Stadt Schwabisch Hall auf www schwaebischhall de Memento des Originals vom 24 September 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www schwaebischhall de schwaebischhall de Memento des Originals vom 24 September 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www schwaebischhall de Homepage des Romantik Hotels Adelshof Memento des Originals vom 14 Januar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hotel adelshof de49 112872 9 737968 Koordinaten 49 6 46 3 N 9 44 16 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Buschlerhaus amp 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